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====Wie luzide ist ein luzider Träumer?====
 
====Wie luzide ist ein luzider Träumer?====
Die Fähigkeit des Träumers, rational zu denken und sich zu erinnern reicht, nach Hervey de Saint-Denys’ Erfahrungen, über das Erkennen des Traumzustandes, der eigenen Willens- und Gestaltungsfreiheit bis hin zum Reflektieren über zeitgenössische Traumtheorien (vgl. RMD 1867, S. 450 f.) und der korrekten Zuordnung von außen eindringender Reize (vgl. RMD 1867, S. 296). Dadurch, dass Herveys Muskelbewegungen zuweilen unwillkürlich mit den Bewegungen des Traumkörpers korrelieren, wird er sich überdies seines schlafenden physischen Körpers bewusst (vgl. RMD 1867, S. 453), den er jedoch selbst als luzider Träumer nicht bewusst zu steuern vermag. Jedoch reicht das Körperbewusstsein in einigen Fällen so weit, dass Hervey im Rahmen eines selbst eingeleiteten Erwachens auf den eigenen schlafenden Körper herabzublicken glaubt, bevor er abermals davon Besitz ergreift (vgl. RMD 1867, S. 470). 
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Die Fähigkeit des Träumers, rational zu denken und sich zu erinnern reicht, nach Hervey de Saint-Denys’ Erfahrungen, über das Erkennen des Traumzustandes, der eigenen Willens- und Gestaltungsfreiheit bis hin zum Reflektieren über zeitgenössische Traumtheorien (vgl. RMD 1867, S. 450 f.) und der korrekten Zuordnung von außen eindringender Reize (vgl. RMD 1867, S. 296). Dadurch, dass Herveys Muskelbewegungen zuweilen unwillkürlich mit den Bewegungen des Traumkörpers korrelieren, wird er sich überdies seines schlafenden physischen Körpers bewusst (vgl. RMD 1867, S. 453), den er jedoch selbst als luzider Träumer nicht zu steuern vermag (vgl. RMD 1867, S. 83). Jedoch reicht das Körperbewusstsein in einigen Fällen so weit, dass Hervey im Rahmen eines selbst eingeleiteten Erwachens auf den eigenen schlafenden Körper herabzublicken glaubt, bevor er abermals davon Besitz ergreift (vgl. RMD 1867, S. 470). 
    
Zeitweise büßt Hervey de Saint-Denys jedoch auch seine Gewissheit bezüglich des Traumzustandes ein (vgl. RMD 1867, S. 324). So beginnt er etwa während des Traums, seine Erfahrungen aufzuschreiben, erkennt jedoch im nächsten Moment bereits, dass dies zwecklos ist und leitet sein Erwachen ein (vgl. RMD 1867, S. 324). Auch kommt es vor, dass er im luziden Zustand eine Traumfigur, die in Gestalt seines Freundes erscheint, auffordert, sich den Traum einzuprägen, damit sie sich am Folgetag darüber unterhalten können (vgl. RMD 1867, S. 448). Das Bewusstsein des luziden Träumers bezüglich des Traumzustandes oder hinsichtlich einiger traumimmanenter Implikationen wie der Fiktionalität der Traumgegenstände und -figuren ist demnach nicht immer durchgehend vorhanden, sondern wird von Perioden des Vergessens durchbrochen (vgl. RMD 1867, S. 324, 448).
 
Zeitweise büßt Hervey de Saint-Denys jedoch auch seine Gewissheit bezüglich des Traumzustandes ein (vgl. RMD 1867, S. 324). So beginnt er etwa während des Traums, seine Erfahrungen aufzuschreiben, erkennt jedoch im nächsten Moment bereits, dass dies zwecklos ist und leitet sein Erwachen ein (vgl. RMD 1867, S. 324). Auch kommt es vor, dass er im luziden Zustand eine Traumfigur, die in Gestalt seines Freundes erscheint, auffordert, sich den Traum einzuprägen, damit sie sich am Folgetag darüber unterhalten können (vgl. RMD 1867, S. 448). Das Bewusstsein des luziden Träumers bezüglich des Traumzustandes oder hinsichtlich einiger traumimmanenter Implikationen wie der Fiktionalität der Traumgegenstände und -figuren ist demnach nicht immer durchgehend vorhanden, sondern wird von Perioden des Vergessens durchbrochen (vgl. RMD 1867, S. 324, 448).
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