"Traumsymbole des Individuationsprozesses" (Carl Gustav Jung): Unterschied zwischen den Versionen

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Abb. 2 »Gott als Trinität, den Tierkreis schaffend.  
Abb. 2 »Gott als Trinität, den Tierkreis schaffend.  
Petrus Lombardus, De sacramentis (Vatikan, 14. Jh.)« (Jung GW 12, 248)
Petrus Lombardus, De sacramentis (Vatikan, 14. Jh.)« (Jung GW 12, 248)


Jung betont in diesem Zusammenhang, dass der von Gott geschaffene Tierkreis blau sei, woraus sich in Sachen Sichtbarmachung der Zeitlichkeitsdimension in christlicher Kunst eine literaturgeschichtliche Traditionslinie bis hin zu den Pèlerinages (1330-1355) des Zisterzienser-Klosterpriors Guillaume de Digulleville ergebe, der die Bedeutung dieser Farbe allerdings bezeichnenderweise zu erwähnen »vergessen« habe. Jung zieht aus diesem historisch gesehen oftmals reproduzierten Vergessen der Farbe »blau« das Fazit, dass gerade diese Farbe, in der er zugleich »die traditionelle Farbe des Himmelsmantels der Jungfrau« ausmacht, besonders eindrücklich für das Unbewusste in der zweidimensionalen christlichen Kunst einstehe. Dementsprechend verweise die Weltuhr insgesamt auf die inhärente Zeitsymbolik des Mandala, in welcher sich insbesondere das in der westlichen Astrologie der kirchlichen Kunst herausgebildete Mandala des »linksläufig circumambul[ierenden]« Horoskops widerspiegele (vgl. ebd., 241-242).   
Jung betont in diesem Zusammenhang, dass der von Gott geschaffene Tierkreis blau sei, woraus sich in Sachen Sichtbarmachung der Zeitlichkeitsdimension in christlicher Kunst eine literaturgeschichtliche Traditionslinie bis hin zu den Pèlerinages (1330-1355) des Zisterzienser-Klosterpriors Guillaume de Digulleville ergebe, der die Bedeutung dieser Farbe allerdings bezeichnenderweise zu erwähnen »vergessen« habe. Jung zieht aus diesem historisch gesehen oftmals reproduzierten Vergessen der Farbe »blau« das Fazit, dass gerade diese Farbe, in der er zugleich »die traditionelle Farbe des Himmelsmantels der Jungfrau« ausmacht, besonders eindrücklich für das Unbewusste in der zweidimensionalen christlichen Kunst einstehe. Dementsprechend verweise die Weltuhr insgesamt auf die inhärente Zeitsymbolik des Mandala, in welcher sich insbesondere das in der westlichen Astrologie der kirchlichen Kunst herausgebildete Mandala des »linksläufig circumambul[ierenden]« Horoskops widerspiegele (vgl. ebd., 241-242).   
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Abb. 3 »Osiris mit den vier Horussöhnen auf dem Lotus.  
Abb. 3 »Osiris mit den vier Horussöhnen auf dem Lotus.  
Book of the Dead (Papyrus von Hunefer)« (Jung GW 12, 245)
Book of the Dead (Papyrus von Hunefer)« (Jung GW 12, 245)


Die Gemeinsamkeit zwischen der christlichen Mandalasymbolik und deren Trinitätslehre sowie Evangelistensymbolik und der ägyptischen Horussymbolik verortet Jung schließlich im Aspekt des in beiden Mandalas anzutreffenden »Menschensohn[s]«, der als eine »Antizipation der Idee des Selbst« angesehen werden könne (ebd., 242). In der Vereinigung der Gegensätze dieser beiden Systeme sieht Jung wiederum eine Analogiebeziehung zum »alchemistischen Hermaphroditen«, der sich aus der männlichen Dreiheit und der weiblichen Vierheit zusammensetze und der auf eine große literarische Traditionslinie bis in die Antike zurückverweise (vgl. Aurnhammer 1986, 191). Ferner betont Jung in seiner Traumanalyse die eminente Bedeutung der Zahl 32, die sich in der Anzahl der Pulse im Traum wiederspiegelt und die er auf die jüdische Kabbala zurückführt, gemäß der Jahwe die Welt »in zweiunddreißig geheimnisvollen Pfaden der Weisheit« [Anm. T.S.: die Jhwh anhand von 10 in sich geschlossenen Zahlen und 22 Grundbuchstaben eingraviert habe] geschaffen habe (vgl. ebd., 240; Sefer Jezirah 1,2).   
Die Gemeinsamkeit zwischen der christlichen Mandalasymbolik und deren Trinitätslehre sowie Evangelistensymbolik und der ägyptischen Horussymbolik verortet Jung schließlich im Aspekt des in beiden Mandalas anzutreffenden »Menschensohn[s]«, der als eine »Antizipation der Idee des Selbst« angesehen werden könne (ebd., 242). In der Vereinigung der Gegensätze dieser beiden Systeme sieht Jung wiederum eine Analogiebeziehung zum »alchemistischen Hermaphroditen«, der sich aus der männlichen Dreiheit und der weiblichen Vierheit zusammensetze und der auf eine große literarische Traditionslinie bis in die Antike zurückverweise (vgl. Aurnhammer 1986, 191). Ferner betont Jung in seiner Traumanalyse die eminente Bedeutung der Zahl 32, die sich in der Anzahl der Pulse im Traum wiederspiegelt und die er auf die jüdische Kabbala zurückführt, gemäß der Jahwe die Welt »in zweiunddreißig geheimnisvollen Pfaden der Weisheit« [Anm. T.S.: die Jhwh anhand von 10 in sich geschlossenen Zahlen und 22 Grundbuchstaben eingraviert habe] geschaffen habe (vgl. ebd., 240; Sefer Jezirah 1,2).   

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