"Körper und Seele" (Ildikó Enyedi): Unterschied zwischen den Versionen

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==Werkentstehung==
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Das Drehbuch schrieb die Regisseurin 2005 innerhalb weniger Wochen. Bis zur filmischen Umsetzung aber vergingen zehn Jahre, weil Probleme bei der Finanzierung überwunden werden mussten (Filmclip Cineuropa, 25.9.2017). Auf dem Portal Cineuropa heißt es, dass die Dreharbeiten vom 13. April bis zum 14. Juni 2015 in Budapest und Hajdúnánás stattfanden (ebd.). Einige Drehtage, vermutlich die der Traumsequenzen, waren für den folgenden Winter geplant. Im Sommer wurde eine Woche lang in einem Schlachthof gefilmt. Was bedeutet, dass die Szenen, in denen eingepferchte Kühe, ihre Tötung und das Zerteilen ihres Fleisches gezeigt werden, authentisch und dokumentierend sind. Den Schlachthof versteht die Regisseurin als Ort der Ehrlichkeit (Peitz, Der Film „Körper und Seele“, Tagesspiegel, 20.9.2017). An anderer Stelle spricht sie vom Schlachthof als einem Ort des Alltags, der in unserer Gesellschaft dennoch versteckt wird (Katzenberger, Interview "Bitte, hab' keine Angst", Süddeutsche Zeitung, 23.9.2017). Die Dreharbeiten für die Traumsequenzen nahmen ebenfalls eine Woche in Anspruch. Gedreht wurden diese im Bükk-Gebirge (Dreharbeiten zu ''Testről és lélekről'', https://www.youtube.com/watch?v=kDtQcnEmaE8, 19.01.2016). Die Regisseurin berichtete, dass sie mit ihrer Crew von der Morgen- bis zur Abenddämmerung filmte, unter anderem, um das blaue Dämmerlicht nutzen zu können (''Körper und Seele'' 2017, Interview mit Ildikó Enyedi im Bonusmaterial der DVD, 00:26:39 - 00:28:43). Der Regisseurin war es wichtig, in einem echten Wald mit echten Tieren zu drehen, um eine „traumhafte Verzerrung“ zu vermeiden (Katzenberger, Interview "Bitte, hab' keine Angst", Süddeutsche Zeitung, 23.9.2017). Dennoch erscheinen, wie sie sagt, diese Sequenzen märchenhaft schön, weil die Natur selbst so ist (ebd.). Nach Meinung der Regisseurin gibt es nur graduelle Unterschiede zwischen Menschen und Tieren, und beide haben eine Seele (ebd.). Dazu, dass sie Hirsche auswählte, um Wildtiere zu repräsentieren, meinte sie, diese seien quasi die Entsprechung zu den Kühen, es bestehe ein beinahe geschwisterliches Verhältnis zwischen den domestizierten Kühen und den freien Hirschen. Beides seien Tiere, mit denen die Menschen seit langer Zeit zusammenleben (Burg / Wellinski, Interview mit Ildikó Enyedi, Deutschlandfunk Kultur, 18.2.2017).
Das Drehbuch schrieb die Regisseurin 2005 innerhalb weniger Wochen. Bis zur filmischen Umsetzung aber vergingen zehn Jahre, weil Probleme bei der Finanzierung überwunden werden mussten (Filmclip Cineuropa, 25.9.2017). Auf dem Portal Cineuropa heißt es, dass die Dreharbeiten vom 13. April bis zum 14. Juni 2015 in Budapest und Hajdúnánás stattfanden (ebd.). Einige Drehtage, vermutlich die der Traumsequenzen, waren für den folgenden Winter geplant. Im Sommer wurde eine Woche lang in einem Schlachthof gefilmt, was bedeutet, dass die Szenen, in denen eingepferchte Kühe, ihre Tötung und das Zerteilen ihres Fleisches gezeigt werden, authentisch und dokumentierend sind. Den Schlachthof versteht die Regisseurin als Ort der Ehrlichkeit (Peitz 2017). An anderer Stelle spricht sie vom Schlachthof als einem Ort des Alltags, der in unserer Gesellschaft dennoch versteckt wird (Katzenberger 2017). Die Dreharbeiten für die Traumsequenzen nahmen ebenfalls eine Woche in Anspruch. Gedreht wurden diese im Bükk-Gebirge (Tilla 2016). Die Regisseurin berichtete, dass sie mit ihrer Crew von der Morgen- bis zur Abenddämmerung filmte, unter anderem, um das blaue Dämmerlicht nutzen zu können.<ref>Interview mit Ildikó Enyedi im Bonusmaterial der DVD, 0:26:39-0:28:43</ref> Der Regisseurin war es wichtig, in einem echten Wald mit echten Tieren zu drehen, um eine „traumhafte Verzerrung“ zu vermeiden (Katzenberger, Interview "Bitte, hab' keine Angst", Süddeutsche Zeitung, 23.9.2017). Dennoch erscheinen, wie sie sagt, diese Sequenzen märchenhaft schön, weil die Natur selbst so ist (ebd.). Nach Meinung der Regisseurin gibt es nur graduelle Unterschiede zwischen Menschen und Tieren, und beide haben eine Seele (ebd.). Dazu, dass sie Hirsche auswählte, um Wildtiere zu repräsentieren, meinte sie, diese seien quasi die Entsprechung zu den Kühen, es bestehe ein beinahe geschwisterliches Verhältnis zwischen den domestizierten Kühen und den freien Hirschen. Beides seien Tiere, mit denen die Menschen seit langer Zeit zusammenleben (Burg / Wellinski, Interview mit Ildikó Enyedi, Deutschlandfunk Kultur, 18.2.2017).




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===Film===
===Film===
* Körper und Seele. Regie: Ildikó Enyedi. Drehbuch: Ildikó Enyedi. Kamera: Máté Herbai. Ungarn 2017.
* Körper und Seele. Regie: Ildikó Enyedi. Drehbuch: Ildikó Enyedi. Kamera: Máté Herbai. Ungarn 2017; DVD Edition: ###


===Forschungsliteratur===
===Forschungsliteratur===
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==Weblinks==
==Weblinks==
* [https://www.imdb.com/title/tt5607714/'Körper und Seele''] in der International Movie Database.
* Burg, Susanne/Patrick Wellinski: Interview mit Ildikó Enyedi über ''On Body and Soul''. Die kleinen, komischen Momente. Deutschlandfunk Kultur, 18.2.2017; https://www.deutschlandfunkkultur.de/ildiko-enyedi-ueber-on-body-and-soul-die-kleinen-komischen-100.html (12.10.2022).
* Burg, Susanne/Patrick Wellinski: Interview mit Ildikó Enyedi über ''On Body and Soul''. Die kleinen, komischen Momente. Deutschlandfunk Kultur, 18.2.2017; https://www.deutschlandfunkkultur.de/ildiko-enyedi-ueber-on-body-and-soul-die-kleinen-komischen-100.html (12.10.2022).
* Enyedi Ildikó és Tilla a Testről és lélekről című film forgatásán [Ildikó Enyedi und Tilla bei den Dreharbeiten zum Film ''Körper und Seele''], 19.01.2016; https://www.youtube.com/watch?v=kDtQcnEmaE8 (19.1.2023).
* Gatto, Katherine Gyékényesi: Her Twentieth Century. The Postmodern Cinema of Ildikó Enyedi. In: Hungarian Studies Review 26 (2019), 123–131; https://epa.oszk.hu/00000/00010/00002/gyekenyesi.htm (16.9.2022).
* Gatto, Katherine Gyékényesi: Her Twentieth Century. The Postmodern Cinema of Ildikó Enyedi. In: Hungarian Studies Review 26 (2019), 123–131; https://epa.oszk.hu/00000/00010/00002/gyekenyesi.htm (16.9.2022).
* Idris, Jana Idris: Ein traumhaftes Paar. Arte-Magazin, Februar 2020; https://www.arte-magazin.de/ein-traumhaftes-paar/ (14.10.2022).
* Idris, Jana Idris: Ein traumhaftes Paar. Arte-Magazin, Februar 2020; https://www.arte-magazin.de/ein-traumhaftes-paar/ (14.10.2022).
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* National Film Institute Hungary (NFI), Ildikó Enyedi; https://nfi.hu/en/cast/ildiko-enyedi (16.9.2022).
* National Film Institute Hungary (NFI), Ildikó Enyedi; https://nfi.hu/en/cast/ildiko-enyedi (16.9.2022).
* Peitz, Christiane: Der Film ''Körper und Seele'': Die Rettung der Menschlichkeit. Tagesspiegel, 20.9.2017; https://www.tagesspiegel.de/kultur/die-rettung-der-menschlichkeit-5503285.html (12.10.2022).
* Peitz, Christiane: Der Film ''Körper und Seele'': Die Rettung der Menschlichkeit. Tagesspiegel, 20.9.2017; https://www.tagesspiegel.de/kultur/die-rettung-der-menschlichkeit-5503285.html (12.10.2022).
* Tilla: Enyedi Ildikó és Tilla a Testről és lélekről című film forgatásán [Ildikó Enyedi und Tilla bei den Dreharbeiten zum Film ''Körper und Seele''], 19.01.2016; https://www.youtube.com/watch?v=kDtQcnEmaE8 (19.1.2023).
* Türschmann, Jörg: poetischer Realismus. In: Lexikon der Filmbegriffe; https://filmlexikon.uni-kiel.de/doku.php/p:poetischerrealismus-6406 (20.10.2022).
* Türschmann, Jörg: poetischer Realismus. In: Lexikon der Filmbegriffe; https://filmlexikon.uni-kiel.de/doku.php/p:poetischerrealismus-6406 (20.10.2022).


==Anmerkungen==
<references />