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Die Träume des titelgebenden Protagonisten sind größtenteils unterhaltsam bis belustigend. Träumen wird meistens als eine angenehme Erfahrung dargestellt; die Taumwelt bietet eher Anlass zum Staunen als zur Furcht. Dementsprechend ist Nemo meistens nicht erfreut über sein Erwachen, sondern bedauert die Rückkehr in die Realität. Diese ist bevölkert von Familienangehörigen, die nichts von Nemos Ausflügen ins Schlummerland wissen, aber die körperlichen Reaktionen des schlafenden Nemo (Rufen, Weinen, Lachen, sich von der Decke freistrampeln oder sich in ihr verwickeln, aus dem Bett fallen) auf seine Träume wahrnehmen und kommentieren.  
 
Die Träume des titelgebenden Protagonisten sind größtenteils unterhaltsam bis belustigend. Träumen wird meistens als eine angenehme Erfahrung dargestellt; die Taumwelt bietet eher Anlass zum Staunen als zur Furcht. Dementsprechend ist Nemo meistens nicht erfreut über sein Erwachen, sondern bedauert die Rückkehr in die Realität. Diese ist bevölkert von Familienangehörigen, die nichts von Nemos Ausflügen ins Schlummerland wissen, aber die körperlichen Reaktionen des schlafenden Nemo (Rufen, Weinen, Lachen, sich von der Decke freistrampeln oder sich in ihr verwickeln, aus dem Bett fallen) auf seine Träume wahrnehmen und kommentieren.  
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Wiederholt wird Essen direkt vor dem Schlafengehen als möglicher Auslöser des unruhigen Schlafs und der Träume angesprochen. Immer jedoch wird das Schlafverhalten und Träumen Nemos kritisiert; gelegentlich drohen die Erziehungsberechtigten auch Strafen an. Immer wieder werden auch Übereinstimmungen zwischen den physikalischen Reizen der Wachwelt und den trauminternen Erlebnissen hergestellt: Wenn Nemo beispielsweise träumt, dass er fällt, findet er sich häufig außerhalb seines Betts wieder. Der Falltraum, den Freud als eine Grundvariante des Traums beschreibt </ref>Freud, Sigmund: Studienausgabe. Hg. v. Alexander Mitscherlich u. a. Bd. II: Die Traumdeutung. Frankfurt/M.: Fischer 1972, 62 f.</ref>, geht in ''Little Nemo'' immer mit einer Zerstörung der geträumten Welt einher, die gleichzeitig den Zerfall des Traums und das Aufwachen visualisiert. Andere albtraumhafte Motive wie Bedrohungen der körperlichen Integrität (Fallen/Stürzen, Zerquetschtwerden oder die Gefahr des Ertrinkens) treten – vor allem auch im Vergleich mit ''Dream of the Rarebit Fiend'' -  selten auf.  
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Wiederholt wird Essen direkt vor dem Schlafengehen als möglicher Auslöser des unruhigen Schlafs und der Träume angesprochen. Immer jedoch wird das Schlafverhalten und Träumen Nemos kritisiert; gelegentlich drohen die Erziehungsberechtigten auch Strafen an. Immer wieder werden auch Übereinstimmungen zwischen den physikalischen Reizen der Wachwelt und den trauminternen Erlebnissen hergestellt: Wenn Nemo beispielsweise träumt, dass er fällt, findet er sich häufig außerhalb seines Betts wieder. Der Falltraum, den Freud als eine Grundvariante des Traums beschreibt <ref>Sigmund Freud: Studienausgabe. Hg. v. Alexander Mitscherlich u. a. Bd. II: Die Traumdeutung. Frankfurt/M.: Fischer 1972, 62 f.</ref>, geht in ''Little Nemo'' immer mit einer Zerstörung der geträumten Welt einher, die gleichzeitig den Zerfall des Traums und das Aufwachen visualisiert. Andere albtraumhafte Motive wie Bedrohungen der körperlichen Integrität (Fallen/Stürzen, Zerquetschtwerden oder die Gefahr des Ertrinkens) treten – vor allem auch im Vergleich mit ''Dream of the Rarebit Fiend'' -  selten auf.  
    
Nicht alle Traumsequenzen sind auch traumhaft erzählt. Während einige zentrale Merkmale von oneirischem Erzählen (z.B. Störung der Einheit von Zeit und Raum, Störung der Subjekt-Objekt-Struktur, fantastische Elemente; vgl. Engel 2010, 174) mit den Mitteln des Comics (z.B. Verzerrung, Metamorphosen, expressives Layout (Blank 2017, 287-292) umsetzen, rufen andere Traumhaftigkeit nur als Rahmen auf, innerhalb dessen eine unterhaltsame und mitunter fantastische Abenteuergeschichte erzählt wird.   
 
Nicht alle Traumsequenzen sind auch traumhaft erzählt. Während einige zentrale Merkmale von oneirischem Erzählen (z.B. Störung der Einheit von Zeit und Raum, Störung der Subjekt-Objekt-Struktur, fantastische Elemente; vgl. Engel 2010, 174) mit den Mitteln des Comics (z.B. Verzerrung, Metamorphosen, expressives Layout (Blank 2017, 287-292) umsetzen, rufen andere Traumhaftigkeit nur als Rahmen auf, innerhalb dessen eine unterhaltsame und mitunter fantastische Abenteuergeschichte erzählt wird.