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Literarische Traumdarstellungen ziehen sich als zentrale Wahrnehmungs- und Erfahrungselemente durch das Werk der österreichischen Schriftstellerin Ingeborg Bachmann (1926–1973): Mal bilden sie eine symbolisch aufgeladene Gegenrealität und hinterfragen vermeintliche Gewissheiten, mal imaginieren sie unbewusste Wünsche und verdrängte Ängste (vgl. Nesselhauf 2020, 372 f.). Die kafkaeske Traumstruktur in der frühen Erzählung ''Der Kommandant'' (1947–51) oder das Hörspiel [["Ein Geschäft mit Träumen" (Ingeborg Bachmann)|''Ein Geschäft mit Träumen'']] (1952) scheinen dabei als Vorarbeiten im späteren Roman ''Malina'' (1971) zu kumulieren. Im mittleren der drei Kapitel – unter der intertextuellen Überschrift "Der dritte Mann" und wegen seiner befreienden Radikalität eine regelrechte "Urszene der Literatur nach 1945" (Höller 2009, 29) – zeichnet das erzählende Ich eine Kette verschiedener Albträume nach, an der sich die Bachmann-Forschung bis heute abarbeitet.
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Literarische Traumdarstellungen ziehen sich als zentrale Wahrnehmungs- und Erfahrungselemente durch das Werk der österreichischen Schriftstellerin Ingeborg Bachmann (1926–1973): Mal bilden sie eine symbolisch aufgeladene Gegenrealität und hinterfragen vermeintliche Gewissheiten, mal imaginieren sie unbewusste Wünsche und verdrängte Ängste (Nesselhauf 2020, 372 f.). Die kafkaeske Traumstruktur in der frühen Erzählung ''Der Kommandant'' (1947–51) oder das Hörspiel [["Ein Geschäft mit Träumen" (Ingeborg Bachmann)|''Ein Geschäft mit Träumen'']] (1952) scheinen dabei als Vorarbeiten im späteren Roman ''Malina'' (1971) zu kumulieren. Im mittleren der drei Kapitel – unter der intertextuellen Überschrift "Der dritte Mann" und wegen seiner befreienden Radikalität eine regelrechte "Urszene der Literatur nach 1945" (Höller 2009, 29) – zeichnet das erzählende Ich eine Kette verschiedener Albträume nach, an der sich die Bachmann-Forschung bis heute abarbeitet.