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===Absurdität===
 
===Absurdität===
Eine der auffallendsten Ähnlichkeiten zwischen Alices Erlebnissen im Wunderland und herkömmlichen Traumerfahrungen besteht in der fehlenden logischen Kohärenz und dem daraus resultierenden Eindruck des Bizarren. Diese offensichtliche Absurdität erlaubt es auch, die beiden Erzählungen dem literarischen Nonsens zuzuordnen. Auch wenn die moderne Traumforschung herausgefunden hat, dass ein Großteil menschlicher Träume völlig banale Alltagsbilder heraufbeschwören, sind surrealistisch anmutende Traumbilder und -erlebnisse, wie Alice sie erfährt, keine Seltenheit. Vor allem aber bilden sie einen bewährten Topos ästhetischer Traumdarstellungen. Lebendig gewordene Spielkarten (AAW Kap. 8), eine Wasserpfeife rauchende Raupe (AAW Kap. 5) oder menschengroße Zugtickets (TLG 146) sind typische Beispiele für in der Wachwelt als absurd empfundene, im Traum jedoch als selbstverständlich hingenommene Elemente (Zirker 2004/5). Besonders interessant erscheint dabei die Tatsache, dass Carroll sehr viele Tiere in die oneirische Fantasiewelt einbaut (Barrett 2012), die meist stark anthropomorph dargestellt sind, da sie mit Alice reden können, wie die Grinsekatze oder das Reh, dem Alice in ''Through the Looking-Glass'' begegnet (TLG 154). Andere nähern sich auch in Erscheinung und Habitus dem Menschen an, wie zum Beispiel das strickende Schaf in ''Through the Looking-Glass ''(TLG 176). Könnte man vermuten, dass Carroll hier an eine bewährte Tradition der Kinderliteratur anknüpft, wie man sie bereits in den Fabeln des 17. Jahrhunderts findet, so sollte im Kontext der Traumdarstellung auch angemerkt werden, dass Ergebnissen der modernen Traumforschung zufolge Tiere in Kinderträumen eine wichtige Rolle spielen (Bulkeley 2019, 50).
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Eine der auffallendsten Ähnlichkeiten zwischen Alices Erlebnissen im Wunderland und herkömmlichen Traumerfahrungen besteht in der fehlenden logischen Kohärenz und dem daraus resultierenden Eindruck des Bizarren. Diese offensichtliche Absurdität erlaubt es auch, die beiden Erzählungen dem literarischen Nonsens zuzuordnen. Auch wenn die moderne Traumforschung herausgefunden hat, dass ein Großteil menschlicher Träume völlig banale Alltagsbilder heraufbeschwören, sind surrealistisch anmutende Traumbilder und -erlebnisse, wie Alice sie erfährt, keine Seltenheit. Vor allem aber bilden sie einen bewährten Topos ästhetischer Traumdarstellungen. Lebendig gewordene Spielkarten (AAW Kap. 8), eine Wasserpfeife rauchende Raupe (AAW Kap. 5) oder menschengroße Zugtickets (TLG 146) sind typische Beispiele für in der Wachwelt als absurd empfundene, im Traum jedoch als selbstverständlich hingenommene Elemente (Zirker 2004/5). Besonders interessant erscheint dabei die Tatsache, dass Carroll sehr viele Tiere in die oneirische Fantasiewelt einbaut (Klein 2012), die meist stark anthropomorph dargestellt sind, da sie mit Alice reden können, wie die Grinsekatze oder das Reh, dem Alice in ''Through the Looking-Glass'' begegnet (TLG 154). Andere nähern sich auch in Erscheinung und Habitus dem Menschen an, wie zum Beispiel das strickende Schaf in ''Through the Looking-Glass ''(TLG 176). Könnte man vermuten, dass Carroll hier an eine bewährte Tradition der Kinderliteratur anknüpft, wie man sie bereits in den Fabeln des 17. Jahrhunderts findet, so sollte im Kontext der Traumdarstellung auch angemerkt werden, dass Ergebnissen der modernen Traumforschung zufolge Tiere in Kinderträumen eine wichtige Rolle spielen (Bulkeley 2019, 50).
    
===Spatio-temporelle Dissonanzen===
 
===Spatio-temporelle Dissonanzen===
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