"Little Nemo in Slumberland" (Winsor McCay): Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 2: Zeile 2:


==Entstehungs- und Veröffentlichungskontext==
==Entstehungs- und Veröffentlichungskontext==
Während McCays erste Comic-Strip-Serie zum Thema Traum, ''Dream of the Rarebit Fiend'' (1904-1911) sich an ein erwachsenes Publikum richtete, war sein bekanntestes Werk ''Little Nemo in Slumberland'' als Comic für die ganze Familie konzipiert. Die erste Folge erschien in der Sonntagsausgabe des New York Herald vom 15. Oktober 1905 und nahm, wie die meisten Comic Strips des frühen 20. Jahrhunderts, eine ganze Seite ein <ref>Canemaker, John: Winsor McCay: His Life and Art. New York überarb. u. erw. Aufl. 2005, S. 97.</ref>. Während die Folgen der ersten fünf Monate sowohl Sprechblasen als auch ''captions'' (Blocktexte in Kästen am unteren Bildrand) enthielten, wurden diese ab dem 18. März 1906 sukzessive aufgegeben und verschwanden schließlich am 29. April 1906 vollständig.  
Während McCays erste Comic-Strip-Serie zum Thema Traum, ''Dream of the Rarebit Fiend'' (1904-1911) sich an ein erwachsenes Publikum richtete, war sein bekanntestes Werk ''Little Nemo in Slumberland'' als Comic für die ganze Familie konzipiert. Die erste Folge erschien in der Sonntagsausgabe des ''New York Herald'' vom 15. Oktober 1905 und nahm, wie die meisten Comic Strips des frühen 20. Jahrhunderts, eine ganze Seite ein (Canemaker 2005, 97). Während die Folgen der ersten fünf Monate sowohl Sprechblasen als auch ''captions'' (Blocktexte in Kästen am unteren Bildrand) enthielten, wurden diese ab dem 18. März 1906 sukzessive aufgegeben und verschwanden schließlich am 29. April 1906 vollständig.  


Die Reihe ''Little Nemo in Slumberland'' lief bis zum 23. Juli 1911 im New York Herald und wurde nach McCays Wechsel in den Zeitungsverlag von William Randolph Hearst unter dem Titel ''In the Land of Wonderful Dreams'' in der Zeitung New York American fortgeführt (3.9.1911-26.7.1914). Nach dem ersten Weltkrieg wurde die Reihe für kurze Zeit im New York Herald wiederbelebt (3.8.1924-26.12.1926) und danach ganz eingestellt.
Die Reihe ''Little Nemo in Slumberland'' lief bis zum 23. Juli 1911 im ''New York Herald'' und wurde nach McCays Wechsel in den Zeitungsverlag von William Randolph Hearst unter dem Titel ''In the Land of Wonderful Dreams'' in der Zeitung ''New York American'' fortgeführt (3.9.1911-26.7.1914). Nach dem ersten Weltkrieg wurde die Reihe für kurze Zeit im ''New York Herald'' wiederbelebt (3.8.1924-26.12.1926) und danach ganz eingestellt.
   
   
==Visuelle Gestaltung des Traum-Comics==
==Visuelle Gestaltung des Traum-Comics==
Mit seinen detailreichen Zeichnungen, der atmosphärischen und an Aquarelle erinnernden Farbgebung und gewagten Lösungen im Bereich des Layouts gehörte ''Little Nemo'' zweifellos zu den profiliertesten Produkten des noch jungen Mediums Comic. Als einer der erfolgreichsten Zeichner seiner Zeit nutzte McCay den Comic Strip, um mit Mitteln der visuellen Erzählung zu experimentieren. Im Zuge dieses Experiments entwickelte McCay gewagte und extravagante Seitenlayouts.
Mit seinen detailreichen Zeichnungen, der atmosphärischen und an Aquarelle erinnernden Farbgebung und gewagten Lösungen im Bereich des Layouts gehörte ''Little Nemo'' zweifellos zu den profiliertesten Produkten des noch jungen Mediums Comic. Als einer der erfolgreichsten Zeichner seiner Zeit nutzte McCay den Comic Strip, um mit Mitteln der visuellen Erzählung zu experimentieren. Im Zuge dieses Experiments entwickelte er gewagte und extravagante Seitenlayouts.
In Linienführung und Farbgebung erinnern seine Zeichnungen an die Werbegrafik des frühen 20. Jahrhunderts, in der McCay auch eine Zeitlang tätig war. Ein wiederkehrendes formales Element sind perspektivische Entwürfe von Architektur, seien sie fantastisch wie die Darstellung des Palasts eines Schneekönigs oder realistisch wie Straßenschluchten aus den US-amerikanischen Großstädten. McCay wird auch häufig als Vorreiter des Surrealismus genannt <ref>Braun, Alexander: Winsor McCay: Comics,  Filme, Träume. Bonn 2012, S. 105f.</ref>.
 
In Linienführung und Farbgebung erinnern seine Zeichnungen an die Werbegrafik des frühen 20. Jahrhunderts, in der McCay auch eine Zeitlang tätig war. Ein wiederkehrendes formales Element sind perspektivische Entwürfe von Architektur, seien sie fantastisch wie die Darstellung des Palasts eines Schneekönigs oder realistisch wie Straßenschluchten aus den US-amerikanischen Großstädten. McCay wird auch häufig als Vorreiter des Surrealismus genannt (Braun 2012, 105 f.).


==Handlungsstruktur der Serie==
==Handlungsstruktur der Serie==
Der narrative Aufbau der einzelnen Comic Strips verwendet auf den ersten Blick das Muster, das McCay bereits in ''Dream of the Rarebit Fiend'' erfolgreich verwendet hatte: Nachdem die gesamte Seite ein zunehmend surrealistisches Geschehen entworfen hat, erfahren wir am Ende des Strips, das alles nur ein Traum war. Das rückwirkende Traumsignal ist in beiden Comicserien das letzte Panel, in dem dargestellt wird, wie die träumende Person belustigt, verwirrt oder erschreckt aufwacht. Doch während McCay in der parallel zu ''Little Nemo'' weiterlaufenden Reihe ''Rarebit Fiend'' jede Woche eine neue Träumerfigur einführt und sich von eigenen und eingesandten Träumen inspirieren lässt, weisen die Einzelstrips von Little Nemo als einer der ersten Comics eine größere narrative Kontinuität auf <ref>Harvey, Robert C.: The Art of the Funnies: An Aesthetic History. Jackson 1994, S. 28.</ref>. Im Laufe der Jahre sind einige größere Erzählbögen zu erkennen, die jeweils über mehrere Wochen bis Monate weiterentwickelt werden, z.B. die Reise zum Mars in einem Zeppelin (April bis August 1910).  
Der narrative Aufbau der einzelnen Comic Strips verwendet auf den ersten Blick das Muster, das McCay bereits in ''Dream of the Rarebit Fiend'' erfolgreich verwendet hatte: Nachdem die gesamte Seite ein zunehmend surrealistisches Geschehen entworfen hat, erfahren wir am Ende des Strips, das alles nur ein Traum war. Das rückwirkende Traumsignal ist in beiden Comicserien das letzte Panel, in dem dargestellt wird, wie die träumende Person belustigt, verwirrt oder erschreckt aufwacht. Doch während McCay in der parallel zu ''Little Nemo'' weiterlaufenden Reihe ''Rarebit Fiend'' jede Woche eine neue Träumerfigur einführt und sich von eigenen und eingesandten Träumen inspirieren lässt, weisen die Einzelstrips von ''Little Nemo'' als einer der ersten Comics eine größere narrative Kontinuität auf (Harvey 1994, 28). Im Laufe der Jahre sind einige größere Erzählbögen zu erkennen, die jeweils über mehrere Wochen bis Monate weiterentwickelt werden, z.B. die Reise zum Mars in einem Zeppelin (April bis August 1910).
 
Der erste dieser Erzählbögen wird aus der titelgebenden Anwesenheit von Nemo im Schlummerland entwickelt. Die Rahmenhandlung ist zunächst eher schlicht: Der nach dem römischen Gott des Schlafs bzw. Traums benannte König Morpheus von Schlummerland versucht Nemo als Spielgefährten für seine Tochter zu gewinnen. Zu diesem Zweck schickt er verschiedene Gesandte aus, die Nemo in seinen nächtlichen Träumen aufsuchen und ihn in die Traumwelt von Schlummerland zu eskortieren versuchen. Mit dem Kontrast zwischen alltäglicher, bekannter und fremder, geheimnisvoller Traumwelt verwendet McCay ein typisches Motiv der Traumliteratur (Engel 203, 153 f.). Die Reise eines Kindes in eine geheimnisvolle andere Welt ist aber auch ein klassische Motiv der fantastischen Literatur, das McCay z.B. aus Lewis Carrolls ''Alice’s Adventures in Wonderland'' oder L. Frank Baums ''The Wizard of Oz'' kannte (Canemaker 2005, 97).  


Der erste dieser Erzählbögen wird aus der titelgebenden Anwesenheit von Nemo im Schlummerland entwickelt. Die Rahmenhandlung ist zunächst eher schlicht: Der nach dem römischen Gott des Schlafs bzw. Traums benannte König Morpheus von Schlummerland versucht Nemo als Spielgefährten für seine Tochter zu gewinnen. Zu diesem Zweck schickt er verschiedene Gesandte aus, die Nemo in seinen nächtlichen Träumen aufsuchen und ihn in die Traumwelt von Schlummerland zu eskortieren versuchen. Mit dem Kontrast zwischen alltäglicher, bekannter und fremder, geheimnisvoller Traumwelt verwendet McCay ein typisches Motiv der Traumliteratur <ref>Engel, Manfred: Geburt der phantastischen Literatur aus dem Geiste des Traumes? In: Christine Ivanovic/Jürgen Lehmann/ Markus May (Hg.): Phantastik - Kult oder Kultur? Stuttgart, Weimar 2003, S. 153-169, S. 153f.</ref>. Die Reise eines Kindes in eine geheimnisvolle andere Welt ist aber auch ein klassische Motiv der fantastischen Literatur, das McCay z.B. aus Lewis Carrolls ''Alice’s Adventures in Wonderland'' oder L. Frank Baums ''The Wizard of Oz'' kannte <ref>Canemaker 2005, S. 97.</ref>.  
Bis Ende Februar 1906 scheitert jeder dieser Versuche am Aufwachen Nemos am Ende des Strips (Canemaker 2005, 97), und jeden Sonntag muss ein neuer Versuch unternommen werden. Visualisiert wird dieses Scheitern durch immer neue Variationen der Auflösung und des Zusammenbruchs. So führt schon die zweite Folge Nemo in einen Wald aus Pilzen, den er durchqueren soll, ohne die Stämme zu berühren (Abb. 1). Als er aus Versehen einen Stamm berührt, löst er einen Dominoeffekt aus und der gesamte Wald bricht um ihn herum zusammen. Aus diesem Chaos gibt es keinen Ausweg: Nemo droht von herabstürzenden Pilzen zerquetscht zu werden, ruft in seiner Not nach seinem Vater – und findet sich in seinem Bett wieder, an dem der Vater sitzt und ihn dafür tadelt, vor dem Schlafengehen zu viel Rosinenkuchen gegessen zu haben.  


Bis Ende Februar 1906 scheitert jeder dieser Versuche am Aufwachen Nemos am Ende des Strips <ref>Canemaker 2005, S. 97.</ref> und jeden Sonntag muss ein neuer Versuch unternommen werden. Visualisiert wird dieses Scheitern durch immer neue Variationen der Auflösung und des Zusammenbruchs. So führt schon die zweite Folge Nemo in einen Wald aus Pilzen, den er durchqueren soll, ohne die Stämme zu berühren (Abb. 1). Als er aus Versehen einen Stamm berührt, löst er einen Dominoeffekt aus und der gesamte Wald bricht um ihn herum zusammen. Aus diesem Chaos gibt es keinen Ausweg: Nemo droht von herabstürzenden Pilzen zerquetscht zu werden, ruft in seiner Not nach seinem Vater – und findet sich in seinem Bett wieder, an dem der Vater sitzt und ihn dafür tadelt, vor dem Schlafengehen zu viel Rosinenkuchen gegessen zu haben.
[[Datei:Nemo_22.10.1905.jpg|none|frame|Abb. 1]]
[[Datei:Nemo_22.10.1905.jpg|none|frame|Abb. 1]]


Dieses Muster der Eskalation wird vor allem in den ersten Folgen immer wieder variiert. Es ist davon auszugehen, dass die redundante Handlungsstruktur der Strips der ersten vier Monate auch einem zu Beginn einer Serie stärker ausgeprägten Ziel der Lesergewinnung zu tun hat. Auch die wohl berühmteste Folge der Serie, die ''walking bed''-Episode <ref>Blank, Juliane: Shaping the World. Dreams, Dreaming, and Dreamworlds in Comics (''Dream of the Rarebit Fiend'', ''Little Nemo'' and ''The Sandman''). In: Manfred Engel/Bernard Dieterle (Hg.): Writing the Dream / Ècrire le rève. Würzburg 2016, S. 277-303; hier S. 287-292.</ref>, bedient sich des Musters der Eskalation mit abruptem Wechsel in die Wachwelt im letzten Panel. Zu diesem Erzählschema tritt ein Muster, das man als 'Katastrophe mit Folgen' bezeichnen könnte und das im untenstehenden Beispiel vertieft wird. Ab der Folge vom 4. März 1906 an wird das Muster der scheiternden Reise aufgegeben: Die Folgen bauen nun größtenteils aufeinander auf und erzählen von den Abenteuern Nemos im Schlummerland. Obwohl Nemo weiterhin im letzten Panel aufwacht, setzt der Traum der nächsten Folge nun meistens an der Stelle ein, an der der Protagonist aufgewacht war.  
Dieses Muster der Eskalation wird vor allem in den ersten Folgen immer wieder variiert. Es ist davon auszugehen, dass die redundante Handlungsstruktur der Strips der ersten vier Monate auch einem zu Beginn einer Serie stärker ausgeprägten Ziel der Lesergewinnung zu tun hat. Auch die wohl berühmteste Folge der Serie, die ''walking bed''-Episode (Blank 2016, 287-292), bedient sich des Musters der Eskalation mit abruptem Wechsel in die Wachwelt im letzten Panel. Zu diesem Erzählschema tritt ein Muster, das man als 'Katastrophe mit Folgen' bezeichnen könnte und das im untenstehenden Beispiel vertieft wird. Ab der Folge vom 4. März 1906 an wird das Muster der scheiternden Reise aufgegeben: Die Folgen bauen nun größtenteils aufeinander auf und erzählen von den Abenteuern Nemos im Schlummerland. Obwohl Nemo weiterhin im letzten Panel aufwacht, setzt der Traum der nächsten Folge nun meistens an der Stelle ein, an der der Protagonist aufgewacht war.  


==Visuell-verbale Darstellung des Traums und des Träumens==
==Visuell-verbale Darstellung des Traums und des Träumens==
Die Träume des titelgebenden Protagonisten sind größtenteils unterhaltsam bis belustigend. Träumen wird meistens als eine angenehme Erfahrung dargestellt; die Taumwelt bietet eher Anlass zum Staunen als zur Furcht. Dementsprechend ist Nemo meistens nicht erfreut über sein Erwachen, sondern bedauert die Rückkehr in die Realität. Diese ist bevölkert von Familienangehörigen, die nichts von Nemos Ausflügen ins Schlummerland wissen, aber die körperlichen Reaktionen des schlafenden Nemo (Rufen, Weinen, Lachen, sich von der Decke freistrampeln oder sich in ihr verwickeln, aus dem Bett fallen) auf seine Träume wahrnehmen und kommentieren.  
Die Träume des titelgebenden Protagonisten sind größtenteils unterhaltsam bis belustigend. Träumen wird meistens als eine angenehme Erfahrung dargestellt; die Taumwelt bietet eher Anlass zum Staunen als zur Furcht. Dementsprechend ist Nemo meistens nicht erfreut über sein Erwachen, sondern bedauert die Rückkehr in die Realität. Diese ist bevölkert von Familienangehörigen, die nichts von Nemos Ausflügen ins Schlummerland wissen, aber die körperlichen Reaktionen des schlafenden Nemo (Rufen, Weinen, Lachen, sich von der Decke freistrampeln oder sich in ihr verwickeln, aus dem Bett fallen) auf seine Träume wahrnehmen und kommentieren.  


Wiederholt wird Essen direkt vor dem Schlafengehen als möglicher Auslöser des unruhigen Schlafs und der Träume angesprochen. Immer jedoch wird das Schlafverhalten und Träumen Nemos kritisiert; gelegentlich drohen die Erziehungsberechtigten auch Strafen an. Immer wieder werden auch Übereinstimmungen zwischen den physikalischen Reizen der Wachwelt und den trauminternen Erlebnissen hergestellt: Wenn Nemo beispielsweise träumt, dass er fällt, findet er sich häufig außerhalb seines Betts wieder. Der Falltraum, den Freud als eine Grundvariante des Traums beschreibt <ref>Freud, Sigmund: Studienausgabe. Hg. v. Alexander Mitscherlich u. a. Bd. II: Die Traumdeutung. Frankfurt/M.: Fischer 1972, S. 62f.</ref>, geht in ''Little Nemo'' immer mit einer Zerstörung der geträumten Welt einher, die gleichzeitig den Zerfall des Traums und das Aufwachen visualisiert. Andere albtraumhafte Motive wie Bedrohungen der körperlichen Integrität wie Fallen/Stürzen, Zerquetschtwerden oder die Gefahr des Ertrinkens treten – vor allem auch im Vergleich mit Dream of the Rarebit Fiend -  selten auf.  
Wiederholt wird Essen direkt vor dem Schlafengehen als möglicher Auslöser des unruhigen Schlafs und der Träume angesprochen. Immer jedoch wird das Schlafverhalten und Träumen Nemos kritisiert; gelegentlich drohen die Erziehungsberechtigten auch Strafen an. Immer wieder werden auch Übereinstimmungen zwischen den physikalischen Reizen der Wachwelt und den trauminternen Erlebnissen hergestellt: Wenn Nemo beispielsweise träumt, dass er fällt, findet er sich häufig außerhalb seines Betts wieder. Der Falltraum, den Freud als eine Grundvariante des Traums beschreibt </ref>Freud, Sigmund: Studienausgabe. Hg. v. Alexander Mitscherlich u. a. Bd. II: Die Traumdeutung. Frankfurt/M.: Fischer 1972, 62 f.</ref>, geht in ''Little Nemo'' immer mit einer Zerstörung der geträumten Welt einher, die gleichzeitig den Zerfall des Traums und das Aufwachen visualisiert. Andere albtraumhafte Motive wie Bedrohungen der körperlichen Integrität (Fallen/Stürzen, Zerquetschtwerden oder die Gefahr des Ertrinkens) treten – vor allem auch im Vergleich mit ''Dream of the Rarebit Fiend'' -  selten auf.  


Nicht alle Traumsequenzen sind auch traumhaft erzählt. Während einige zentrale Merkmale von oneirischem Erzählen (z.B. Störung der Einheit von Zeit und Raum, Störung der Subjekt-Objekt-Struktur, fantastische Elemente <ref>Engel, Manfred: Kulturgeschichte/n? Ein Modellentwurf am Beispiel der Kultur- und Literaturgeschichte des Traumes. In: KulturPoetik 10 (2010) 2, 153–176; hier S. 174.</ref>) mit den Mitteln des Comics (z.B. Verzerrung, Metamorphosen, expressives Layout <ref>Blank 2017, S. 287-292.</ref>) umsetzen, rufen andere Traumhaftigkeit nur als Rahmen auf, innerhalb dessen eine unterhaltsame und mitunter fantastische Abenteuergeschichte erzählt wird.   
Nicht alle Traumsequenzen sind auch traumhaft erzählt. Während einige zentrale Merkmale von oneirischem Erzählen (z.B. Störung der Einheit von Zeit und Raum, Störung der Subjekt-Objekt-Struktur, fantastische Elemente; vgl. Engel 2010, 174) mit den Mitteln des Comics (z.B. Verzerrung, Metamorphosen, expressives Layout (Blank 2017, 287-292) umsetzen, rufen andere Traumhaftigkeit nur als Rahmen auf, innerhalb dessen eine unterhaltsame und mitunter fantastische Abenteuergeschichte erzählt wird.   


==Das Strukturmuster der Reise und die Zerstörung der Traumwelt==
==Das Strukturmuster der Reise und die Zerstörung der Traumwelt==

Navigationsmenü