"Traumprotokolle" (Theodor W. Adorno)

Aus Lexikon Traumkultur
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Die Traumprotokolle von Theodor W. Adorno (1903-1969) sind eine Sammlung von mehr als einhundert ausgewählten Traumaufzeichnungen, die dieser in der Zeit zwischen Januar 1934 und April 1969 angefertigt hat. Adorno plante bereits zu Lebzeiten die Publikation einer Reihe von Traumprotokollen, u.a. um einen Überblick über motivische Zusammenhänge seiner Träume geben zu können (Gödde/Lonitz 2018, 88). Die Traumprotokolle halten persönliche Traumbilder und Traumsituationen Adornos fest, die sich sowohl psychoanalytisch deuten lassen wie auch im Kontext der äußeren Lebensumstände bzw. der Biografie Adornos, z. B. der Zeit des aufkommenden Nationalsozialismus in Deutschland, der Exilzeit zunächst in England (Oxford und London), den USA (New York und Los Angeles) und der Rückkehr in das Nachkriegsdeutschland. Die Traumprotokolle sind allerdings aufgrund der „bewussten Auswahl“ und ihres komponierten „Arrangements“ auch als eine „eigenwillige Form authentischer Selbstdarstellung intimer Innenerlebnisse“ und eher als die „Selbstinszenierung emotionaler Befindlichkeiten“ des Autors zu verstehen als ein „sich gänzlich Offenbaren oder Preisgeben“ (Müller-Doohm 2019, 19).


Entstehung und erste Veröffentlichungen

Adornos philosophisches und soziologisches Werk schließt, wie auch die Arbeiten anderer Vertreter der sogenannten Frankfurter Schule, an die Tradition Georg Wilhelm Friedrich Hegels, Karl Marx‘ und Sigmund Freuds an. Adorno maß vor dem Hintergrund der Denktradition Freuds dem Träumen und den Trauminhalten besondere Bedeutung bei. Pläne, seine Traumaufzeichnungen zu veröffentlichen, insbesondere drei „Träume in Amerika“ (vom 30.12.1940, vom 22.05.1941 und aus dem Januar 1942) hielt Adorno im Laufe des Jahres 1942 fest (Reemtsma 2018, 91). Publiziert wurden die drei amerikanischen Traumprotokolle dann bereits im Oktober 1942 in der in New York erscheinenden deutschsprachigen Wochenzeitschrift Aufbau, welche vor allem die Gemeinschaft der in die USA immigrierten Deutschsprechenden adressierte (Halley 1997, 60; Müller-Doohm 2019, 19). Adorno notierte zur Bedeutung von Träumen und dem Vorhaben, seine eigenen Träume umfassend zu dokumentieren und ausgewählte Träume in einer umfangreicheren Sammlung zu publizieren, Anfang Januar 1956 folgende Gedanken (Gödde/Lonitz 2018, 88):

Gewisse Traumerfahrungen geben mir Anlaß zu vermuten, daß das Individuum den eigenen Tod als kosmische Katastrophe erlebt (T 88).
Unsere Träume sind nicht nur als 'unsere' untereinander verbunden, sondern bilden auch ein Kontinuum, gehören einer einheitlichen Welt an, so etwa wie alle Erzählungen von Kafka in 'Demselben' spielen. Je enger aber Träume untereinander zusammenhängen oder sich wiederholen, um so größer die Gefahr, daß wir sie von der Wirklichkeit nicht mehr unterscheiden können (T 88).

Eine erste größere Sammlung und Auswahl von neunzehn Traumprotokollen aus dem Zeitraum 1937 bis 1967 wurde 1986 postum in den von Rolf Tiedemann herausgegebenen Gesammelten Schriften veröffentlicht. Die Auswahl traf Adorno allerdings selbst bereits im Jahr 1968; er wählte die neunzehn Traumprotokolle „aus einem umfangreichen Typoskriptkonvolut für eine Publikation […], die dann nicht zustande kam“ aus (Reemtsma 2018, 91). Die Freigabe zur Publikation der ausgewählten Traumprotokolle hatte Adorno seinem Verleger Siegfried Unseld 1968 erteilt (Müller-Doohm 2019, 19). Seine Auswahlkriterien für hat Adorno selbst nicht expliziert. Halley stellt dazu die folgenden spannenden Fragen: „were these dreams typical, for instance, or representative of the others? Or might they have been livelier, more literary, clearer in visual imagery, less or more revealing, possibly even more or less embarrassing than those he chose to omit? Did the chosen dreams seem to him penetrable – their latent as well as manifest content available to an analyst? to an ordinary reader? to his friends and colleagues?“ (Halley 1997, 61).

Als Vorbemerkung zu der Auswahl der neunzehn Traumprotokolle formulierte Adorno selbst noch den folgenden Hinweis, welcher den Protokollen in den Gesammelten Schriften vorangestellt wurde (Adorno 2003, 572; T 88): „Die Traumprotokolle, aus einem umfangreichen Bestand ausgewählt, sind authentisch. Ich habe sie jeweils gleich beim Erwachen niedergeschrieben und für die Publikation nur die empfindlichsten sprachlichen Mängel korrigiert. T.W.A.“

Bezüglich des „umfangreichen“ Bestandes notieren Gödde und Lonitz in der „Editorischen Nachbemerkung“ zur Separatausgabe von 2005: „‘Ein umfangreicher Bestand‘ meint nicht nur die große Zahl der in den Notizbüchern aufbewahrten Träume, sondern auch ein Konvolut, das aus diesen von Gretel Adorno diplomatisch getreu abgeschrieben wurde“ (Gödde/Lonitz 2018, 88). Das hier erwähnte „Konvolut“ bzw. die von Reemtsma als umfangreiches „Typoskriptkonvolut“ bezeichnete Sammlung von mehr als einhundert Traumaufzeichnungen (Reemtsma 2018, 91) ist die Grundlage der 2005 erstmals erschienenen Separatausgabe der Traumprotokolle. Müller-Doohm spricht auch bezüglich der dort publizierten größeren Auswahl, zu der Adorno ebenso keine Auswahlkriterien expliziert hat, von einem „geringen Teil“ der von Adorno tatsächlich notierten Träume (Müller-Doohm 2019, 19).

Zur Entwicklung des Typoskriptkonvoluts ist bekannt, dass Gretel Adorno die ausgewählten handschriftlichen Notizen Adornos maschinenschriftlich erfasst hat, bevor dieser die erwähnten geringfügigen Korrekturen angebracht hat (Reemtsma 2018, 91). Gödde und Lonitz weisen auf zwei Transkriptionsfehler in der Ausgabe der Traumprotokolle in den Gesammelten Schriften hin (Gödde/Lonitz 2018, 89). Durch diese sind chronologische Verschiebungen bzw. eine leicht abweichende Reihenfolge in den Gesammelten Schriften im Vergleich zur Separatausgabe entstanden.


Adornos Traumprotokolle in der Separatausgabe

Die Traumprotokolle lassen sich jeweils mithilfe ihrer Überschriften, welche chronologisch sortiert sind und in der Regel Ort und Datum der jeweiligen Aufzeichnung festhalten, eindeutig identifizieren. Folgende Liste präsentiert sämtliche in der Separatausgabe publizierten Traumprotokolle und umfasst 109 Einträge. Dies ist die Anzahl der jeweiligen Traumprotokollüberschriften mit Ort und Datum. In fünf Fällen notierte Adorno allerdings jeweils zwei Träume verschiedenen Inhalts unter einer Überschrift bzw. zu einem Eintragsdatum: Oxford, 10. März 1937 (T 8), Los Angeles, 6. Oktober 1945 (T 47), Los Angeles, 14. März 1948 (T 54), Frankfurt, Ende Dezember 1959 (T 72) und 17. Dezember 1967 (T 85). Insofern liegen insgesamt die Protokolle von 114 verschiedenen Träumen vor:

Nr. Überschrift Beginn des Traumprotokolls Nachweis
1 Frankfurt, Januar 1934 Im Traum fuhr ich mit G. in einem großen, sehr komfortablen Autobus von Pontresina hinab ins Unterengadin. … T 7
2 Oxford, 9. Juni 1936 Traum: Agathe [Adornos Tante, die Sängerin und Pianistin Agathe Calvelli-Adorno] erschien mir und sagte vollends traurig: Früher, mein Kind, habe ich dir immer gesagt, wir werden uns nach dem Tod wiedersehen. … T 7
3a Oxford, 10. März 1937 Ich fand mich in Paris ohne alles Geld, wollte aber in ein besonders elegantes Bordell, die maison Drouot gehen (in Wirklichkeit ist Hôtel Drouot das berühmteste Auktionslokal für alte Dinge). … T 8
3b Oxford, 10. März 1937 Ein anderer Traum, früher in der Nacht, bezog sich auf Agathe. Sie sagte: mein Kind, du darfst mir nicht böse sein, aber wenn ich zwei wirklich Täler besäße, würde ich die ganze Musik von Schubert dafür geben. T 8
4 London 1937 (während der Arbeit am „Versuch über Wagner“) Der Traum hatte einen Titel: „Siegfrieds letztes Abenteuer“ oder „Siegfrieds letzter Tod“. … T 8 f.; ebenso in Adorno 2003, 572 f.
5 New York, November oder Dezember 1938 Ich träumte: Hölderlin hieß Hölderlin, weil er immer auf einer Holunderflöte spielte. T 10
6 New York, 30. Dezember 1940 Kurz vorm Erwachen: ich wohnte der Szene bei, die Baudelaires Gedicht „Don Juan aux Enfers“ – wohl nach einem Bilde Delacroix‘ – festhält. … T 10 f.; ebenso in Adorno 2003, 573
7 New York, 8. Februar 1941 Ich war an Bord eines Schiffs, das von Seeräubern geentert wurde. … T 11 f.
8 Los Angeles, 22. Mai 1941 Wir gingen, Agathe, meine Mutter und ich, auf einem Höhenweg von rötlicher Sandsteinfarbe, wie sie mir von Amorbach vertraut ist. … T 12 f.; ebenso in Adorno 2003, 574 f.
9 Los Angeles, 20. November 1941 In der ersten Nacht in Los Angeles träumte ich, ich sei in einem Café – in Paris? – mit einem Mädchen losester Sitten verabredet gewesen. … T 13
10 Los Angeles, 1942 Am Untermainkai in Frankfurt geriet ich in den Aufmarsch einer arabischen Armee. … T 14; ebenso in Adorno 2003, 574
11 In einer der folgenden Nächte Ich wohnte mit meiner Mutter einer Aufführung der Meistersinger bei. … T 15
12 Los Angeles, Ende Mai 1942 Ich träumte, ich solle gekreuzigt werden. … T 16
13 Los Angeles, Anfang Juli 1942 Der Traum war – oder schien mir im Rückblick – eine lange, ungemein verwickelte Detektivgeschichte, in die ich selber verwickelt war. … T 16 f.
14 Los Angeles, 13. September 1942 Wir waren am Nachmittag zu Schönbergs 68. Geburtstag eingeladen. … T 17-19
15 Los Angeles, 21. Oktober 1942 Mein Freund erzählte mir, er habe nur eine musikalische Leidenschaft: Kontrabaß spielen. … T 19
16 Los Angeles, November 1942 Mit meinem Vater geriet ich in London in einen Fliegeralarm. … T 19 f.
17 In einer andern Nacht Ich unterhielt mich mit meiner Freundin X über die erotischen Künste, deren ich sie für mächtig hielt. … T 20 f.
18 Los Angeles, 25. November 1942 Mit Gretel und Max war ich, nach Hitlers Sturz, nach Frankfurt zurückgekehrt. … T 21-23
19 Los Angeles, Anfang Dezember 1942 Ich nahm an einem großen, ungemein anspruchsvollen Bankett teil. … T 23 f.; ebenso in Adorno 2003, 575 f.
20 Los Angeles, 10. Januar 1943 Ich besuchte ein amerikanisches Bordell. … T 25 f.
21 Los Angeles, 16. Januar 1943, früh morgens Ich lag mit zwei entzückenden Frauen im Bett. … T 26 f.
22 Los Angeles, 15. Februar 1943 Agathe erschien mir im Traum und sagte etwa: „Karl Kraus war doch der witzigste und geistreichste aller Schriftsteller. … T 27 f.; ebenso in Adorno 2003, 576
23 Los Angeles, 28. Februar 1943 Alexander Granach veranstaltete in einem großen Saal – dem des Frankfurter Saalbaus? – eine Vorlesung aus seinem Novellen-Roman. … T 28-30
24 16. April 1943 Nächsten Dienstag hat der alte Hahn seinen 85. Geburtstag. Ich träumte: Was kann man denn dem alten Hahn zum 85. Geburtstag schenken, etwas, wovon er etwas hat. … T 30
25 Los Angeles, 12. Mai 1943 Nach dem ersten Besuch von Luli draußen bei uns träumte ich: auf einer Gesellschaft etwas alkoholischen Wesens, die sich in mehreren Räumen abspielte, stieß ich mit einem älteren, eleganten Herrn zusammen – sei es, daß ich in ihn hineinrannte, sei es daß ich ihm auf den Fuß trat. … T 30 f.
26 Sommer 1943 Vor einigen Wochen träumte ich, es hätte mich jemand gefragt: wie ist es nur möglich, daß jemand wie Sie so gern auf langweilige Gesellschaften geht! … T 31
27 Los Angeles, 22. November 1943 Ich las im Traum einen Aufsatz von Herwarth Walden im Feuilleton der Frankfurter Zeitung, über Shakespeare. … T 32
28 Eine Nacht vorher Auf einem Empfang bei einer Dame der Gesellschaft in L.A., mit Gretel und Norah. … T 32
29 Los Angeles, Anfang Januar 1944 Dieterle hat ein Stück geschrieben, das heißt: Backt Hegellämmchen! T 32
30 Los Angeles, Ende März 1944 In einer Arena fand unter meinem Befehl, die Hinrichtung einer großen Anzahl von Nazis statt. … T 33
31 Los Angeles, 2. April 1944 Gretel sagte mir: „ich weiß nun, wer der neue Geliebte von Y ist. … T 33
32 Los Angeles, 8. Juni 1944 Ich träumte, Agathe und Maria erzählten mir gemeinsam, in heller Begeisterung, die neueste Louische-Geschichte. … T 33
33 Los Angeles, 1. August 1944 Ich sollte wieder einmal – gleich dem Pierrot lunaire – hingerichtet werde. … T 34
34 Los Angeles, 10. August 1944 Mit Luise Rainer nahm ich an einer Art Presseball in Europa teil. … T 34 f.
35 Los Angeles, 26. August 1944 Ich träumte, ich rasierte mich mit einem ebenso einfachen wie merkwürdigen Apparat. … T 35 f.
36 Los Angeles, 3. September 1944 Ich konnte, über traurigen und enttäuschten Gedanken lange nicht einschlafen. Ein Auto raste am Haus vorbei, ich hörte noch das Knirschen der Bremsen, als es den San Vincente Boulevard erreichte. … T 36 f.
37 Berkeley, 17. Oktober 1944 Nachträglich von einer Postkarte an Gretel transcribiert. Ich befand mich in Gesellschaft mit mehreren Mitgliedern der Familie Guermantes: Oriane, Charlus und der Princesse. … T 37
38 Bruchstücke, Los Angeles, Oktober 1944 In einer großen Gesellschaft war Trotzky zugegen, Zentrum einer jüngerhaften Gruppe, zu der er lebhaft dozierend und ziemlich autoritär sprach. … T 38
39 Los Angeles, 23. November 1944 Ein Satz: „Der Mythos des zwanzigsten Jahrhunderts ist Lujche.“ T 38
40 Los Angeles, 20. Januar 1945 Wieder ein Bordelltraum. Er spielte in Paris. … T 38-41
41 Los Angeles, 31. März 1945 Nachdem durchs Radio die Aufforderung Eisenhowers zur Niederlegung der deutschen Waffen durchgegeben war, schlief ich nachmittags und träumte: ich war in Süddeutschland, einem großen Erkerzimmer, das auf einen Marktplatz ging, in Würzburg oder Amorbach. … T 42
42 Los Angeles, 14. Juli 1945 Hinrichtungsszene. Ob die Opfer Faschisten oder Antifaschisten waren, blieb unklar. … T 43
43 Los Angeles, 17. August 1945 Ein sehr schwarzer Freitag. Vor Wochen hatte ich den Traum geträumt, und was ich träumte, schien mir so entscheidend, als hinge alles davon ab und als wäre ich bis ins innerste Geheimnis der Vergeblichkeit der Existenz gedrungen. … T 44 f.
44 Nachtrag zu diesem Traum Häufig träumte ich etwas sehr Verwandtes über Paris. Ich gehe weit draußen am linken Seineufer spazieren. … T 45
45 Los Angeles, 19. September 1945 Mein Vater fragte mich: weißt du auch, woher der Name Dreyfus kommt. … T 46
46a Los Angeles, 6. Oktober 1945 Zwei Träume, die aufeinander folgten. L.L. hatte ein zweites Kind, ein Töchterchen. … T 46 f.
46b Los Angeles, 6. Oktober 1945 Der zweite, viel wirrere Traum: es sollte eine Art akademische Feier für einen Historiker oder Politiker stattfinden. … T 47 f.
47 Los Angeles, 14. Oktober 1945 Es war eine kleine Gesellschaft bei Dieterles, hufeisenartig gedeckt, so daß in der Mitte ein ziemlich großer Raum frei blieb. … T 48 f.
48 Los Angeles, 29. Oktober 1945 Besuch bei Anatole France. Ein äußerst eleganter Fahrstuhl – schwarz wie Ebenholz – brachte mich zu dessen Zimmer, oder Bureau. … T 50 f.
49 Los Angeles, 4. Februar 1946 In einer offenbar mit Krankheit zusammenhängenden, schweren Beklemmung. Ich nahm am Abschied Lavals vor seiner Hinrichtung teil, in einer größeren Gruppe. … T 51 f.
50 Berkeley, 24. März 1946 In der Nacht, die der entscheidenden Auseinandersetzung mit Charlotte voranging, hatte ich einen Traum. Im Erwachen hielt ich dessen letzte Worte fest: „Ich bin der Märtyrer des Glücks.“ T 52
51 Los Angeles, 18. Februar 1948 Ich besäße ein voluminöses illustriertes Prachtwerk über den Surrealismus, und der Traum war nichts anderes als die genaue Vorstellung einer der Illustrationen. … T 52 f.; ebenso Adorno 2003, 576 f.
52a Los Angeles, 14. März 1948 Ich hatte am Abend recht viel getrunken und wußte, daß ich auf den Sonntag mich ausschlafen konnte. So war es eine traumreiche Nacht. … T 53
52b Los Angeles, 14. März 1948 Viel bedenklicher ein zweiter Traum. Mir war ein Kind, ein etwa zwölfjähriger, entzückender Knabe, zur Folter zur Verfügung gestellt. … T 54
53 Los Angeles, 26. September 1948 Wir waren bei Sch. zum Essen eingeladen, das auf einer schmalen Terrasse vor dem Haus stattfand. … T 54 f.
54 Los Angeles, September 1948 In der Emigration träumte ich immer wieder, mit Variationen: es war zuhause in Oberrad, schon unterm Hitlerregime. … T 55 f.
55 Los Angeles, 1. Oktober 1948 Ein Ball oder Fest, doch schien es mir, ich befände mich allein auf der Tanzfläche. … T 56 f.
56 Los Angeles, 6. Dezember 1948 Um 8.20 wurde ich durchs Schellen eines Rechtsanwalts geweckt, wegen unserer eviction. Ich war mitten im Traum. Wir waren in einer kleinen süddeutschen oder hessischen Stadt, parkten das Auto in der Hauptstraße, ich ging in die Nebenstraße, fand ein unbeschreiblich schönes altes Rathaus. … T 57
57 Frankfurt, Sommer 1952 Ich gehörte einem Gremium an, das entscheiden sollte, ob die barocken Texte mancher Choräle so exzentrisch seien, daß sie heute nicht länger mehr gesungen werden könnten. … T 58
58 Frankfurt, 24. Januar 1954 Ferdinand Kramer habe sich ganz der Malereizugewandt und eine neue Gattung erfunden, die „praktikable Malerei“. … T 58; ebenso in Adorno 2003, 577
59 Frankfurt, Januar 1954 Ich hörte Hitlers unverkennbare Stimme aus Lautsprechern tönen mit einer Ansprache: „Da gestern meine einzige Tochter einem tragischen Unglücksfall zum Opfer gefallen ist, so ordne ich zur Sühne an, daß heute sämtliche Züge entgleisen.“ … T 59; ebenso in Adorno 2003, 577
60 Hamburg, Mai 1954 Traum in einer Nacht, in der ich glaubte, meine Adern anschwellen und verhärten zu fühlen bis zum Platzen. Irgendwelche kleinen und ekelhaften Tiere verübten Unfug. … T 59
61 30. Juli 1954 Ich träumte von L. Sie saß mir sehr elegant, aber totenblaß gegenüber. … T 59 f.
62 Locarno, 30. August 1954 Der heilige Carl Borromäus habe versucht, dem Gekreuzigten in den After zu kriechen. … T 60 f.
63 Frankfurt, 10. September 1954 Ich träumte, ich hätte an einer theologischen Diskussion teilgenommen, auch Tillich war dabei. … T 61
64 20. März 1955 Ich spielte, wie als kleines Kind, Klavier auf einer Tischplatte. … T 61 f.
65 1. April 1955 Dem eigentlichen Traum voran ging ein etwas wirrer über besonders schöne alte Häuser in Paris oder Wien. … T 62 f.
66 16. Juni 1955 Zwei riesige schwarze Triceratopse, wie aus Plastics, wütende, mir unsympathische und schauerliche Tiere. … T 63
67 5. September 1955 Das Leben ist der Mythos. … T 63
68 Stuttgart, September 1955 In einer der Nächte in S. träumte ich: die qualvollste Hinrichtungsart – offenbar mir bestimmt – wäre es, bis zum Kopf in Wasser zu stehen und gleichzeitig geröstet zu werden. … T 64
69 Frankfurt, Ende Oktober 1955 Ich sollte – wohl als Schauspieler – an einer Aufführung des Wallenstein mitwirken, nicht auf der Bühne, aber in einem Film - oder Fernsehprogramm. … T 64; ebenso in Adorno 2003, 577 f.
70 Frankfurt, 12. November 1955 Ich träumte, ich müsse das soziologische Diplomexamen machen. … T 65; ebenso in Adorno 2003, 578
71 28. November 1955 Ich hatte einen fürchterlichen Krach mit meiner Mutter, die gesagt hatte, sie wäre nicht verpflichtet, mich materiell zu erhalten. … T 66
72 9. Januar 1956 Ich erinnere mich an einen Komplex: In einer mittleren Großstadt fuhr ich vom Bahnhof in ein bestimmtes Viertel, auf einem Weg, der mir sehr bekannt schien. … T 66
73 24. Januar 1956 Nach einem Tag von jäher Hoffnung und tiefster Depression: Ich war im Freien, unter einem unbeschreiblich schwarz und wild bewölkten Himmel. … T 66 f.
74 Frankfurt, 18. November 1956 Ich träumte von einer fürchterlichen Hitzekatastrophe. … T 67; ebenso in Adorno 2003, 578
75 Frankfurt, 9. Mai 1957 Mit G. hörte ich in einem Konzert ein großes Vokalwerk – wohl mit Chor. … T 67; ebenso in Adorno 2003, 579
76 7. Juni 1957 Ich träumte, ich wäre in einem KZ. … T 68
77 25. Juni 1957 Ich sollte wieder einmal gekreuzigt werden. … T 68
78 Sils-Maria, 23. August 1957 In der Aula der Universität sollte ein Konzert stattfinden, doch war es gar nicht die Aula sondern ein rot verblichener Musiksalon. … T 68 f.
79 Sils-Maria, 21. August 1958 Im Museumskonzert in Frankfurt. Es sollte das Violinkonzert von Brahms gespielt werden, aber von dem Pianisten Serkin. … T 69 f.
80 Mitte September 1958 Tagesrest: ich war vom Direktor meines Gymnasiums, jetzt Freiherr vom Stein-Schule, eingeladen worden, etwas zur Festschrift beim Anlaß ihres 50-jährigen Bestehens beizusteuern. Traum: bei einer Zeremonie wurde mir feierlich die musikalische Gesamtleitung des Gymnasiums übertragen. … T 70
81 28. Januar 1959 Ich war in einem kleinen runden sehr hohen Raum. Weniger Personen saßen im Kreis: die Mächtigsten der Welt. … T 71
82a Frankfurt, Ende Dezember 1959 Hinrichtungstraum. Enthauptung. Nicht entschieden, ob mir der Kopf abgeschlagen, ob ich guillotiniert werden sollte, doch streckte ich ihn wohl, um still zu halten, in eine Rille. … T 71
82b Frankfurt, Ende Dezember 1959 Ich muß im Schlaf einen starken Drang zum Urinieren gefühlt haben. … T 72
83 16. Juni 1960 In der Nacht vor der Abreise [nach Wien] träumte ich: daß ich von der metaphysischen Hoffnung nicht ablassen mag, ist gar nicht, weil ich so sehr am Leben hinge, sondern weil ich mit G. erwachen möchte. T 72 f.
84 Wien, 26. Juni 1960 In der vorletzten Nacht träumte ich: es hätte an einem Tag tiefste Nacht geherrscht, zum ersten Mal seit Erschaffung der Welt wäre die Sonne nicht aufgegangen. … T 73
85 Frankfurt, 10 Oktober 1960 Kracauer erschien mir: Mein Lieber, ob wir Bücher schreiben, ob sie gut oder schlecht sind, ist doch ganz gleichgültig. … T 73; ebenso in Adorno 2003, 579
86 Frankfurt, 13. April 1962 Ich sollte ein Examen machen, mündliche Prüfung in Geographie, allein aus einer großen Zahl von Examinanden; wohl in der Universität. … T 74-76; ebenso in Adorno 2003, 579-581
87 Frankfurt, 18. September 1962 Ich hielt ein Exemplar der gedruckten Passagenarbeit von Benjamin in Händen, sei es, daß er sie doch vollendet, sei es, daß ich sie aus den Entwürfen rekonstruiert hatte. … T 76; Adorno 2003, 581
88 18. Oktober 1963 Kurz vor seinem Tod lernte ich Jean Cocteau kennen. … T 77
89 Baden-Baden, 25. März 1964 Ein Psychotherapeut wollte in einem sehr großen Hotel einen Vortrag aus seinem Sachgebiet über Schubert halten. … T 77
90 Frankfurt, 19. Juli 1964 Ich träumte, Scholem habe mir eine altnordische Sage erzählt. … T 78
91 Sils-Maria, 4. September 1964 (Kurz vorm Erwachen) Ich hatte einen sechsstündigen Schulaufsatz über Goethe zu schreiben. … T 78
92 22. Dezember 1964 Einladung bei dem Konsul Schubert, aber nicht in dessen Prunkvilla, sondern in einer eher bescheidenen bürgerlichen Etagenwohnung, etwa wie die meines Onkels Louis auf der Eschersheimer Landstraße. … T 79
93 Frankfurt, Dezember 1964 Die Welt sollte untergehen. Ich befand mich in frühester Morgendämmerung, in grauem Halbdunkel, unter einer größeren Menschenmenge auf einer Art Rampe, am Horizont Hügel. … T 79 f.; ebenso in Adorno 2003, 581
94 Frankfurt, Juli 1965 Mein Arzt hatte mir ein paar Furunkel aufgeschnitten. Ich träumte, er hätte ihnen auf einer Rechnung Namen gegeben. … T 80
95 Frankfurt, Juli 1965 Kolisch forderte mich auf, zur Hinrichtung eines Bekannten im elektrischen Stuhl mitzukommen, als eine Art Ehrung für den Delinquenten und zugleich als Protestaktion. … T 80 f.
96 Frankfurt, 22. März 1966 Ich träumte, Peter Suhrkamp habe ein großes kulturkritisches Buch geschrieben – auf plattdeutsch. … T 81; ebenso in Adorno 2003, 581
97 März 1966 In einer Fakultätssitzung wurde ich gebeten, hinauszugehen, weil über mich gesprochen würde. … T 82
98 Rom, Oktober 1966 In Rom in einem großen schönen Hotelzimmer, mit Gretel. Mit Schrecken bemerkte ich, daß im Haus nahe gegenüber, in einem Giebeldreieck, zahllose Wesen versammelt waren, zwischen Lumpenproletarieren und Mißgeburten, etwa auch kahle Köpfe direkt mit Fangarmen, genau wie ich sie einmal als auf dem Boden mich bedrohende geträumt hatte. … T 82
99 Frankfurt, Februar 1967 Ich wollte meinen juristischen Doktor machen, hatte mir auch ein Thema ausgedacht, von dem mir schien, daß es mir gemäß sei. … T 83; ebenso in Adorno 2003, 581 f.
100 März 1967 Träume von Toten, in denen man das Gefühl hat, daß sie einen um Hilfe bitten. … T 83
101 14. April 1967 A. sagte mir: ich bin jetzt 30 Jahre alt, aber ich sehe 28 Jahre jünger aus. T 83
102 Crans, 12. August 1967 Ich träumte, ich sei mit meiner 87 jährigen Mutter zusammen. Sie war, auch geistig, recht gut im Schuß, nur maßlos eigensinnig. … T 84
103 27. November 1967 Ich fühlte mich sehr schlecht. Aufgewacht mit einem Sprichwort, das mir sehr tiefsinnig schien: „Nur wenn die Hunde scharf sind, sind die Einwohner treu.“ T 84
104a 17. Dezember 1967 Ich hatte eine unbeschreiblich schöne und elegante Geliebte, sie erinnerte an A., hatte aber etwas von der Dame der großen Gesellschaft, ich war überaus stolz auf sie. … T 84 f.
104b 17. Dezember 1967 Der Mond sollte auf die Erde fallen. … T 85
105 München, 28. Oktober 1968 Am Eingang zu einem Konzert traf ich mit größter Freude, aber auch großem Erstaunen, Steuermann; denn ich wußte, er war tot. … T 85
106 Recklinghausen, 16. März 1969 A. kam in tiefster Nacht zu mir ins Bett. … T 86
107 29. März 1969 Ich träumte, ich hätte – nach zwei Monaten des Schweigens – einen Brief von A. bekommen. … T 86
108 Baden-Baden, 11. April 1969 Ich ging nachts über eine sehr großstädtische Straße, vielleicht den Kurfürstendamm. … T 86
109 Baden-Baden, 12. April 1969 Ich besprach mit A. den Plan, mit ihr gemeinsam mir das Leben zu nehmen. … T 87

Es sind keine Pläne Adornos bekannt, die mit dieser Sammlung vorgelegten Traumprotokolle in irgendeiner Art zu kommentieren oder eigene Deutungsversuche anzubieten (Reemtsma 2018, 93).


Themen, Motive und Deutungen

In Adornos Traumprotokollen treten verschiedene Themen und Motive in unterschiedlichen Typen von Träumen auf, häufig in Form von Alp- oder Angstträumen oder zuweilen auch libidinösen Träumen. Häufige Themen und Motive sind, u. a. Hinrichtungen (zum Beispiel die eigene, diejenige von Bekannten oder auch Hinrichtungen anderer unter eigenem Befehl), Bordellbesuche, Examen bzw. Prüfungen, Wortspiele und kreative Sprachschöpfungen, Spott und Hohn, Wunscherfüllung und Versagung im Zusammenhang mit seiner Mutter und seiner Tante Agathe („zweite Mutter“), „Träume von Toten, in denen man das Gefühl hat, daß sie einen um Hilfe bitten“, Dinosaurier (insb. Triceratops und Ankylosaurus), übermäßiger Harndrang, Folter, Konzentrationslager, Weltuntergang und Naturkatastrophen (z. B. eine Hitzekatastrophe) oder der Tod seines Freundes und Kompositionslehrers Alban Berg (Halley 1997, 61; Stephan 2008, 9; Schünemann 2012; Reemtsma in Adorno 2018, 111ff.; Müller-Doohm 2019, 19-22).

Während Reemtsma im Nachwort zur Separatausgabe der Traumprotokolle Sinn und Unsinn des psychoanalytischen Deutens der Traumprotokolle diskutiert („Doch welcher Art wäre die Deutungskunst, die hier die normativen Vorgaben machen sollte? Die Psychoanalyse, die jedem, auch dem, der sich wer-weiß-was-für-Vorstellungen davon macht, als erste einfällt, wäre gerade, und zwar auf Grund ihrer eigenen technischen Verfahrensregeln, durchaus nicht zuständig. Die psychoanalytische Deutung eines Traums ist ein dialogischer Prozeß zwischen zwei Menschen, in dem die Mitteilung der Assoziationen desjenigen, der den Traum berichtet, eine entscheidende Rolle spielt“, Reemtsma in Adorno 2018, 108ff.), werden die Träume Adornos in verschiedenen Beiträgen dennoch unter Berücksichtigung psychoanalytischer Ansätze detaillierter gedeutet.

Exemplarisch wird im Folgenden ein Beitrag von Leithäuser näher betrachtet. Leithäuser analysiert ausführlich zwei Traumprotokolle Adornos mithilfe eines „psychoanalytisch orientierten tiefenhermeneutischen“ Textinterpretationsansatzes basierend auf der „Freudschen Deutungsmethode, wie er sie in der ‚Traumdeutung‘ und den ‚Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse‘ sowie ‚Neue Folge der Vorlesung‘ erörtert hat.“ (Leithäuser 2007, 1 bzw. 8). Leithäuser zielt insbesondere darauf ab, den „gesellschaftlichen Gehalt“ von Adornos Träumen herauszuarbeiten. Es handelt sich dabei um die Träume Nr. 12 (Los Angeles, Ende Mai 1942: „Ich träumte, ich solle gekreuzigt werden.“, Leithäuser 2007, 9-17) und Nr. 91 (Sils-Maria, 4. September 1964: „(Kurz vorm Erwachen) Ich hatte einen sechsstündigen Schulaufsatz über Goethe zu schreiben.“, Leithäuser 2007, 17-22).

Bezüglich des ersten untersuchten Traums, einem Hinrichtungstraum, arbeitet Leithäuser unter anderem mögliche Deutungen zu den Ängsten Adornos, insbesondere seiner Todesangst im nationalsozialistischen Deutschland auf der Grundlage von enthaltenen Symbolen des beschriebenen „Kreuzigungsszenarios“ heraus: „Kreuz“ und „Hakenkreuz“, „Spaziergang durch Bockenheim“ und „Passionsweg Christi“, „Bockenheimer Warte“ und „Golgatha“ (Leithäuser 2007, 12), „Kreuzigung“ und „Hinrichtung, Mord, Vernichtung“ (Leithäuser 2007, 16). Außerdem betont er dabei zwei zentrale Mechanismen der Traumarbeit nach Freud, die bestimmend für den „manifesten Trauminhalt“ sind: die „Umsetzung von Gedanken in visuelle Bilder“ und „die Ersetzung ins Gegenteil“ (Leithäuser 2007, 13).

In der Deutung des zweiten untersuchten Traums, eines Prüfungstraums, beschreibt Leithäuser die Unsicherheit und Ängste Adornos, ob er fähig sei, „die Aufgabe überhaupt zu bewältigen“ (Leithäuser 2007, 20), einen sechsstündigen Schulaufsatz über Goethe zu schreiben. Adorno schreibt dazu: „Sogleich war mir bewusst, dass ich einen Komplex auszusuchen hatte und zwar den zentralen. […] Während der Arbeit ergriff mich die Angst, ob ich in der zur Verfügung stehenden Zeit überhaupt fertig werden könnte, und ob irgendein Lehrer fähig sei, den Aufsatz zu verstehen, so daß ich eine schlechte Note bekäme. Vor lauter Angst wachte ich auf.“ (Adorno 2018, 78). Die „Traumarbeit“ Adornos greife hier „zum Mittel der Verschiebung“ und „verschiebt die Unfähigkeit auf die Lehrer“ (Leithäuser 2007, 20), was aber in diesem Traum misslinge und Adornos überwältigende Ängste nicht davon abbringen kann, ihn „vor lauter Angst“ aufzuwecken.

Die publizierte Sammlung von Adornos Traumprotokollen ermöglicht nicht nur aufgrund ihres Umfangs weitere spannende Deutungen und Interpretationen. Die vorliegende Literatur geht bisher nur auf einen überschaubaren Teil der aufgezeichneten Träume in detaillierter Form ein, weshalb sowohl für die Traum- als auch für die Adorno-Forschung noch erhebliches Erkenntnispotential aus der Betrachtung von Adornos Traumprotokollen vorliegt.


Constantin Houy


Literatur

Ausgaben

  • Adorono, Theodor W.: Träume in Ameika. Drei Protokolle. In: Aufbau 8 (1942) 40, 17 (erste Teilpublikation).
  • Adorno, Theodor W.: Traumprotokolle. In: Ders., Gesammelte Schriften. Hg. von Rolf Tiedemann unter Mitwirkung von Gretel Adorno, Susan Buck-Morss und Klaus Schultz. Bd. 20.2: Vermischte Schriften II. Aesthetica Miscellanea. Band 20.2. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2003, 572-582 (Teilpublikation).
  • Adorno, Theodor W.: Traumprotokolle. Hrsg. von Christoph Gödde und Henri Lonitz. Nachwort von Jan Philipp Reemtsma. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2005 (Erstausgabe).
  • Adorno, Theodor W.: Traumprotokolle. Hrsg. von Christoph Gödde und Henri Lonitz. Nachwort von Jan Philipp Reemtsma. Berlin: Suhrkamp 2018 (zitiert als T)

Übersetzungen:

  • Adorno, Theodor W.: Dream Notes. Übers. von Rodney Livingstone. Cambridge: Polity Press 2007.
  • Adorno, Theodor W.: Mes rêves. Übers. von Olivier Mannoni. Paris: Stock 2007.
  • Adorno, Theodor W.: Sui sogni. Hg. von Michele Ranchetti. Übers. von Alessandro Cecchi. Torino: Bollati Boringhieri 2007.
  • Adorno, Theodor W.: Sueños. Übers. von Alfredo Brotons Muñoz. Madrid: Ediciones Akal 2014.

Rezensionen

  • Moser, Ulrich: [Sammelrezension]. In: Psyche – Zeitschrift für Psychoanalyse 66 (2012) 9/10, 1031-1034.
  • Müller-Doohm, Stefan: Lachend aufgewacht: Gefressen werden tut gar nicht weh. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6.6.2005, 33; online.

Forschungsliteratur

  • Fukuda, Daisuke: Epiphanies of the Other in Adorno’s Nightmares. The Sinthome in Traumprotokolle. In: Savoirs et Clinique 25 (2018) 2, 34-42.; frz. als: Épiphanies de l'Autre dans les cauchemars de Theodor W. Adorno. La lecture du sinthome dans les Traumprotokolle. In: Savoirs et Clinique 25 (2019) 1, 34-42.
  • Garcia Alves Júnior, Douglas: Os sonhos de Adorno. In: Argumentos 8 (2016) 16, 21-28.
  • Gödde, Christoph/Henri Lonitz: Editorische Nachbemerkung. In: T 2018, 88 f.
  • Gritzner, Karoline: Thoughts Which Do Not Understand Themselves. On Adorno's Dream Notes. In: Will Daddario/Karoline Gritzner (Hg.): Adorno and Performance. London: Palgrave Macmillan 2014, 38-52.
  • Halley, Anne: Theodor W. Adorno’s Dream Transcripts. In: The Antioch Review 55 (1997) 1, 57-74 (bezogen auf die Teilpublikation in Gesammelte Werke; Einleitung, Übersetzung und erläuternde Anmerkungen).
  • Leithäuser, Thomas: Adornos Träume. In: Journal für Psychologie 15 (2007) 3, 1-24.
  • Müller-Doohm, Stefan: Traumprotokolle. In: Richard Klein/Johann Kreuzer/Ders. (Hg.): Adorno-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Stuttgart: Metzler 2019, 19-22.
  • Reemtsma, Jan Philipp: Nachwort. In: T 2018, 91-120.
  • Schünemann, Axel: "Das ist gar nicht er selbst" – Theodor W. Adorno träumt den Weltuntergang (Werner Heisenberg kommentiert). 2012; online.
  • Stephan, Inge: Einleitung. Literatur – Traum – Film. In: Zeitschrift für Germanistik 18 (2008), 7-10.
  • Jean-Christophe Valtat, Rêves de médias, médias du rêve. In: Mirta Cimmino/Maria Teresa de Palma/Isabella del Monte (Hg.), Dormir, transcrire, créer. Le rêve littéraire à travers les genres, les domaines et les époques; RILUNE — Revue des littératures européennes 12 (2008), 37–53; online.


Zitiervorschlag für diesen Artikel:

Houy, Constantin: "Traumprotokolle" (Theodor W. Adorno). In: Lexikon Traumkultur. Ein Wiki des Graduiertenkollegs "Europäische Traumkulturen", 2021; http://traumkulturen.uni-saarland.de/Lexikon-Traumkultur/index.php/%22Traumprotokolle%22_(Theodor_W._Adorno).