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: <span style="color: #7b879e;">Das war der Tag der weißen Chrysanthemen, - </span>
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: <span style="color: #7b879e;">Das war der Tag der weißen Chrysanthemen, -
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: <span style="color: #7b879e;">mir bangte fast vor seiner schweren Pracht...
 
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: <span style="color: #7b879e;">Und dann, dann kamst du mir die Seele nehmen
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: <span style="color: #7b879e;">tief in der Nacht.
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: <span style="color: #7b879e;">mir bangte fast vor seiner schweren Pracht...</span>
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: <span style="color: #7b879e;">Mir war so bang, und du kamst lieb und leise, -</span>
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: <span style="color: #7b879e;">ich hatte grad im Traum an dich gedacht.</span>
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: <span style="color: #7b879e;">Mir war so bang, und du kamst lieb und leise, -  
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: <span style="color: #7b879e;">ich hatte grad im Traum an dich gedacht.
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: <span style="color: #7b879e;">Du kamst, und leis wie eine Märchenweise
: <span style="color: #7b879e;">Du kamst, und leis wie eine Märchenweise</span>
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: <span style="color: #7b879e;">Erklang die Nacht... (Rilke 1955, Bd. 1, 88)</span>
 
: <span style="color: #7b879e;">Erklang die Nacht... (Rilke 1955, Bd. 1, 88)</span>
 
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: <span style="color: #7b879e;>„Durch seinen ‚Empfindungsinhalt‘ und seinen ursprünglichen Titel Liebesnacht steht das Gedicht in einer Tradition von Liebesgedichten, die die Nacht als Zeit der Liebe besingen. […] In der zweiten Strophe erinnert vieles an die Romantik, die Formel „lieb und leise“ z. B. an das Volkslied. Worte und Bilder der ersten Strophe aber und die sich aus und an ihnen entwickelnden Assoziationen führen in die Vorstellungswelt der Jahrhundertwende: der Neuromantik und des Jugendstils. Das Bild „Tag der weißen Chrysanthemen“ z. B. öffnet einen atmosphärischen Raum, in dem Lichtfülle und schon ersterbendes Licht (Herbst), Lebensfülle – vielleicht schon Überfülle („schwere Pracht“) – und Todesgedanken („weiße Chrysanthemen“) sich verbinden, einander durchdringen. Ein solcher Tag ist ein Tag von noch hinreißender und doch schon müder, todgetroffener Schönheit“ (Dopheide 1990, 237).</span>
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: <span style="color: #7b879e;>Durch seinen ‚Empfindungsinhalt‘ und seinen ursprünglichen Titel Liebesnacht steht das Gedicht in einer Tradition von Liebesgedichten, die die Nacht als Zeit der Liebe besingen. […] In der zweiten Strophe erinnert vieles an die Romantik, die Formel „lieb und leise“ z. B. an das Volkslied. Worte und Bilder der ersten Strophe aber und die sich aus und an ihnen entwickelnden Assoziationen führen in die Vorstellungswelt der Jahrhundertwende: der Neuromantik und des Jugendstils. Das Bild „Tag der weißen Chrysanthemen“ z. B. öffnet einen atmosphärischen Raum, in dem Lichtfülle und schon ersterbendes Licht (Herbst), Lebensfülle – vielleicht schon Überfülle („schwere Pracht“) – und Todesgedanken („weiße Chrysanthemen“) sich verbinden, einander durchdringen. Ein solcher Tag ist ein Tag von noch hinreißender und doch schon müder, todgetroffener Schönheit (Dopheide 1990, 237).</span>
 
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An Rilkes Text hat Berg bei seiner Komposition eine Veränderung vorgenommen. In der zweiten Verszeile streicht er „schweren“ und schreibt: „mir bangte fast vor seiner Pracht“, was mit seiner Vertonung der psychologischen Vorgänge um das „bange Gefühl“ begründet werden kann (Dopheide 1990, 239-240). Im Folgenden werden nun insbesondere traumrelevante musikalische Aspekte betrachtet.
 
An Rilkes Text hat Berg bei seiner Komposition eine Veränderung vorgenommen. In der zweiten Verszeile streicht er „schweren“ und schreibt: „mir bangte fast vor seiner Pracht“, was mit seiner Vertonung der psychologischen Vorgänge um das „bange Gefühl“ begründet werden kann (Dopheide 1990, 239-240). Im Folgenden werden nun insbesondere traumrelevante musikalische Aspekte betrachtet.
      
==Traumrelevante analytische Betrachtungen zur Musik==
 
==Traumrelevante analytische Betrachtungen zur Musik==
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: <span style="color: #7b879e;>„Das Rilke-Lied ''Traumgekrönt'' ist das reifste Stück der Sammlung [der sieben frühen Lieder], technisch mit der Verarbeitung thematischer Reste und Modelle, den vielfachen, äußerst ökonomischen Vergrößerungen und Verkleinerungen bereits an der Erfahrung von Schönbergs Kammersymphonie gewachsen, dabei mit Glanz und Staunen einer Jünglingswelt im Ton, die musikalisch selten je sich fand“ (Adorno 2003d, 470).</span>
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: <span style="color: #7b879e;>Das Rilke-Lied ''Traumgekrönt'' ist das reifste Stück der Sammlung [der sieben frühen Lieder], technisch mit der Verarbeitung thematischer Reste und Modelle, den vielfachen, äußerst ökonomischen Vergrößerungen und Verkleinerungen bereits an der Erfahrung von Schönbergs Kammersymphonie gewachsen, dabei mit Glanz und Staunen einer Jünglingswelt im Ton, die musikalisch selten je sich fand (Adorno 2003d, 470).</span>
 
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