"Traumgekrönt" (Alban Berg): Unterschied zwischen den Versionen
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"Traumgekrönt" (Alban Berg) (Quelltext anzeigen)
Version vom 11. August 2022, 21:06 Uhr
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In dem Gedicht, das aus zwei jambischen Vierzeilern im Kreuzreim besteht, geht es um eine nächtliche Begegnung zwischen dem lyrischen Ich und einer geliebten Person. Diese wird im Gedicht direkt vom lyrischen Ich angesprochen, um ihr rückblickend die Eindrücke von dieser Begegnung zwischen Traum- und Wachwelt mitzuteilen, die in der Nacht nach dem „Tag der weißen Chrysanthemen“ stattfand. Chrysanthemen gelten sowohl als Blumen, mit denen nach einer alten englischen Tradition ein Liebesgeständnis verbunden sein kann, als auch als solche, die insbesondere in der Farbe Weiß mit dem Tod und Trauerfeierlichkeiten assoziiert sind. Ob es sich bei dem „Tag der weißen Chrysanthemen“ innerhalb des Gedichtes um den Tag einer Trauerfeier oder gar um das christliche Fest Allerheiligen handelt, wird in der Literatur diskutiert. Themen und mitschwingende Emotionen des Gedichtes sind ein diffuses Bangen des lyrischen Ich vor der „schweren Pracht“ des angesprochenen Tages bzw. der Trauerfeier, der Tod sowie die Liebe zwischen den beiden Personen, die in der ersten Strophe noch mit dem „Nehmen der Seele“ assoziiert ist - einem zunächst scheinbar gewaltsamen Akt, der sich in der zweiten Strophe jedoch als tröstend und liebevoll erweist. Insbesondere gegen Ende herrscht im Gedicht eine positive, fast gelöste Stimmung vor, die zum „Erklingen der Nacht als Märchenweise“ zwischen Wachwelt und Traum hin- und herschwingt. | |||
Zur persönlichen Auslegung und Verwendung des Gedichts durch Alban Berg in seinem Lied ''Traumgekrönt'' lassen sich zwei Briefe Bergs an seine spätere Ehefrau Helene heranziehen, anhand derer der Text eindeutig als Liebesgedicht interpretiert werden kann.<ref>Die Briefstellen sind zitiert nach Dopheide (1990, 235-236, eigentlich aus Berg 1965, 14 f.).</ref> | |||
Zur persönlichen Auslegung und Verwendung des Gedichts durch Alban Berg in seinem Lied Traumgekrönt lassen sich zwei Briefe Bergs an seine spätere Ehefrau Helene heranziehen, anhand derer der Text eindeutig als Liebesgedicht interpretiert werden kann. Die | |||
Brief vom 15. August 1907: | Brief vom 15. August 1907: | ||
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* Whittall, Arnold: Berg und das 20. Jahrhundert. In: Anthony Pople (Hg.): Alban Berg und seine Zeit [Origianlausgabe: The Cambridge Companion to Berg].Übers. von Susanne Gänshirt und Ute Henseler. Laaber: Laaber-Verlag 2000, 310-322. | * Whittall, Arnold: Berg und das 20. Jahrhundert. In: Anthony Pople (Hg.): Alban Berg und seine Zeit [Origianlausgabe: The Cambridge Companion to Berg].Übers. von Susanne Gänshirt und Ute Henseler. Laaber: Laaber-Verlag 2000, 310-322. | ||
* Witzenmann, Wolfgang: „Text von Theodor Storm“. Zu den Klavierliedern Alban Bergs. In: Die Musikforschung 41 (1988) 2, 127-141. | * Witzenmann, Wolfgang: „Text von Theodor Storm“. Zu den Klavierliedern Alban Bergs. In: Die Musikforschung 41 (1988) 2, 127-141. | ||
==Anmerkungen== | ==Anmerkungen== | ||
<references /> | <references /> | ||
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