Film und Traum (1930-1960): Unterschied zwischen den Versionen
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Gleichzeitig entstehen neue Figurentypen, sei es der erfolgreiche Baseball-Spieler, der sich in ''Fear Strikes Out'' (1957) in eine psychische Institution begeben muss, sei die Weiterentwicklung der geheimnisvollen "femme fragile" mit Persönlichkeitsstörungen – wie etwa die jungen Frauen in ''The Three Faces of Eve'' (1955) oder ''David and Lisa'' (1962) –, oder sei es der Archetyp des Psychiaters andererseits (in diesen Filmen: Dr. Brown, Dr. Luther und Dr. Swinford). | Gleichzeitig entstehen neue Figurentypen, sei es der erfolgreiche Baseball-Spieler, der sich in ''Fear Strikes Out'' (1957) in eine psychische Institution begeben muss, sei die Weiterentwicklung der geheimnisvollen "femme fragile" mit Persönlichkeitsstörungen – wie etwa die jungen Frauen in ''The Three Faces of Eve'' (1955) oder ''David and Lisa'' (1962) –, oder sei es der Archetyp des Psychiaters andererseits (in diesen Filmen: Dr. Brown, Dr. Luther und Dr. Swinford). | ||
Ein letzter Höhepunkt dieses 'goldenen Zeitalters' scheint ausgerechnet der Film [http://traumkulturen.uni-saarland.de/Lexikon-Traumkultur/index.php/%22Freud%22_(John_Huston) ''Freud''] (1962) von John Huston (1906–1987), dessen ursprüngliches Drehbuch von Jean-Paul Sartre geschrieben wurde, bevor sich im weitern Verlauf der 1960er und 1970er Jahren – womöglich auch vor dem Hintergrund des Vietnam-Kriegs und der massenweise in die USA traumatisiert heimkehrenden Soldaten (vgl. Nesselhauf 2017, 199ff.) – das Bild der Psycholog:innen, Psychoanalytiker:innen und Psychiater:innen im Hollywood-Film radikal verändert, als "mental health experts were subjected to the skepticism that was applied to all established institutions" (Young 2012, 50): So zeigt ''One Flew over the Cuckoo's Nest'' von Regisseur Miloš Forman (1932–2018) mit dem offiziellen Ende des "Production Code" in schonungsloser Radikalität auf, wie das psychiatrische System kaum noch der Therapierung dient, und die Klinik längst kein Ort der Heilung mehr ist. | Ein letzter Höhepunkt dieses 'goldenen Zeitalters' scheint ausgerechnet der Film [http://traumkulturen.uni-saarland.de/Lexikon-Traumkultur/index.php/%22Freud%22_(John_Huston) ''Freud''] (1962) von John Huston (1906–1987), dessen ursprüngliches Drehbuch von Jean-Paul Sartre geschrieben wurde, bevor sich im weitern Verlauf der 1960er und 1970er Jahren – womöglich auch vor dem Hintergrund des Vietnam-Kriegs und der massenweise in die USA traumatisiert heimkehrenden Soldaten (vgl. Nesselhauf 2017, 199ff.) – das Bild der Psycholog:innen, Psychoanalytiker:innen und Psychiater:innen im Hollywood-Film radikal verändert, als "mental health experts were subjected to the skepticism that was applied to all established institutions" (Young 2012, 50): So zeigt beispielsweise ''One Flew over the Cuckoo's Nest'' (1975) von Regisseur Miloš Forman (1932–2018) mit dem offiziellen Ende des "Production Code" in schonungsloser Radikalität auf, wie das psychiatrische System kaum noch der Therapierung dient, und die Klinik längst kein Ort der Heilung mehr ist. | ||
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Nesselhauf, Jonas: Traum und Film (1930-1960). In: Lexikon Traumkultur. Ein Wiki des Graduiertenkollegs "Europäische Traumkulturen", | Nesselhauf, Jonas: Traum und Film (1930-1960). In: Lexikon Traumkultur. Ein Wiki des Graduiertenkollegs "Europäische Traumkulturen", 2021; http://traumkulturen.uni-saarland.de/Lexikon-Traumkultur/index.php/Film_und_Traum_(1930-1960). | ||
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