Traum von der Jakobsleiter (Bibel, AT, Genesis 28,10–22): Unterschied zwischen den Versionen

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== Was wird am Ende der Leiter (nicht) sichtbar? ==
== Was wird am Ende der Leiter (nicht) sichtbar? ==
Für exegetische jüdische wie christliche Tradition muss es darum gehen, einen Unterschied zu Exodus 33,23 zu vermeiden. ##Bitte erläutern###
Für exegetische jüdische wie christliche Tradition muss es darum gehen, einen Widerspruch zu Exodus 33,23 (Gottes Angesicht kann man nicht sehen) zu vermeiden.  


Im ''Jubiläenbuch'', einer antiken jüdischen Schrift aus dem 2. Jh. v. Chr., ist es Gott selbst, von dem Jakob träumt (Berger 1981, 27,21); von einer Gottesschau durch den Patriarchen ist aber nicht die Rede! Flavius Josephus spricht dagegen explizit von der Gottesschau.<ref>Clementz 1989, I, 279</ref> In dem Bild des schlafenden Jakob an der Via Latina wird Gott hingegen nicht dargestellt, wie das jüdischen Vorbehalten einer solchen Darstellung gegenüber entspricht (Stemberger 1990 121). Sichtbar werden solche Bedenken z.B. im ''babylonischen Talmud'' : "R[abbi]. Simon ben Lachisch sagte: Wäre es [Genesis 28,13] kein geschriebener Schriftvers, so dürfte man es nicht sagen".<ref>Goldschmidt 1929-36, Traktat Chullin 91b</ref> Auch in christlicher Tradition wird der Verweis auf Ex 33,23 wirksam;<ref>Irenaeus von Lyon 1993, 64 = Demonstratio 45</ref> dass auf der Leiter Christus zu sehen ist, kann aber auch in anderen,<ref>Irenaeus von Lyon 1997, 76 = Adversus haereses IV 10,1</ref> teils problematischen<ref>Justin 1997, 171 = Dialogus 58,11</ref> Zusammenhängen wirksam werden.
Im ''Jubiläenbuch'', einer antiken jüdischen Schrift aus dem 2. Jh. v. Chr., ist es Gott selbst, von dem Jakob träumt (Berger 1981, 27,21); von einer Gottesschau durch den Patriarchen ist aber nicht die Rede! Flavius Josephus spricht dagegen explizit von der Gottesschau.<ref>Clementz 1989, I, 279</ref> In dem Bild des schlafenden Jakob an der Via Latina wird Gott hingegen nicht dargestellt, wie das jüdischen Vorbehalten einer solchen Darstellung gegenüber entspricht (Stemberger 1990 121). Sichtbar werden solche Bedenken z.B. im ''babylonischen Talmud'' : "R[abbi]. Simon ben Lachisch sagte: Wäre es [Genesis 28,13] kein geschriebener Schriftvers, so dürfte man es nicht sagen".<ref>Goldschmidt 1929-36, Traktat Chullin 91b</ref> Auch in christlicher Tradition wird der Verweis auf Ex 33,23 wirksam;<ref>Irenaeus von Lyon 1993, 64 = Demonstratio 45</ref> dass auf der Leiter Christus zu sehen ist, kann aber auch in anderen,<ref>Irenaeus von Lyon 1997, 76 = Adversus haereses IV 10,1</ref> teils problematischen<ref>Justin 1997, 171 = Dialogus 58,11</ref> Zusammenhängen wirksam werden.
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