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Bräkers literarische Ausgestaltung seiner Traumberichte gipfelt im letzten Beispieltext, der überschrieben ist „Belgrad erobert – ein traum –“. Historischer Hintergrund ist der Russisch-Österreichische Türkenkrieg von 1787-1792, in dem Belgrad am 8. Oktober 1789 von den Österreichern erobert wurde. Als Tagesrest wird gleich anfangs die Lektüre von Überlegungen zum möglichen Ausgang des Krieges aus der Feder des aufklärerischen Schriftstellers Christian Friedrich Daniel Schubarts (1739-1791) genannt.
 
Bräkers literarische Ausgestaltung seiner Traumberichte gipfelt im letzten Beispieltext, der überschrieben ist „Belgrad erobert – ein traum –“. Historischer Hintergrund ist der Russisch-Österreichische Türkenkrieg von 1787-1792, in dem Belgrad am 8. Oktober 1789 von den Österreichern erobert wurde. Als Tagesrest wird gleich anfangs die Lektüre von Überlegungen zum möglichen Ausgang des Krieges aus der Feder des aufklärerischen Schriftstellers Christian Friedrich Daniel Schubarts (1739-1791) genannt.
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Der sehr ausführliche Traumbericht lässt sich in zwei Traumteile gliedern, auf die jeweils Wachszenen folgen: (T1 – W1 – T2 – W2):
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Der sehr ausführliche Traumbericht lässt sich in zwei Traumteile gliedern, auf die jeweils Wachszenen folgen (T1 – W1 – T2 – W2):
    
T1: Bräker sieht sich auf das Schlachtfeld vor Belgrad versetzt, das er ausführlich beschreibt. Dass er dabei auf Erinnerungen an seine eigene Militärzeit zurückgreift, zeigt sich schon daran, dass er die kämpfende Truppe fälschlich für Preußen hält. Wie im zweiten Traumbericht ist der Träumer auch hier in seiner Handlungsfähigkeit vielfältig gehemmt. So kann er, als er an einer Stelle die Befestigungsmauer einstürzen sieht und den Kommandanten auf die günstige Angriffsgelegenheit hinweisen will, „nicht von der stelle komen– mir war, als wenn mir die füsse gebunden, in tieffem sand staken – ich ward rassent böse – wolte einen kameraden senden – konte aber kein laut wort reden – wolte mich durch Zeichen und geberden zuverstehen geben – aber keiner wolte auf mich achten – wolte den säbel ziehn – und kont jhn nicht aus der scheide kriegen“. Da hört er, dass Belgrad gefallen sei, will aufspringen und „victoria victoria – Belgrad ist vorbey“ ausrufen, kann sich aber nicht bewegen und nicht sprechen.
 
T1: Bräker sieht sich auf das Schlachtfeld vor Belgrad versetzt, das er ausführlich beschreibt. Dass er dabei auf Erinnerungen an seine eigene Militärzeit zurückgreift, zeigt sich schon daran, dass er die kämpfende Truppe fälschlich für Preußen hält. Wie im zweiten Traumbericht ist der Träumer auch hier in seiner Handlungsfähigkeit vielfältig gehemmt. So kann er, als er an einer Stelle die Befestigungsmauer einstürzen sieht und den Kommandanten auf die günstige Angriffsgelegenheit hinweisen will, „nicht von der stelle komen– mir war, als wenn mir die füsse gebunden, in tieffem sand staken – ich ward rassent böse – wolte einen kameraden senden – konte aber kein laut wort reden – wolte mich durch Zeichen und geberden zuverstehen geben – aber keiner wolte auf mich achten – wolte den säbel ziehn – und kont jhn nicht aus der scheide kriegen“. Da hört er, dass Belgrad gefallen sei, will aufspringen und „victoria victoria – Belgrad ist vorbey“ ausrufen, kann sich aber nicht bewegen und nicht sprechen.

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