"Traumprotokolle" (Theodor W. Adorno): Unterschied zwischen den Versionen
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 | ==Themen, Motive und Deutungen== |  | ==Themen, Motive und Deutungen== |
â | In Adornos ''Traumprotokollen'' treten verschiedene Themen und Motive in unterschiedlichen Typen von TrĂ€umen auf, | + | In Adornos ''Traumprotokollen'' treten verschiedene Themen und Motive in unterschiedlichen Typen von TrĂ€umen auf, oft in Form von Alp- oder AngsttrĂ€umen oder zuweilen auch erotischen TrĂ€umen. HĂ€ufige Themen und Motive sind u.a. Hinrichtungen (zum Beispiel die eigene, diejenige von Bekannten oder auch Hinrichtungen anderer unter eigenem Befehl), Bordellbesuche, Examen bzw. PrĂŒfungen, Wortspiele und kreative Sprachschöpfungen, Spott und Hohn, WunscherfĂŒllung und Versagung im Zusammenhang mit seiner Mutter und seiner Tante Agathe (âzweite Mutterâ), âTrĂ€ume von Toten, in denen man das GefĂŒhl hat, daĂ sie einen um Hilfe bittenâ, Dinosaurier (insb. Triceratops und Ankylosaurus), ĂŒbermĂ€Ăiger Harndrang, Folter, Konzentrationslager, Weltuntergang und Naturkatastrophen (z. B. eine Hitzekatastrophe) oder der Tod seines Freundes und Kompositionslehrers Alban Berg (Halley 1997, 61; Stephan 2008, 9; SchĂŒnemann 2012; Reemtsma 2018, 111 ff.; MĂŒller-Doohm 2019, 19-22). |
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â | WĂ€hrend Reemtsma im Nachwort zur Separatausgabe der Traumprotokolle Sinn und Unsinn des psychoanalytischen Deutens der Traumprotokolle diskutiert (âDoch welcher Art wĂ€re die Deutungskunst, die hier die normativen Vorgaben machen sollte? Die Psychoanalyse, die jedem, auch dem, der sich wer-weiĂ-was-fĂŒr-Vorstellungen davon macht, als erste einfĂ€llt, wĂ€re gerade, und zwar auf Grund ihrer eigenen technischen Verfahrensregeln, durchaus nicht zustĂ€ndig. Die psychoanalytische Deutung eines Traums ist ein dialogischer ProzeĂ zwischen zwei Menschen, in dem die Mitteilung der Assoziationen desjenigen, der den Traum berichtet, eine entscheidende Rolle spieltâ | + | WĂ€hrend Reemtsma im Nachwort zur Separatausgabe der Traumprotokolle Sinn und Unsinn des psychoanalytischen Deutens der Traumprotokolle diskutiert (âDoch welcher Art wĂ€re die Deutungskunst, die hier die normativen Vorgaben machen sollte? Die Psychoanalyse, die jedem, auch dem, der sich wer-weiĂ-was-fĂŒr-Vorstellungen davon macht, als erste einfĂ€llt, wĂ€re gerade, und zwar auf Grund ihrer eigenen technischen Verfahrensregeln, durchaus nicht zustĂ€ndig. Die psychoanalytische Deutung eines Traums ist ein dialogischer ProzeĂ zwischen zwei Menschen, in dem die Mitteilung der Assoziationen desjenigen, der den Traum berichtet, eine entscheidende Rolle spieltâ; Reemtsma 2018, 108), werden die TrĂ€ume Adornos in verschiedenen BeitrĂ€gen dennoch unter BerĂŒcksichtigung psychoanalytischer AnsĂ€tze detaillierter gedeutet. |
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â | Exemplarisch wird im Folgenden ein Beitrag von LeithĂ€user nĂ€her betrachtet. | + | Exemplarisch wird im Folgenden ein Beitrag von LeithĂ€user nĂ€her betrachtet. Dieser analysiert ausfĂŒhrlich zwei Traumprotokolle Adornos mithilfe eines âpsychoanalytisch orientierten tiefenhermeneutischenâ Textinterpretationsansatzes basierend auf der âFreudschen Deutungsmethode, wie er sie in der ''Traumdeutung'' und den ''Vorlesungen zur EinfĂŒhrung in die Psychoanalyse'' sowie ''Neue Folge der Vorlesung'' erörtert hatâ (LeithĂ€user 2007, 1, 8). LeithĂ€user zielt insbesondere darauf ab, den âgesellschaftlichen Gehaltâ von Adornos TrĂ€umen herauszuarbeiten. Es handelt sich dabei um die TrĂ€ume Nr. 12 (Los Angeles, Ende Mai 1942: âIch trĂ€umte, ich solle gekreuzigt werdenâ; LeithĂ€user 2007, 9-17) und Nr. 91 (Sils-Maria, 4. September 1964: â(Kurz vorm Erwachen) Ich hatte einen sechsstĂŒndigen Schulaufsatz ĂŒber Goethe zu schreibenâ; LeithĂ€user 2007, 17-22).  |
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â | BezĂŒglich des ersten untersuchten Traums, einem Hinrichtungstraum, arbeitet LeithĂ€user unter anderem mögliche Deutungen zu den Ăngsten Adornos, insbesondere seiner Todesangst im nationalsozialistischen Deutschland auf der Grundlage von enthaltenen Symbolen des beschriebenen âKreuzigungsszenariosâ heraus: âKreuzâ und âHakenkreuzâ, âSpaziergang durch Bockenheimâ und âPassionsweg Christiâ, âBockenheimer Warteâ und âGolgathaâ (LeithĂ€user 2007, 12), âKreuzigungâ und âHinrichtung, Mord, Vernichtungâ (LeithĂ€user 2007, 16). AuĂerdem betont er dabei zwei zentrale Mechanismen der Traumarbeit nach Freud, die bestimmend fĂŒr den âmanifesten Trauminhaltâ | + | BezĂŒglich des ersten untersuchten Traums, einem Hinrichtungstraum, arbeitet LeithĂ€user unter anderem mögliche Deutungen zu den Ăngsten Adornos, insbesondere seiner Todesangst im nationalsozialistischen Deutschland auf der Grundlage von enthaltenen Symbolen des beschriebenen âKreuzigungsszenariosâ heraus: âKreuzâ und âHakenkreuzâ, âSpaziergang durch Bockenheimâ und âPassionsweg Christiâ, âBockenheimer Warteâ und âGolgathaâ (LeithĂ€user 2007, 12), âKreuzigungâ und âHinrichtung, Mord, Vernichtungâ (LeithĂ€user 2007, 16). AuĂerdem betont er dabei zwei zentrale Mechanismen der Traumarbeit nach Freud, die bestimmend fĂŒr den âmanifesten Trauminhaltâ seien: die âUmsetzung von Gedanken in visuelle Bilderâ und âdie Ersetzung ins Gegenteilâ (LeithĂ€user 2007, 13). |
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â | In der Deutung des zweiten untersuchten Traums, eines PrĂŒfungstraums, beschreibt LeithĂ€user die Unsicherheit und Ăngste Adornos, ob er fĂ€hig sei, âdie Aufgabe ĂŒberhaupt zu bewĂ€ltigenâ (LeithĂ€user 2007, 20), einen sechsstĂŒndigen Schulaufsatz ĂŒber Goethe zu schreiben. Adorno schreibt dazu: âSogleich war mir bewusst, dass ich einen Komplex auszusuchen hatte und zwar den zentralen. [âŠ] WĂ€hrend der Arbeit ergriff mich die Angst, ob ich in der zur VerfĂŒgung stehenden Zeit ĂŒberhaupt fertig werden könnte, und ob irgendein Lehrer fĂ€hig sei, den Aufsatz zu verstehen, so daĂ ich eine schlechte Note bekĂ€me. Vor lauter Angst wachte ich | + | In der Deutung des zweiten untersuchten Traums, eines PrĂŒfungstraums, beschreibt LeithĂ€user die Unsicherheit und Ăngste Adornos, ob er fĂ€hig sei, âdie Aufgabe ĂŒberhaupt zu bewĂ€ltigenâ (LeithĂ€user 2007, 20), einen sechsstĂŒndigen Schulaufsatz ĂŒber Goethe zu schreiben. Adorno schreibt dazu: âSogleich war mir bewusst, dass ich einen Komplex auszusuchen hatte und zwar den zentralen. [âŠ] WĂ€hrend der Arbeit ergriff mich die Angst, ob ich in der zur VerfĂŒgung stehenden Zeit ĂŒberhaupt fertig werden könnte, und ob irgendein Lehrer fĂ€hig sei, den Aufsatz zu verstehen, so daĂ ich eine schlechte Note bekĂ€me. Vor lauter Angst wachte ich aufâ (T 78). Die âTraumarbeitâ Adornos greife hier âzum Mittel der Verschiebungâ und âverschiebt die UnfĂ€higkeit auf die Lehrerâ (LeithĂ€user 2007, 20), was aber in diesem Traum misslinge und Adornos ĂŒberwĂ€ltigende Ăngste nicht davon abbringen kann, ihn âvor lauter Angstâ aufzuwecken. |
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â | Die publizierte Sammlung von Adornos Traumprotokollen ermöglicht nicht nur aufgrund ihres Umfangs weitere | + | Die publizierte Sammlung von Adornos Traumprotokollen ermöglicht nicht nur aufgrund ihres Umfangs weitere Deutungen und Interpretationen. Die vorliegende Literatur geht bisher nur auf einen ĂŒberschaubaren Teil der aufgezeichneten TrĂ€ume in detaillierter Form ein, weshalb sowohl fĂŒr die Traum- als auch fĂŒr die Adorno-Forschung noch erhebliches Erkenntnispotential aus der Betrachtung von Adornos Traumprotokollen vorliegt. |
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 | <div style="text-align: right;">[[Autoren|Constantin Houy]]</div> |  | <div style="text-align: right;">[[Autoren|Constantin Houy]]</div> |
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 | ==Literatur== |  | ==Literatur== |
Version vom 23. Februar 2022, 09:57 Uhr
Die Traumprotokolle von Theodor W. Adorno (1903-1969) sind eine Sammlung von mehr als einhundert ausgewĂ€hlten Traumaufzeichnungen, die dieser in der Zeit zwischen Januar 1934 und April 1969 angefertigt hat. Adorno plante bereits zu Lebzeiten die Publikation einer Reihe von Traumprotokollen, u.a. um einen Ăberblick ĂŒber motivische ZusammenhĂ€nge seiner TrĂ€ume geben zu können (Gödde/Lonitz 2018, 88). Die Traumprotokolle halten persönliche Traumbilder und Traumsituationen Adornos fest, die sich sowohl psychoanalytisch deuten lassen wie auch im Kontext der Ă€uĂeren LebensumstĂ€nde bzw. der Biografie Adornos, z. B. der Zeit des aufkommenden Nationalsozialismus in Deutschland, der Exilzeit zunĂ€chst in England (Oxford und London), den USA (New York und Los Angeles) und der RĂŒckkehr in das Nachkriegsdeutschland. Die Traumprotokolle sind allerdings aufgrund der âbewussten Auswahlâ und ihres komponierten âArrangementsâ auch als eine âeigenwillige Form authentischer Selbstdarstellung intimer Innenerlebnisseâ und eher als die âSelbstinszenierung emotionaler Befindlichkeitenâ des Autors zu verstehen als ein âsich gĂ€nzlich Offenbaren oder Preisgebenâ (MĂŒller-Doohm 2019, 19).
Entstehung und erste Veröffentlichungen
Adornos philosophisches und soziologisches Werk schlieĂt, wie auch die Arbeiten anderer Vertreter der sogenannten Frankfurter Schule, an die Tradition Georg Wilhelm Friedrich Hegels, Karl Marxâ und Sigmund Freuds an. Adorno maĂ vor dem Hintergrund der Denktradition Freuds dem TrĂ€umen und den Trauminhalten besondere Bedeutung bei. PlĂ€ne, seine Traumaufzeichnungen zu veröffentlichen, insbesondere drei âTrĂ€ume in Amerikaâ (vom 30.12.1940, vom 22.05.1941 und aus dem Januar 1942) hielt Adorno im Laufe des Jahres 1942 fest (Reemtsma 2018, 91). Publiziert wurden die drei amerikanischen Traumprotokolle dann bereits im Oktober 1942 in der in New York erscheinenden deutschsprachigen Wochenzeitschrift Aufbau, welche vor allem die Gemeinschaft der in die USA immigrierten Deutschsprechenden adressierte (Halley 1997, 60; MĂŒller-Doohm 2019, 19). Adorno notierte zur Bedeutung von TrĂ€umen und dem Vorhaben, seine eigenen TrĂ€ume umfassend zu dokumentieren und ausgewĂ€hlte TrĂ€ume in einer umfangreicheren Sammlung zu publizieren, Anfang Januar 1956 folgende Gedanken (Gödde/Lonitz 2018, 88):
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Eine erste gröĂere Sammlung und Auswahl von neunzehn Traumprotokollen aus dem Zeitraum 1937 bis 1967 wurde 1986 postum in den von Rolf Tiedemann herausgegebenen Gesammelten Schriften veröffentlicht. Die Auswahl traf Adorno allerdings selbst bereits im Jahr 1968; er wĂ€hlte die neunzehn Traumprotokolle âaus einem umfangreichen Typoskriptkonvolut fĂŒr eine Publikation [âŠ], die dann nicht zustande kamâ aus (Reemtsma 2018, 91). Die Freigabe zur Publikation der ausgewĂ€hlten Traumprotokolle hatte Adorno seinem Verleger Siegfried Unseld 1968 erteilt (MĂŒller-Doohm 2019, 19). Seine Auswahlkriterien fĂŒr hat Adorno selbst nicht expliziert. Halley stellt dazu die folgenden spannenden Fragen: âwere these dreams typical, for instance, or representative of the others? Or might they have been livelier, more literary, clearer in visual imagery, less or more revealing, possibly even more or less embarrassing than those he chose to omit? Did the chosen dreams seem to him penetrable â their latent as well as manifest content available to an analyst? to an ordinary reader? to his friends and colleagues?â (Halley 1997, 61).
Als Vorbemerkung zu der Auswahl der neunzehn Traumprotokolle formulierte Adorno selbst noch den folgenden Hinweis, welcher den Protokollen in den Gesammelten Schriften vorangestellt wurde (Adorno 2003, 572; T 88): âDie Traumprotokolle, aus einem umfangreichen Bestand ausgewĂ€hlt, sind authentisch. Ich habe sie jeweils gleich beim Erwachen niedergeschrieben und fĂŒr die Publikation nur die empfindlichsten sprachlichen MĂ€ngel korrigiert. T.W.A.â
BezĂŒglich des âumfangreichenâ Bestandes notieren Gödde und Lonitz in der âEditorischen Nachbemerkungâ zur Separatausgabe von 2005: ââEin umfangreicher Bestandâ meint nicht nur die groĂe Zahl der in den NotizbĂŒchern aufbewahrten TrĂ€ume, sondern auch ein Konvolut, das aus diesen von Gretel Adorno diplomatisch getreu abgeschrieben wurdeâ (Gödde/Lonitz 2018, 88). Das hier erwĂ€hnte âKonvolutâ bzw. die von Reemtsma als umfangreiches âTyposkriptkonvolutâ bezeichnete Sammlung von mehr als einhundert Traumaufzeichnungen (Reemtsma 2018, 91) ist die Grundlage der 2005 erstmals erschienenen Separatausgabe der Traumprotokolle. MĂŒller-Doohm spricht auch bezĂŒglich der dort publizierten gröĂeren Auswahl, zu der Adorno ebenso keine Auswahlkriterien expliziert hat, von einem âgeringen Teilâ der von Adorno tatsĂ€chlich notierten TrĂ€ume (MĂŒller-Doohm 2019, 19).
Zur Entwicklung des Typoskriptkonvoluts ist bekannt, dass Gretel Adorno die ausgewĂ€hlten handschriftlichen Notizen Adornos maschinenschriftlich erfasst hat, bevor dieser die erwĂ€hnten geringfĂŒgigen Korrekturen angebracht hat (Reemtsma 2018, 91). Gödde und Lonitz weisen auf zwei Transkriptionsfehler in der Ausgabe der Traumprotokolle in den Gesammelten Schriften hin (Gödde/Lonitz 2018, 89). Durch diese sind chronologische Verschiebungen bzw. eine leicht abweichende Reihenfolge in den Gesammelten Schriften im Vergleich zur Separatausgabe entstanden.
Adornos Traumprotokolle in der Separatausgabe
Die Traumprotokolle lassen sich jeweils mithilfe ihrer Ăberschriften, welche chronologisch sortiert sind und in der Regel Ort und Datum der jeweiligen Aufzeichnung festhalten, eindeutig identifizieren. Folgende Liste prĂ€sentiert sĂ€mtliche in der Separatausgabe publizierten Traumprotokolle und umfasst 109 EintrĂ€ge. Dies ist die Anzahl der jeweiligen TraumprotokollĂŒberschriften mit Ort und Datum. In fĂŒnf FĂ€llen notierte Adorno allerdings jeweils zwei TrĂ€ume verschiedenen Inhalts unter einer Ăberschrift bzw. zu einem Eintragsdatum: Oxford, 10. MĂ€rz 1937 (T 8), Los Angeles, 6. Oktober 1945 (T 47), Los Angeles, 14. MĂ€rz 1948 (T 54), Frankfurt, Ende Dezember 1959 (T 72) und 17. Dezember 1967 (T 85). Insofern liegen insgesamt die Protokolle von 114 verschiedenen TrĂ€umen vor:
Nr. | Ăberschrift | Beginn des Traumprotokolls | Nachweis |
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1 | Frankfurt, Januar 1934 | Im Traum fuhr ich mit G. in einem groĂen, sehr komfortablen Autobus von Pontresina hinab ins Unterengadin. ⊠| T 7 |
2 | Oxford, 9. Juni 1936 | Traum: Agathe [Adornos Tante, die SĂ€ngerin und Pianistin Agathe Calvelli-Adorno] erschien mir und sagte vollends traurig: FrĂŒher, mein Kind, habe ich dir immer gesagt, wir werden uns nach dem Tod wiedersehen. ⊠| T 7 |
3a | Oxford, 10. MĂ€rz 1937 | Ich fand mich in Paris ohne alles Geld, wollte aber in ein besonders elegantes Bordell, die maison Drouot gehen (in Wirklichkeit ist HĂŽtel Drouot das berĂŒhmteste Auktionslokal fĂŒr alte Dinge). ⊠| T 8 |
3b | Oxford, 10. MĂ€rz 1937 | Ein anderer Traum, frĂŒher in der Nacht, bezog sich auf Agathe. Sie sagte: mein Kind, du darfst mir nicht böse sein, aber wenn ich zwei wirklich TĂ€ler besĂ€Ăe, wĂŒrde ich die ganze Musik von Schubert dafĂŒr geben. | T 8 |
4 | London 1937 (wĂ€hrend der Arbeit am âVersuch ĂŒber Wagnerâ) | Der Traum hatte einen Titel: âSiegfrieds letztes Abenteuerâ oder âSiegfrieds letzter Todâ. ⊠| T 8 f.; ebenso in Adorno 2003, 572 f. |
5 | New York, November oder Dezember 1938 | Ich trÀumte: Hölderlin hieà Hölderlin, weil er immer auf einer Holunderflöte spielte. | T 10 |
6 | New York, 30. Dezember 1940 | Kurz vorm Erwachen: ich wohnte der Szene bei, die Baudelaires Gedicht âDon Juan aux Enfersâ â wohl nach einem Bilde Delacroixâ â festhĂ€lt. ⊠| T 10 f.; ebenso in Adorno 2003, 573 |
7 | New York, 8. Februar 1941 | Ich war an Bord eines Schiffs, das von SeerÀubern geentert wurde. ⊠| T 11 f. |
8 | Los Angeles, 22. Mai 1941 | Wir gingen, Agathe, meine Mutter und ich, auf einem Höhenweg von rötlicher Sandsteinfarbe, wie sie mir von Amorbach vertraut ist. ⊠| T 12 f.; ebenso in Adorno 2003, 574 f. |
9 | Los Angeles, 20. November 1941 | In der ersten Nacht in Los Angeles trĂ€umte ich, ich sei in einem CafĂ© â in Paris? â mit einem MĂ€dchen losester Sitten verabredet gewesen. ⊠| T 13 |
10 | Los Angeles, 1942 | Am Untermainkai in Frankfurt geriet ich in den Aufmarsch einer arabischen Armee. ⊠| T 14; ebenso in Adorno 2003, 574 |
11 | In einer der folgenden NĂ€chte | Ich wohnte mit meiner Mutter einer AuffĂŒhrung der Meistersinger bei. ⊠| T 15 |
12 | Los Angeles, Ende Mai 1942 | Ich trÀumte, ich solle gekreuzigt werden. ⊠| T 16 |
13 | Los Angeles, Anfang Juli 1942 | Der Traum war â oder schien mir im RĂŒckblick â eine lange, ungemein verwickelte Detektivgeschichte, in die ich selber verwickelt war. ⊠| T 16 f. |
14 | Los Angeles, 13. September 1942 | Wir waren am Nachmittag zu Schönbergs 68. Geburtstag eingeladen. ⊠| T 17-19 |
15 | Los Angeles, 21. Oktober 1942 | Mein Freund erzÀhlte mir, er habe nur eine musikalische Leidenschaft: Kontrabaà spielen. ⊠| T 19 |
16 | Los Angeles, November 1942 | Mit meinem Vater geriet ich in London in einen Fliegeralarm. ⊠| T 19 f. |
17 | In einer andern Nacht | Ich unterhielt mich mit meiner Freundin X ĂŒber die erotischen KĂŒnste, deren ich sie fĂŒr mĂ€chtig hielt. ⊠| T 20 f. |
18 | Los Angeles, 25. November 1942 | Mit Gretel und Max [Horkheimer] war ich, nach Hitlers Sturz, nach Frankfurt zurĂŒckgekehrt. ⊠| T 21-23 |
19 | Los Angeles, Anfang Dezember 1942 | Ich nahm an einem groĂen, ungemein anspruchsvollen Bankett teil. ⊠| T 23 f.; ebenso in Adorno 2003, 575 f. |
20 | Los Angeles, 10. Januar 1943 | Ich besuchte ein amerikanisches Bordell. ⊠| T 25 f. |
21 | Los Angeles, 16. Januar 1943, frĂŒh morgens | Ich lag mit zwei entzĂŒckenden Frauen im Bett. ⊠| T 26 f. |
22 | Los Angeles, 15. Februar 1943 | Agathe erschien mir im Traum und sagte etwa: âKarl Kraus war doch der witzigste und geistreichste aller Schriftsteller. ⊠| T 27 f.; ebenso in Adorno 2003, 576 |
23 | Los Angeles, 28. Februar 1943 | Alexander Granach [deutsch-österreichischer Schauspieler; 1890-1945] veranstaltete in einem groĂen Saal â dem des Frankfurter Saalbaus? â eine Vorlesung aus seinem Novellen-Roman. ⊠| T 28-30 |
24 | 16. April 1943 | NÀchsten Dienstag hat der alte Hahn seinen 85. Geburtstag. Ich trÀumte: Was kann man denn dem alten Hahn zum 85. Geburtstag schenken, etwas, wovon er etwas hat. ⊠| T 30 |
25 | Los Angeles, 12. Mai 1943 | Nach dem ersten Besuch von Luli drauĂen bei uns trĂ€umte ich: auf einer Gesellschaft etwas alkoholischen Wesens, die sich in mehreren RĂ€umen abspielte, stieĂ ich mit einem Ă€lteren, eleganten Herrn zusammen â sei es, daĂ ich in ihn hineinrannte, sei es daĂ ich ihm auf den FuĂ trat. ⊠| T 30 f. |
26 | Sommer 1943 | Vor einigen Wochen trÀumte ich, es hÀtte mich jemand gefragt: wie ist es nur möglich, daà jemand wie Sie so gern auf langweilige Gesellschaften geht! ⊠| T 31 |
27 | Los Angeles, 22. November 1943 | Ich las im Traum einen Aufsatz von Herwarth Walden [Herausgeber der expressionistischen Zeitschrift Der Sturm; 1878-1941] im Feuilleton der Frankfurter Zeitung, ĂŒber Shakespeare. ⊠| T 32 |
28 | Eine Nacht vorher | Auf einem Empfang bei einer Dame der Gesellschaft in L.A., mit Gretel und Norah. ⊠| T 32 |
29 | Los Angeles, Anfang Januar 1944 | Dieterle [William (Wilhelm) Dieterle, in die USA emigrierter Schauspieler und Regisseur; 1893-1972] hat ein StĂŒck geschrieben, das heiĂt: Backt HegellĂ€mmchen! | T 32 |
30 | Los Angeles, Ende MĂ€rz 1944 | In einer Arena fand unter meinem Befehl, die Hinrichtung einer groĂen Anzahl von Nazis statt. ⊠| T 33 |
31 | Los Angeles, 2. April 1944 | Gretel sagte mir: âich weiĂ nun, wer der neue Geliebte von Y ist. ⊠| T 33 |
32 | Los Angeles, 8. Juni 1944 | Ich trÀumte, Agathe und Maria erzÀhlten mir gemeinsam, in heller Begeisterung, die neueste Louische-Geschichte. ⊠| T 33 |
33 | Los Angeles, 1. August 1944 | Ich sollte wieder einmal â gleich dem Pierrot lunaire â hingerichtet werde. ⊠| T 34 |
34 | Los Angeles, 10. August 1944 | Mit Luise Rainer [deutsche Schauspielerin; 1910-2014] nahm ich an einer Art Presseball in Europa teil. ⊠| T 34 f. |
35 | Los Angeles, 26. August 1944 | Ich trĂ€umte, ich rasierte mich mit einem ebenso einfachen wie merkwĂŒrdigen Apparat. ⊠| T 35 f. |
36 | Los Angeles, 3. September 1944 | Ich konnte, ĂŒber traurigen und enttĂ€uschten Gedanken lange nicht einschlafen. Ein Auto raste am Haus vorbei, ich hörte noch das Knirschen der Bremsen, als es den San Vincente Boulevard erreichte. ⊠| T 36 f. |
37 | Berkeley, 17. Oktober 1944 | NachtrÀglich von einer Postkarte an Gretel transcribiert. Ich befand mich in Gesellschaft mit mehreren Mitgliedern der Familie Guermantes: Oriane, Charlus und der Princesse [Figuren aus Marcel Prousts Roman à la recherche du temps perdu]. ⊠| T 37 |
38 | BruchstĂŒcke, Los Angeles, Oktober 1944 | In einer groĂen Gesellschaft war Trotzky zugegen, Zentrum einer jĂŒngerhaften Gruppe, zu der er lebhaft dozierend und ziemlich autoritĂ€r sprach. ⊠| T 38 |
39 | Los Angeles, 23. November 1944 | Ein Satz: âDer Mythos des zwanzigsten Jahrhunderts ist Lujche.â | T 38 |
40 | Los Angeles, 20. Januar 1945 | Wieder ein Bordelltraum. Er spielte in Paris. ⊠| T 38-41 |
41 | Los Angeles, 31. MĂ€rz 1945 | Nachdem durchs Radio die Aufforderung Eisenhowers zur Niederlegung der deutschen Waffen durchgegeben war, schlief ich nachmittags und trĂ€umte: ich war in SĂŒddeutschland, einem groĂen Erkerzimmer, das auf einen Marktplatz ging, in WĂŒrzburg oder Amorbach. ⊠| T 42 |
42 | Los Angeles, 14. Juli 1945 | Hinrichtungsszene. Ob die Opfer Faschisten oder Antifaschisten waren, blieb unklar. ⊠| T 43 |
43 | Los Angeles, 17. August 1945 | Ein sehr schwarzer Freitag. Vor Wochen hatte ich den Traum getrÀumt, und was ich trÀumte, schien mir so entscheidend, als hinge alles davon ab und als wÀre ich bis ins innerste Geheimnis der Vergeblichkeit der Existenz gedrungen. ⊠| T 44 f. |
44 | Nachtrag zu diesem Traum | HĂ€ufig trĂ€umte ich etwas sehr Verwandtes ĂŒber Paris. Ich gehe weit drauĂen am linken Seineufer spazieren. ⊠| T 45 |
45 | Los Angeles, 19. September 1945 | Mein Vater fragte mich: weiĂt du auch, woher der Name Dreyfus kommt. ⊠| T 46 |
46a | Los Angeles, 6. Oktober 1945 | Zwei TrÀume, die aufeinander folgten. L.L. hatte ein zweites Kind, ein Töchterchen. ⊠| T 46 f. |
46b | Los Angeles, 6. Oktober 1945 | Der zweite, viel wirrere Traum: es sollte eine Art akademische Feier fĂŒr einen Historiker oder Politiker stattfinden. ⊠| T 47 f. |
47 | Los Angeles, 14. Oktober 1945 | Es war eine kleine Gesellschaft bei Dieterles, hufeisenartig gedeckt, so daĂ in der Mitte ein ziemlich groĂer Raum frei blieb. ⊠| T 48 f. |
48 | Los Angeles, 29. Oktober 1945 | Besuch bei Anatole France [frz. Schriftsteller; 1844-1924]. Ein Ă€uĂerst eleganter Fahrstuhl â schwarz wie Ebenholz â brachte mich zu dessen Zimmer, oder Bureau. ⊠| T 50 f. |
49 | Los Angeles, 4. Februar 1946 | In einer offenbar mit Krankheit zusammenhĂ€ngenden, schweren Beklemmung. Ich nahm am Abschied Lavals [vermutlich Pierre Laval, wegen Kollaboration hingerichteter frz. Politiker; 1883-1945] vor seiner Hinrichtung teil, in einer gröĂeren Gruppe. ⊠| T 51 f. |
50 | Berkeley, 24. MĂ€rz 1946 | In der Nacht, die der entscheidenden Auseinandersetzung mit Charlotte voranging, hatte ich einen Traum. Im Erwachen hielt ich dessen letzte Worte fest: âIch bin der MĂ€rtyrer des GlĂŒcks.â | T 52 |
51 | Los Angeles, 18. Februar 1948 | Ich besĂ€Ăe ein voluminöses illustriertes Prachtwerk ĂŒber den Surrealismus, und der Traum war nichts anderes als die genaue Vorstellung einer der Illustrationen. ⊠| T 52 f.; ebenso Adorno 2003, 576 f. |
52a | Los Angeles, 14. MĂ€rz 1948 | Ich hatte am Abend recht viel getrunken und wuĂte, daĂ ich auf den Sonntag mich ausschlafen konnte. So war es eine traumreiche Nacht. ⊠| T 53 |
52b | Los Angeles, 14. MĂ€rz 1948 | Viel bedenklicher ein zweiter Traum. Mir war ein Kind, ein etwa zwölfjĂ€hriger, entzĂŒckender Knabe, zur Folter zur VerfĂŒgung gestellt. ⊠| T 54 |
53 | Los Angeles, 26. September 1948 | Wir waren bei Sch. zum Essen eingeladen, das auf einer schmalen Terrasse vor dem Haus stattfand. ⊠| T 54 f. |
54 | Los Angeles, September 1948 | In der Emigration trÀumte ich immer wieder, mit Variationen: es war zuhause in Oberrad, schon unterm Hitlerregime. ⊠| T 55 f. |
55 | Los Angeles, 1. Oktober 1948 | Ein Ball oder Fest, doch schien es mir, ich befÀnde mich allein auf der TanzflÀche. ⊠| T 56 f. |
56 | Los Angeles, 6. Dezember 1948 | Um 8.20 wurde ich durchs Schellen eines Rechtsanwalts geweckt, wegen unserer eviction. Ich war mitten im Traum. Wir waren in einer kleinen sĂŒddeutschen oder hessischen Stadt, parkten das Auto in der HauptstraĂe, ich ging in die NebenstraĂe, fand ein unbeschreiblich schönes altes Rathaus. ⊠| T 57 |
57 | Frankfurt, Sommer 1952 | Ich gehörte einem Gremium an, das entscheiden sollte, ob die barocken Texte mancher ChorÀle so exzentrisch seien, daà sie heute nicht lÀnger mehr gesungen werden könnten. ⊠| T 58 |
58 | Frankfurt, 24. Januar 1954 | Ferdinand Kramer [vermutlich der Archtiekt F. Kramer, 1898-1985] habe sich ganz der Malerei zugewandt und eine neue Gattung erfunden, die âpraktikable Malereiâ. ⊠| T 58; ebenso in Adorno 2003, 577 |
59 | Frankfurt, Januar 1954 | Ich hörte Hitlers unverkennbare Stimme aus Lautsprechern tönen mit einer Ansprache: âDa gestern meine einzige Tochter einem tragischen UnglĂŒcksfall zum Opfer gefallen ist, so ordne ich zur SĂŒhne an, daĂ heute sĂ€mtliche ZĂŒge entgleisen.â ⊠| T 59; ebenso in Adorno 2003, 577 |
60 | Hamburg, Mai 1954 | Traum in einer Nacht, in der ich glaubte, meine Adern anschwellen und verhĂ€rten zu fĂŒhlen bis zum Platzen. Irgendwelche kleinen und ekelhaften Tiere verĂŒbten Unfug. ⊠| T 59 |
61 | 30. Juli 1954 | Ich trĂ€umte von L. Sie saĂ mir sehr elegant, aber totenblaĂ gegenĂŒber. ⊠| T 59 f. |
62 | Locarno, 30. August 1954 | Der heilige Carl BorromÀus [1538-1584] habe versucht, dem Gekreuzigten in den After zu kriechen. ⊠| T 60 f. |
63 | Frankfurt, 10. September 1954 | Ich trÀumte, ich hÀtte an einer theologischen Diskussion teilgenommen, auch Tillich [der protestantische Theologe Paul Tillich; 1886-1965] war dabei. ⊠| T 61 |
64 | 20. MÀrz 1955 | Ich spielte, wie als kleines Kind, Klavier auf einer Tischplatte. ⊠| T 61 f. |
65 | 1. April 1955 | Dem eigentlichen Traum voran ging ein etwas wirrer ĂŒber besonders schöne alte HĂ€user in Paris oder Wien. ⊠| T 62 f. |
66 | 16. Juni 1955 | Zwei riesige schwarze Triceratopse [Dinosaurier], wie aus Plastics, wĂŒtende, mir unsympathische und schauerliche Tiere. ⊠| T 63 |
67 | 5. September 1955 | Das Leben ist der Mythos. ⊠| T 63 |
68 | Stuttgart, September 1955 | In einer der NĂ€chte in S. trĂ€umte ich: die qualvollste Hinrichtungsart â offenbar mir bestimmt â wĂ€re es, bis zum Kopf in Wasser zu stehen und gleichzeitig geröstet zu werden. ⊠| T 64 |
69 | Frankfurt, Ende Oktober 1955 | Ich sollte â wohl als Schauspieler â an einer AuffĂŒhrung des Wallenstein mitwirken, nicht auf der BĂŒhne, aber in einem Film - oder Fernsehprogramm. ⊠| T 64; ebenso in Adorno 2003, 577 f. |
70 | Frankfurt, 12. November 1955 | Ich trĂ€umte, ich mĂŒsse das soziologische Diplomexamen machen. ⊠| T 65; ebenso in Adorno 2003, 578 |
71 | 28. November 1955 | Ich hatte einen fĂŒrchterlichen Krach mit meiner Mutter, die gesagt hatte, sie wĂ€re nicht verpflichtet, mich materiell zu erhalten. ⊠| T 66 |
72 | 9. Januar 1956 | Ich erinnere mich an einen Komplex: In einer mittleren GroĂstadt fuhr ich vom Bahnhof in ein bestimmtes Viertel, auf einem Weg, der mir sehr bekannt schien. ⊠| T 66 |
73 | 24. Januar 1956 | Nach einem Tag von jÀher Hoffnung und tiefster Depression: Ich war im Freien, unter einem unbeschreiblich schwarz und wild bewölkten Himmel. ⊠| T 66 f. |
74 | Frankfurt, 18. November 1956 | Ich trĂ€umte von einer fĂŒrchterlichen Hitzekatastrophe. ⊠| T 67; ebenso in Adorno 2003, 578 |
75 | Frankfurt, 9. Mai 1957 | Mit G. hörte ich in einem Konzert ein groĂes Vokalwerk â wohl mit Chor. ⊠| T 67; ebenso in Adorno 2003, 579 |
76 | 7. Juni 1957 | Ich trÀumte, ich wÀre in einem KZ. ⊠| T 68 |
77 | 25. Juni 1957 | Ich sollte wieder einmal gekreuzigt werden. ⊠| T 68 |
78 | Sils-Maria, 23. August 1957 | In der Aula der UniversitÀt sollte ein Konzert stattfinden, doch war es gar nicht die Aula sondern ein rot verblichener Musiksalon. ⊠| T 68 f. |
79 | Sils-Maria, 21. August 1958 | Im Museumskonzert in Frankfurt. Es sollte das Violinkonzert von Brahms gespielt werden, aber von dem Pianisten Serkin. ⊠| T 69 f. |
80 | Mitte September 1958 | Tagesrest: ich war vom Direktor meines Gymnasiums, jetzt Freiherr vom Stein-Schule, eingeladen worden, etwas zur Festschrift beim AnlaĂ ihres 50-jĂ€hrigen Bestehens beizusteuern. Traum: bei einer Zeremonie wurde mir feierlich die musikalische Gesamtleitung des Gymnasiums ĂŒbertragen. ⊠| T 70 |
81 | 28. Januar 1959 | Ich war in einem kleinen runden sehr hohen Raum. Weniger Personen saĂen im Kreis: die MĂ€chtigsten der Welt. ⊠| T 71 |
82a | Frankfurt, Ende Dezember 1959 | Hinrichtungstraum. Enthauptung. Nicht entschieden, ob mir der Kopf abgeschlagen, ob ich guillotiniert werden sollte, doch streckte ich ihn wohl, um still zu halten, in eine Rille. ⊠| T 71 |
82b | Frankfurt, Ende Dezember 1959 | Ich muĂ im Schlaf einen starken Drang zum Urinieren gefĂŒhlt haben. ⊠| T 72 |
83 | 16. Juni 1960 | In der Nacht vor der Abreise [nach Wien] trÀumte ich: daà ich von der metaphysischen Hoffnung nicht ablassen mag, ist gar nicht, weil ich so sehr am Leben hinge, sondern weil ich mit G. erwachen möchte. | T 72 f. |
84 | Wien, 26. Juni 1960 | In der vorletzten Nacht trÀumte ich: es hÀtte an einem Tag tiefste Nacht geherrscht, zum ersten Mal seit Erschaffung der Welt wÀre die Sonne nicht aufgegangen. ⊠| T 73 |
85 | Frankfurt, 10 Oktober 1960 | Kracauer [der Soziologe Siegfried Kracauer; 1889-1966] erschien mir: Mein Lieber, ob wir BĂŒcher schreiben, ob sie gut oder schlecht sind, ist doch ganz gleichgĂŒltig. ⊠| T 73; ebenso in Adorno 2003, 579 |
86 | Frankfurt, 13. April 1962 | Ich sollte ein Examen machen, mĂŒndliche PrĂŒfung in Geographie, allein aus einer groĂen Zahl von Examinanden; wohl in der UniversitĂ€t. ⊠| T 74-76; ebenso in Adorno 2003, 579-581 |
87 | Frankfurt, 18. September 1962 | Ich hielt ein Exemplar der gedruckten Passagenarbeit von [Walter] Benjamin in HĂ€nden, sei es, daĂ er sie doch vollendet, sei es, daĂ ich sie aus den EntwĂŒrfen rekonstruiert hatte. ⊠| T 76; Adorno 2003, 581 |
88 | 18. Oktober 1963 | Kurz vor seinem Tod lernte ich Jean Cocteau [frz. Schriftsteller und Regisseur; 1889-11.10.1963] kennen. ⊠| T 77 |
89 | Baden-Baden, 25. MĂ€rz 1964 | Ein Psychotherapeut wollte in einem sehr groĂen Hotel einen Vortrag aus seinem Sachgebiet ĂŒber Schubert halten. ⊠| T 77 |
90 | Frankfurt, 19. Juli 1964 | Ich trÀumte, Scholem [Gershom Scholem, deutsch-österreichischer Religionshistoriker; 1897-1982] habe mir eine altnordische Sage erzÀhlt. ⊠| T 78 |
91 | Sils-Maria, 4. September 1964 | (Kurz vorm Erwachen) Ich hatte einen sechsstĂŒndigen Schulaufsatz ĂŒber Goethe zu schreiben. ⊠| T 78 |
92 | 22. Dezember 1964 | Einladung bei dem Konsul Schubert, aber nicht in dessen Prunkvilla, sondern in einer eher bescheidenen bĂŒrgerlichen Etagenwohnung, etwa wie die meines Onkels Louis auf der Eschersheimer LandstraĂe. ⊠| T 79 |
93 | Frankfurt, Dezember 1964 | Die Welt sollte untergehen. Ich befand mich in frĂŒhester MorgendĂ€mmerung, in grauem Halbdunkel, unter einer gröĂeren Menschenmenge auf einer Art Rampe, am Horizont HĂŒgel. ⊠| T 79 f.; ebenso in Adorno 2003, 581 |
94 | Frankfurt, Juli 1965 | Mein Arzt hatte mir ein paar Furunkel aufgeschnitten. Ich trÀumte, er hÀtte ihnen auf einer Rechnung Namen gegeben. ⊠| T 80 |
95 | Frankfurt, Juli 1965 | Kolisch [Rudolf Kolisch, Violinist; 1896-1978] forderte mich auf, zur Hinrichtung eines Bekannten im elektrischen Stuhl mitzukommen, als eine Art Ehrung fĂŒr den Delinquenten und zugleich als Protestaktion. ⊠| T 80 f. |
96 | Frankfurt, 22. MĂ€rz 1966 | Ich trĂ€umte, [der Verleger] Peter Suhrkamp [1891-1959] habe ein groĂes kulturkritisches Buch geschrieben â auf plattdeutsch. ⊠| T 81; ebenso in Adorno 2003, 581 |
97 | MĂ€rz 1966 | In einer FakultĂ€tssitzung wurde ich gebeten, hinauszugehen, weil ĂŒber mich gesprochen wĂŒrde. ⊠| T 82 |
98 | Rom, Oktober 1966 | In Rom in einem groĂen schönen Hotelzimmer, mit Gretel. Mit Schrecken bemerkte ich, daĂ im Haus nahe gegenĂŒber, in einem Giebeldreieck, zahllose Wesen versammelt waren, zwischen Lumpenproletarieren und MiĂgeburten, etwa auch kahle Köpfe direkt mit Fangarmen, genau wie ich sie einmal als auf dem Boden mich bedrohende getrĂ€umt hatte. ⊠| T 82 |
99 | Frankfurt, Februar 1967 | Ich wollte meinen juristischen Doktor machen, hatte mir auch ein Thema ausgedacht, von dem mir schien, daà es mir gemÀà sei. ⊠| T 83; ebenso in Adorno 2003, 581 f. |
100 | MĂ€rz 1967 | TrĂ€ume von Toten, in denen man das GefĂŒhl hat, daĂ sie einen um Hilfe bitten. ⊠| T 83 |
101 | 14. April 1967 | A. sagte mir: ich bin jetzt 30 Jahre alt, aber ich sehe 28 Jahre jĂŒnger aus. | T 83 |
102 | Crans, 12. August 1967 | Ich trĂ€umte, ich sei mit meiner 87 jĂ€hrigen Mutter zusammen. Sie war, auch geistig, recht gut im SchuĂ, nur maĂlos eigensinnig. ⊠| T 84 |
103 | 27. November 1967 | Ich fĂŒhlte mich sehr schlecht. Aufgewacht mit einem Sprichwort, das mir sehr tiefsinnig schien: âNur wenn die Hunde scharf sind, sind die Einwohner treu.â | T 84 |
104a | 17. Dezember 1967 | Ich hatte eine unbeschreiblich schöne und elegante Geliebte, sie erinnerte an A. [Adornos Geliebte Arlette Pielmann; 1937-1978], hatte aber etwas von der Dame der groĂen Gesellschaft, ich war ĂŒberaus stolz auf sie. ⊠| T 84 f. |
104b | 17. Dezember 1967 | Der Mond sollte auf die Erde fallen. ⊠| T 85 |
105 | MĂŒnchen, 28. Oktober 1968 | Am Eingang zu einem Konzert traf ich mit gröĂter Freude, aber auch groĂem Erstaunen, Steuermann [vermutlich der amerikanische Pianist Eduard Steuermann; 1892-1964]; denn ich wuĂte, er war tot. ⊠| T 85 |
106 | Recklinghausen, 16. MÀrz 1969 | A. kam in tiefster Nacht zu mir ins Bett. ⊠| T 86 |
107 | 29. MĂ€rz 1969 | Ich trĂ€umte, ich hĂ€tte â nach zwei Monaten des Schweigens â einen Brief von A. bekommen. ⊠| T 86 |
108 | Baden-Baden, 11. April 1969 | Ich ging nachts ĂŒber eine sehr groĂstĂ€dtische StraĂe, vielleicht den KurfĂŒrstendamm. ⊠| T 86 |
109 | Baden-Baden, 12. April 1969 | Ich besprach mit A. den Plan, mit ihr gemeinsam mir das Leben zu nehmen. ⊠| T 87 |
Es sind keine PlÀne Adornos bekannt, die mit dieser Sammlung vorgelegten Traumprotokolle in irgendeiner Art zu kommentieren oder eigene Deutungsversuche anzubieten (Reemtsma 2018, 93).
Themen, Motive und Deutungen
In Adornos Traumprotokollen treten verschiedene Themen und Motive in unterschiedlichen Typen von TrĂ€umen auf, oft in Form von Alp- oder AngsttrĂ€umen oder zuweilen auch erotischen TrĂ€umen. HĂ€ufige Themen und Motive sind u.a. Hinrichtungen (zum Beispiel die eigene, diejenige von Bekannten oder auch Hinrichtungen anderer unter eigenem Befehl), Bordellbesuche, Examen bzw. PrĂŒfungen, Wortspiele und kreative Sprachschöpfungen, Spott und Hohn, WunscherfĂŒllung und Versagung im Zusammenhang mit seiner Mutter und seiner Tante Agathe (âzweite Mutterâ), âTrĂ€ume von Toten, in denen man das GefĂŒhl hat, daĂ sie einen um Hilfe bittenâ, Dinosaurier (insb. Triceratops und Ankylosaurus), ĂŒbermĂ€Ăiger Harndrang, Folter, Konzentrationslager, Weltuntergang und Naturkatastrophen (z. B. eine Hitzekatastrophe) oder der Tod seines Freundes und Kompositionslehrers Alban Berg (Halley 1997, 61; Stephan 2008, 9; SchĂŒnemann 2012; Reemtsma 2018, 111 ff.; MĂŒller-Doohm 2019, 19-22).
WĂ€hrend Reemtsma im Nachwort zur Separatausgabe der Traumprotokolle Sinn und Unsinn des psychoanalytischen Deutens der Traumprotokolle diskutiert (âDoch welcher Art wĂ€re die Deutungskunst, die hier die normativen Vorgaben machen sollte? Die Psychoanalyse, die jedem, auch dem, der sich wer-weiĂ-was-fĂŒr-Vorstellungen davon macht, als erste einfĂ€llt, wĂ€re gerade, und zwar auf Grund ihrer eigenen technischen Verfahrensregeln, durchaus nicht zustĂ€ndig. Die psychoanalytische Deutung eines Traums ist ein dialogischer ProzeĂ zwischen zwei Menschen, in dem die Mitteilung der Assoziationen desjenigen, der den Traum berichtet, eine entscheidende Rolle spieltâ; Reemtsma 2018, 108), werden die TrĂ€ume Adornos in verschiedenen BeitrĂ€gen dennoch unter BerĂŒcksichtigung psychoanalytischer AnsĂ€tze detaillierter gedeutet.
Exemplarisch wird im Folgenden ein Beitrag von LeithĂ€user nĂ€her betrachtet. Dieser analysiert ausfĂŒhrlich zwei Traumprotokolle Adornos mithilfe eines âpsychoanalytisch orientierten tiefenhermeneutischenâ Textinterpretationsansatzes basierend auf der âFreudschen Deutungsmethode, wie er sie in der Traumdeutung und den Vorlesungen zur EinfĂŒhrung in die Psychoanalyse sowie Neue Folge der Vorlesung erörtert hatâ (LeithĂ€user 2007, 1, 8). LeithĂ€user zielt insbesondere darauf ab, den âgesellschaftlichen Gehaltâ von Adornos TrĂ€umen herauszuarbeiten. Es handelt sich dabei um die TrĂ€ume Nr. 12 (Los Angeles, Ende Mai 1942: âIch trĂ€umte, ich solle gekreuzigt werdenâ; LeithĂ€user 2007, 9-17) und Nr. 91 (Sils-Maria, 4. September 1964: â(Kurz vorm Erwachen) Ich hatte einen sechsstĂŒndigen Schulaufsatz ĂŒber Goethe zu schreibenâ; LeithĂ€user 2007, 17-22).
BezĂŒglich des ersten untersuchten Traums, einem Hinrichtungstraum, arbeitet LeithĂ€user unter anderem mögliche Deutungen zu den Ăngsten Adornos, insbesondere seiner Todesangst im nationalsozialistischen Deutschland auf der Grundlage von enthaltenen Symbolen des beschriebenen âKreuzigungsszenariosâ heraus: âKreuzâ und âHakenkreuzâ, âSpaziergang durch Bockenheimâ und âPassionsweg Christiâ, âBockenheimer Warteâ und âGolgathaâ (LeithĂ€user 2007, 12), âKreuzigungâ und âHinrichtung, Mord, Vernichtungâ (LeithĂ€user 2007, 16). AuĂerdem betont er dabei zwei zentrale Mechanismen der Traumarbeit nach Freud, die bestimmend fĂŒr den âmanifesten Trauminhaltâ seien: die âUmsetzung von Gedanken in visuelle Bilderâ und âdie Ersetzung ins Gegenteilâ (LeithĂ€user 2007, 13).
In der Deutung des zweiten untersuchten Traums, eines PrĂŒfungstraums, beschreibt LeithĂ€user die Unsicherheit und Ăngste Adornos, ob er fĂ€hig sei, âdie Aufgabe ĂŒberhaupt zu bewĂ€ltigenâ (LeithĂ€user 2007, 20), einen sechsstĂŒndigen Schulaufsatz ĂŒber Goethe zu schreiben. Adorno schreibt dazu: âSogleich war mir bewusst, dass ich einen Komplex auszusuchen hatte und zwar den zentralen. [âŠ] WĂ€hrend der Arbeit ergriff mich die Angst, ob ich in der zur VerfĂŒgung stehenden Zeit ĂŒberhaupt fertig werden könnte, und ob irgendein Lehrer fĂ€hig sei, den Aufsatz zu verstehen, so daĂ ich eine schlechte Note bekĂ€me. Vor lauter Angst wachte ich aufâ (T 78). Die âTraumarbeitâ Adornos greife hier âzum Mittel der Verschiebungâ und âverschiebt die UnfĂ€higkeit auf die Lehrerâ (LeithĂ€user 2007, 20), was aber in diesem Traum misslinge und Adornos ĂŒberwĂ€ltigende Ăngste nicht davon abbringen kann, ihn âvor lauter Angstâ aufzuwecken.
Die publizierte Sammlung von Adornos Traumprotokollen ermöglicht nicht nur aufgrund ihres Umfangs weitere Deutungen und Interpretationen. Die vorliegende Literatur geht bisher nur auf einen ĂŒberschaubaren Teil der aufgezeichneten TrĂ€ume in detaillierter Form ein, weshalb sowohl fĂŒr die Traum- als auch fĂŒr die Adorno-Forschung noch erhebliches Erkenntnispotential aus der Betrachtung von Adornos Traumprotokollen vorliegt.
Literatur
Ausgaben
- Adorono, Theodor W.: TrÀume in Ameika. Drei Protokolle. In: Aufbau 8 (1942) 40, 17 (erste Teilpublikation).
- Adorno, Theodor W.: Traumprotokolle. In: Ders., Gesammelte Schriften. Hg. von Rolf Tiedemann unter Mitwirkung von Gretel Adorno, Susan Buck-Morss und Klaus Schultz. Bd. 20.2: Vermischte Schriften II. Aesthetica Miscellanea. Band 20.2. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2003, 572-582 (Teilpublikation).
- Adorno, Theodor W.: Traumprotokolle. Hrsg. von Christoph Gödde und Henri Lonitz. Nachwort von Jan Philipp Reemtsma. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2005 (Erstausgabe).
- Adorno, Theodor W.: Traumprotokolle. Hrsg. von Christoph Gödde und Henri Lonitz. Nachwort von Jan Philipp Reemtsma. Berlin: Suhrkamp 2018 (zitiert als T)
Ăbersetzungen:
- Adorno, Theodor W.: Dream Notes. Ăbers. von Rodney Livingstone. Cambridge: Polity Press 2007.
- Adorno, Theodor W.: Mes rĂȘves. Ăbers. von Olivier Mannoni. Paris: Stock 2007.
- Adorno, Theodor W.: Sui sogni. Hg. von Michele Ranchetti. Ăbers. von Alessandro Cecchi. Torino: Bollati Boringhieri 2007.
- Adorno, Theodor W.: Sueños. Ăbers. von Alfredo Brotons Muñoz. Madrid: Ediciones Akal 2014.
Rezensionen
- Moser, Ulrich: [Sammelrezension]. In: Psyche â Zeitschrift fĂŒr Psychoanalyse 66 (2012) 9/10, 1031-1034.
- MĂŒller-Doohm, Stefan: Lachend aufgewacht: Gefressen werden tut gar nicht weh. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6.6.2005, 33; online.
Forschungsliteratur
- Fukuda, Daisuke: Epiphanies of the Other in Adornoâs Nightmares. The Sinthome in Traumprotokolle. In: Savoirs et Clinique 25 (2018) 2, 34-42.; frz. als: Ăpiphanies de l'Autre dans les cauchemars de Theodor W. Adorno. La lecture du sinthome dans les Traumprotokolle. In: Savoirs et Clinique 25 (2019) 1, 34-42.
- Garcia Alves JĂșnior, Douglas: Os sonhos de Adorno. In: Argumentos 8 (2016) 16, 21-28.
- Gödde, Christoph/Henri Lonitz: Editorische Nachbemerkung. In: T 2018, 88 f.
- Gritzner, Karoline: Thoughts Which Do Not Understand Themselves. On Adorno's Dream Notes. In: Will Daddario/Karoline Gritzner (Hg.): Adorno and Performance. London: Palgrave Macmillan 2014, 38-52.
- Halley, Anne: Theodor W. Adornoâs Dream Transcripts. In: The Antioch Review 55 (1997) 1, 57-74 (bezogen auf die Teilpublikation in Gesammelte Werke; Einleitung, Ăbersetzung und erlĂ€uternde Anmerkungen).
- LeithĂ€user, Thomas: Adornos TrĂ€ume. In: Journal fĂŒr Psychologie 15 (2007) 3, 1-24.
- MĂŒller-Doohm, Stefan: Traumprotokolle. In: Richard Klein/Johann Kreuzer/Ders. (Hg.): Adorno-Handbuch. Leben â Werk â Wirkung. Stuttgart: Metzler 2019, 19-22.
- Reemtsma, Jan Philipp: Nachwort. In: T 2018, 91-120.
- SchĂŒnemann, Axel: "Das ist gar nicht er selbst" â Theodor W. Adorno trĂ€umt den Weltuntergang (Werner Heisenberg kommentiert). 2012; online.
- Stephan, Inge: Einleitung. Literatur â Traum â Film. In: Zeitschrift fĂŒr Germanistik 18 (2008), 7-10.
- Jean-Christophe Valtat, RĂȘves de mĂ©dias, mĂ©dias du rĂȘve. In: Mirta Cimmino/Maria Teresa de Palma/Isabella del Monte (Hg.), Dormir, transcrire, crĂ©er. Le rĂȘve littĂ©raire Ă travers les genres, les domaines et les Ă©poques; RILUNE â Revue des littĂ©ratures europĂ©ennes 12 (2008), 37â53; online.
Zitiervorschlag fĂŒr diesen Artikel: Houy, Constantin: "Traumprotokolle" (Theodor W. Adorno). In: Lexikon Traumkultur. Ein Wiki des Graduiertenkollegs "EuropĂ€ische Traumkulturen", 2021; http://traumkulturen.uni-saarland.de/Lexikon-Traumkultur/index.php/%22Traumprotokolle%22_(Theodor_W._Adorno). |