"Reisende auf einem Bein" (Herta Müller): Unterschied zwischen den Versionen

 
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==Einordnung==
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Die ganze Erzählung ''Reisende auf einem Bein'' weist eine Traumlogik auf, die aus der traumatischen Wahrnehmung Irenes resultiert und in der sich die Grenzen zwischen Irenes halluzinatorischem Blick und der Realität verflüssigen. Dennoch greift der Text auf die deutlich markierten nächtlichen Träume zurück. Während die ersten beiden Träume für Irene zu Alpträumen gerinnen, in denen sie das Trauma und die sie ständig begleitende Angst vor der totalitären Kontrolle reinszeniert, bietet der letzte Traum ein erlösendes Potenzial, das aus der Fähigkeit zur Imagination resultiert. Die Metamorphosen der männlichen Protagonisten und die Doppelung der Irenefigur werden zu einem Spiel mit Masken und verschiedenen Identitäten (Zur Selbstverdoppelung im Traum vgl. Solte-Gresser 2011, 255f.).
Die ganze Erzählung ''Reisende auf einem Bein'' weist eine Traumlogik auf, die aus der traumatischen Wahrnehmung Irenes resultiert und in der sich die Grenzen zwischen Irenes halluzinatorischem Blick und der Realität verflüssigen. Dennoch greift der Text auf die deutlich markierten nächtlichen Träume zurück. Während die ersten beiden Träume für Irene zu Alpträumen gerinnen, in denen sie das Trauma und die sie ständig begleitende Angst vor der totalitären Kontrolle reinszeniert, bietet der letzte Traum ein erlösendes Potenzial, das aus der Fähigkeit zur Imagination resultiert. Die Metamorphosen der männlichen Protagonisten und die Doppelung der Irenefigur werden zu einem Spiel mit Masken und verschiedenen Identitäten (zur Selbstverdoppelung im Traum vgl. Solte-Gresser 2011, 255f.).