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==Autor==
 
==Autor==
 
Ernst Toller wurde als Sohn eines preußisch-jüdischen Kaufmanns am 1. Dezember 1893 in Samotschin in Polen geboren. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs meldete er sich freiwillig zum Kriegsdienst. Seit 1917 engagierte er sich aktiv in der Anti­kriegsbewegung und war im April 1919 an der Ausrufung der Münchner Räterepublik beteiligt. Nach deren Auflösung im Mai 1919 wurde er zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt. Während der Inhaftierung verfasste Toller u.a. seine bekanntesten Dramen ''Masse Mensch'' (1921), ''Die Maschinenstürmer ''(1922), ''Der deutsche Hinkemann ''(1923) und ''Der entfesselte Wotan ''(1923). Ab 1933 lebte Toller im Exil in den USA. Am 22. Mai 1939 nahm er sich in New York das Leben.
 
Ernst Toller wurde als Sohn eines preußisch-jüdischen Kaufmanns am 1. Dezember 1893 in Samotschin in Polen geboren. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs meldete er sich freiwillig zum Kriegsdienst. Seit 1917 engagierte er sich aktiv in der Anti­kriegsbewegung und war im April 1919 an der Ausrufung der Münchner Räterepublik beteiligt. Nach deren Auflösung im Mai 1919 wurde er zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt. Während der Inhaftierung verfasste Toller u.a. seine bekanntesten Dramen ''Masse Mensch'' (1921), ''Die Maschinenstürmer ''(1922), ''Der deutsche Hinkemann ''(1923) und ''Der entfesselte Wotan ''(1923). Ab 1933 lebte Toller im Exil in den USA. Am 22. Mai 1939 nahm er sich in New York das Leben.
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==Die Traumbilder==
 
==Die Traumbilder==
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Die Wandlungsthematik ist typisch für die expressionistische Dramatik und wird in Tollers Stück maßgeblich mit Hilfe der Traumbilder inszeniert. Sie bilden die Ebene, auf der Friedrichs Wandlung begründet wird. Im Folgenden wird die Funktion der Traumbilder am Beispiel des sechsten Bilds („Die Krüppel“) erläutert.  
 
Die Wandlungsthematik ist typisch für die expressionistische Dramatik und wird in Tollers Stück maßgeblich mit Hilfe der Traumbilder inszeniert. Sie bilden die Ebene, auf der Friedrichs Wandlung begründet wird. Im Folgenden wird die Funktion der Traumbilder am Beispiel des sechsten Bilds („Die Krüppel“) erläutert.  
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===Die Funktion der Traumbilder: Beispiel „Die Krüppel“ (Bild 6)===
 
===Die Funktion der Traumbilder: Beispiel „Die Krüppel“ (Bild 6)===
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Die Traumbilder der letzten beiden Stationen 5 und 6 haben eine andere Funktion. Im Gegensatz zu den Traumbildern vor der Wandlungsszene befinden sie sich den Realbildern gegenüber nun in der Überzahl. Auf nur zwei Realbilder kommen hier nun vier Traumbilder. Diese versinnbildlichen die in der vierten Station erfolgte Wandlung Friedrichs als einen Prozess, der in seinem Innern abläuft (vgl. Oehm 1993, 161). In den beiden Realbildern wird dies nach außen projiziert, was schließlich in Friedrichs Revolutionsaufruf im letzten Bild mündet.
 
Die Traumbilder der letzten beiden Stationen 5 und 6 haben eine andere Funktion. Im Gegensatz zu den Traumbildern vor der Wandlungsszene befinden sie sich den Realbildern gegenüber nun in der Überzahl. Auf nur zwei Realbilder kommen hier nun vier Traumbilder. Diese versinnbildlichen die in der vierten Station erfolgte Wandlung Friedrichs als einen Prozess, der in seinem Innern abläuft (vgl. Oehm 1993, 161). In den beiden Realbildern wird dies nach außen projiziert, was schließlich in Friedrichs Revolutionsaufruf im letzten Bild mündet.
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===Fazit===
 
===Fazit===
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<div style="text-align: right;">[[Autoren|Kristina Höfer]]</div>
 
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==Literatur==
 
==Literatur==
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* Rothstein, Sigurd: Der Traum von der Gemeinschaft. Kontinuität und Innovation in Ernst Tollers Dramen. Frankfurt/M.: Lang 1987.
 
* Rothstein, Sigurd: Der Traum von der Gemeinschaft. Kontinuität und Innovation in Ernst Tollers Dramen. Frankfurt/M.: Lang 1987.
 
* Schreiber, Birgit: Politische Retheologisierung. Ernst Tollers frühe Dramatik als Suche nach einer „Politik der reinen Mittel“. Würzburg: Königshausen & Neumann 1997.
 
* Schreiber, Birgit: Politische Retheologisierung. Ernst Tollers frühe Dramatik als Suche nach einer „Politik der reinen Mittel“. Würzburg: Königshausen & Neumann 1997.
* Wierschin, Martin W.: Traum und Realität in Ernst Tollers ''Masse Mensch''. In: Roland Jost/Hansgeorg Schmidt-Bergmann (Hg.), Im Dialog mit der Moderne. Frankfurt/M. 1986, 261-275; repr. in: Martin W. Wierschin, Philologia. Würzburg 2005, 190-201
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* Wierschin, Martin W.: Traum und Realität in Ernst Tollers ''Masse Mensch''. In: Roland Jost/Hansgeorg Schmidt-Bergmann (Hg.), Im Dialog mit der Moderne. Frankfurt/M.: Athenäum 1986, 261-275; repr. in: Martin W. Wierschin, Philologia. Würzburg: Königshausen % Neumann 2005, 190-201
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[[Kategorie:Deutschland]]
 
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[[Kategorie:Traumspiel]]
 
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[[Kategorie:Toller,_Ernst]]
 
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