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==Träume in ''Kassandra''==
 
==Träume in ''Kassandra''==
In der mosaikhaften<sup>2</sup> und unchronologischen Erzählung Kassandra haben Träume samt mythologischen Prophezeiungen der Seherin eine große Bedeutung. Es handelt sich um eindeutig markierte Schlafträume, die nachts von Göttern gespendet werden. Sie erscheinen in unterschiedlichen Formen und ihre Funktionen sind mehrdeutig. In der Erzählung spielt Kassandra eine doppelte Rolle: Sie ist nicht nur Seherin, sondern auch Traumdeuterin (Vgl. Wolf, 2008,124). Sie deutet die Träume der anderen Figuren und lässt diese auch ihre persönlichen Träume deuten. In diesem Zusammenhang wird das Nicht-Träumen eben als eine dramatische Situation erlebt, zumal es den Rückzug der Götter bedeutet, die die Quelle der Träume sind (Vgl. Wolf 2008, 147). Insofern hält Christa Wolf in gewisser Weise an dem geschlossenen Drama fest, bietet aber eine fragmentarische Erzählstruktur an. Die kontroversen Traumdeutungen sind eng mit den sich überschneidenden Wissensdiskursen verknüpft, die in den 1980er Jahren üblich waren.
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In der mosaikhaften<ref>Die Schriftstellerin setzt die Schreibmethode um, für die sie seit Jahren bekannt ist, und die ihre Originalität ausmacht: Sie gestaltet den Stoff in fiktiver und nicht-fiktiver Prosa. Essay, Tagebuch und Erzählung werden zusammengefügt nach dem Schreibprinzip der ausgewogenen Authentizität. Sie lässt darüber hinaus in ihren Text Erfahrungen einfließen, die sie während des Schreibmoments macht.</ref> und unchronologischen Erzählung Kassandra haben Träume samt mythologischen Prophezeiungen der Seherin eine große Bedeutung. Es handelt sich um eindeutig markierte Schlafträume, die nachts von Göttern gespendet werden. Sie erscheinen in unterschiedlichen Formen und ihre Funktionen sind mehrdeutig. In der Erzählung spielt Kassandra eine doppelte Rolle: Sie ist nicht nur Seherin, sondern auch Traumdeuterin (Vgl. Wolf, 2008,124). Sie deutet die Träume der anderen Figuren und lässt diese auch ihre persönlichen Träume deuten. In diesem Zusammenhang wird das Nicht-Träumen eben als eine dramatische Situation erlebt, zumal es den Rückzug der Götter bedeutet, die die Quelle der Träume sind (Vgl. Wolf 2008, 147). Insofern hält Christa Wolf in gewisser Weise an dem geschlossenen Drama fest, bietet aber eine fragmentarische Erzählstruktur an. Die kontroversen Traumdeutungen sind eng mit den sich überschneidenden Wissensdiskursen verknüpft, die in den 1980er Jahren üblich waren.
    
In der Erzählung können drei Hauptkategorien von Träumen unterschieden werden: Geburts- oder Angstträume, Liebesträume und komplexe, symbolbeladene Träume. Die Träume der Charaktere sind systematisch wie folgt:
 
In der Erzählung können drei Hauptkategorien von Träumen unterschieden werden: Geburts- oder Angstträume, Liebesträume und komplexe, symbolbeladene Träume. Die Träume der Charaktere sind systematisch wie folgt:

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