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Bevor wieder zur Erzählung des parallelen Traumgeschehens gewechselt wird, erfolgt die Darstellung des wachsenden Wohlbefindens des Patienten beim Essen einer Bouillon. In diesem Zustand des Glücks, so heißt es, ließe er sich nun fallen ("suspiró de felicidad, abandonándose"; "und seufzte vor Glück hingebungsvoll auf.").
 
Bevor wieder zur Erzählung des parallelen Traumgeschehens gewechselt wird, erfolgt die Darstellung des wachsenden Wohlbefindens des Patienten beim Essen einer Bouillon. In diesem Zustand des Glücks, so heißt es, ließe er sich nun fallen ("suspiró de felicidad, abandonándose"; "und seufzte vor Glück hingebungsvoll auf.").
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Sogleich wird ein abrupter Wechsel der Gefühlslage hin zu Verwirrung ("confusión") konstatiert. Die Drastik der Traumsituation erfährt eine weitere Steigerung: Der Protagonist rennt, er ist vom Pfad abgekommen und seine Füße versinken. Als spirituelles symbolisches Element wird ein beschützendes Amulett erwähnt, das er um den Hals trägt. Ein interessantes traumimmanentes Zeitbewusstsein wird anhand der Bemerkung deutlich, dass die aktuelle "guerra florida" nun bereits drei Tage und drei Nächte lang im Gange sei. Das erscheint bemerkenswert, da sich in Traumberichten oft eine gewisse Zeitlosigkeit findet bzw. der Traum nur ein Ausschnitt ist, der häufig nicht in einen genaueren Kontext eingeordnet wird. In mystischer Art und Weise wirdvon einer "heiligen Zeit" ("tiempo sagrado") gesprochen: Die Jagd ende erst, wenn die Priester/religiös-spirituellen Anführer ("sacerdotes") das Zeichen für den Rückzug geben. Dadurch wird das Geschehen noch enger in den historisch-kulturell-rituellen und gesellschaftlichen Kontext eingebunden und die Vertrautheit des Träumenden mit diesen Konventionen unterstrichen. Diese Vertrautheit bzw. Integriertheit wird nicht näher begründet, es findet sich etwa kein Hinweis dazu, dass der Motorradfahrer im Wachleben etwas darüber gelesen hätte und es sich folglich (nach dem von Sigmund Freud geprägten Begriff) um eine Art "Tagesrest" handeln könnte.
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Sogleich wird ein abrupter Wechsel der Gefühlslage hin zu Verwirrung ("confusión") konstatiert. Die Drastik der Traumsituation erfährt eine weitere Steigerung: Der Protagonist rennt, er ist vom Pfad abgekommen und seine Füße versinken. Als spirituelles symbolisches Element wird ein beschützendes Amulett erwähnt, das er um den Hals trägt. Ein interessantes traumimmanentes Zeitbewusstsein wird anhand der Bemerkung deutlich, dass die aktuelle "guerra florida" nun bereits drei Tage und drei Nächte lang im Gange sei. Das erscheint bemerkenswert, da sich in Traumberichten oft eine gewisse Zeitlosigkeit findet bzw. der Traum nur ein Ausschnitt ist, der häufig nicht in einen genaueren Kontext eingeordnet wird. In mystischer Art und Weise wird von einer "heiligen Zeit" ("tiempo sagrado") gesprochen: Die Jagd ende erst, wenn die Priester/religiös-spirituellen Anführer ("sacerdotes") das Zeichen für den Rückzug geben. Dadurch wird das Geschehen noch enger in den historisch-kulturell-rituellen und gesellschaftlichen Kontext eingebunden und die Vertrautheit des Träumenden mit diesen Konventionen unterstrichen. Diese Vertrautheit bzw. Integriertheit wird nicht näher begründet, es findet sich etwa kein Hinweis dazu, dass der Motorradfahrer im Wachleben etwas darüber gelesen hätte und es sich folglich (nach dem von Sigmund Freud geprägten Begriff) um eine Art "Tagesrest" handeln könnte.
    
Im Folgenden wird der Fliehende in der Tat von Feinden angegriffen; es kommt zu einem kurzen Kampf, bei dem er umzingelt wird. In diesem Moment der Spannung und der Handlungsdichte sowie -dynamik springt die Erzählung nun wieder zurück zum Krankenhaus, erneut motiviert durch den Kommentar des Bettnachbarn, der offensichtlich von ihm bemerkte äußere Symptome der intensiven Traumerfahrung auf das Fieber zurückführt. Die beiden Erlebnissphären werden aus der internen Fokalisierung heraus verglichen, durch die Formulierung "al lado de" ("neben") quasi auch visuell parallelisiert und die Krankenhausrealität als "herrlich" ("deliciosa") und "sicher" ("seguro") bewertet. Der Patient, so heißt es, wolle nicht mehr an den Alptraum denken, sich lieber mit anderen Gedanken und Beobachtungen ablenken. Fieber und Schmerzen werden als abklingend dargestellt. Der Versuch, sich an den Unfallablauf zu erinnern, scheitert allerdings: Der eigentliche Moment des Unfalls bleibt ein "Loch" ("hueco"), eine "Leere" ("vacío"), die er nicht füllen kann, was den Mann wütend werden lässt. Als genauer Moment der Erinnerungslücke wird die Zeit zwischen dem Aufprall und dem Moment, in dem Helfende ihn vom Boden hochheben, bestimmt. Der Zustand in diesem Moment wird unsicher als "Ohnmacht oder was das auch gewesen sein mag" ("un desmayo o lo que fuera") bezeichnet. Mysteriöserweise kommt hier ein Gefühl dazu, als ob dieses Nichts eine Ewigkeit gedauert hätte. Diese zeitliche Angabe wird jedoch sogleich teilweise zurückgenommen und durch eine noch mysteriösere Aussage ersetzt:  
 
Im Folgenden wird der Fliehende in der Tat von Feinden angegriffen; es kommt zu einem kurzen Kampf, bei dem er umzingelt wird. In diesem Moment der Spannung und der Handlungsdichte sowie -dynamik springt die Erzählung nun wieder zurück zum Krankenhaus, erneut motiviert durch den Kommentar des Bettnachbarn, der offensichtlich von ihm bemerkte äußere Symptome der intensiven Traumerfahrung auf das Fieber zurückführt. Die beiden Erlebnissphären werden aus der internen Fokalisierung heraus verglichen, durch die Formulierung "al lado de" ("neben") quasi auch visuell parallelisiert und die Krankenhausrealität als "herrlich" ("deliciosa") und "sicher" ("seguro") bewertet. Der Patient, so heißt es, wolle nicht mehr an den Alptraum denken, sich lieber mit anderen Gedanken und Beobachtungen ablenken. Fieber und Schmerzen werden als abklingend dargestellt. Der Versuch, sich an den Unfallablauf zu erinnern, scheitert allerdings: Der eigentliche Moment des Unfalls bleibt ein "Loch" ("hueco"), eine "Leere" ("vacío"), die er nicht füllen kann, was den Mann wütend werden lässt. Als genauer Moment der Erinnerungslücke wird die Zeit zwischen dem Aufprall und dem Moment, in dem Helfende ihn vom Boden hochheben, bestimmt. Der Zustand in diesem Moment wird unsicher als "Ohnmacht oder was das auch gewesen sein mag" ("un desmayo o lo que fuera") bezeichnet. Mysteriöserweise kommt hier ein Gefühl dazu, als ob dieses Nichts eine Ewigkeit gedauert hätte. Diese zeitliche Angabe wird jedoch sogleich teilweise zurückgenommen und durch eine noch mysteriösere Aussage ersetzt:  

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