"Marianne Dreams" (Catherine Storr): Unterschied zwischen den Versionen

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''Marianne Dreams'' ist ein 1958 erschienener Jugendroman der englischen Autorin Catherine Storr (1913-2001). Der Roman zählt zu ihren erfolgreichsten Werken und wurde mehrfach adaptiert, etwa für die ITV-Fernsehserie ''Escape into Night'' (1972) sowie den Horrorfilm ''Paperhouse'' (Bernhard Rose, 1988). Zudem entstanden zahlreiche Theater- und Radio-Produktionen sowie eine im Jahr 2004 in London uraufgeführte, von Andrew Lowe-Watson vertonte gleichnamige Oper, für die Catherine Storr im Jahr 1999 das Libretto schrieb (S. Schuler 2004). Unter dem Titel "Marianne and Mark" erschien im Jahr 1960 eine Fortsetzung, die jedoch nicht an den Erfolg des Romans anknüpfen konnte.
''Marianne Dreams'' ist ein 1958 erschienener Jugendroman der englischen Autorin Catherine Storr (1913-2001). Der Roman zählt zu ihren erfolgreichsten Werken und wurde mehrfach adaptiert, etwa für die ITV-Fernsehserie ''Escape into Night'' (1972) sowie den Horrorfilm ''Paperhouse'' (Bernhard Rose, 1988). Zudem entstanden zahlreiche Theater- und Radio-Produktionen sowie eine im Jahr 2004 in London uraufgeführte, von Andrew Lowe-Watson vertonte gleichnamige Oper, für die Catherine Storr im Jahr 1999 das Libretto schrieb (S. Schuler 2004). Unter dem Titel ''Marianne and Mark'' erschien im Jahr 1960 eine Fortsetzung, die jedoch nicht an den Erfolg des Romans anknüpfen konnte.




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Die Betonung von (existenzial-)philosophischen Themen hat dieser Text mit anderen literarischen Krankheitserzählungen gemein, da sich Marianne aufgrund ihrer Versehrtheit zu ihrem plötzlich als fremd und anders wahrgenommenen unversehrten Umfeld neu positionieren muss (Schäfer 2016). Ihre diesbezügliche Unsicherheit kommt etwa darin zum Ausdruck, dass sie sich als „queer and unreal“ (MD 4) beschreibt. Die anfänglichen Streitgespräche mit dem erkrankten Jungen im seriellen Traum können demnach auf eine sich zunächst als problematisch gestaltende Auseinandersetzung mit ihrer Krankheit bezogen werden. Parallel zu ihrem Genesungsprozess im wachen Erleben, unterstützt sie in ihren Träumen Mark bei dessen Genesung und verlässt schließlich gemeinsam mit ihm das Haus.
Die Betonung von (existenzial-)philosophischen Themen hat dieser Text mit anderen literarischen Krankheitserzählungen gemein, da sich Marianne aufgrund ihrer Versehrtheit zu ihrem plötzlich als fremd und anders wahrgenommenen unversehrten Umfeld neu positionieren muss (Schäfer 2016). Ihre diesbezügliche Unsicherheit kommt etwa darin zum Ausdruck, dass sie sich als „queer and unreal“ (MD 4) beschreibt. Die anfänglichen Streitgespräche mit dem erkrankten Jungen im seriellen Traum können demnach auf eine sich zunächst als problematisch gestaltende Auseinandersetzung mit ihrer Krankheit bezogen werden. Parallel zu ihrem Genesungsprozess im wachen Erleben, unterstützt sie in ihren Träumen Mark bei dessen Genesung und verlässt schließlich gemeinsam mit ihm das Haus.


Die Verbindung der beiden Figuren ist von einem Abhängigkeitsverhältnis geprägt, das zunächst nur Marianne wahrnimmt. Denn im Unterschied zu ihr, ist sich Mark keiner zweiten Daseinsebene bewusst. Er kann nicht sagen, seit wann und warum er sich in dem zunächst geisterhaften Haus befindet. Seine primäre Intention besteht darin, diesen in seinen Augen unsicheren Ort zu verlassen. Die Ungewissheit seiner Situation erfährt dadurch eine Reduktion, dass Marianne weiß, woran er leidet, und sich mit ihrem Arzt darüber austauscht, wie einem Kind, das an Polio erkrankt ist, am besten geholfen werden kann. Er erklärt ihr, dass Fahrradfahren ein probates Mittel sei, um den Heilungsprozess zu beschleunigen. Marianne zeichnet sodann ein Fahrrad in eines der Zimmer und hilft Mark im Traum dabei, es zu besteigen. Die motorischen Einschränkungen, die sie selbst im Wachen erlebt, werden in ihrem seriellen Traum nicht erwähnt. Hier kann sie sich frei bewegen und Mark bei seinem Heilungsprozess unterstützen. Mit Hilfe von Fahrrädern ist es den beiden Kindern möglich, noch rechtzeitig vor den immer bedrohlicher werdenden, mit Augen versehenen Steinen zu fliehen. Ihre Flucht führt sie zu einem Leuchtturm, den Marianne in den Hintergrund des Bildes gezeichnet hat und nun stetig mit Unterhaltungsutensilien und Lebensmitteln anreichert. Als ihr Zeichenblock nahezu voll ist und sich die Kinder allmählich langweilen, beschließen sie, auch diesen Ort zu verlassen. Mark schlägt vor, dass Marianne einen Hubschrauber zeichnen solle, der sie mitnimmt, doch dies übersteigt ihre kreativen Fähigkeiten. Als er sie daraufhin im Traum darum bittet, mit ihrem magischen Bleistift zeichnen zu dürfen, stellt sich für Marianne erneut die Frage nach der logischen Verbindung beider Ebenen - was sie Mark gegenüber wie folgt darlegt: “what I draw with it comes true here. You came because I drew you. If I gave you the pencil perhaps I wouldn’t be here myself” (MD 168).
Die Verbindung der beiden Figuren ist von einem Abhängigkeitsverhältnis geprägt, das zunächst nur Marianne wahrnimmt. Denn im Unterschied zu ihr, ist sich Mark keiner zweiten Daseinsebene bewusst. Er kann nicht sagen, seit wann und warum er sich in dem zunächst geisterhaften Haus befindet. Seine primäre Intention besteht darin, diesen in seinen Augen unsicheren Ort zu verlassen. Die Ungewissheit seiner Situation erfährt dadurch eine Reduktion, dass Marianne weiß, woran er leidet, und sich mit ihrem Arzt darüber austauscht, wie einem Kind, das an Polio erkrankt ist, am besten geholfen werden kann. Er erklärt ihr, dass Fahrradfahren ein probates Mittel sei, um den Heilungsprozess zu beschleunigen. Marianne zeichnet sodann ein Fahrrad in eines der Zimmer und hilft Mark im Traum dabei, es zu besteigen. Die motorischen Einschränkungen, die sie selbst im Wachen erlebt, werden in ihrem seriellen Traum nicht erwähnt. Hier kann sie sich frei bewegen und Mark bei seinem Heilungsprozess unterstützen. Mit Hilfe von Fahrrädern ist es den beiden Kindern möglich, noch rechtzeitig vor den immer bedrohlicher werdenden, mit Augen versehenen Steinen zu fliehen. Ihre Flucht führt sie zu einem Leuchtturm, den Marianne in den Hintergrund des Bildes gezeichnet hat und nun stetig mit Unterhaltungsutensilien und Lebensmitteln anreichert. Als ihr Zeichenblock nahezu voll ist und sich die Kinder allmählich langweilen, beschließen sie, auch diesen Ort zu verlassen. Mark schlägt vor, dass Marianne einen Hubschrauber zeichnen solle, der sie mitnimmt, doch dies übersteigt ihre kreativen Fähigkeiten. Als er sie daraufhin im Traum darum bittet, mit ihrem magischen Bleistift zeichnen zu dürfen, stellt sich für Marianne erneut die Frage nach der logischen Verbindung beider Ebenen was sie Mark gegenüber wie folgt darlegt: “what I draw with it comes true here. You came because I drew you. If I gave you the pencil perhaps I wouldn’t be here myself” (MD 168).


Nachdem ihr ihre Mutter am Folgetag offenbart, dass sie mit ihr ans Meer fahren wird, um den Heilungsprozess abzuschließen, übergibt Marianne den ins Bild gezeichneten magischen Bleistift im folgenden Traum an Mark, der nun seinerseits Bedenken äußert:  
Nachdem ihr ihre Mutter am Folgetag offenbart, dass sie mit ihr ans Meer fahren wird, um den Heilungsprozess abzuschließen, übergibt Marianne den ins Bild gezeichneten magischen Bleistift im folgenden Traum an Mark, der nun seinerseits Bedenken äußert:  
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Der Umstand, dass die Krankheit, an der Marianne leidet, an keiner Stelle eine Diagnose erfährt, trägt dazu bei, den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten. Auf diese Weise bleiben die Ungewissheiten, die mit dem Zustand der Krankheit verbunden sind und die ebenso in der nächtlichen Erkundung ihrer Zeichnung zur Darstellung gelangen, über die gesamte Erzählung hinweg präsent.
Der Umstand, dass die Krankheit, an der Marianne leidet, an keiner Stelle eine Diagnose erfährt, trägt dazu bei, den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten. Auf diese Weise bleiben die Ungewissheiten, die mit dem Zustand der Krankheit verbunden sind und die ebenso in der nächtlichen Erkundung ihrer Zeichnung zur Darstellung gelangen, über die gesamte Erzählung hinweg präsent.


Enggeführt werden die Zustände der Rekonvaleszenz und des Träumens auch mit jenem der Adoleszenz. Auch in diesem Zwischenstadium fehlt es an Orientierung, was die Figur wie folgt zum Ausdruck bringt: „It’s neither one thing nor the other, not being well and not being ill, and I hate it“ (MD 141). In einem Vortrag zum Thema Horror und Angst in kinder- und jugendliterarischen Werken hat Storr ausgeführt, dass die fantastische Literatur dazu prädestiniert sei, die paradoxen und mitunter beängstigenden Gefühle im Angesicht der Aufgabe, erwachsen zu werden, zu veranschaulichen. Durch die unmittelbare Verbindung ihrer Zeichnung zu ihren seriellen Träumen wird Marianne mit den im Wachen verdrängten und im Traum verdichteten ambivalenten Gefühlen, wie etwa Ungeduld, Missgunst und Eifersucht konfrontiert. Gleichzeitig erfährt sie eine Ermächtigung durch den magischen Bleistift, sodass sie sich in ihren Träumen - etwa im Streitgespräch mit Mark, der nicht einsieht, dass es noch eine andere, wache Realitätsebene gibt - Omnipotenzfantasien hingibt, die auf den Konstruktionscharakter des erträumten Hauses bezogen sind:
Enggeführt werden die Zustände der Rekonvaleszenz und des Träumens auch mit jenem der Adoleszenz. Auch in diesem Zwischenstadium fehlt es an Orientierung, was die Figur wie folgt zum Ausdruck bringt: „It’s neither one thing nor the other, not being well and not being ill, and I hate it“ (MD 141). In einem Vortrag zum Thema Horror und Angst in kinder- und jugendliterarischen Werken hat Storr ausgeführt, dass die fantastische Literatur dazu prädestiniert sei, die paradoxen und mitunter beängstigenden Gefühle im Angesicht der Aufgabe, erwachsen zu werden, zu veranschaulichen. Durch die unmittelbare Verbindung ihrer Zeichnung zu ihren seriellen Träumen wird Marianne mit den im Wachen verdrängten und im Traum verdichteten ambivalenten Gefühlen, wie etwa Ungeduld, Missgunst und Eifersucht konfrontiert. Gleichzeitig erfährt sie eine Ermächtigung durch den magischen Bleistift, sodass sie sich in ihren Träumen etwa im Streitgespräch mit Mark, der nicht einsieht, dass es noch eine andere, wache Realitätsebene gibt Omnipotenzfantasien hingibt, die auf den Konstruktionscharakter des erträumten Hauses bezogen sind:


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Im hellen Licht des Tages bereut sie ihren nächtlichen Wutausbruch und sinniert über die möglichen Auswirkungen ihrer künstlerischen Aktivitäten auf Marks Leben, dessen Zustand sich verschlechtert, nachdem sie im Traum gestritten haben. Eine psychoanalytische oder tiefenpsychologische Analyse des Romans erscheint daher durchaus naheliegend, ebenso wie eine vergleichende Analyse, die die Texte berücksichtigt, auf die die intertextuellen Verweise Bezug nehmen.
Im hellen Licht des Tages bereut sie ihren nächtlichen Wutausbruch und sinniert über die möglichen Auswirkungen ihrer künstlerischen Aktivitäten auf Marks Leben, dessen Zustand sich verschlechtert, nachdem sie im Traum gestritten haben. Eine psychoanalytische oder tiefenpsychologische Analyse des Romans erscheint daher durchaus naheliegend, ebenso wie eine vergleichende Analyse, die all jene Texte berücksichtigt, auf die die intertextuellen Verweise rekurrieren.


Auch für raumtheoretische Analysen bietet die Erzählung ein reichhaltiges Potenzial. Insbesondere Theorien, die von einem anthropologischen Raumverständnis geleitet sind wie Birgit Haupts Kategorien des gestimmten Raums, Wahrnehmungs- und Erfahrungsraums, oder Ulf Abrahams Konzepts des „elementar Poetischen“ in Raumkonzepten der fantastischen Kinder- und Jugendliteratur erweisen sich als fruchtbar. Abrahams Annahme, der Mensch sei „ein Orte schaffendes, Räume gestaltendes und seine Wünsche und Ängste auf sie projizierendes Wesen“ (Abraham 2014, 314) wird in Storrs Erzählung durch das Traumsetting ästhetisch ausgestaltet. Die Annahme, dass jede Bewegung im Raum Ausdruck einer Entwicklungsaufgabe sei, findet ebenfalls eine Bestätigung. Bemerkenswert ist jedoch der Umstand, dass die Protagonistin über nahezu die gesamte Erzähldauer hinweg im Bett liegt. Die Bewegung findet demnach lediglich im Geiste bzw. der Traumsphäre statt. Doch entspricht diese Darstellung keineswegs dem Klischee eskapistischen Traumerzählungen, das dem Gros kinderliterarischer Traumreisen (wie etwa den Alice-Texten oder ''Peterchens Mondfahrt'') anhängt, da die träumende Protagonistin den Ort ihres seriellen Traumes zunehmend als bedrohlich und einengend erfährt. Eine durch psychologische oder philosophische Überlegungen erweiterte transdisziplinäre, Raumanalyse, etwa unter Bezugnahme auf Foucaults ''Überwachen und Strafen'' oder Funkes Ausführungen in ''Die Dritte'' Haut zur psychosozialen Bedeutung von Behausungen, die er als Abbild der seelischen Struktur wahrnimmt (Funke 2006, 87), scheint daher ebenso ergiebig.
Auch für raumtheoretische Analysen bietet die Erzählung ein reichhaltiges Potenzial. Insbesondere Theorien, die von einem anthropologischen Raumverständnis geleitet sind wie Birgit Haupts Kategorien des gestimmten Raums, Wahrnehmungs- und Erfahrungsraums, oder Ulf Abrahams Konzepts des „elementar Poetischen“ in Raumkonzepten der fantastischen Kinder- und Jugendliteratur erweisen sich als fruchtbar. Abrahams Annahme, der Mensch sei „ein Orte schaffendes, Räume gestaltendes und seine Wünsche und Ängste auf sie projizierendes Wesen“ (Abraham 2014, 314) wird in Storrs Erzählung durch das Traumsetting ästhetisch ausgestaltet. Die Annahme, dass jede Bewegung im Raum Ausdruck einer Entwicklungsaufgabe sei, findet ebenfalls eine Bestätigung. Bemerkenswert ist jedoch der Umstand, dass die Protagonistin über nahezu die gesamte Erzähldauer hinweg im Bett liegt. Die Bewegung findet demnach lediglich im Geiste bzw. der Traumsphäre statt. Doch entspricht diese Darstellung keineswegs dem Klischee eskapistischen Traumerzählungen, das dem Gros kinderliterarischer Traumreisen (wie etwa den Alice-Texten oder ''Peterchens Mondfahrt'') anhängt, da die träumende Protagonistin den Ort ihres seriellen Traumes zunehmend als bedrohlich und einengend erfährt. Eine durch psychologische oder philosophische Überlegungen erweiterte transdisziplinäre Raumanalyse, etwa unter Bezugnahme auf Foucaults ''Überwachen und Strafen'' oder Funkes Ausführungen in ''Die Dritte'' ''Haut. Zur psychosozialen Bedeutung von Behausungen'', die er als Abbild der seelischen Struktur wahrnimmt (Funke 2006, 87), scheint daher ebenso ergiebig.


Aufschlussreich sind zudem motivgeschichtliche Analysen, die die Bedeutung der erträumten Behausung(en) fokussieren, oder die ambivalente kindlich/adoleszente Wahrnehmung, die im Verhältnis von wacher künstlerischer Aktivität und nächtlichem Träumen zur Darstellung gelangt:
Aufschlussreich sind nicht zuletzt motivgeschichtliche Analysen, die die Bedeutung der erträumten Behausung(en) fokussieren, oder die ambivalente kindlich/adoleszente Wahrnehmung, die im Verhältnis von wacher künstlerischer Aktivität und nächtlichem Träumen ausgestaltet wird:


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Auch die Sphären von Tag und Nacht bzw. Helligkeit und Dunkelheit sind auf erstaunliche Weise ausgestaltet. Sobald Marianne den magischen Stift in die Zeichnung integriert und nun im Traum vorfindet, ist es dort nicht mehr dunkel. In sämtlichen Träumen der Traumserie, mit Ausnahme der letzten beiden, herrscht Dunkelheit. In ihrem finalen Traum, mit dem die Erzählung endet, ist es sonnig und friedlich. Die Veränderung, die durch die Integration des magischen Stifts in die Traumsphäre erfolgt, macht sich demnach auch in der Gestaltung der im Traum herrschenden Tageszeit bemerkbar.
Auch die Sphären von Tag und Nacht bzw. Helligkeit und Dunkelheit sind auf erstaunliche Weise ausgestaltet. Sobald Marianne den magischen Stift in die Zeichnung integriert und nun im Traum vorfindet, ist es dort nicht mehr dunkel. In sämtlichen Träumen der Traumserie, mit Ausnahme der letzten beiden, herrscht Dunkelheit. In ihrem finalen Traum, mit dem die Erzählung endet, ist es sonnig und friedlich. Die Veränderung, die durch die Integration des magischen Stifts in die Traumsphäre erfolgt, macht sich demnach auch in der Gestaltung der im Traum herrschenden Tageszeit bemerkbar.


Storr kreiert mit dieser jugendliterarischen Traumerzählung keinen in sich geschlossenen Text, sondern vermittelt durch das offene Ende einen Eindruck von den Ungewissheiten und ambivalenten Gefühlen, die das wache und traumhafte Erleben der Hauptfigur beeinflussen. Die für ihr Werk charakteristische doppelsinnige Erzählweise, die sie auch in Erzählungen für sehr junge Lesende, etwa ''Polly and the Giant’s Bride'' verwendet, eröffnet mehrere Deutungsmöglichkeiten des Geschilderten, sodass die literarästhetische Inszenierung des Traums hier keine Reduktion (etwa auf die Funktion der Legitimierung fantastischer Ereignisse) erfährt, sondern viel eher die Hybridität und Ambivalenz der Traumsphäre zur Darstellung bringt, die das Phänomen auch im wissenschaftlichen Diskurs auszeichnen.
Storr kreiert mit dieser jugendliterarischen Traumerzählung keinen in sich geschlossenen Text, sondern vermittelt durch das offene Ende einen Eindruck von den Ungewissheiten und ambivalenten Gefühlen, die das wache und traumhafte Erleben der Hauptfigur beeinflussen. Die für ihr Werk charakteristische doppelsinnige Erzählweise, die sie auch in Erzählungen für sehr junge Lesende, z. B. ''Polly and the Giant’s Bride'' verwendet, eröffnet mehrere Deutungsmöglichkeiten des Geschilderten, sodass die literarästhetische Inszenierung des Traums hier keine Reduktion (etwa auf die Funktion der Legitimierung fantastischer Ereignisse) erfährt, sondern viel eher die Hybridität und Ambivalenz der Traumsphäre zur Darstellung bringt, die das Phänomen auch im wissenschaftlichen Diskurs auszeichnen.


<div style="text-align: right;">[[Autoren|Iris Schäfer]]</div>
<div style="text-align: right;">[[Autoren|Iris Schäfer]]</div>
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