Das Werk Helmbrecht wurde von Wernher dem Gärtner (oder Wernher dem gartenære) zwischen 1250 und 1285 im bayerisch-österreichischen Grenzgebiet an Salzach und Inn verfasst (Nolte 2012). Der bedeutende Text, der der Kleinepik zugeordnet werden kann, erzählt die Geschichte eines Bauernsohns und seiner Familie. Der Sohn namens Helmbrecht will in den Stand des Ritters aufsteigen. Um ihn mit prächtigen Kleidern und einem Pferd ausstatten zu können, verkaufen Mutter und Vater zahlreiche Güter und Tiere. Dem gleichnamigen Vater, Meier Helmbrecht, widerfahren vier Träume, die vier unterschiedliche, zukünftige Bestrafungen (Blendung, zweifache Verstümmelung und Tod) für seinen Sohn voraussagen. Jedoch haben die warnenden Traumbilder keine Wirkung auf den Sohn; er wird nach seiner Abreise von einem Burgherrn als Schildknecht aufgenommen und streift von nun an raubend durch das Land. Für seine Verbrechen wird er entsprechend der Träume mehrfach und letztlich mit dem Tode bestraft. Die Hauptelemente des Werks sind Hochmut und superbia des Bauernsohns, die soziale Mobilität bzw. der gesellschaftliche Auf- und Abstieg[1] sowie Verfallsklage und Zeitkritik durch die Gegenüberstellung des alten und neuen Rittertums (Seelbach 1987, 129–137; Nolte 2012; Honemann 2001).

Überlieferung des Helmbrecht

Überliefert ist der Text in zwei Handschriften des 15. und 16. Jahrhunderts. Die ältere Papierhandschrift B befindet sich in der Berliner Staatsbibliothek (Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Ms. germ. fol. 470); sie entstand Anfang des 15. Jahrhunderts. Bei Handschrift A handelt es sich um das Ambraser Heldenbuch (Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. Ser. n. 2663), das von Kaiser Maximilian I. in Auftrag gegeben und zwischen 1504 und 1515/1517 von Hans Ried auf Pergament geschrieben wurde. Das Werk wurde sowohl unter dem Titel Meier Helmbrecht als auch unter Helmbrecht verbreitet. Denn im Ambraser Heldenbuch ist die Vorbemerkung „Das puech ist von dem Mayer Helmprechte“ (Wien, ÖNB, Cod. Ser. n. 2663, fol. 225rb) zu finden, während es in der älteren Handschrift heißt: „hie hebt sich ein mær von dem helmprecht“ (Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Ms. germ. fol. 470, fol. 228va; Göttert 2015, 171). Ansonsten weichen die Texte der beiden Handschriften nur in wenigen Punkten voneinander ab (Göttert 2015, 171 f.).

Der Autor

Wie bei vielen mittelalterlichen Autoren ist über Wernher dem Gärtner nur sehr wenig bekannt. Der einzige Nachweis ist die Namensnennung im Helmbrecht:

swer iu ditze mære lese,
bitet, daz im got genædec wese
und dem tihtære,
der heizet Wernher der Gartenære. (H 1931–1934)
(Wer auch immer euch diese Geschichte vorliest, betet darum, dass Gott ihm gnädig sei und auch dem Dichter, der heißt Wernher der Gärtner. )[2]

Zu seiner Person gibt es mehrere Interpretationen: So wird der Beiname „der Gärtner“ als Herkunftsname gedeutet (Garten/Garda), wobei er dort für längere Zeit ansässig gewesen oder sogar geboren sein könnte (Nolte 2012, Fränkel 1897). Weiterhin könnte der Beiname als Künstlername verstanden werden, wie ihn viele fahrende Dichter zu dieser Zeit trugen (Nolte 2012). Dass Wernher als fahrender Dichter bzw. Berufsdichter aufgefasst wird, der seine Dichtungen an Adelshöfen vortrug, liegt u.a. an „Form und Ausdruck seines dichterischen Schaffens“ (Fränkel 1897) sowie an einer Bemerkung des Erzählers:

swie vil ich var enwadele,
sô bin ich an deheiner stete,
dâ man mir tuo, als man im tete.(H 848–850)
(Wieweit ich auch herumkomme, ich komme nirgendwo hin, wo man mich behandelt, wie man ihn behandelt.)

Auch eine Zuordnung zu den Wandermönchen ist nicht ausgeschlossen (Nolte 2012; Fränkel 1897).

Traum und Traumdeutung im Helmbrecht

Die vier Träume im Helmbrecht werden von einer einzigen Figur, dem Vater, geträumt. Jedoch wird nur deren Inhalt nachträglich durch den Träumenden im Dialog mit seinem Sohn wiedergegeben; das Träumen selbst ist kein Teil der Erzählung. Thematisch sind die Träume eng miteinander verbunden, da sie die Konsequenzen für Helmbrechts Taten als Raubritter prophezeien; in einer sich steigernden Form berichtet sie der Vater seinem Sohn und versucht, ihn zu warnen. Da Helmbrecht jedoch diesen Vorausdeutungen abweisend gegenübersteht, kehrt er seiner Familie den Rücken. Am Ende erfüllen sich die Träume in eben der Reihenfolge, in der der Vater sie geträumt hat.

Prognostische Träume: Vier Vorausdeutungen auf Helmbrechts Strafen

Die vier Träume können hinsichtlich Art und Schwere der Strafen unterschieden werden, die Helmbrecht ereilen werden. Der erste Traum handelt von Helmbrechts Blendung:

„dû hetest zwei lieht in der hant,
diu brunnen, daz si durch diu lant
lûhten mit ir schîne.
lieber sun der mîne,
sust troumt mir vert von einem man,
den sach ich hiure blinden gân.“ (H 581–586)
(Du hattest zwei Lichter in der Hand, die brannten, so dass sie weithin leuchteten mit ihrem Schein. Mein lieber Sohn, so träumte mir vergangenes Jahr von einem Mann, den ich dieses Jahr blind umhergehen sah.)

Die Blendung kann hier in doppelter Bedeutung verstanden werden: Primär bezieht sie sich auf das spätere Erblinden Helmbrechts, aber ebenso auf das „Nicht-Sehen-Können des ihm prophezeiten Schicksals“ (Seelbach 1987, 99), das sich auch in seiner abweisenden Reaktion auf die Träume spiegelt. Der Traum erhält von dem Vater eine explizite Deutung durch die Erwähnung eines bereits in Erfüllung gegangenen Traums, der gleichzeitig seine Glaubwürdigkeit beteuert.

Der zweite Traum offenbart, dass Helmbrecht ein Fuß abgetrennt werden wird, da der Vater im Traum sieht, wie ein Beinstumpf aus der Kleidung des Sohnes ragt und auf einem Stock aufliegt, während sein anderer Fuß auf der Erde geht:

„mir troumte mêre:
ein fuoz dir ûf der erde gie,
dâ stüende dû mit dem andern knie
hôhe ûf einem stocke;
dô ragete dir ûz dem rocke
einez als ein ahsendrum.“ (H 592–597)
(Mir träumte noch mehr; mit einem Fuß gingst du auf der Erde, aber mit dem anderen Knie standest du hoch auf einer Stelze. Da ragte dir aus dem Rock eines wie ein Stumpf.)

Der dritte Traum behandelt das Abschlagen einer Hand, was über die Metapher des gestutzten Flügels dargeboten wird. Gleichzeitig steht der Ausdruck des hohen Fliegens für Helmbrechts Hochmut, der aufgrund des gestutzten Flügels zu einem tiefen Fall und abrupten Ende führen wird (Seelbach 1987, 100):

„dû soldest fliegen hôhe
über walt und über lôhe:
ein vettich wart dir versniten,
dô wart dîn vliegen vermiten.“ (H 605–608)
(Du warst dabei, hoch über Wald und Gebüsch zu fliegen. Doch ein Flügel wurde dir zerschnitten, und damit war es mit deinem Flug vorbei.)

Diese drei Träume werden als rechtliche Bestrafungen des Richters und des Schergen für Helmbrechts Verbrechen als Raubritter in Erfüllung gehen (H 1690–1702). Bevor der Vater den vierten Traum erzählt, betont er, dass alle anderen Träume nicht mit diesem zu vergleichen seien (H 617–619), denn:

„dû stüende ûf einem boume;
von dînen füezen unz an daz gras
wol anderhalp klâfter was;
ob dînem houpte ûf einem zwî
saz ein rabe und ein krâ dâ bî.
dîn hâr was dir bestroubet:
dô strælte dir dîn houbet
zeswenhalp ein rabe dâ,
winsterhalp schiet dirz diu krâ.
owê, sun, des troumes!
owê, sun, des boumes!
owê des raben, owê der krân!“ (H 620–631)
(Du standest auf einem Baum; von deinen Füßen bis zum Gras waren es wohl anderthalb Klafter; auf einem Zweig über deinem Kopf saß ein Rabe und neben ihm eine Krähe. Dein Haar war ganz struppig. Da kämmte dir dein Haupt auf der rechten Seite jener Rabe, und auf der Linken scheitelte es dir die Krähe. Weh, Sohn, über den Traum. Weh, Sohn, über den Baum. Weh über die Raben, weh über die Krähe.)

Dieser letzte Traum ist eine Vorausdeutung auf die Rache der Bauern, die Helmbrecht für seine Verbrechen an ihnen und ihren Familien an einem Baum erhängen werden. Das Todesmotiv wird verstärkt durch die wiederholte Erwähnung von Rabe und Krähe, die Helmbrechts Haar, ein markantes Symbol seines Hochmuts, zerstören. Rabe und Krähe können als Toten- und Unglücksvögel interpretiert werden (Seelbach 1987, 17–21, 100 f.). Die anaphorische Reihung des Ausdrucks „owê“ ist ein typischer Marker für eine Klage und rückt diesen Traum in das Licht einer Totenklage (Seelbach 1987, 100). Am Ende der Erzählung werden die Bauern Helmbrechts Haube und Haar zerrissen haben und ihn ironisch ermahnen, „nu hüete der hûben, Helmbreht!“ (H 1879, „Nun gibt acht auf deine Haube, Helmbrecht!“). Die zu Beginn ausführlich beschriebene geschichtstragende Haube (H 26–106)[3] und das betont lange, lockige Haar des Protagonisten (H 9–15), die mehrfach vom Erzähler als nicht standesgemäß deklariert werden, fungieren als objektbezogene Rahmung der Handlung; sie sind sichtbare Symbole seiner Hochfahrt und seines tiefen Falls. Von Beginn an hebt der Erzähler so Helmbrechts materiellen Aufstiegsdrang hervor; schnell zeichnet sich ab, dass er mit dem höfischen Leben „nichts anderes verbindet als dasjenige des Raubritters und Strauchdiebes“ (Honemann 2001, 35, 39), denn mehrfach äußert er, dass er rauben, plündern und Menschen Gewalt antun will (H 361–388, 370–374, 379, 384, 408–423; Honemann 2001, 38). Das Bild der auf die Haube gestickten Vögel, die am Schluss auf dem Boden verteilt liegen, hebt den Eindruck hervor, dass dies die Ursache seines Scheiterns ist, da „siteche und galander, sparwære und turteltûben“ (H 1888 f., Sittiche und Lerchen, Sperber und Turteltauben) antithetisch zu den Raben und Krähen des vierten Traumes gelesen werden können (Seelbach 1987, 21). Die Träume unterstützen diese rahmende Funktion maßgeblich.

Die Erfüllung der ersten drei Träume wird im letzten Dialog zwischen Vater und Sohn erwähnt, in dem der Meier ihm die rhetorische Frage stellt, „ob die troume drî an iu sint bewæret?“ (H 1786 f.; ob sich die drei Träume nicht an Euch erfüllt haben). Da Helmbrecht, sowohl blind als auch ohne Hand und Fuß vor ihm stehend, offensichtlich die angekündigten Strafen erhalten hat, erwartet der Vater keine Antwort, sondern prophezeit ihm erneut auf der Basis seines Traumwissens ein schlimmes Ende. Er schickt ihn fort, „ê der vierde troum ergê“ (H 1790; bevor der vierte Traum in Erfüllung geht). Mit dieser Erinnerung besteht kein Zweifel, dass auch der letzte Traum, der die Ankündigung des Todes enthält, eintreten wird. Nach Helmbrechts Tod hebt ein abschließender Erzählerkommentar aufgrund seiner finalen Position die prognostische Funktion der Träume explizit hervor:

ich wæne, des vater troum
daz er sich hie bewære.
hie endet sich das mære. (H 1910–1912)
(Ich glaube, dass sich der Traum des Vaters damit erfüllte. Hier ist die Geschichte zuende.)

Die Funktionen der Träume

Die Träume haben eine essenzielle Bedeutung für den Handlungsverlauf und fungieren als Kernmotive der Erzählung. Angelehnt an die antike Auffassung, Träume könnten Vorausdeutungen auf zukünftige Ereignisse geben, spielt auch Wernhers Helmbrecht mit den Träumen als Stilmittel (Wittmer-Butsch 1990; Weber 2008; Haubrichs 1979; Haag 2003). Indem im Helmbrecht alle Vorausdeutungen wahr werden, verwendet Wernher sie in Übereinstimmung mit Macrobius’ dreiteiliger Klassifikation der „prognostischen, divinatorisch relevanten Gesichte“ (Haubrichs 1979, 246) in oracula, visiones und somnia (Haubrichs 1979, 245 f.).[4] Der Text steht einer vom frühen bis späten Mittelalter parallel verbreiteten Skepsis gegenüber prognostischen Träumen entgegen.[5] „Im Licht der antiken und christlichen Auffassungen“ (Seelbach 1987, 99) fungieren die Traumnarrative als prognostische Warnungen innerhalb der Erzählung und haben aufgrund ihrer voraussagenden Charakteristik auf der narrativen Ebene eine proleptische Funktion. Erzählerische Spannung wird aufgebaut, indem die Folgen des Raubrittertums für Helmbrecht zwar durch die Träume angekündigt werden, aber unklar bleibt, ob, wann und durch welche Instanzen sich die Träume erfüllen werden. Durch die detaillierte anfängliche Beschreibung der ritterlichen Statussymbole, die im Kontrast zu den wertenden, negativen Erzählerkommentaren stehen, werden sie zu sichtbaren Zeichen von Helmbrechts superbia; mit den anschließenden prognostischen Warnträumen wird so eine „Spannung zwischen der Ausgangssituation und den Folgen“ (Sowinski 1968, 226) geschaffen (Menke 1993, 24, 61 f.). Unterstützend bringt der Erzähler mehrmals proleptische Kommentare im Einklang mit den Warnträumen ein (H 680–683), wodurch sie „zu einem Motor der erzählerischen Spannung“ werden (Haubrichs 1979, 256). Des Weiteren erhöhen die Träume die didaktische Relevanz[6], da der Text durch die vierfache Warnung aufzeigt, dass Helmbrecht seine Strafen hätte abwenden können, wenn er seinem Vater und dessen Träumen vertraut hätte. So erhalten die Träume einen Belehrungscharakter. Dies wird verstärkt, wenn die Traumbilder als gottgesandte Warnungen aufgefasst werden, was u.a. die Bestrafung durch den Schergen andeutet, der als „Vollstrecker des göttlichen Willens“ (Menke 1993, 222) auftritt. Denn bevor der Scherge die Strafen vollzieht, kündigt der Erzähler an:

swaz geschehen sol, daz geschiht.
got dem vil selten übersiht,
der tuot, des er niht tuon sol. (H 1683–1685)
(Was geschehen muss, das geschieht auch. Niemals verzeiht Gott dem, der Unrecht tut.)

Fritz-Peter Knapp bezeichnet die Konsequenzen sogar als ein „Strafgericht Gottes“, das Helmbrecht schon im Diesseits ereilt (Knapp 2001, 11). Der Text zeichnet subsidiär das Bild der gottgewollten, gerechten Strafe: So leitet der Erzähler die Bestrafung der Raubritter mit den Worten „got ist ein wunderære,/ daz hœret an dem mære“ (H 1639 f.; Gott tut Wunder – das kann man in dieser Geschichte sehen) und „sô got der râche wil selbe phlegen“ (H 1650; wenn Gott selbst Rache üben will) ein. Weiterhin fügt er hinzu, dass niemand für Helmbrecht fürsprechen solle, denn wer sich für solche Menschen einsetze, dem solle von Gott das eigene Leben verkürzt werden (H 1669–1672). Untermauert wird dies zusätzlich durch die sorgfältige Aufzählung der Taten, die für die jeweiligen Strafen ursächlich sind und explizit zeigen, dass Helmbrecht sich unrechtmäßig gegen seinen ehemaligen Stand gerichtet hat (erste Bestrafung: H 1686–1700, zweite Bestrafung: H 1825–1873). Hierdurch legitimiert der Erzähler den Ausgang der Handlung, der ab dem Zeitpunkt, an dem Helmbrecht die Träume abweist, unausweichlich ist. Er verdeutlicht, dass die Strafen auf Helmbrechts „Fehlhaltungen und falsches Handeln […] unabhängig von ständischen Konflikten“ (Sowinski 1968, 227) zurückzuführen sind und dementsprechend verurteilt werden. Der Vater versucht zuvor vergeblich, Helmbrecht vor Augen zu führen, dass ein sozialer Aufstieg und dafür unabdingbare gesellschaftliche Anerkennung auf einem entsprechend adeligen Benehmen basieren würden:

„sun, und wilt dû edel sîn,
daz rât ich ûf die triuwe mîn,
sô tuo vil edellîche:
guot zuht ist sicherlîche
ein krône ob aller edelkeit […].“ (H 503–507)
(Sohn, wenn du adlig sein willst, dann rate ich dir bei meiner Treu, edel zu handeln. Wirklich feine Gesittung ist das Höchste an Adligkeit.)

Doch im Gegensatz zu seinem Vater, der das alte, tugendhafte Rittertum und den Tugendadel als wahren Adel vorstellt sowie den Verfall dieser Lebensweise beklagt (H. V. 974–983), verficht Helmbrecht eine „völlige Umkehrung aller Werte“ (Honemann 2001, 36; H 264–278, 303–328, 375–379, 471–479, 571–576) und die Ausübung von Gewalt (H 1007 f., 1023–1036; Honemann 2001, 31 f., 36 f.). Nach seinem rasanten Aufstieg in das als falsch markierte Raubrittertum muss Helmbrecht einen drastischen gesellschaftlichen Abstieg erfahren. Indem die Bauern, die durch Helmbrecht als Raubritter Leid erfahren haben, die endgültige Strafe – Tod durch Erhängen – vollziehen, wird dieser Aspekt besonders hervorgehoben.

Aufgrund des Dialogs über die Träume werden „die Überredungsversuche des Vaters und die Unbelehrbarkeit des Sohnes sichtbar“ (Sowinski 1968, 231). Sie sind zudem Teil einer Wertethik, „die ihre Verbindlichkeit am negativen Beispiel des jungen Helmbrecht und an seinem Ende erweist“ (Sowinski 1968, 231). Sie agieren innerhalb der literarischen Darstellung als Strukturelemente (Schmidt-Hannisa 2007, 676 f.), die aufgrund ihrer vorausdeutenden Eigenschaft zur Rezeptionslenkung beitragen. Die Träume bilden so eine Art Metaebene der Handlung, während sie zugleich einen wichtigen Teil der Handlung selbst darstellen (Barthel 2019, 46).

Narrative Verbindung von Traum und Figurendarstellung

Die vier Träume zeigen sowohl den Figuren als auch den Rezipierenden, welches Ende die Erzählung nehmen könnte. Die prognostische Kraft von Träumen wird in dieser Erzählung nicht angezweifelt. Schon in der antiken Traumtheorie hat man jedoch hervorgehoben, dass es notwendig war, ein geeignetes Leben zu führen, um solche Träume erfahren zu dürfen; v.a. „besondere, auserwählte Menschen haben solche Träume“ (Haubrichs 1979, 248). So dienen diese im Helmbrecht ebenfalls zur Charakterisierung der Figuren: Der Vater, dem diese Träume widerfahren, wird positiv dargestellt als derjenige, der sich angemessen verhält, ehrenhaft und gehorsam ist (H 233, 242–258; Seelbach 1987, 63). Dadurch wird den Rezipierenden vermittelt, dass der Träumende glaubwürdig sei und demzufolge auch auserwählt sein könne, um wahrhaftige Träume zu erhalten (Haubrichs 1979, 248). Die „Beziehung zwischen der moralischen Qualifikation des Träumers und Trauminhalt“ (Haubrichs 1979, 249) ist dabei entscheidend. Um dies nicht nur auf der Ebene der Figurengestaltung zu suggerieren, wird dem Vater bereits bei der Wiedergabe des ersten Traums, wie erwähnt, ein weiterer Traum zugeschrieben, von dem er selbst berichtet, dass sich dessen Vorausdeutung erfüllt habe (H 584–586). So hat der Vater nicht nur zuvor bereits einen prognostischen Traum erfahren, sondern auch inhaltlich das Motiv der Blendung geträumt, dessen reale Entsprechung das Erblinden des betroffenen Mannes war. Hierdurch wird eine unmittelbare Deutung, die sich bereits bewahrheitet hat, eingebracht und somit der Status des Vaters als eine für sogenannte somnia vera auserwählte Person hervorgehoben (Haubrichs 1979, 249).

Im Gegensatz dazu wird Helmbrecht wiederholt negativ dargestellt als „der narre und der gouch“ (H 83; der törichte Narr), „der gotes tumbe“ (H 85; der unverständige Tor) oder „der tumbe ræze knehte“ (H 106; der dumme, aufgeblasene Bursche). Ebenso betont der Erzähler anfangs mehrfach, dass er eine solch prächtige Ausstattung nicht besitzen sollte (H 38–40, 54–56), womit er einen negativen Helden vorführt, „der sich etwas anmaßt, was ihm nicht zusteht“ (Seelbach 1987, 33). Diese stark negative Skizzierung der Figur Helmbrecht kulminiert in seinem schlechten Verhalten gegenüber seiner Familie, seiner abweisenden Reaktion auf die Warnträume des Vaters und in den Verbrechen gegenüber den sonstigen Bauern. Der Erzähler steuert die Leser*innen bzw. Hörer*innen dadurch, dass Helmbrecht als unwürdig wahrgenommen wird: So betont der Vater, dass Helmbrecht die Trauminhalte von weisen Leuten deuten lassen müsse, wenn er einen Nutzen daraus ziehen wolle. Aufgrund der relativen Eindeutigkeit der Traumbilder kann dieser Verweis zum einen eine weitere Bekräftigung ihrer Bedeutung sein (Sowinski 1968, 236); zum anderen zeigt dies, dass symbolhaltige Träume aus zeitgenössischer Sicht einen erfahrenen Deuter verlangen, um den womöglich „verborgenen Willen Gottes“ (Haubrichs 1979, 249) erkennen zu können. Dass Helmbrecht eigenständig diese Träume als eine Vorausdeutung auf Glück, Heil und große Freude interpretiert („daz ist sælde unde heil/ und aller freuden teil“ (H 601 f.; Er [der Traum] bedeutet Heil und Segen vom Himmel und irdisches Glück in Fülle), zeigt, dass er die Tragweite der Warnungen nicht begreift. Er sieht ausschließlich diese Fehldeutung, da sie zu seinem persönlichen Traum des (Raub-)Ritterseins passt. Dies bestätigt die Aussage, alle anderen Träume würden ebenfalls im Zeichen des Glücks stehen:

„vater, al di tröume dîn
sint vil gar diu sælde mîn“ (H 611 f.)
(„Vater, alle deine Träume bedeuten Glück für mich“)

Weiterhin wertet er sie als Träumereien (H 589) ab und betont, dass diese ihn nicht von seinem Vorsatz abhalten könnten. So hat Helmbrechts Reaktion auf die Träume die Verstärkung seiner negativen Figurencharakterisierung zur Folge, da er zunehmend als Narr gekennzeichnet wird. Die spätere Erfüllung der Träume bestätigt dies erneut.

Fazit

Abschließend lässt sich sagen, dass die Träume, die im Helmbrecht erzählt werden, alle auf die Zukunft des Protagonisten fokussiert sind. In einer klimaktisch angelegten Steigerung der Strafen erfährt Helmbrecht, welches Schicksal ihn ereilen wird, sollte er den angestrebten Weg zum Raubritter gehen. Die Träume, die eindeutige Warnungen vor folgenschweren Handlungen beinhalten, und deren Erfüllung bilden parallel zu Haube und Haar, die äußerliche Zeichen seiner superbia sind, eine rezeptionssteuernde Rahmung der gesamten Handlung. Die Träume werden von Wernher wohl gezielt als narrative Stilmittel und literarische Motive eingesetzt, um einerseits in ihrer proleptischen Funktion erzählerische Spannung zu erzeugen sowie andererseits die Figurencharakterisierung zu verstärken. Denn durch die eindeutigen Vorausdeutungen der Träume und den damit übereinstimmenden Fortgang der Handlung können Rezipierende zunehmend erahnen, dass die Träume wahrhaftig sind, bis zu dem Punkt ihres ‚In-Erfüllung-Gehens‘. Gleichzeitig wird aufgrund der unterschiedlichen Reaktionen auf die Träume in Verbindung mit der Figurenskizzierung eine Rezeptionslenkung vorgenommen, mit Hilfe derer die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen in die Worte des Vaters gesteigert werden, während für Helmbrecht eine entgegengesetzte, negative Wirkung erzielt wird; es entsteht eine sich zunehmend vergrößernde Differenz der Glaubwürdigkeit zwischen den Figuren. Weiterhin steigern die Träume die didaktische Relevanz und die moralisierende Lehre des Textes, da diese aufgrund ihrer warnenden Botschaften einen möglichen Wendepunkt innerhalb der Erzählung anbieten, den Helmbrecht jedoch nicht wahrnimmt. Ab diesem Zeitpunkt ist das Scheitern Helmbrechts unabdingbar und notwendig; es wird textintern sogar als gottgewollt dargestellt. In den drei Dialogen von Vater und Sohn werden zudem kulturelle, zeitgenössische Thematiken besprochen, wie Verfallsklage und Kritik an Veränderungsprozessen des Rittertums. Da Literatur „durch historische und kulturelle Umstände“ beeinflusst wird, „sind auch Traum- und Visionsberichte stets Veränderungen unterworfen“ (Barthel 2019, 13).

Die Traumnarrative im Helmbrecht spiegeln die hohe Popularität von Träumen zu dieser Zeit des Mittelalters. Die Erzählung nutzt die Träume nicht nur als zentrale Motive, sondern zeigt auch, dass Helmbrechts Ignoranz gegenüber den womöglich gottgesandten Warnträumen falsch ist. Hätte er die Traumbotschaften richtig gedeutet, hätte er seinen Tod abwenden können. Hierdurch wird das Misstrauen gegenüber Träumen negiert und ihre Bedeutung in den Vordergrund gerückt.

Literatur

Primärliteratur

  • Wernher der Gärtner: Helmbrecht. Mittelhochdeutsch / Neuhochdeutsch. Hg. von Karl-Heinz Göttert. Stuttgart: Reclam 2015 (= Reclams Universal-Bibliothek, 18978).
  • Wernher der Gartenaere: Helmbrecht. Mittelhochdeutscher Text und Übertragung. Hg., übers. und mit einem Anhang versehen von Helmut Brackert, Winfried Frey und Dieter Seitz. Frankfurt/M.: Fischer 1972; zitiert mit der Sigle H und der Verszahl.
  • Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. Ser. nova 2663.
  • Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Ms. germ. fol. 470.

Forschungsliteratur

  • Andermann, Kurt und Peter Johanek (Hg.): Zwischen Nicht-Adel und Adel. Stuttgart: Thorbecke 2001 (= Vorträge und Forschungen, LIII).
  • Barthel, Mareen: Die Traum- und Visiondarstellungen in der christlichen lateinischen Literatur der Antike und die pagane Tradition. Eine philologische Untersuchung zu den Traumtheorien und Traum- bzw. Visionsberichten bei Tertullian, Laktanz, Ambrosius und Augustinus. Hamburg: Kovac 2019 (= Altsprachliche Forschungsergebnisse, 13).
  • Classen, Albrecht: Die narrative Funktion des Traumes in mittelhochdeutscher Literatur. In: Mediaevistik 5 (1992), 11-37
  • Classen, Albrecht: Transpositions of Dreams to Reality in Middle High German Narratives. In: Karen Pratt (Hg.), Shifts and Transpositions in Medieval Narratives. A Festschrift for Dr Elspeth Kennedy. Cambridge 1994, 109-120
  • Fränkel, Ludwig: Wernher der gartnaere. In: Allgemeine Deutsche Biographie 42 (1897), 77–80 (10.08.2022).
  • Göttert, Karl Heinz: Nachwort. In: Wernher der Gärtner: Helmbrecht. Mittelhochdeutsch / Neuhochdeutsch. Hg. von Karl-Heinz Göttert. Stuttgart: Reclam 2015 (= Reclams Universal-Bibliothek, 18978), 171–183.
  • Haag, Guntram: Traum und Traumdeutung in mittelhochdeutscher Literatur. Theoretische Grundlagen und Fallstudien. Stuttgart: Hirzel 2003.
  • Haubrichs, Wolfgang: Ordo als Form. Strukturstudien zur Zahlenkomposition bei Otfrid von Weißenburg und in karolingischer Literatur. Tübingen: Niemeyer 1969 (= Hermaea, Germanistische Forschungen, Neue Folge, 27).
  • Haubrichs, Wolfgang: Offenbarung und Allegorese. Formen und Funktionen von Vision und Traum in frühen Legenden. In: Walter Haug (Hg.): Formen und Funktionen der Allegorie. Symposium Wolfenbüttel 1978. Stuttgart: Metzler 1979 (= Germanistische Symposien Berichtsbände, III), S. 243–264.
  • Honemann, Volker: Gesellschaftliche Mobilität in Dichtungen des deutschen Mittelalters. In: Kurt Andermann/Peter Johanek (Hg.): Zwischen Nicht-Adel und Adel. Stuttgart: Thorbecke Verlag 2001 (= Vorträge und Forschungen, LIII), 27–48.
  • Knapp, Fritz Peter: Standesverräter und Heimatverächter in der bayerisch-österreichischen Literatur des Spätmittelalters. In: Theodor Nolte/Tobias Schneider (Hg.): Wernher der Gärtner 'Helmbrecht'. Die Beiträge des Helmbrecht-Symposions in Burghausen 2001. Stuttgart: Hirzel 2001, 9–24.
  • Le Goff, Jacques: Quelques remarques sur les rêves de Helmbrecht père. In: Sieglinde Hartmann/Claude Lecouteux (Hg.), Deutsch-französische Germanistik. Mélanges pour Émile Georges Zink. Göppingen: Kümmerle 1984, 123-141.
  • Menke, Petra: Recht und Ordo-Gedanke im Helmbrecht. Frankfurt/M.: Lang 1993 (= Germanistische Arbeiten zu Sprache und Kulturgeschichte, 24).
  • Nolte, Theodor: Wernher der Gärtner: 'Helmbrecht' publiziert am 11.07.2012. In: Historisches Lexikon Bayerns (26.07.2022).
  • Oberste, Jörg und Susanne Ehrich (Hg.): Die bewegte Stadt. Migration, soziale Mobilität und Innovation in vormodernen Großstädten. Regensburg: Schnell & Steiner 2015 (= Forum Mittelalter Studien, 10).
  • Schmidt-Hannisa, Hans-Walter: Traum. In: Georg Braungart u.a. (Hg.), Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte. Bd. 1, Berlin 3. Aufl. 2007, 676–679.
  • Seelbach, Ulrich: Kommentar zum 'Helmbrecht' von Wernher dem Gartenaere. Göppingen: Kümmerle 1987 (= Göppinger Arbeiten zur Germanistik, 469).
  • Sowinski, Bernhard: Helmbrecht der Narr. In: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache 90 (1968), 223–242.
  • Spieß, Karl-Heinz: Aufstieg in den Adel und Kriterien der Adelszugehörigkeit im Spätmittelalter. In: Kurt Andermann/Peter Johanek (Hg.): Zwischen Nicht-Adel und Adel. Stuttgart: Thorbecke 2001 (= Vorträge und Forschungen, LIII), 1–26.
  • Weber, Gregor: Träume und ihre Deutung. Kontinuitäten und Rezeptionen von der Antike zur Renaissance. In: Peer Schmidt/Gregor Weber (Hg.): Traum und res publica. Traumkulturen und Deutungen sozialer Wirklichkeiten im Europa von Renaissance und Barock. Berlin: Akademie 2008 (= Colloquia Augustana, 26), S. 27–56.
  • Wittmer-Butsch, Maria Elisabeth: Zur Bedeutung von Schlaf und Traum im Mittelalter. Krems: Medium Aevum Quotidianum 1990 (= Medium Aevum Quotidianum, 1).

Anmerkungen

  1. Nach der idealtypischen, mittelalterlichen Vorstellung ist die hierarchische Gliederung der Gesellschaft von Gott geschaffen, wobei kein Mensch seinen ordo beeinflussen kann. Veränderungen in dieser Struktur konnten als Verstöße gegen die göttliche Weltordnung gesehen werden (Menke 1993, 59 f., 101). Im hohen Mittelalter kam es aber zunehmend zu gesellschaftlichen Veränderungen, die zu Bewegungsprozessen der Bevölkerungsschichten in beide Richtungen (sozialer Auf- und Abstieg) führten. Soziale Mobilität war im Mittelalter also möglich, sie wurde nur von rechtlichen und sozialen Regeln, dem gesellschaftlichen Umfeld und regionalen Unterschieden bestimmt (Oberste/Ehrich 2015, 8; Spieß 2001, 25). Für das soziale System der Vormoderne war diese Mobilität jedoch unverzichtbar (Oberste/Ehrich 2015, 8; mehr zur sozialen Mobilität in den Sammelbänden Oberste/Ehrich 2015 und Andermann 2001). Da es auch Gegenstimmen zur sozialen Mobilität gab, tauchten seit dem 13. Jahrhundert häufig Dichterklagen über den Verfall der ordines auf (Menke 1993, 67, 86–88; Haubrichs 1969).
  2. Der Text wird nach der Reclam-Ausgabe von Karl-Heinz Göttert (2015) zitiert (im Fließtext mit der Sigle H und der entsprechenden Versangabe). Alle Übersetzungen sind jedoch aus der älteren Fassung von Helmut Brackert, Windfried Frey und Dieter Seitz (1972) übernommen, da sich die ältere Übersetzung näher am Text orientiert.
  3. Die Geschichten, die auf dem Hut abgebildet sind, stellen Erzählungen in der Erzählung dar und können als wertende Elemente sowie als weitere Prolepsen verstanden werden. Denn sie zeigen historische Handlungen, die aufgrund des jeweiligen Verhaltens einer Person ein negatives oder positives Exempel bilden, so z.B. das Exempel des vermessenen Paris als Warnung oder das des treuen Eneas als Ermahnung (Seelbach 1987, 27 f.).
  4. Macrobius (4./5. Jahrhundert) unterteilt Träume in prognostische und agnostische, wodurch ein fünfteiliges Modell entsteht. Die Klasse der agnostischen, unbedeutsamen Gesichte umfasst insomnia (Träume mit psychosomatischer Ursache, hervorgerufen durch körperliche Reize oder Wünsche/Sorgen) und visus bzw. phantasmata („nebelhaft undeutliche Erscheinungen, Trugbilder zwischen Tag und Traum“). Die Klasse der prognostischen, bedeutsamen Gesichte beinhaltet die bereits genannten oracula (Ankündigungen bzw. Anweisungen durch heilige oder autoritative Instanz), visiones („exakte Vorwegnahmen des zukünftigen Geschehens“, also theorematische Träume) und somnia (Symbolträume, die einer Interpretation bedürfen) (Haubrichs 1979, 245; Macrobius, 2019, III, 2 f.).
  5. So warnte z.B. Papst Gregor der Große vor der Einflussnahme des Bösen durch Träume, da nur Heilige Empfänger göttlicher Botschaften sein könnten und nur diese fähig wären, zwischen einer göttlichen oder teuflisch-dämonischen Herkunft zu unterscheiden (Wittmer-Butsch 1990, 106 f.). Stark rezipiert wurden im Mittelalter auch die Schriften des Aristoteles über Schlaf und Traum, in denen ausschließlich Körper und Seele als Entstehungsorte der Träume deklariert werden (Weber 2008, 30–32).
  6. Der Begriff der didaktischen Relevanz findet sich bei Bernhard Sowinski zu anderen Szenenanalysen des Helmbrecht (Sowinski 1968, 230 f.).


Zitiervorschlag für diesen Artikel:

Heck, Franziska: "Helmbrecht" (Wernher der Gärtner). In: Lexikon Traumkultur. Ein Wiki des Graduiertenkollegs "Europäische Traumkulturen", 2023; http://traumkulturen.uni-saarland.de/Lexikon-Traumkultur/index.php?title=%22Helmbrecht%22_(Wernher_der_G%C3%A4rtner) .