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Im Rahmen der bildlichen Darstellung ist die Herausforderung eine völlig andere: hier muss der Maler die komplexen Konzepte, die der oneirischen Erfahrung innewohnen, wie Zeitlichkeit, Räumlichkeit, aber auch Präsenz – oder Abwesenheit – in einem einzigen, unbewegten Bild zum Ausdruck bringen. Mit anderen Worten: Der Maler muss in der Lage sein, auf der Leinwand den Unterschied zwischen einem sichtbaren, präsenten und physisch wahrgenommenen Körper und einem sichtbar gemachten, abwesenden und nur geistig wahrgenommenen Körper kenntlich zu machen. Zu diesem Zweck etabliert sich eine Bildsprache, die in der Lage ist, die Natur des dargestellten Objekts, ob diese nun körperlich oder geistig ist, zu übersetzen und somit das Bild für den Gläubigen verständlich zu machen.<ref>Seit einigen Jahren setzt sich die Forschung vermehrt mit den ästhetischen Darstellungen visionärer Erfahrungen auseinander. Vgl. u.a. Arasse (1972); Beyer/Morel/Nova (2017); Cassegrain (2017); Damisch (2013); Stoïchita (2017).
 
Im Rahmen der bildlichen Darstellung ist die Herausforderung eine völlig andere: hier muss der Maler die komplexen Konzepte, die der oneirischen Erfahrung innewohnen, wie Zeitlichkeit, Räumlichkeit, aber auch Präsenz – oder Abwesenheit – in einem einzigen, unbewegten Bild zum Ausdruck bringen. Mit anderen Worten: Der Maler muss in der Lage sein, auf der Leinwand den Unterschied zwischen einem sichtbaren, präsenten und physisch wahrgenommenen Körper und einem sichtbar gemachten, abwesenden und nur geistig wahrgenommenen Körper kenntlich zu machen. Zu diesem Zweck etabliert sich eine Bildsprache, die in der Lage ist, die Natur des dargestellten Objekts, ob diese nun körperlich oder geistig ist, zu übersetzen und somit das Bild für den Gläubigen verständlich zu machen.<ref>Seit einigen Jahren setzt sich die Forschung vermehrt mit den ästhetischen Darstellungen visionärer Erfahrungen auseinander. Vgl. u.a. Arasse (1972); Beyer/Morel/Nova (2017); Cassegrain (2017); Damisch (2013); Stoïchita (2017).
 
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Im Jahr 1563, während der 25. Sitzung des Konzils von Trient, berät die Kirche über die Frage der bildlichen Darstellungen und bekräftigt – im Gegensatz zur Reformation – deren theologische und didaktische Funktionen: Das Bild soll zur gültigen Interpretation des geschriebenen Wortes werden, den Betrachter in Ehrfurcht versetzen und gleichzeitig instruieren. So entsteht ein neuer Anspruch an die Verständlichkeit und Univozität künstlerischer Werke, weshalb die Künstler der Renaissance sich der Herausarbeitung eines klaren Bilddiskurses widmen.
 
Im Jahr 1563, während der 25. Sitzung des Konzils von Trient, berät die Kirche über die Frage der bildlichen Darstellungen und bekräftigt – im Gegensatz zur Reformation – deren theologische und didaktische Funktionen: Das Bild soll zur gültigen Interpretation des geschriebenen Wortes werden, den Betrachter in Ehrfurcht versetzen und gleichzeitig instruieren. So entsteht ein neuer Anspruch an die Verständlichkeit und Univozität künstlerischer Werke, weshalb die Künstler der Renaissance sich der Herausarbeitung eines klaren Bilddiskurses widmen.
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==Traumdarstellung in Bastaris ''Il Sogno di San Giuseppe''==
 
==Traumdarstellung in Bastaris ''Il Sogno di San Giuseppe''==
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<div style="text-align: right;">[[Autoren|Clara Zajdela]]</div>
 
<div style="text-align: right;">[[Autoren|Clara Zajdela]]</div>
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==Bildnachweis==
 
==Bildnachweis==
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[[Kategorie:17._Jahrhundert]]
 
[[Kategorie:17._Jahrhundert]]
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[[Kategorie:Barock]]
 
[[Kategorie:Italien]]
 
[[Kategorie:Italien]]
 
[[Kategorie:Malerei]]
 
[[Kategorie:Malerei]]
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[[Kategorie:Ölgemälde]]
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[[Kategorie:Francesco Bastari]]

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