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Das Bild ist mit 33 weiteren Gemälden, verschiedenen Preziosen und ausgewählten Naturgegenständen Teil der Ausstattung des großherzoglichen Studiolo<ref>Zur Entstehungsgeschichte des Studiolo als herrschaftlicher Repräsentationsraum, vgl. Liebenwein 1977.</ref> im Palazzo Vecchio in Florenz. Die gesamte Ausgestaltung des Raumes unterliegt einem Konzept<ref>Zum ausführlichen Konzept Don Vincenzo Borghinis für das Studiolo Francescos I. de' Medici siehe Frey 1930, 886-891.</ref>, das von Don Vincenzo Borghini, dem humanistischen Berater des Großherzogs, ausgearbeitet wurde und das Verhältnis von Natur und Kunst thematisiert. Jede Wand ist einem der vier Naturelemente zugeordnet, auf das sich die jeweiligen Naturobjekte, Preziosen und Gemälde direkt oder indirekt beziehen (vgl. Liebenwein 1977, 155-157).
 
Das Bild ist mit 33 weiteren Gemälden, verschiedenen Preziosen und ausgewählten Naturgegenständen Teil der Ausstattung des großherzoglichen Studiolo<ref>Zur Entstehungsgeschichte des Studiolo als herrschaftlicher Repräsentationsraum, vgl. Liebenwein 1977.</ref> im Palazzo Vecchio in Florenz. Die gesamte Ausgestaltung des Raumes unterliegt einem Konzept<ref>Zum ausführlichen Konzept Don Vincenzo Borghinis für das Studiolo Francescos I. de' Medici siehe Frey 1930, 886-891.</ref>, das von Don Vincenzo Borghini, dem humanistischen Berater des Großherzogs, ausgearbeitet wurde und das Verhältnis von Natur und Kunst thematisiert. Jede Wand ist einem der vier Naturelemente zugeordnet, auf das sich die jeweiligen Naturobjekte, Preziosen und Gemälde direkt oder indirekt beziehen (vgl. Liebenwein 1977, 155-157).
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Dieses Gemälde, von dem Kunstkritiker Raffaelo Borghini als “il sonno co'sogni attorno“ („der von Träumen umgebene Schlaf“) (Borghini [1584] 1969, 614) bezeichnet, nimmt zwischen den anderen Bildern mit eindeutig mythologischem oder historisierendem Inhalt und den Darstellungen mit naturwissenschaftlichem Charakter im Studiolo eine Sonderstellung ein. Seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erfuhr der Traum in Literatur, Malerei und Philosophie neu erwachtes Interesse, was vor allem durch die ''Theologia Platonica'' Ficinos befördert wurde. Dort werden Schlaf und Traum eine positive Bedeutung beigemessen. Der Schlafzustand als eine Form der 'vacatio animae' („Freisein der Seele“) biete der Seele die Gelegenheit, sich dem Körper eine Zeitlang zu entziehen und bei tugendhafter Lebensweise im Traum sogar eine Einflussnahme durch das Göttliche zu erfahren (vgl. Ficino 2004, 151 u. Kristeller 1972, 296).
 
Dieses Gemälde, von dem Kunstkritiker Raffaelo Borghini als “il sonno co'sogni attorno“ („der von Träumen umgebene Schlaf“) (Borghini [1584] 1969, 614) bezeichnet, nimmt zwischen den anderen Bildern mit eindeutig mythologischem oder historisierendem Inhalt und den Darstellungen mit naturwissenschaftlichem Charakter im Studiolo eine Sonderstellung ein. Seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erfuhr der Traum in Literatur, Malerei und Philosophie neu erwachtes Interesse, was vor allem durch die ''Theologia Platonica'' Ficinos befördert wurde. Dort werden Schlaf und Traum eine positive Bedeutung beigemessen. Der Schlafzustand als eine Form der 'vacatio animae' („Freisein der Seele“) biete der Seele die Gelegenheit, sich dem Körper eine Zeitlang zu entziehen und bei tugendhafter Lebensweise im Traum sogar eine Einflussnahme durch das Göttliche zu erfahren (vgl. Ficino 2004, 151 u. Kristeller 1972, 296).
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==Anmerkungen==
 
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[[Kategorie:Ölmalerei]]
 
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[[Kategorie:Renaissance]]
 
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[[Kategorie:Naldini, Giovanni Battista|Giovanni Battista Naldini ]]

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