"Les rĂȘves et les moyens de les diriger" (Marie Jean LĂ©on Lecoq d’Hervey de Saint-Denys)

Aus Lexikon Traumkultur
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Marie Jean LĂ©on Lecoq d’Hervey de Saint-Denys

Das 1867 veröffentlichte Werk Les rĂȘves et les moyens de les diriger. Observations pratiques [TrĂ€ume und Wege, sie zu steuern. Praktische Beobachtungen] des Traumforschers Marie Jean LĂ©on Lecoq d’Hervey de Saint-Denys lĂ€utet den Beginn einer systematischen Auseinandersetzung mit dem PhĂ€nomen des Klartraums ein (vgl. Holzinger 1997, S. 32). Es gehört dem Genre der sogenannten „livres de rĂȘves savants“ (Carroy 2013, S. 54) an, deren Autoren darauf abzielen, anhand von meist persönlichen Traumerfahrungen eine Physiologie beziehungsweise Psychologie des Traums zu erarbeiten (vgl. ebd.).

Hervey de Saint-Denys gilt als Wegbereiter und Innovator der modernen Klartraumforschung (vgl. LaBerge 1988, S. 15; Carroy 2013, S. 55). In Les rĂȘves et les moyens de les diriger belegt er erstmals, dass es möglich ist, die FĂ€higkeit des KlartrĂ€umens oder luziden TrĂ€umens (Hervey spricht vom sogenannten „rĂȘve lucide“ (RMD 1867, S. 274)), die sich dadurch auszeichnet, dass der TrĂ€umer sich des TrĂ€umens bewusst ist und den eigenen Traum beeinflussen kann, zu erlernen (vgl. RMD 1867, S. 1 f., 5). Zudem zeigt er in leichtem Plauderton Methoden zur Bewahrung der „libertĂ© d’esprit“ (vgl. RMD 1867, S. 6) im Traum sowie zur Steuerung des Traumverlaufs auf (vgl. RMD, S. 6, 475 f.). Dabei stĂŒtzt er sich auf seine 32-jĂ€hrige Klartraumforschung (vgl. Den Blaken u. Meijer 1991) und bezieht 120 eigene TrĂ€ume und zahlreiche TrĂ€ume von Freunden sowie Bekannten mit ein (vgl. Schwartz 1972, S. 132). DarĂŒber hinaus ist Hervey de Saint-Denys bestrebt, den Traum aus phĂ€nomenologischer wie physiologischer Sicht zu beleuchten. Er untersucht unter anderem, wie GedĂ€chtnis und Vorstellungskraft auf die Genese der Traumbilder einwirken, welche Faktoren Trauminhalte und Traumerinnerung beeinflussen, auf welche Weise die Traumbilder miteinander verknĂŒpft werden, ob man im Schlaf bestĂ€ndig trĂ€umt und in welchem Maße im Traum der Wille, die perzeptiven sowie intellektuellen FĂ€higkeiten erhalten bleiben. Aufgrund des hohen Anschaffungspreises (7,50 Francs) richtete sich sein Werk in erster Linie an eine wohlhabende, gebildete, aber aufgrund des populĂ€rwissenschaftlichen Schreibstils nicht zwingend gelehrte Leserschaft (vgl. Carroy 2013, S. 56, 58). Bis heute ist Les rĂȘves et les moyens de les diriger (1867) ein unverzichtbares Referenzwerk fĂŒr Klartraumforscher.


Autor

Marie Jean LĂ©on Lecoq d’Hervey de Saint-Denys (*6. Mai 1822 in Paris; † 2. November 1892 in Paris) (vgl. RMD 1977, Vorwort, S. 50, 52) war ein französischer Schriftsteller, Sinologe, Ethnologe und Traumforscher (vgl. Den Blaken u. Meijer 1991). DarĂŒber hinaus fertigte er zahlreiche Übersetzungen chinesischer und spanischer (vorwiegend literarischer) Werke ins Französische an. Nach dem Tod seiner Mutter im Jahr 1844 wurde Marie Jean-LĂ©on Lecoq, Baron d'Hervey, von einem Verwandten, Louis AmĂ©dĂ©e Vincent de Juchereau, Marquis de Saint-Denys, adoptiert und erhielt somit den Titel Baron de Juchereau und Marquis de Saint-Denys (vgl. RMD 1977, Vorwort, S. 49). Seit seinem vierzehnten Lebensjahr beschĂ€ftigte er sich intensiv mit seinen TrĂ€umen und hielt diese in Zeichnungen und TraumtagebĂŒchern fest (vgl. RMD 1867, S. 4 f.), die ihm als Grundlage fĂŒr sein Werk Les rĂȘves et les moyens de les diriger (1867) dienten. FĂŒr seine herausragende Arbeit als Commissaire gĂ©nĂ©rale des chinesischen Bereichs bei der Weltausstellung 1867 (vgl. Carroy 2013, S. 57) wurde er zum Chevalier de la LĂ©gion d’honneur ernannt (vgl. RMD 1977, Vorwort, S. 52). 1874 ĂŒbernahm er schließlich die Position des Professors fĂŒr chinesische Sprache und Literatur am CollĂšge de France (vgl. Carroy 2013, S. 57 f.) und wurde 1888 zum PrĂ€sidenten der AcadĂ©mie des Inscriptions et Belles-Lettres ernannt (vgl. RMD 1977, Vorwort, S. 48).



Entstehungs- und Editionsgeschichte

Hervey de Saint-Denys’ Traumstudien, die die Grundlage fĂŒr sein spĂ€teres Werk Les rĂȘves et les moyens de les diriger bildeten, waren bereits im Jahr 1855 derart weit fortgeschritten, dass ihn seine Freunde ermunterten, seine Arbeit im Rahmen der Ausschreibung der Philosophieabteilung der AcadĂ©mie des Sciences morales et politiques zum Thema „Du sommeil au point de vue psychologique [Über den Schlaf aus psychologischer Sicht]“ einzureichen (vgl. RMD 1867, S. 9 f.). Aufgrund seiner mangelnden Fachkenntnisse gelang es ihm jedoch nicht, eine Traumtheorie aufzustellen (vgl. RMD 1867, S. 8 f.). Stattdessen zog er es vor, bis nach Abschluss des Wettbewerbs zu warten und die Werke der drei 1854 von der AcadĂ©mie ausgezeichneten Autoren, des Philosophen Albert Lemoine (Du sommeil au point de vue physiologique et psychologique [Über den Schlaf aus physiologischer und psychologischer Sicht] (1855), Sieger des Wettbewerbs), des Gelehrten Alfred Maury (Le sommeil et les rĂȘves [Der Schlaf und die TrĂ€ume] (1861)) und des Mediziners Maurice Martin Antonin Macario (Du sommeil, des rĂȘves et du somnambulisme dans l’état de santĂ© et de maladie [Über den Schlaf, die TrĂ€ume und den Somnambulismus bei gesunden und kranken Menschen] (1857)) kritisch in seiner Traumstudie zu besprechen (vgl. RMD 1867, S. 8–11, 144).

1867 wurde Les rĂȘves et les moyens de les diriger. Observations pratiques, Hervey de Saint-Denys’ einziges Werk zum Traum (vgl. RMD 1977, Vorwort, S. 51), schließlich anonym publiziert (vgl. Den Blaken u. Meijer 1991). 11 Jahre spĂ€ter lĂŒftete Alfred Maury, ebenfalls Professor am CollĂšge de France, jedoch in der Wiederauflage seines Werks Le Sommeil et les rĂȘves (1878) das Geheimnis der Autorschaft (vgl. Den Blaken u. Meijer 1991).

Aufgrund der geringen Auflage fand Hervey de Saint-Denys’ Traumstudie jedoch zunĂ€chst kaum Resonanz (vgl. LaBerge 1988, S. 15). Selbst Sigmund Freud gelang es nicht, ein Exemplar davon zu erwerben (vgl. ebd.), sodass er wie viele andere auf SekundĂ€rquellen wie Alfred Maurys Le Sommeil et les rĂȘves (1878) oder Nicolas Vaschides Le Sommeil et les RĂšves (1911) zurĂŒckgreifen musste, in denen Herveys Werk besprochen wurde (vgl. Den Blaken u. Meijer 1991). Die anfangs geringe Rezeption des Werkes war jedoch zum Teil auch seinem ungewöhnlichen Titel geschuldet. Da das PhĂ€nomen des luziden TrĂ€umens zu Hervey de Saint-Denys’ Zeit noch kaum bekannt war, hielten viele das Steuern der eigenen TrĂ€ume fĂŒr eher unwahrscheinlich und sahen von einer LektĂŒre ab, da der Titel des anonymen Werkes, ihrer Ansicht nach, okkultistische Praktiken vermuten ließ (vgl. Schwartz 1972, S. 133). Hinzu kommt, dass Hervey in der Einleitung bereits all jene, die die Vorstellung der Aufrechterhaltung des Verstandes im Traum fĂŒr abwegig halten, kess auffordert, sein Buch gar nicht erst aufzuschlagen (vgl. RMD 1867, S. 3). Dies mag sicherlich von manch potentiellem Leser weniger humorvoll aufgenommen und als Arroganz aufgefasst worden sein.

Nach der Insolvenz seines Verlegers Amyot machte Hervey de Saint-Denys keine Anstalten, eine Neuauflage seines Werkes in die Wege zu leiten (vgl. Carroy 2013, S. 67). Dies lĂ€sst sich möglicherweise dadurch erklĂ€ren, dass seine akademische Stellung zu diesem Zeitpunkt durch den Lehrstuhl am CollĂšge de France und seine Mitgliedschaft an der AcadĂ©mie des Inscriptions et Belles-Lettres bereits gesichert war (vgl. ebd.). Auch gegen die Kritik Maurys, der ihm in der Wiederauflage seines Werkes Le Sommeil et les rĂȘves (1878) unter anderem vorwarf, keine echten TrĂ€ume, sondern TagtrĂ€ume beziehungsweise beschönigte TrĂ€ume zu prĂ€sentieren, nahm Hervey nicht öffentlich Stellung (vgl. Carroy 2013, S. 67 f.). Erstaunlicherweise steigerte gerade Maurys Kritik den Bekanntheitsgrad von Herveys Werk derart, dass es gegen Ende des 19. Jahrhunderts bereits zu einem regelrechten Klassiker geworden war (vgl. Carroy 2013, S. 67).

1964 gab der Verleger Claude Tchou in Paris eine Neuauflage von Herveys Traumstudie heraus (vgl. Den Blaken u. Meijer 1991). Im Unterschied zur ersten Auflage wurde der Werktitel auf Les rĂȘves et les moyens de les diriger gekĂŒrzt und dem Werk eine Kurzbiographie des Autors vorangestellt (vgl. Den Blaken u. Meijer 1991). Die Zeichnungen des Frontispizes und der Appendix der ersten Auflage sind jedoch nicht mehr enthalten und finden keine ErwĂ€hnung (vgl. ebd.). Noch gravierender scheint jedoch, dass der Herausgeber der zweiten Auflage teilweise seine eigenen Fußnoten mit denen des Originals vermischt und ĂŒberdies Änderungen am Originaltext unzureichend kennzeichnet (vgl. Den Blaken u. Meijer 1991). 1982 folgt eine gekĂŒrzte Version der zweiten französischen Auflage auf Englisch durch Morton Schatzman (vgl. Den Blaken u. Meijer 1991). In dieser sind ebenfalls weder die Abbildungen noch der Appendix der Erstausgabe enthalten (vgl. ebd.). Auf Deutsch ist das Werk bis heute nicht erschienen.



Inhalt

Frontispiz

Das Frontispiz von Les rĂȘves et les moyens de les diriger (1867) spiegelt bereits dessen Thematik wider. Die sechs kleinen Abbildungen im unteren Teil des Frontispizes zeigen hypnagoge Bilder, die Hervey seinen Aufzeichnungen entnommen hat (vgl. RMD 1867, S. 421 f.). Als Vorhut des Traums leiten die hypnagogen, beim Einschlafen eintretenden Halluzinationen direkt in einen Traum ĂŒber, der in der oberen HĂ€lfte abgebildet ist (vgl. RMD 1867, S. 421). Dabei handelt es sich um einen der TrĂ€ume, die Hervey de Saint-Denys durch ZufĂŒhren externer Reize (in diesem Fall zweier auf das Kopfkissen getröpfelter Parfums) in eine bestimmte Richtung gelenkt hat (vgl. RMD 1867, S. 380 f.).

Mithilfe seiner Traumstudie beabsichtigt Hervey de Saint-Denys, die von ihm entwickelte Kunst des guten TrĂ€umens an seine Leser weiterzugeben (vgl. Carroy 2013, S. 56). Bereits der Untertitel Observations pratiques lĂ€sst auf diese anwendungsorientierte Ausrichtung des Werkes schließen (vgl. ebd.). Die Leserschaft soll jedoch nicht nur weitergebildet, sondern auch unterhalten werden und bei der LektĂŒre des stilistisch anspruchsvollen Werkes einen Ă€sthetischen Genuss verspĂŒren (vgl. Carroy 2013, S. 59). Herveys anekdotenhafte, in populĂ€rwissenschaftlichem Stil verfasste Traumstudie erhebt demnach durchaus einen kĂŒnstlerischen Anspruch und besitzt eine innere Logik, ohne jedoch einer strengen Struktur unterworfen zu sein (vgl. RMD 1867, S. 3, 12) und dadurch den Eindruck eines wissenschaftlichen Lehrbuchs zu vermitteln (vgl. Carroy 2013, S. 59). Der Autor von Les rĂȘves et les moyens de les diriger ist vielmehr bestrebt, einen Mittelweg zwischen einer literarischen Neuerfindung seiner TrĂ€ume und einer detailgenauen wissenschaftlichen Transkription derselben zu finden und riskiert dabei, nach Carroy, ebenso wie im Falle seiner Übersetzungen der mangelnden PrĂ€zision und AuthentizitĂ€t beschuldigt zu werden (vgl. dies. 2013, S. 61 f.).

Werkstruktur

Hervey de Saint-Denys' Les rĂȘves et les moyens de les diriger (1867) ist in drei Teile untergliedert. Die erste Auflage des Werkes enthĂ€lt ferner einem Appendix (Un rĂȘve aprĂšs avoir pris du hatchich [Ein Traum nach der Einnahme von Haschisch]), in dem der Autor einen Exkurs zu drogeninduzierten TrĂ€umen unternimmt.Im ersten Teil der Traumstudie geht Hervey de Saint-Denys auf den Entstehungskontext seines Werkes sowie seine Qualifikationen als Traumforscher ein und nennt die grundlegenden Thesen, die er zu belegen gedenkt. Der zweite Teil vermittelt einen Überblick ĂŒber Traumkonzeptionen in verschiedenen Kulturen und Epochen, angefangen von der Antike bis hin zu zeitgenössischen modernen Traumtheorien. Diese unterzieht Hervey de Saint-Denys einer kritischen Betrachtung und lĂ€sst seine eigenen empirischen Beobachtungen bezĂŒglich Schlaf und Traum miteinfließen. Die Nachweise fĂŒr seine Thesen liefert er jedoch erst im dritten Teil des Werkes, in dem er konkret auf seine im Vorfeld und Verlauf des Traums durchgefĂŒhrten Experimente eingeht und die Methoden erlĂ€utert, die er etwa zur Steuerung seiner TrĂ€ume oder Erhaltung des Wachbewusstseins im Traum angewandt hat.

Methode

Im 19. Jahrhundert war Schlaf- und Traumforschung ein Bereich, dem sich sowohl Spezialisten aus der Medizin, der Philosophie etc. als auch interessierte Laien mit Kompetenzen in anderen Bereichen widmeten (vgl. Carroy 2013, S. 55). Hervey gehört zweiter Gruppe an, wie er selbst im ersten Teil seines Werkes bekennt: „L’auteur n’est point docteur en mĂ©decine, encore moins en philosophie“ (RMD 1867, S. 3). Seine Qualifikation fĂŒr die Traumforschung sieht er in seinen langjĂ€hrigen Traumaufzeichnungen, seiner guten Traumerinnerung und der FĂ€higkeit, im Traum Bewusstsein zu erlangen und diesen zu steuern (vgl. RMD 1867, S. 3–6). Als Jugendlicher hĂ€lt er bereits seine TrĂ€ume in Zeichnungen und TraumtagebĂŒchern fest (vgl. RMD 1867, S. 4). Dadurch gelingt es ihm, seine Traumerinnerung derart zu steigern, dass er sich seiner TrĂ€ume nahezu jede Nacht entsinnt (vgl. RMD 1867, S. 4 f.), was ihn zu der Annahme verleitet, dass es keinen Schlaf ohne TrĂ€ume gebe (vgl. RMD 1867, S. 4 f., 14). Zudem entwickelt er im Zuge seiner Aufzeichnungspraxis die FĂ€higkeit, sich im Schlaf des Traumzustandes bewusst zu werden und den eigenen Traum zu lenken (vgl. RMD 1867, S. 4–6). Diese sogenannten luziden TrĂ€ume ermöglichen es ihm, die Funktionsweise des Traums noch im Verlauf desselben zu untersuchen und nach Belieben zu erwachen, um die gewonnenen Erkenntnisse sogleich zu Papier zu bringen (vgl. RMD 1867, S. 6). Hervey de Saint-Denys setzt sich demnach nicht nur als „savant rĂȘveur“ (Carroy 2013, S. 61), sondern auch als „rĂȘveur savant“ (ebd.) in Szene (vgl. ebd.). Aufgrund seiner mangelnden Fachkenntnisse sieht er sich jedoch nicht als Traumtheoretiker, sondern lediglich als Beobachter, der Ă€hnlich einem Reisenden seine fehlenden wissenschaftlichen Kenntnisse durch die Genauigkeit seiner Beobachtungen kompensiert und es anderen ĂŒberlĂ€sst, das bereitgestellte Material zu komplementieren und daraus eine Theorie abzuleiten (vgl. RMD 1867, S. 8, 11 f.).

Definition und Klassifikation von TrÀumen

In seinen Untersuchungen geht Hervey de Saint-Denys von einer Grunddefinition des Traums als „la reprĂ©sentation aux yeux de notre esprit des objets qui occupent notre pensĂ©e [Hervorh. i. Orig.]“ (RMD 1867, S. 18) aus. Vor dem geistigen Auge des TrĂ€umers werden folglich nur solche GegenstĂ€nde abgebildet, die bei Tage in seinen Gedanken prĂ€sent waren (vgl. ebd.). Anders als der Mediziner Jacques-Louis Moreau de la Sarthe, der im Dictionnaire des Sciences mĂ©dicales (1820) zwischen â€șrĂȘveâ€č als Oberbegriff fĂŒr morbide und gewöhnliche TrĂ€ume und â€șsongeâ€č als Bezeichnung fĂŒr nicht morbide, realitĂ€tsbezogene TrĂ€ume unterscheidet (vgl. RMD 1867, S. 101 f.), sieht Hervey de Saint-Denys diese Termini als Synonyme an (vgl. RMD 1867, S. 89).

Je nachdem, welche Ursache ihnen zugrunde liegt, unterscheidet Hervey zwischen:

1. TrÀumen, die durch reine Ideenassoziation hervorgerufen werden,

2. TrÀumen, die durch interne Empfindungen verursacht werden,

3. TrÀumen, die durch externe Reize ausgelöst werden (vgl. RMD 1867, S. 195 f.).

Gleichsam nimmt er auf der Ebene der Wahrnehmung und der inhaltlichen VerknĂŒpfung der Traumbilder eine Unterteilung in luzide im Sinne von (visuell) deutlich erkennbaren, kohĂ€renten TrĂ€umen (vgl. RMD 1867, S. 256, 260, 272, 276, 282, 349, 464, 469) und verschwommene, zusammenhanglose TrĂ€umen vor (vgl. RMD 1867, S. 276). Die SchĂ€rfe der Traumbilder hĂ€ngt, nach Hervey, von der QualitĂ€t der zugrunde liegenden Erinnerungsnegative ab (vgl. RMD 1867, S. 20), derer sich das Subjekt nicht immer entsinnt, sodass es zuweilen glaubt, im Traum Dinge und Personen zu sehen, die ihm in der RealitĂ€t noch nie begegnet sind (vgl. ebd.). Generell zeichnen sich die Traumbilder nur sehr selten mit gleicher Deutlichkeit ab; der Traum erscheint vielmehr als Patchwork-Teppich bestehend aus klar erkennbaren und verschwommenen, Ă€lteren verblichenen Erinnerungsnegativen (vgl. RMD 1867, S. 172).

Unter dem Begriffs â€șrĂȘve lucideâ€č fasst Hervey de Saint-Denys jedoch insbesondere solche TrĂ€ume, in denen der TrĂ€umer derart luzide im Sinne von scharfsinnig ist, dass er sich des TrĂ€umens bewusst ist, die Traumumgebung klar und deutlich wahrnimmt und darĂŒber hinaus auch den Handlungsverlauf bewusst zu steuern vermag (vgl. RMD 1867, S. 27–30, 260, 273 f., 451). Im Gegensatz zu Moreau de la Sarthe, demzufolge luzide (im Sinne von visuell deutliche) TrĂ€ume nicht kohĂ€renter sind als gewöhnliche TrĂ€ume, sondern lediglich intensiv wahrgenommen und besonders gut erinnert werden, stellt die Erinnerbarkeit des Traums fĂŒr Hervey kein Kriterium fĂŒr LuziditĂ€t dar (vgl. RMD 1867, S. 109). Dagegen sieht er das bewusste TrĂ€umen und die sich daraus ergebende Möglichkeit der Traumsteuerung, die Moreau de la Sarthe aufgrund seiner Vorstellung der Aufhebung intellektueller FĂ€higkeiten im Schlaf ausschließt, als essentielle Aspekte luziden TrĂ€umens an (vgl. RMD 1867, S. 109 f.).

Der Traum und die ihm zugrunde liegenden Mechanismen

Wie entsteht ein Traum?

Nach Hervey de Saint-Denys spielt das GedĂ€chtnis bei der Traumbildung eine wesentliche Rolle. Es ist vergleichbar mit einem Fotoapparat, der tagsĂŒber permanent die EindrĂŒcke des Lebens in Bildern festhĂ€lt und diese Erinnerungsnegative („clichĂ©s-souvenirs [Hervorh. i. Orig.]“ (RMD 1867, S. 20) Ă€hnlich einer Kollodiumplatte, meist ohne das Wissen des Subjekts, reflektiert und abspeichert (vgl. RMD 1867, S. 18 f.). Somit fungiert das Gehirn gleichsam als AufnahmegerĂ€t, ProjektionsflĂ€che und Archiv. Unter Bezugnahme auf die AusfĂŒhrungen Lemoines, Stewarts und Maurys bekrĂ€ftigt Hervey de Saint-Denys, dass ein Traum durch das Zusammenwirken einer „mĂ©moire-imaginative [Hervorh. i. Orig.]“ (RMD 1867, S. 301) und einer „imagination“ (ebd.) zustande kommt (vgl. RMD 1867, S. 211, 301, 304 f.). WĂ€hrend das GedĂ€chtnis im Traum lediglich aus dem Archiv der Erinnerungen einen der unzĂ€hligen EindrĂŒcke des Wachlebens erneut heraufbeschwört, ist die Vorstellungskraft mit der innovativen Anordnung und neuartigen Kombination dieses Erinnerungsmaterials betraut (vgl. RMD 1867, S. 210 f., 277, 301 f.).

Wie erklÀrt sich die InkohÀrenz mancher TrÀume?

Nach Hervey ist die Zusammenhanglosigkeit mancher TrĂ€umer der assoziativen Aneinanderreihung (etwa nach formalen Analogien), der abstrakten VerknĂŒpfung oder Überlagerung von â€șclichĂ©s-souvenirsâ€č geschuldet (vgl. RMD 1867, S. 38–42, 178, 410 f.). Dadurch ergeben sich bizarre, heterogene Bilder, die denen der Laterna Magica vergleichbar sind, wenn zwei GlĂ€ser mit Figuren aus verschiedenen ErzĂ€hlungen neben- oder gar ĂŒbereinandergelegt werden, sodass daraus ein Fabelwesen entsteht (vgl. RMD 1867, S. 40 f.).

Gibt es eine Schlafphase ohne TrÀume?

Im Rahmen seiner empirischen Untersuchungen belegt Hervey de Saint-Denys Lemoines These (vgl. RMD 1867, S. 78 f., 148 f.) des bestĂ€ndigen TrĂ€umens im Schlaf (vgl. RMD 1867, S. 245–247, 250). In verschiedenen Lebensphasen lĂ€sst er sich in der ersten Schlafphase (insgesamt 160 Mal) wecken und kann sich nach dem Erwachen stets an einen in Bildern zur Anschauung kommenden Gedanken erinnern (vgl. RMD 1867, S. 250). Auch bei einem Freund gelingt ihm dieser Nachweis (vgl. RMD 1867, S. 251 f.). Selbst nach dem Erwachen aus anderen Schlafphasen kann Hervey sich an seine TrĂ€ume erinnern (vgl. RMD 1867, S. 245, 265 f.). Damit entkrĂ€ftet er auch die Vorstellung einiger seiner Zeitgenossen, die behaupten, dass in der ersten Schlafphase, dem sogenannten Tiefschlaf, der LĂ€hmungszustand der Organe am grĂ¶ĂŸten und die DenkfĂ€higkeit ausgelöscht sei (vgl. RMD 1867, S. 246 f.). Hervey stellt vielmehr sogar fest, dass die Traumbilder umso deutlicher und lebhafter erscheinen, je tiefer der Schlaf ist (vgl. RMD 1867, S. 260, 268).

DenkfĂ€higkeit und WillensausĂŒbung im Traum

Ist ein TrĂ€umer imstande zu denken? Über diese Frage entbrannte bereits im 18. Jahrhundert ein Streit zwischen Materialisten und Idealisten, auf den Hervey de Saint-Denys in seinem Werk eingeht. Er wendet sich dabei sowohl gegen die Auffassung von Idealisten wie Erasmus Darwin (Zoonomia (1794/1796)), der behauptet, dass ein Abgleich der prĂ€sentierten Informationen mit dem bereits erworbenen Wissen im Traum nicht möglich sei ebenso wie gegen die des Philosophen und Historikers Jean Henri Samuel Formey (MĂ©langes philosophiques (1754)), der davon ausgeht, dass der TrĂ€umer die Ideen im Traum unreflektiert hinnimmt (vgl. RMD 1867, S. 85). Auch von der noch radikaleren Vorstellung von Materialisten wie Boerhaave, der dem TrĂ€umer ein GedĂ€chtnis, eine gewisse Aufmerksamkeit des Geistes und ein Bewusstsein seiner selbst abspricht, distanziert er sich (vgl. RMD 1867, S. 85).

Hervey de Saint-Denys teilt eher Pierre-Jean-Georges Cabanis’ Auffassung (Rapports du physique et du moral de l‘homme (1802)), dass Wille und DenkfĂ€higkeit im Schlaf erhalten bleiben, knĂŒpft diese These jedoch nicht an die charakterliche und intellektuelle Brillanz des TrĂ€umers (vgl. RMD 1867, S. 69–71, 245). BezĂŒglich der GedankenfĂŒhrung bei Tag und bei Nacht stimmt er teilweise Formey zu, der die Gedanken mit Pferden vergleicht, die tagsĂŒber eingespannt und im idealen Falle eines erholsamen Schlafes ausgespannt werden und in TrĂ€umen Gestalt annehmen (vgl. RMD 1867, S. 77). Hervey zufolge ist der Traum gerade die Form, in der das Denken im Schlaf in Erscheinung tritt (vgl. RMD 1867, S. 150). Im Unterschied zur RealitĂ€t nimmt der Gedanke des Schlafenden dabei unmittelbar Gestalt an und wird zu einem mehr oder weniger luziden im Sinne von deutlich zutage tretenden Traumbild (vgl. RMD 1867, S. 150). Anders als Formey hĂ€lt Hervey de Saint-Denys es jedoch fĂŒr möglich, dass der Pferdebesitzer (der TrĂ€umer), sofern er sich des Traumzustandes bewusst ist, die freilaufenden Tiere (Gedanken) bei Bedarf wieder einspannt und in eine beliebige Richtung lenkt (vgl. RMD 1867, S. 77 f., 276). EingeschrĂ€nkt wird die WillensausĂŒbung des TrĂ€umers dabei einzig dadurch, dass die Gedankenbildung zuweilen unwillkĂŒrlich ablĂ€uft, sodass er sich zeitweilig unwillentlich in einer misslichen Situation wiederfindet, aus der er sich jedoch sogleich durch einen korrigierenden Gedanken zu befreien vermag (vgl. RMD 1867, S. 417, 435 f., 474).

Machtlos ist der Wille des TrĂ€umers auch – hierin ist sich Hervey de Saint-Denys mit ThĂ©odore Jouffroy (Nouveaux mĂ©langes philosophiques (1842)) (vgl. RMD 1867, S. 80) und Dugald Stewart (Essay on Dreaming (1814)) (vgl. RMD 1867, S. 117) einig – im Hinblick auf den physischen Körper, der ruhig im Schlafzustand verweilt, wĂ€hrend der Traumkörper in verschiedenste Handlungen involviert ist. Ferner hĂ€lt er es fĂŒr unmöglich, dass der Wille und die Aufmerksamkeit, die im Gegensatz zu GedĂ€chtnis und Vorstellungskraft zuweilen der Erholung bedĂŒrfen (vgl. RMD 1867, S. 96), im Traum permanent aktiv sind. Dies begrĂŒndet er dadurch, dass immer wieder TrĂ€ume eintreten, in denen der Geist sich dem Geschehen passiv hingibt (vgl. RMD 1867, S. 43, 274), ein interner beziehungsweise externer Reiz neue Traumbilder heraufbeschwört, die der Verstand nicht zurĂŒckzudrĂ€ngen vermag, oder die Ideenassoziation derart spontan ablĂ€uft, dass der Geist sie nicht aufzuhalten vermag (vgl. RMD 1867, S. 168 f., 274).

Im Gegensatz zu Stewart, der in seinem Essay on Dreaming (1814) die Aufhebung jeglicher geistiger und perzeptiver FĂ€higkeiten im Traum annimmt, ist Hervey de Saint-Denys davon ĂŒberzeugt, dass der Verstand im Traum ebenso wie im Wachleben Zugang zu den sinnlichen WahrnehmungsfĂ€higkeiten hat und sie gezielt zur Beobachtung und kritischen Beurteilung der Traumwelt einsetzt (vgl. RMD 1867, S. 85 f.). Der TrĂ€umer verfĂŒgt letztlich, Hervey zufolge, ĂŒber dasselbe Maß an freiem Willen und dieselben perzeptiven wie intellektuellen FĂ€higkeiten wie in der RealitĂ€t (vgl. RMD 1867, S. 152, 270 f.). 

Verschiedene Arten der Traumsteuerung

Nach Hervey de Saint-Denys können TrÀume durch das Zusammenwirken von Aufmerksamkeit und Wille des TrÀumers gesteuert werden (vgl. RMD 1867, S. 269).

In seinen Untersuchungen nennt Hervey de Saint-Denys drei Faktoren, die ein Steuern der eigenen TrÀume ermöglichen (vgl. RMD 1867, S. 476):

1. Das Erkennen des eigenen Traumzustandes – eine FĂ€higkeit, die durch das FĂŒhren eines Traumtagebuchs erlernt werden kann.

2. Das Induzieren von TrĂ€umen vom Wachzustand aus: indem das Subjekt in der Wachwirklichkeit Erinnerungen, von denen es trĂ€umen möchte, mit gewissen SinneseindrĂŒcken verknĂŒpft, können diese Erinnerungsbilder durch ZufĂŒhrung der entsprechenden externen Reize wĂ€hrend des Traums hervorgerufen werden.

3. Das Steuern des Traumverlaufs durch bewusstes Denken an den gewĂŒnschten Trauminhalt.

Traumsteuerung durch externe oder interne Reize

Hervey selbst hĂ€lt es fĂŒr möglich, willentlich TrĂ€ume durch bestimmte wĂ€hrend des Schlafes eingestreute Reize hervorzurufen, die das Subjekt zuvor im Wachzustand mit den gewĂŒnschten Inhalten assoziativ verknĂŒpft hat (vgl. RMD 1867, S. 376). So gelingt es ihm durch den Duft eines Parfums, das sein Diener zu einem ihm unbekannten Zeitpunkt auf sein Kissen trĂ€ufeln sollte, im Traum die Erinnerung an seine Zeit in Vivarais wachzurufen, wo er ebendieses Parfum konsequent verwendete (vgl. RMD 1867, S. 376–378). Dieselbe Traumlenkungstechnik glĂŒckt Hervey auch mit auditiven, olfaktorischen und taktilen Reizen (vgl. RMD 1867, S. 396–404) und wird von ihm unter anderem zur Überwindung wiederkehrender AlptrĂ€ume eingesetzt (vgl. RMD 1867, S. 455–457).

Steuerung des Traums im hypnagogen Zustand

Im Gegensatz zu Maury, der annimmt, dass hypnagoge Halluzinationen nur bei bestimmten Personen auftreten, geht Hervey davon aus, dass diese Bilder, die er als Vorbote des Schlafes und des Traums ansieht, grundsĂ€tzlich Bestandteil des Schlafvorgangs sind und von dem letzten Gedanken vor dem Einschlafen beeinflusst werden (vgl. RMD 1867, S. 220–222). Im Rahmen seiner Experimente gelingt es Hervey de Saint-Denys durch Denken an den gewĂŒnschten Trauminhalt vor dem Einschlafen diesen in die Phase der hypnagogen Bilder und schließlich mit in den Traum selbst hinĂŒberzunehmen (vgl. RMD 1867, S. 256, 258 f.). Damit belegt er, dass sich der Übergang vom Wachzustand in den Traum stufenweise vollzieht, ohne dass die DenkfĂ€higkeit dabei verloren geht (vgl. RMD 1867, S. 259, 268).

Unbewusstes Steuern des Traums durch die Aufmerksamkeit des TrÀumers

Nach Hervey de Saint-Denys verfĂŒgt der TrĂ€umer auch in gewöhnlichen TrĂ€umen, in denen er sich nicht des Traumzustandes bewusst ist, ĂŒber eine ausgeprĂ€gte DenkfĂ€higkeit (vgl. RMD 1867, S. 293 f.). Der Umstand, dass er hĂ€ufig falsche SchlĂŒsse zieht, ist lediglich der InkohĂ€renz der TraumzusammenhĂ€nge geschuldet, ĂŒber die er sein Urteil fĂ€llt (vgl. RMD 1867, S. 300). Allerdings ist der Geist im Schlaf einem stetigen Wechsel von AktivitĂ€t und PassivitĂ€t unterworfen (vgl. RMD 1867, S. 190). In einem Moment gibt er sich der willkĂŒrlichen Ideenassoziation hin, aus der zusammenhanglose TrĂ€ume resultieren, wĂ€hrend er im nĂ€chsten Moment bereits eine der vorĂŒberziehenden Ideen festzuhĂ€lt (vgl. RMD 1867, S. 190 f.). Diese erregt derart die Aufmerksamkeit des TrĂ€umers, dass er sie weiterverfolgt, ohne sich bewusst zu sein, dass er mittels seiner „attention dirigeante“ (RMD 1867, S. 193) bereits das Ruder des Traums selbst in die Hand genommen hat (vgl. RMD 1867, S. 191, 193). In diesem Fall wird die Ideenassoziation zwar fortgesetzt, sie verweilt jedoch innerhalb des Themenbereichs des Bildes, dem der TrĂ€umer unbewusst seine Aufmerksamkeit geschenkt hat (vgl. RMD 1867, S. 191 f.). In AlptrĂ€umen schĂŒttelt die Seele ferner zuweilen willentlich den Schlaf ab und zwingt den sich widersetzenden Organismus des TrĂ€umers zum Erwachen (vgl. RMD 1867, S. 198 f.). Zwar ist eine Steuerung des eigenen Traums demnach auch ohne ein Bewusstsein des Traumzustandes möglich, jedoch ist der gewöhnliche TrĂ€umer sehr viel eingeschrĂ€nkter in seinen Interventionsmöglichkeiten als ein luzider TrĂ€umer.

Bewusstes Erleben und Steuern des Traums durch den luziden TrÀumer

Albert Lemoine versteht unter dem Bewusstsein die FĂ€higkeit, aufmerksam die eigenen Empfindungen und Gedanken zu beobachten (vgl. RMD 1867, S. 205). Seiner Ansicht nach verfĂŒgt der Mensch jedoch lediglich ĂŒber ein retrospektives Bewusstsein des Traums und kann sich nicht im Verlauf desselben seines Zustandes bewusst werden (vgl. RMD 1867, S. 205 f.). Hervey widerspricht Lemoine in dieser Hinsicht und betont, dass es ihm und unter seiner Anleitung mehreren seiner Freunde in einem Zeitraum von drei Monaten ĂŒber das FĂŒhren eines Traumtagebuchs gelungen sei, die FĂ€higkeit des bewussten TrĂ€umens zu erlernen, die Voraussetzung fĂŒr das gezielte Steuern des eigenen Traums ist (vgl. RMD 1867, S. 206 f.). Er gesteht jedoch ein, dass die Mehrheit der Menschen ohne Training nur selten im Traum Bewusstsein erlangt (vgl. RMD 1867, S. 206).

Methoden zur Erlangung des Bewusstseins im Schlaf

Um sich insbesondere in „rĂȘves trĂšs lucides“ (RMD 1867, S. 464), sehr detailreichen realitĂ€tsnahen TrĂ€umen, des Traumzustandes bewusst zu werden, testet Hervey de Saint-Denys ob die physikalischen Gesetze der RealitĂ€t noch wirksam sind (vgl. RMD 1867, S. 464 f.). Da er festgestellt hat, dass die Traumszene einer neuen weicht, wenn er sich kurz die Augen zuhĂ€lt (vgl. RMD 1867, S. 284 f.), setzt er diese Methode zur Unterscheidung der ontologischen Ebenen ein: bleibt die Umgebung nach einem kurzen Schließen der Augen unverĂ€ndert, so ist sie real, verĂ€ndert sie sich, so gehört sie zum Inventar eines Traums (vgl. RMD 1867, 464 f.).

Ausmaß der Steuerbarkeit der Traumwelt

Die konkrete Traumkulisse sowie die darin stattfindenden Ereignisse sind zwar zunĂ€chst vom GedĂ€chtnis und der Vorstellungskraft vorgegeben (vgl. RMD 1867, S. 211, 271, 301 f.), jedoch vermag der TrĂ€umer, sobald er sich des TrĂ€umens bewusst ist, durch Denken an den gewĂŒnschten Trauminhalt Änderungen daran vorzunehmen (vgl. RMD 1867, S. 271, 273 f., 299). GrundsĂ€tzlich vermag der luzide TrĂ€umer nicht nur deutlich erkennbare, kohĂ€rente TrĂ€ume zu lenken, sondern auch zusammenhanglose oder affektdominierte TrĂ€ume einer selbstgewĂ€hlten Ordnung zu unterwerfen (vgl. RMD 1867, S. 276). So ist er etwa imstande, Richtung und Art seiner Fortbewegung bestimmen (vgl. RMD 1867, S. 270–272). In einem seiner luziden TrĂ€ume gelangt Hervey de Saint-Denys an eine Weggabelung, an der es ihm freisteht, zu entscheiden, welchen Weg er einschlĂ€gt, ob er kurz anhĂ€lt oder seinem Pferd die Sporen gibt (vgl. RMD 1867, S. 271 f.). In diesem luziden Traum und vielen weiteren habe er, laut eigener Aussage, denselben freien Willen wie in der RealitĂ€t besessen und Bilder gesehen, die in Vielfalt und Detailreichtum realen EindrĂŒcken in nichts nachstehen (vgl. RMD 1867, S. 272 f.). Überdies gelingt es Hervey im Traum, willentlich verstorbene Personen, Bekannte und Objekte erscheinen zu lassen, GegenstĂ€nde umzupositionieren, sie gegen andere auszutauschen beziehungsweise generell in Gedanken, WĂŒnsche zu formulieren, die sogleich im Traum in ErfĂŒllung gehen (vgl. RMD 1867, S. 278 f.). Gleichsam bleibt jedoch die Spannung erhalten, da die Fantasie des TrĂ€umers fĂŒr die optische Ausgestaltung seiner Willensakte verantwortlich ist (vgl. RMD 1867, S. 451 f.): „La fantaisie avait ici, comme la rĂ©alitĂ©, son libre arbitre, et l’initiative demeurait Ă  ma volontĂ©.“ (RMD 1867, S. 452). Auch vermag Hervey angenehme Traumszenarien beizubehalten und unangenehme durch kurzzeitiges Schließen der Augen und Konzentrieren auf den gewĂŒnschten Trauminhalt auszutauschen oder sich ihnen durch willentliches Erwachen zu entziehen (vgl. RMD 1867, S. 29, 140, 156, 276, S. 283–285, 292). Um hingegen den Traum zu verlĂ€ngern und ein Erwachen, das sich durch das allmĂ€hliche Verschwimmen der Traumbilder ankĂŒndigt, zu verhindern, empfiehlt Hervey de Saint-Denys, ein noch deutlich erkennbares Element der Traumumgebung oder die eigenen HĂ€nde anzuvisieren, wodurch alle ĂŒbrigen TraumgegenstĂ€nde an Klarheit zurĂŒckgewinnen (vgl. RMD 1867, S. 263, 449 f.).

Wie luzide ist ein luzider TrÀumer?

Die FĂ€higkeit des TrĂ€umers, rational zu denken und sich zu erinnern reicht, nach Hervey de Saint-Denys’ Erfahrungen, ĂŒber das Erkennen des Traumzustandes, der eigenen Willens- und Gestaltungsfreiheit bis hin zum Reflektieren ĂŒber zeitgenössische Traumtheorien (vgl. RMD 1867, S. 450 f.) und der korrekten Zuordnung von außen eindringender Reize (vgl. RMD 1867, S. 296). Dadurch, dass Herveys Muskelbewegungen zuweilen unwillkĂŒrlich mit den Bewegungen des Traumkörpers korrelieren, wird er sich ĂŒberdies seines schlafenden physischen Körpers bewusst (vgl. RMD 1867, S. 453), den er jedoch selbst als luzider TrĂ€umer nicht bewusst zu steuern vermag. Jedoch reicht das Körperbewusstsein in einigen FĂ€llen so weit, dass Hervey im Rahmen eines selbst eingeleiteten Erwachens auf den eigenen schlafenden Körper herabzublicken glaubt, bevor er abermals davon Besitz ergreift (vgl. RMD 1867, S. 470). 

Zeitweise bĂŒĂŸt Hervey de Saint-Denys jedoch auch seine Gewissheit bezĂŒglich des Traumzustandes ein (vgl. RMD 1867, S. 324). So beginnt er etwa wĂ€hrend des Traums, seine Erfahrungen aufzuschreiben, erkennt jedoch im nĂ€chsten Moment bereits, dass dies zwecklos ist und leitet sein Erwachen ein (vgl. RMD 1867, S. 324). Auch kommt es vor, dass er im luziden Zustand eine Traumfigur, die in Gestalt seines Freundes erscheint, auffordert, sich den Traum einzuprĂ€gen, damit sie sich am Folgetag darĂŒber unterhalten können (vgl. RMD 1867, S. 448). Das Bewusstsein des luziden TrĂ€umers bezĂŒglich des Traumzustandes oder hinsichtlich einiger traumimmanenter Implikationen wie der FiktionalitĂ€t der TraumgegenstĂ€nde und -figuren ist demnach nicht immer durchgehend vorhanden, sondern wird von Perioden des Vergessens durchbrochen (vgl. RMD 1867, S. 324, 448).

Grenzen der Steuerbarkeit des Traums

Die Kontrolle, die der luzide TrĂ€umer auf den Traum auszuĂŒben vermag, kennt jedoch auch Grenzen. Als besonders schwierig erweist sich etwa die Rekonstruktion von Elementen aus vergangenen TrĂ€umen, was Hervey im luziden Traum letztlich nur durch Schließen der Augen glĂŒckt (vgl. RMD 1867, S. 283). Um auszutesten, wie Imagination und GedĂ€chtnis mit einem in der RealitĂ€t nie erlebten Vorgang umgehen, unternimmt Hervey de Saint-Denys ferner mehrmals vergeblich den Versuch, im Traum Suizid zu begehen (vgl. RMD 1867, S. 286–288). Es scheint jedoch, als ob eine innere Kraft, möglicherweise das Unbewusste des TrĂ€umers, ihn von dem Tabubruch des Selbstmordes abzuhalten versuche. Dahingegen gelingt es Hervey aber sich im Traum willentlich selbst zu verletzen, ohne dabei Schmerz zu empfinden (vgl. RMD 1867, S. 460). Weiterhin scheint es unmöglich, dynamische Traumelemente wie etwa Gesichter lĂ€nger anzuvisieren, ohne dass diese eine Reihe von Transformationen durchmachen (vgl. RMD 1867, S. 290 f.). Auch das Lesen von Texten gelingt nur sofern der entsprechende Textinhalt in der Erinnerung und Vorstellungskraft des TrĂ€umers prĂ€sent ist (vgl. RMD 1867, S. 466 f., 470). Der geschriebene Text ist dabei nur ein Nebenprodukt des erinnerten Inhalts (vgl. RMD 1867, S. 467). Ist hingegen nur ein Bild des Aussehens eines Buches, Briefes oder Manuskriptes im GedĂ€chtnis abgespeichert, so bleibt dessen Inhalt auch im Traum unzugĂ€nglich (vgl. RMD 1867, S. 466 f.). Obgleich, Hervey zufolge, die ErinnerungsfĂ€higkeit im Traum oftmals sehr viel stĂ€rker ausgeprĂ€gt ist als im Wachzustand (vgl. RMD 1867, S. 306, 310 f.), scheitern einige seiner Traumexperimente gerade daran, dass das Gehirn nicht die passenden Erinnerungen zu den Traumbildern aufzurufen vermag (vgl. RMD 1867, S. 298).

Das Erkenntnis- und (kĂŒnstlerische) Inspirationspotenzial des (bewusst erlebten) Traums

Allein der Vorgang der Traumbildung ist, nach Hervey de Saint-Denys, bereits mit der Arbeit eines KĂŒnstlers vergleichbar, denn durch die neuartige Kombination von Erinnerungen werden Ă€sthetisch anspruchsvolle Kompositionen hervorgebracht (vgl. RMD 1867, S. 21). Die Nervenfasern im Gehirn, die entscheidend an der Traumbildung beteiligt sind, sieht Hervey als „cordes du violon sous les doigts de l’artiste“ (RMD 1867, S. 195) an und vergleicht sie mit einem Instrument, das durch die Inspiration des KĂŒnstlers (TrĂ€umers) ein musikalisches Motiv erklingen lĂ€sst (vgl. ebd.). In seinen bewusst erlebten TrĂ€umen ist Hervey de Saint-Denys zuweilen sogar explizit kĂŒnstlerisch tĂ€tig, denn er verteilt beispielsweise unter den Figuren aus einem Roman François Fenelons die Rollen neu, verkehrt dessen Werk in eine Tragödie und versetzt sich selbst in die Theaterszenerie hinein (vgl. RMD 1867, S. 402).

WĂ€hrend die KonzentrationsfĂ€higkeit, die WillensausĂŒbung und die Urteilskraft des Menschen im Traum zuweilen geschwĂ€cht sind, entfalten die Vorstellungskraft, das GedĂ€chtnis und die sinnliche Wahrnehmung im Traum eine Ausweitung gegenĂŒber dem Wachleben (vgl. RMD 1867, S. 475). Somit vermag der TrĂ€umer zwar kein rationales Meisterwerk im Traum zu erschaffen, aber der Traum eröffnet ihm neue, derart nicht gekannte Inspirationshorizonte (vgl. ebd.). Das inspiratorische Potenzial des Traums ist dabei unter anderem, hierin stimmt Hervey mit Lemoine ĂŒberein, in der außergewöhnlichen SensibilitĂ€t jeglicher sinnlicher Wahrnehmung und insbesondere des Ă€sthetischen Sinns begrĂŒndet (vgl. RMD 1867, S. 202 f.).

So erschafft die Vorstellungskraft im Traum, wie Hervey anhand von Beispielen wie Guiseppe Tartinis Teufelstrillersonate hervorhebt, außergewöhnliche Konstrukte, die kognitiv wie emotional besonders intensiv erlebt werden (vgl. RMD 1867, S. 333–337). Im Traum können, Hervey de Saint-Denys zufolge, jedoch vor allem solche TĂ€tigkeiten zu höchster Perfektion getrieben werden, die mehr Inspiration als Besonnenheit, Kritik- sowie UrteilsfĂ€higkeit erfordern oder deren UntersuchungsgegenstĂ€nde homogen und logisch erschließbar sind (vgl. RMD 1867, S. 123, 139 f., 334, 336 f.). Zu diesen TĂ€tigkeitsbereichen zĂ€hlen etwa die Musik, die Architektur, die Malerei, die Mathematik und Schach (vgl. RMD 1867, S. 140, 334, 340). Hinsichtlich der Erinnerbarkeit von Kunstwerken im Traum weist Hervey darauf hin, dass der Klang eines Akkordes leichter einzuprĂ€gen sei als die Form eines Umrisses (vgl. RMD 1867, S. 472). Noch schwerer fĂ€llt die Erinnerung an im Traum zutage tretende literarische Werke, da diese ein heterogenes Konstrukt aus Wörtern sowie Ideen darstellen und daher nicht als Ganzes, sondern in all ihren Details eingeprĂ€gt werden mĂŒssten (vgl. RMD 1867, S. 334). In FĂ€llen, in denen es Schriftstellern wie etwa einem Freund Herveys gelang, sich des im luziden Traum kreierten Werkes zu erinnern, folgte im Wachzustand die ErnĂŒchterung angesichts von dessen sprachlicher Unausgereiftheit (vgl. RMD 1867, S. 334–336). Die Imaginationskraft scheitert demnach an der Konzeption stilistisch versierter literarischer StĂŒcke, da diese eine Konzentration, selbstkritische Haltung und UrteilsfĂ€higkeit voraussetzt, ĂŒber die nicht einmal der luzide TrĂ€umer verfĂŒgt (vgl. RMD 1867, S. 334–338). Die Themenkonzeption eines literarischen Werkes, die auch in der RealitĂ€t zuweilen Resultat einer plötzlichen Eingebung ist (vgl. RMD 1867, S. 337), kann jedoch im Traum vollbracht werden.

Ein wichtiger Erkenntnisaspekt des Traums liegt ferner im trauminternen Dialog mit dem eigenen Selbst. In luziden TrĂ€umen schwingt sich der TrĂ€umer oftmals unwissentlich zum Dramatiker mit ausgezeichnetem Talent fĂŒr die Figurenzeichnung auf und lĂ€sst die Traumfiguren ihre Meinung in einem Tonfall vortragen, wie sie es auch in der RealitĂ€t getan hĂ€tten (vgl. RMD 1867, S. 313 f.). Dabei bewegt er sie dazu, Pro und Contra einer ihn beschĂ€ftigenden Angelegenheit zu diskutieren und lĂ€sst sie Argumente austauschen, die er selbst insgeheim bereits erwogen hat (vgl. RMD 1867, S. 315 f.). Über die Begegnung mit dem eigenen Selbst im Traum trĂ€gt der TrĂ€umer somit innere Konflikte aus und gelangt zu neuen Erkenntnissen (vgl. RMD 1867, S. 315 f., 345 f.). In der Gestalt eines halb weißen, halb schwarzen Kindes, das behauptet er selbst zu sein, begegnet Hervey in einem seiner TrĂ€ume sogar explizit sich selbst, wobei die DualitĂ€t der Farben möglicherweise Sinnbild seiner guten und schlechten Seiten ist, wie er selbst vermutet (vgl. RMD 1867, S. 345–347). Hervey de Saint-Denys schließt seine Untersuchung, indem er bekrĂ€ftigt, dass er die Traumsteuerung nicht nur als ertragreich fĂŒr den individuellen Inspirationsprozess und das private VergnĂŒgen eines Jeden, sondern auch fĂŒr die Wissenschaft, insbesondere die Physiologie und Medizin, ansieht (vgl. RMD, S. 477 f.).



Fazit

In Les rĂȘves et les moyens de les diriger (1867) vermittelt Hervey de Saint-Denys einen umfassenden Überblick ĂŒber die Funktionsweise des menschlichen Geistes in gewöhnlichen und luziden (bewusst erlebten und gesteuerten) TrĂ€umen. Dennoch weist seine Studie insbesondere hinsichtlich der wissenschaftlichen Vorgehensweise einige SchwĂ€chen auf, die dem Laienstatus des Autors geschuldet sein dĂŒrften. So ist Hervey insbesondere was seine Verwendung des Begriffs â€șrĂȘve lucideâ€č anbelangt nicht konsequent und referiert damit je nach Kontext mal auf visuell deutlich erkennbare, kohĂ€rente TrĂ€ume mal auf bewusst erlebte, gelenkte TrĂ€ume. Ferner gibt er zunĂ€chst einen ForschungsĂŒberblick, bevor er auf seine eigene empirische Traumforschung zu sprechen kommt, fĂŒgt jedoch möglicherweise aufgrund seines populĂ€rwissenschaftlichen Schreibstils nur wenige Fußnoten ein, sodass oftmals nicht klar ersichtlich ist, auf welche Passage eines Werkes er sich konkret bezieht. Auch lĂ€sst sich stellenweise nur schwer die Grenze zwischen der Darstellung von Traumtheorien anderer Forscher und Herveys Stellungnahme hierzu ausmachen, was auf die insgesamt recht undurchsichtige Binnenstruktur seines Werkes zurĂŒckzufĂŒhren sein dĂŒrfte. Die allzu umfangreiche Themenauflistung zu Beginn eines jeden Kapitels ĂŒberfordert den Leser hier mehr, als dass sie zur besseren Orientierung beitrĂ€gt. Dagegen mangelt es an ZwischenĂŒberschriften innerhalb der einzelnen Kapitel. Im dritten empirischen Teil seiner Arbeit prĂ€sentiert Hervey de Saint-Denys schließlich zahlreiche AuszĂŒge aus seinen TraumtagebĂŒchern, die er zur Belegung seiner Thesen einsetzt. Allerdings macht er meist keine Angaben zu dem Entstehungsjahr und -kontext seiner Traumnotate und lĂ€sst diese vereinzelt gar unkommentiert stehen, sodass seine Abhandlung insbesondere gegen Ende des dritten Teils in Richtung einer Materialsammlung abdriftet. Auch lĂ€sst die Fokussierung auf eigene Traumerfahrungen die Studie letztlich etwas an ObjektivitĂ€t einbĂŒĂŸen.Trotz einiger Defizite ist das enorme Innovationspotenzial von Hervey de Saint-Denys Traumstudie unverkennbar. Er beschĂ€ftigt sich nicht nur als erster Traumforscher systematisch mit luziden TrĂ€umen und lotet in seinen Experimenten das Ausmaß der Steuerung des Traums sowie der Erhaltung des Bewusstseins im Traum aus, sondern nutzt die FĂ€higkeit des bewussten TrĂ€umens auch, um den Traum als geistig wacher Beobachter von innen heraus zu beleuchten. Dadurch gelingt es ihm, elementare Einsichten in die Genese und Funktionsweise des PhĂ€nomens Traums zu gewinnen. Zu Recht gilt Hervey de Saint-Denys demnach als Wegbereiter der modernen (Klar-)Traumforschung. 



CB

Ausgaben und weitere Werke Hervey de Saint-Denys’

Erstausgabe (anonym publiziert)

  • Les rĂȘves et les moyens de les diriger. Observations pratiques. Paris: Amyot 1867. Im Text zitiert unter der Sigle RMD und der Jahreszahl der Ausgabe.


Weitere Ausgaben

  • Les RĂšves et les moyens de les diriger. Avec PrĂ©face de Robert Desoille. EditĂ© par Jacques Donnars. Paris: Tchou/BibliothĂšque du Merveilleux 1964.
  • Les rĂȘves et les moyens de les diriger. PrĂ©face de Robert Desoille. Plan de la Tour: Éditions d’Aujourd’hui 1977. Texte conforme Ă  l’édition Claude Tchou (1964). Im Text zitiert unter der Sigle RMD und der Jahreszahl der Ausgabe.
  • Dreams and how to guide them. Translated by Nicholas Fry. Edited with an introduction by Morton Schatzman. London: Duckworth 1982.
  • Les RĂšves et les Moyens de les diriger. Observations Pratiques. Texte conforme Ă  l’édition originale de 1867. Île Saint-Denis: Éditions Oniros 1995.
  • I sogni i il modo di dirigerli. Traduzione di Cristiana Maria Carbone. Roma: Phoenix 2000.
  • Les rĂȘves et les moyens de les diriger. Paris: Éditions Cartouche 2007.
  • Les rĂȘves et les moyens de les diriger. Observations pratiques. Ouvrage sur le rĂȘve lucide. Reproduction de l'Ă©dition de 1867. Paris: Buenos book international 2008.
  • Dromen: Praktische Observaties. Bearbeitung, Übersetzung, Typografie und Layout durch Carolus Den Blanken. Utrecht: Den Blanken 2013.
  • Dreams and the Ways to Direct Them: Practical Observations. Edited by Carolus den Blanken u. Eli Meijer. Translation und Edition of the latin sentences by Jan van Gijn. Integral Edition incl. original covers, frontispiece, as well as the (censored) Appendix. Utrecht: Den Blanken 2016.


Weitere Werke Hervey de Saint-Denys’


Monographien

  • Recherches sur l'agriculture et l'horticulture des Chinois et sur les vĂ©gĂ©taux, les animaux et les procĂ©dĂ©s agricoles que l'on pourrait introduire dans l'Europe occidentale et le nord de l'Afrique. Paris: Allouard et Kaeppelin 1850.
  • Histoire du thĂ©Ăątre en Espagne. De la raretĂ© et du prix des mĂ©dailles romaines 1850 [Werk verzeichnet in Gustave Vapereau (Hrsg.): Dictionnaire universel des contemporains: contenant toutes les personnes notables de la France et des pays Ă©trangers, avec leurs noms, prĂ©noms, surnoms et pseudonymes ... etc. Partie 1. Hachette:1861, S. 864].
  • Studie ĂŒber Ferdinand II, den König der beiden Sizilien: Un roi par le Baron LĂ©on d’Hervey-Saint-Denys et Carlo Montelieto. Paris: Allouard et Kaeppelin 1851.
  • Histoire de la rĂ©volution dans les Deux-Siciles depuis 1793. Paris: Amyot 1856.
  • La Chine devant l'Europe. Paris: Amyot 1859.
  • MĂ©moire sur l'histoire ancienne du Japon d'aprĂšs le Ouen Hien Tong Kao de Ma-Touan-Lin. Par le Marquis D’Hervey de Saint-Denys. PrĂ©sident de la SociĂ©tĂ© d’Éthnographie. Paris: Imprimerie Nationale 1872.
  • MĂ©moire sur l'Ă©thnographie de la Chine centrale et mĂ©ridionale d'aprĂšs un ensemble de documents inĂ©dits tirĂ©s des anciens Ă©crivains chinois. In: MĂ©moires de la SociĂ©tĂ© d’Éthnographie7 (1873). S. 109–134.
  • Examen des faits mensongers contenus dans un libelle publiĂ© sous le faux nom de LĂ©on Bertin. Paris: Heutte 1875.
  • MĂ©moire sur le pays connu des anciens Chinois sous le nom de Fou-Sang et sur quelques documents inĂ©dits pouvant servir Ă  l’identifier. Paris: Imprimerie Nationale 1876.
  • MĂ©moire sur les doctrines religieuses de Confucius et de l'Ă©cole des lettres. Paris: Imprimerie Nationale 1887.


Artikel in SammelbÀnden und Zeitschriften

  • Sur le pays connu des anciens Chinois sous le nom de Fou-sang et de quelques documents inĂ©dits pouvant servir Ă  l'identifier. In: Comptes rendus des sĂ©ances de l'AcadĂ©mie des Inscriptions et Belles-Lettres 19 (1875). H. 4. S. 319–335.
  • Sur une notice de M. August Strindberg concernant les relations de la SuĂšde avec la Chine et les pays tartares depuis le milieu du XVIIe siĂšcle jusqu'Ă  nos jours. In: Comptes rendus des sĂ©ances de l'AcadĂ©mie des Inscriptions et Belles-Lettres 23 (1879). H. 2. S. 137–140.
  • L'Annam ou Tong-King et la Cochinchine au point de vue historique et philologique. In: Comptes rendus des sĂ©ances de l'AcadĂ©mie des Inscriptions et Belles-Lettres 29 (1885). H. 4. S. 360–367.


Übersetzungen aus dem Chinesischen

  • PoĂ©sies de l'Ă©poque des Thang (VIIe, VIIIe et IXe siĂšcles de notre Ăšre). Traduites du chinois pour la premiĂšre fois. Avec une Ă©tude sur l'art poĂ©tique en Chine et des notes explicatives. Paris: Amyot 1862.
  • Recueil de textes faciles et graduĂ©s en chinois moderne, avec un tableau des 214 clefs chi-noises et un vocabulaire de tous les mots compris dans les exercices, publiĂ© Ă  l'usage des Ă©lĂšves de l'École spĂ©ciale des langues orientales. Paris: Maisonneuve 1869.
  • Le Li-sao. PoĂ©me du IIIe siĂšcle avant notre Ă©re. Traduit du chinois, accompagnĂ© d’un commentaire perpĂ©tuel et publiĂ© avec le texte original par le marquis d’Hervey-Saint-Denys. Paris: Maisonneuve 1870.
  • Ban ZaĂŻ Sau. Pour servir Ă  la connaissance de l'ExtrĂȘme-Orient. Traduit du chinois par le Marquis d’Hervey de Saint-Denys et Stan Julien. Recueil publiĂ© par François Turrettini. 4 Bde. GenĂšve: Georg 1873–1880.
  • Éthnographie des peuples Ă©trangers Ă  la Chine. Pays situĂ©s Ă  l'orient de l'Empire chinois. Ouvrage composĂ© au XIIIe siĂšcle de notre Ăšre par Ma-Touan-Lin. Traduit pour la premiĂšre fois du chinois avec un commentaire perpĂ©tuel par le marquis d'Hervey de Saint-Denys. 2 Bde. GenĂšve: Georg 1876.
  • Trois nouvelles chinoises. Traduites pour la premiĂšre fois par le Marquis d’Hervey-Saint-Denys. Paris: Leroux 1885. [Wiederauflage in Six nouvelles chinoises. Paris: Bleu de Chine 1999.].
  • Trois nouvelles chinoises. La tunique de perles, Un serviteur mĂ©ritant et Tang le Kiai-youen. Traduites pour la premiĂšre fois par le Marquis d’Hervey-Saint-Denys. Paris: Dentu 1889.
  • Six nouvelles nouvelles. Traduites pour la premiĂšre fois du chinois par le Marquis d’Hervey-Saint-Denys. Paris: Maisonneuve 1892. [Wiederauflage in Six nouvelles nouvelles chinoises. Paris: Bleu de Chine 1999.].

Gesamtausgabe aller von Hervey de Saint-Denys ĂŒbersetzten chinesischen Novellen:

  • Kin-kou-k’i-kouan: Douze nouvelles chinoises. Traduites pour la premiĂšre fois par le Marquis d’Hervey-Saint-Denys. QuĂ©bec: Pierre Palpant 2006.


Übersetzungen aus dem Spanischen

  • Le Poil de la prairie. ComĂ©die en cinq actes de Don Manuel Breton de Los Herreros. Traduite de l'espagnol par le Baron LĂ©on d'Hervey de Saint-Denys. Paris: BoulĂ© 1847.
  • Insurrection de Naples en 1647. Étude historique de Don Ángel de Saavedra, Duc de Rivas. Ouvrage traduit de l'espagnol et prĂ©cĂ©dĂ© d'une introduction par le Baron LĂ©on d'Hervey de Saint-Denys. 2 Bde. Paris: Amyot 1849.


Quellen Hervey de Saint-Denys’

  • Cabanis, Pierre-Jean-Georges: Rapports du physique et du moral de l’homme. 2 Bde. Paris: Crappart, Caille et Ravier 1802.
  • Darwin, Erasmus: Zoonomia. Or the Laws of Organic Life (1794). 2 Bde. London: Johnson 1794 (Bd. 1)/1796 (Bd. 2).
  • Formey, Jean Henri Samuel: MĂ©langes philosophiques. Leyde: Luzac 1754.
  • Jouffroy, ThĂ©odore: Nouveaux mĂ©langes philosophiques. PrĂ©cĂ©dĂ©s d’une notice et publiĂ©s par Philibert Damiron. Paris: Joubert 1842.
  • Lemoine, Albert: Du sommeil au point de vue physiologique et psychologique. Paris: BailliĂšre 1855.
  • Macario, Maurice Martin Antonin: Du sommeil, des rĂȘves et du somnambulisme dans l’état de santĂ© et de maladie. Paris: Perisse frĂšres 1857.
  • Maury, Alfred: Le sommeil et les rĂȘves. Études psychologiques sur ces phĂ©nomĂšnes et les divers Ă©tats qui s’y rattachent ; suivies de Recherches sur le dĂ©veloppement de l’instinct et de l’intelligence dans leurs rapports avec le phĂ©nomĂšne du sommeil. Paris: Didier 1861.
  • Moreau de la Sarthe, Jacques-Louis: RĂȘve [1820]. In: AmĂ©dĂ©e Dechambre, Mathias Duval u. LĂ©on Lereboullet: Dictionnaire usuel des sciences mĂ©dicales. 2. erw. Aufl. Paris: Masson 1892. S. 1431.
  • Moreau de la Sarthe, Jacques-Louis: Songe [1820]. In: AmĂ©dĂ©e Dechambre, Mathias Duval u. LĂ©on Lereboullet: Dictionnaire usuel des sciences mĂ©dicales. 2. erw. Aufl. Paris: Masson 1892. S. 1535.
  • MĂŒller, Johannes: Der speciellen Physiologie sechstes Buch. Vom Seelenleben. In: Ders.: Handbuch der Physiologie des Menschen fĂŒr Vorlesungen. 2 Bde (1833–1840). Bd. 2. Coblenz: Hölscher 1840. S. 505–588.
  • Stewart, Dugald: Essay on Dreaming. In: Ders.: Elements of the Philosophy of the Human Mind. 3 Bde (1792–1827). Bd. 1. London: Creech, Strahan u. Cadell 1792. S. 289–339.

Forschung

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  • Bertrand, Alexandre: Paroles prononcĂ©es par le PrĂ©sident de l'AcadĂ©mie Ă  l'occasion de la mort de M. le marquis d'Hervey-Saint-Denys. In: Comptes rendus des sĂ©ances de l'AcadĂ©mie des Inscriptions et Belles-Lettres 36 (1892). H. 6. S. 392–397.
  • Carroy, Jacqueline: La force et la couleur des rĂȘves selon Hervey de Saint-Denys. In: Rives mĂ©diterranĂ©ennes 44 (2013). S. 53–68.
  • Carroy, Jacqueline: Nuits Savantes. Une Histoire Des RĂȘves (1800–1945). Paris: Éditions de l'École des hautes Ă©tudes en sciences sociales 2012.
  • Chaperon, Danielle: Hervey de Saint-Denys: projections intĂ©rieures. RĂ©flexion sur la prĂ©gnance des modĂšles optiques dans la thĂ©orie du rĂȘve au XIXe siĂšcle. In: Vincent Barras u. a. (Hrsg.): Visions du rĂȘve. GenĂšve: Georg 2002. S. 75–93.
  • Cordier, Henri: NĂ©crologie. Le Marquis d'Hervey Saint-Denys. In: T'oung Pao International Journal of Chinese Studies 3 (1892). H. 5. S. 517–520.
  • Den Blanken, M. Carolus u. Eli J. G. Meijer: An Historical View of â€șDreams and the Ways to Direct Them. Practical Observationsâ€č by Marie-Jean-LĂ©on LeCoq, le Marquis d'Hervey-Saint-Denys. Revised Edition. In: Lucidity Letter 10 (1991). http://www.oniros.fr/A1360.pdf (28 . Febr. 2008).
  • Deslauriers, Daniel: Dreaming and Transpersonal Psychology. In: Harris L. Friedmann u. Glenn Hartelius (Hrsg.): The Wiley-Blackwell Handbook of Transpersonal Psychology. Chichester: John Wiley & Sons 2013. S. 512–528.
  • Formentelli, Eliane: Breton, Freud, Hervey de Saint-Denys et l'idĂ©ogramme du rĂȘve. In: Christian Descamps (Hrsg.): SurrĂ©alisme et philosophie. Paris: Éditions Centre Georges Pompidou-Ircam 1992. S. 113–124.
  • Holzinger, Brigitte: Der luzide Traum. PhĂ€nomenologie und Physiologie [1994]. 2. Aufl. Wien: WUV-UniversitĂ€tsverlag 1997.
  • L’AcadĂ©mie des Inscriptions et Belles-Lettres: LĂ©on d’Hervey de Saint-Denys (1822 - AIBL 1878 - 1892). Entre science et rĂȘve. Un patrimoine rĂ©vĂ©lĂ©. A l’occasion de la JournĂ©e du Patrimoine. http://www.aibl.fr/IMG/pdf/livret2012_8p_light.pdf (16. Sept. 2012).
  • LaBerge, Stephen: Lucid Dreaming in Western Literature. In: Ders. u. Jayne Gackenbach (Hrsg.): Conscious Mind, Sleeping Brain. Perspectives on Lucid Dreaming. New York u. London: Plenum Press 1988. S. 11–26.
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  • PĂ©rez-RincĂłn, HĂ©ctor: De la possible influence de l’ouvrage Les RĂ©ves et les Moyens de les diriger sur la genĂšse de À la Recherche du Temps perdu. In: Psychiatrie, Sciences Humaines, Neurosciences 4 (2006). H. 16. S. 34–40.
  • Pino, Angel: Un escroc de la sinologie? L'Ă©lection du marquis d'Hervey de Saint-Denys au CollĂšge de France. In: Oniros 37/38 (1992). S. 10–18.
  • Pino, Angel: AbrĂ©gĂ© dĂ»ment circonstanciĂ© de la vie de Marie Jean LĂ©on Le Coq, baron d’Hervey, marquis de Saint-Denys, professeur au CollĂšge de France et membre de l’Institut, sinologue de son Ă©tat, onironaute Ă  ses heures. Une enquĂȘte Ă  l’usage non exclusif des futurs biographes. In: Marie-Claire BergĂšre u. Angel Pino: Un siĂšcle d’enseignement du Chinois Ă  l’École des langues orientales 1840–1945. Paris: L’AsiathĂšque 1995. S. 95–129.
  • Pino, Angel u. Isabelle Rabut: Le marquis d’Hervey de Saint-Denys et les traductions littĂ©raires. À propos d’un texte traduit par lui et retraduit par d’autres. In: Viviane Alleton u. a. (Hrsg.): De l’un au multiple. Traductions du chinois vers les langues europĂ©ennes. Paris: Fondation Maison des Sciences de l’homme 1999. S. 115–142.
  • Ripert, Roger: DĂ©couverte et rĂ©habilitation d'Hervey de Saint-Denys. In: Oniros 37/38 (1992). S. 20 f.
  • Schwartz, Betty: Hervey de Saint-Denys: Sa vie, ses recherches et ses dĂ©couvertes sur le sommeil et les rĂȘves (Hommage Ă  l'occasion du 150e anniversaire de sa naissance). In: Revue d'ElectroencĂ©phalographie et de Neurophysiologie Clinique 2 (1972). H. 2. S. 131–139.
  • Schwartz, Betty: Ce qu'on a dĂ» savoir, cru savoir, pu savoir sur la vie du marquis d'Hervey de Saint-Denys. In: Oniros 37/38 (1992). S. 4–9.
  • Vaschide, Nicolas: Recherches expĂ©rimentales sur les rĂȘves. De la continuitĂ© des rĂȘves pendant le sommeil. In: Comptes rendus hebdomadaires des sĂ©ances de l’AcadĂ©mie des sciences 19 (1899). S. 183–186.
  • Vaschide, Nicolas: Le sommeil et les rĂȘves. Paris: Flammarion 1911.
  • Wahl, Jean: Review: Les rĂȘves et les moyens de les diriger by Hervey de Saint-Denis. In: Revue de MĂ©taphysique et de Morale 70 (1965). H. 1. S. 109 f.

Weblinks

Les rĂȘves et les moyens de les diriger. Observations pratiques (1867).

Les rĂȘves et les moyens de les diriger. Observations pratiques (1867).

Dromen: Praktische Observaties (2013).

Dreams and the Ways to Direct Them: Practical Observations (2016).


Weitere Werke Hervey de Saint-Denys’

Le Poil de la prairie. Comédie en cinq actes de Don Manuel Breton de Los Herreros (1847).

Insurrection de Naples en 1647. Étude historique de Don Ángel de Saavedra. 2 Bde (1849). Bd. 1 (1849).

Un roi (1851).

Histoire de la révolution dans les Deux-Siciles depuis 1793 (1856).

La Chine devant l'Europe (1859).

Poésies de l'époque des Thang (VIIe, VIIIe et IXe siÚcles de notre Úre) (1862).

Le Li-sao. Poéme du IIIe siÚcle avant notre ére (1870).

MĂ©moire sur l'histoire ancienne du Japon d'aprĂšs le Ouen Hien Tong Kao de Ma-Touan-Lin (1872).

Mémoire sur l'éthnographie de la Chine centrale et méridionale (1873).

Sur le pays connu des anciens Chinois sous le nom de Fou-sang (1875).

Examen des faits mensongers contenus dans un libelle publié sous le faux nom de Léon Bertin (1875).

Éthnographie des peuples Ă©trangers Ă  la Chine (1876).

Sur une notice de M. August Strindberg concernant les relations de la SuĂšde avec la Chine et les pays tartares depuis le milieu du XVIIe siĂšcle jusqu'Ă  nos jours (1879).

L'Annam ou Tong-King et la Cochinchine au point de vue historique et philologique (1885).

Kin-kou-k’i-kouan: Douze nouvelles chinoises. Traduites pour la premiùre fois par le Marquis d’Hervey-Saint-Denys (2006).


Quellen Hervey de Saint-Denys’

Pierre-Jean-Georges Cabanis: Rapports du physique et du moral de l’homme (1802). Bd. 1.

Pierre-Jean-Georges Cabanis: Rapports du physique et du moral de l’homme (1802). Bd. 2.

Erasmus Darwin: Zoonomia. Or the Laws of Organic Life (1794/1796). Bd. 1 (1794).

Erasmus Darwin: Zoonomia. Or the Laws of Organic Life (1794/1796). Bd. 2 (1796).

Jean Henri Samuel Formey: MĂ©langes philosophiques (1754).

ThĂ©odore Jouffroy: Nouveaux mĂ©langes philosophiques (1842).

Albert Lemoine: Du sommeil au point de vue physiologique et psychologique (1855).

Maurice Martin Antonin Macario: Du sommeil, des rĂȘves et du somnambulisme dans l’état de santĂ© et de maladie (1857).

Alfred Maury: Le sommeil et les rĂȘves (1861).

Jacques-Louis Moreau de la Sarthe: Article RĂȘve (1820).

Jacques-Louis Moreau de la Sarthe: Article Songe (1820).

Johannes MĂŒller: Handbuch der Physiologie des Menschen fĂŒr Vorlesungen. 2 Bde (1833–1840). Bd. 2 (1840).


Forschungsliteratur

Alexandre Bertrand: Annonce du dĂ©cĂšs de M. le marquis LĂ©on d'Hervey de Saint-Denys, membre de l'AcadĂ©mie (1892).

Alexandre Bertrand: Paroles prononcĂ©es par le PrĂ©sident de l'AcadĂ©mie Ă  l'occasion de la mort de M. le marquis d'Hervey-Saint-Denys (1892).

Jacqueline Carroy: La force et la couleur des rĂȘves selon Hervey de Saint-Denys (2013).

Henri Cordier: NĂ©crologie. Le Marquis d'Hervey Saint-Denys (1892).