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====Grenzen der Steuerbarkeit des Traums====
 
====Grenzen der Steuerbarkeit des Traums====
Die Kontrolle, die der luzide Träumer auf den Traum auszuüben vermag, kennt jedoch auch Grenzen. Als besonders schwierig erweist sich etwa die Rekonstruktion von Elementen aus vergangenen Träumen, was Hervey im luziden Traum letztlich nur durch Schließen der Augen glückt (vgl. RMD 1867, S. 283). Um auszutesten, wie Imagination und Gedächtnis mit einem in der Realität nie erlebten Vorgang umgehen, unternimmt Hervey de Saint-Denys ferner mehrmals vergeblich den Versuch, im Traum Suizid zu begehen (vgl. RMD 1867, S. 286–288). Es scheint jedoch, als ob eine innere Kraft, möglicherweise das Unbewusste des Träumers, ihn von dem Tabubruch des Selbstmordes abzuhalten versuche. Dahingegen gelingt es Hervey aber sich im Traum willentlich selbst zu verletzen, ohne dabei Schmerz zu empfinden (vgl. RMD 1867, S. 460). Weiterhin scheint es unmöglich, dynamische Traumelemente wie etwa Gesichter länger anzuvisieren, ohne dass diese eine Reihe von Transformationen durchmachen (vgl. RMD 1867, S. 290 f.). Auch das Lesen von Texten gelingt nur sofern der entsprechende Textinhalt in der Erinnerung und Vorstellungskraft des Träumers präsent ist (vgl. RMD 1867, S. 466 f., 470). Der geschriebene Text ist dabei nur ein Nebenprodukt des erinnerten Inhalts (vgl. RMD 1867, S. 467). Ist hingegen nur ein Bild des Aussehens eines Buches, Briefes oder Manuskriptes im Gedächtnis abgespeichert, so bleibt dessen Inhalt auch im Traum unzugänglich (vgl. RMD 1867, S. 466 f.). Obgleich, Hervey zufolge, die Erinnerungsfähigkeit im Traum oftmals sehr viel stärker ausgeprägt ist als im Wachzustand (vgl. RMD 1867, S. 306, 310 f.), scheitern einige seiner Traumexperimente gerade daran, dass das Gehirn nicht die passenden Erinnerungen zu den Traumbildern aufzurufen vermag (vgl. RMD 1867, S. 298).
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Die Kontrolle, die der luzide Träumer auf den Traum auszuüben vermag, kennt jedoch auch Grenzen. Als besonders schwierig erweist sich etwa die Rekonstruktion von Elementen aus vergangenen Träumen, was Hervey im luziden Traum letztlich nur durch Schließen der Augen glückt (vgl. RMD 1867, S. 283). Um auszutesten, wie Imagination und Gedächtnis mit einem in der Realität nie erlebten Vorgang umgehen, unternimmt Hervey de Saint-Denys ferner mehrmals vergeblich den Versuch, im Traum Suizid zu begehen (vgl. RMD 1867, S. 286–288). Es scheint jedoch, als ob eine innere Kraft, möglicherweise das Unbewusste des Träumers, ihn von dem Tabubruch des Selbstmordes abzuhalten versuche. Dahingegen gelingt es Hervey aber, sich im Traum willentlich selbst zu verletzen, ohne dabei Schmerz zu empfinden (vgl. RMD 1867, S. 460). Weiterhin scheint es unmöglich, dynamische Traumelemente wie etwa Gesichter länger anzuvisieren, ohne dass diese eine Reihe von Transformationen durchmachen (vgl. RMD 1867, S. 290 f.). Auch das Lesen von Texten gelingt nur sofern der entsprechende Textinhalt in der Erinnerung und Vorstellungskraft des Träumers präsent ist (vgl. RMD 1867, S. 466 f., 470). Der geschriebene Text ist dabei nur ein Nebenprodukt des erinnerten Inhalts (vgl. RMD 1867, S. 467). Ist hingegen nur ein Bild des Aussehens eines Buches, Briefes oder Manuskriptes im Gedächtnis abgespeichert, so bleibt dessen Inhalt auch im Traum unzugänglich (vgl. RMD 1867, S. 466 f.). Obgleich, Hervey zufolge, die Erinnerungsfähigkeit im Traum oftmals sehr viel stärker ausgeprägt ist als im Wachzustand (vgl. RMD 1867, S. 306, 310 f.), scheitern einige seiner Traumexperimente gerade daran, dass das Gehirn nicht die passenden Erinnerungen zu den Traumbildern aufzurufen vermag (vgl. RMD 1867, S. 298).
    
===Das Erkenntnis- und (künstlerische) Inspirationspotenzial des (bewusst erlebten) Traums===
 
===Das Erkenntnis- und (künstlerische) Inspirationspotenzial des (bewusst erlebten) Traums===
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