"El Etnógrafo" (Jorge Luis Borges): Unterschied zwischen den Versionen

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: ("Er gewöhnte seinen Gaumen an rauhe Geschmäcke, trug sonderbare Kleider, […] und dachte sogar auf eine Weise, die seine Logik verwarf.")  
: ("Er gewöhnte seinen Gaumen an rauhe Geschmäcke, trug sonderbare Kleider, […] und dachte sogar auf eine Weise, die seine Logik verwarf.")  


Der Kontrast der Denkweisen und Gebräuche als ausgewachsene Zwei-Welten-Erfahrung wird bereits deutlich: Die indigene Denkweise steht im Gegensatz zur Logik. Doch klingt durch das Possessivpronomen "su" auch schon ein gewisser Perspektivenwechsel an. Zuvor waren die Geschmacksrichtungen noch unhinterfragt allgemein als rau bezeichnet worden, die Kleidung als seltsam. Doch nun wird markiert, dass es sich keineswegs um die Logik allgemein handelt, welche der indigenen Denkweise ablehnend gegenüber stehen würde, sondern vielmehr um die spezielle Logik dieser einen Figur Fred Murdock, die man mit der Logik der westlichen Wissenschaft, aus der er kommt, identifizieren kann. Murdocks Forschungsvorhaben bleibt jedoch vorerst intakt, er verfasst Notizen, ist in der Rolle von einer Art "Doppelagent". Diese Information wird eingeleitet durch die Angabe einer zeitlichen Begrenzung: "durante los primeros meses" ("während der ersten Monate"). Danach hört er nicht nur auf, Notizen zu machen, sondern zerreißt die vorhandenen sogar. Dafür werden zwei mögliche Gründe genannt: Vielleicht wollte er kein Misstrauen erregen oder brauchte die Notizen einfach nicht mehr.
Der Kontrast der Denkweisen und Gebräuche als ausgewachsene Zwei-Welten-Erfahrung wird bereits deutlich: Die indigene Denkweise steht im Gegensatz zur Logik. Doch klingt durch das Possessivpronomen "su" auch schon ein gewisser Perspektivenwechsel an. Zuvor waren die Geschmacksrichtungen noch unhinterfragt allgemein als rau bezeichnet worden, die Kleidung als seltsam. Doch nun wird markiert, dass es sich keineswegs um die Logik allgemein handelt, welche der indigenen Denkweise ablehnend gegenüber stehen würde, sondern vielmehr um die spezielle Logik dieser einen Figur Fred Murdock, die man mit der Logik der westlichen Wissenschaft, aus der er kommt, identifizieren kann. Murdocks Forschungsvorhaben bleibt jedoch vorerst intakt, er verfasst Notizen, ist in der Rolle von einer Art "Doppelagent". Diese Information wird eingeleitet durch die Angabe einer zeitlichen Begrenzung: "durante los primeros meses" ("während der ersten Monate"). Danach hört Murdock nicht nur auf, Notizen zu machen, sondern zerreißt sogar die bereits vorhandenen. Dafür werden zwei mögliche Gründe genannt: Vielleicht wollte er kein Misstrauen erregen oder brauchte die Notizen einfach nicht mehr.


Nach einer gewissen Zeit moralischer und physischer Übungen weist der "sacerdote", d.h. der religiöse bzw. spirituelle Anführer des Stammes, ihn an, sich an seine Träume zu erinnern und sie ihm direkt bei Tagesanbruch anzuvertrauen. Es ist die Rede davon, dass Murdock wiederholt in Vollmondnächten von Bisons träumt und das dem sacerdote erzählt. Direkt im Anschluss an diese Feststellung folgt, nur schwach abgetrennt durch ein Semikolon: "éste [el sacerdote] acabó por revelarle su doctrina secreta." ("dieser [der sacerdote] enthüllte ihm schließlich seine Geheimlehre"). Murdocks Träume und deren Inhalt, der lediglich durch das Motiv des Bisons determiniert wird, sind also offenbar entscheidend für die Einweihung in das Geheimnis. Warum und inwiefern genau dieser Faktor so wichtig ist, wird jedoch nicht erklärt. Es erscheint aber naheliegend, dass das Bison als Tier, das stark mit dem täglichen Leben der indígenas verbunden ist, und die Kontinuität, mit der es in Murdocks Träumen auftritt, seine tiefgreifende Integration in die Lebens- und Denkweise des Stammes verdeutlicht und er sich daher als einer der Ihren für würdig erwiesen hat, das Geheimnis zu kennen.
Nach einer gewissen Zeit moralischer und physischer Übungen weist der "sacerdote", d.h. der religiöse bzw. spirituelle Anführer des Stammes, ihn an, sich an seine Träume zu erinnern und sie ihm direkt bei Tagesanbruch anzuvertrauen. Es ist die Rede davon, dass Murdock wiederholt in Vollmondnächten von Bisons träumt und das dem sacerdote erzählt. Direkt im Anschluss an diese Feststellung folgt, nur schwach abgetrennt durch ein Semikolon: "éste [el sacerdote] acabó por revelarle su doctrina secreta." ("dieser [der sacerdote] enthüllte ihm schließlich seine Geheimlehre"). Murdocks Träume und deren Inhalt, der lediglich durch das Motiv des Bisons bestimmt wird, sind also offenbar entscheidend für die Einweihung in das Geheimnis. Warum und inwiefern genau dieser Faktor so wichtig ist, wird nicht erklärt. Es erscheint aber naheliegend, dass das Bison als stark mit dem täglichen Leben der indígenas verbundenes Tier und die Kontinuität, mit der es in Murdocks Träumen auftritt, seine tiefgreifende Integration in die Lebens- und Denkweise des Stammes verdeutlichen, er sich daher als einer der Ihren für würdig erwiesen hat, das Geheimnis zu kennen.


Der Leser könnte nun erwarten, dass Murdock als voll integriertes Mitglied des Stammes das Interesse an der wissenschaftlichen Arbeit, das seine ursprüngliche Handlungsmotivation überhaupt für den Aufbruch und die Integration in diese indigene Gesellschaft war, verloren habe und dort bliebe. Es heißt jedoch, eines Morgens – ohne dass eine genaue zeitliche Relationierung zum Zeitpunkt der Geheimnisenthüllung erfolgt – sei er, ohne sich von irgendjemandem zu verabschieden, gegangen.
Der Leser könnte nun erwarten, dass Murdock als voll integriertes Mitglied des Stammes das Interesse an der wissenschaftlichen Arbeit, das seine ursprüngliche Handlungsmotivation für den Aufbruch und die Integration in diese indigene Gesellschaft war, verloren habe und dort bliebe. Es heißt jedoch, eines Morgens – ohne dass eine genaue zeitliche Relationierung zum Zeitpunkt der Geheimnisenthüllung erfolgt – sei er, ohne sich von irgendjemandem zu verabschieden, gegangen.


Die mögliche Vermutung, dass der Protagonist nun wie geplant seine Doktorarbeit schreiben würde, wird jedoch sogleich widerlegt. Es wird beschrieben, dass er seinem Professor seine Entscheidung mitteilt, das Geheimnis nicht zu veröffentlichen. An dieser Stelle wechselt der Autor von einer heterodiegetischen Erzählweise zur direkten Rede. Als Grund für seine Entscheidung gibt der Protagonist an:  
Die mögliche Vermutung, dass der Protagonist nun wie geplant seine Doktorarbeit schreiben würde, wird jedoch sogleich widerlegt. Es wird beschrieben, dass er seinem Professor seine Entscheidung mitteilt, das Geheimnis nicht zu veröffentlichen. An dieser Stelle wechselt der Autor von einer heterodiegetischen Erzählweise zur direkten Rede. Als Grund für seine Entscheidung gibt der Protagonist an: