"Nightmare in Red" (Fredric Brown): Unterschied zwischen den Versionen
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Zwar ist eine eindeutige paratextuelle Markierung als Traum vorhanden, diese wird aber durch die Ungültigkeit bzw. metaphorische Deutung der seriell vorangestellten Geschichten vermindert; im Gegenzug kann auch die Erwachensmarkierung bezweifelt werden. Obgleich nicht unbedingt als Alptraum zu identifizieren, weist die Geschichte aber Merkmale traumhaften Erzählens wie ungewisse Ortsangaben, Umstände und Motivation, starke Subjektivierung und Bizarrerien auf und kann als phantastisch verstanden werden. Sie trägt Merkmale apokalyptischer Traumvisionen und wäre auch als wahrgewordener Alptraum zu lesen. In dieselbe Linie ist das ‚unnatürliche‘ Erzählen aus der Perspektive eines eigentlich unbelebten Objekts einzuordnen. Für die verschiedenen Interpretationen sind teilweise dieselben Umstände unterschiedlich zu bewerten, wodurch Ambivalenz bestehen bleibt. In Browns Werk fügt sich die short short story mit ihrem absurden Twist passgenau ein, in der Reihe der anderen | Zwar ist eine eindeutige paratextuelle Markierung als Traum vorhanden, diese wird aber durch die Ungültigkeit bzw. metaphorische Deutung der seriell vorangestellten Geschichten vermindert; im Gegenzug kann auch die Erwachensmarkierung bezweifelt werden. Obgleich nicht unbedingt als Alptraum zu identifizieren, weist die Geschichte aber Merkmale traumhaften Erzählens wie ungewisse Ortsangaben, Umstände und Motivation, starke Subjektivierung und Bizarrerien auf und kann als phantastisch verstanden werden. Sie trägt Merkmale apokalyptischer Traumvisionen und wäre auch als wahrgewordener Alptraum zu lesen. In dieselbe Linie ist das ‚unnatürliche‘ Erzählen aus der Perspektive eines eigentlich unbelebten Objekts einzuordnen. Für die verschiedenen Interpretationen sind teilweise dieselben Umstände unterschiedlich zu bewerten, wodurch Ambivalenz bestehen bleibt. In Browns Werk fügt sich die short short story mit ihrem absurden Twist passgenau ein, in der Reihe der anderen ''Nightmares'' sticht sie jedoch hervor und bleibt trotz der weitestgehenden Nichtbeachtung der Forschung<ref>Interessant sind auch intertextuelle Referenzen, wenn u.a. eine ''Doctor Who''-Episode ''Nightmare in Silver'' heißt (7.12.2013, geschrieben von Neil Gaiman) oder ein Aufsatz über ''Twin Peaks'' eine Anspielung im Titel beinhaltet (Lorna Jowett: Nightmare in Red? Twin Peaks Parody, Homage, Intertextuality, and Mashup. In: Jeffrey Andrew Weinstock/Catherine Spooner (Hg.): Return to ''Twin Peaks''. New Approaches to Materiality, Theory, and Genre on Television. New York: Palgrave Macmillan 2016, 211–217), ebenso ein Buch über das amerikanische Horrorgenre (Joseph Maddrey: Nightmares in Red, White, and Blue. The Evolution of the American Horror Film. Jefferson: McFarland 2004) oder die McCarthy-Ära (Richard M. Fried: Nightmare in Red. The McCarthy Era in Perspective. New York: Oxford UP 1991).</ref> in ihrer extremen Kürze ein interessantes Beispiel für die Mehrdeutigkeit von Hinweisen in mit Traum assoziierten (Genre-)Texten. | ||
[[Autoren|Kathrin Neis]] | |||
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