Film und Traum (1930-1960): Unterschied zwischen den Versionen

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Die Darstellung von Psychoanalyse und Psychotherapie wurde in den folgenden Jahren intensiver – und seriöser: Dieses "Golden Age of Psychiatry" im Hollywoodfilm (vgl. Young 2012, 50) ist dabei stark beeinflusst vom sich veränderten Verständnis von Psychologie und Psychiatrie, von Traum und Träumen.
Die Darstellung von Psychoanalyse und Psychotherapie wurde in den folgenden Jahren intensiver – und seriöser: Dieses "Golden Age of Psychiatry" im Hollywoodfilm (vgl. Young 2012, 50) ist dabei stark beeinflusst vom sich veränderten Verständnis von Psychologie und Psychiatrie, von Traum und Träumen.


Ein Meilenstein im diskursiven Wissen stellt dabei die 'Entdeckung' der REM-Schlafphase im Jahre 1953 durch Eugene Aserinsky (1921–1998) und Nathaniel Kleitman (1895–1999) dar (vgl. Mertens 2009, 89f.), mit baldigen Auswirkungen auf die Künste: Denn anders als der noch stark von Freud beeinflusste [http://traumkulturen.uni-saarland.de/Lexikon-Traumkultur/index.php/%22Un_chien_andalou%22_(Luis_Bu%C3%B1uel)#Surrealismus_und_Traum surrealistischen Experimente] – wie etwa [http://traumkulturen.uni-saarland.de/Lexikon-Traumkultur/index.php/%22Un_chien_andalou%22_(Luis_Bu%C3%B1uel) ''Un Chien Andalou''] (Frankreich, 1929) – oder der Jungianisch inspirierte Episodenfilm ''Dreams That Money Can Buy'' (USA, 1947; vgl. Kracauer 1985, 256), versuchen spätere Produktionen sich diesem neuen Traumwissen nun auch mit neuen Traumbildern filmästhetisch anzunähern. So verwendet etwa der schwedische Regisseur Ingmar Bergman (1918–2007) in seinem 1966 erschienenen Film [http://traumkulturen.uni-saarland.de/Lexikon-Traumkultur/index.php/%22Persona%22_(Ingmar_Bergman) ''Persona''] ein programmatisches "Aneinandermontieren kurzer Einstellungen verschiedener Gegenstände, Lebewesen und Szenarien, abrupte Szenenwechsel, Ansichten, die fragmentarisch bleiben, Zeitrafferaufnahmen, [oder] ungewohnte Bilder, die jähe Stimmungsumschwünge bewirken" (Brütsch 2009, 36).
Ein Meilenstein im diskursiven Wissen stellt dabei die 'Entdeckung' der REM-Schlafphase im Jahre 1953 durch Eugene Aserinsky (1921–1998) und Nathaniel Kleitman (1895–1999) dar (vgl. Mertens 2009, 89 f.), mit baldigen Auswirkungen auf die Künste: Denn anders als der noch stark von Freud beeinflusste [http://traumkulturen.uni-saarland.de/Lexikon-Traumkultur/index.php/%22Un_chien_andalou%22_(Luis_Bu%C3%B1uel)#Surrealismus_und_Traum surrealistischen Experimente] – wie etwa [http://traumkulturen.uni-saarland.de/Lexikon-Traumkultur/index.php/%22Un_chien_andalou%22_(Luis_Bu%C3%B1uel) ''Un Chien Andalou''] (Frankreich, 1929) – oder der Jungianisch inspirierte Episodenfilm ''Dreams That Money Can Buy'' (USA, 1947; vgl. Kracauer 1985, 256), versuchen spätere Produktionen sich diesem neuen Traumwissen nun auch mit neuen Traumbildern filmästhetisch anzunähern. So verwendet etwa der schwedische Regisseur Ingmar Bergman (1918–2007) in seinem 1966 erschienenen Film [http://traumkulturen.uni-saarland.de/Lexikon-Traumkultur/index.php/%22Persona%22_(Ingmar_Bergman) ''Persona''] ein programmatisches "Aneinandermontieren kurzer Einstellungen verschiedener Gegenstände, Lebewesen und Szenarien, abrupte Szenenwechsel, Ansichten, die fragmentarisch bleiben, Zeitrafferaufnahmen, [oder] ungewohnte Bilder, die jähe Stimmungsumschwünge bewirken" (Brütsch 2009, 36).


Gleichzeitig entstehen neue Figurentypen, sei es der erfolgreiche Baseball-Spieler, der sich in ''Fear Strikes Out'' (Robert Mulligan; USA, 1957) in eine psychische Institution begeben muss, sei es die Weiterentwicklung der geheimnisvollen "femme fragile" mit Persönlichkeitsstörungen – wie etwa die jungen Frauen in ''The Three Faces of Eve'' (Nunnally Johnson; USA, 1955) oder ''David and Lisa'' (Frank Perry; USA, 1962) – oder der Archetyp des Psychiaters (in diesen Filmen: Dr. Brown, Dr. Luther und Dr. Swinford).
Gleichzeitig entstehen neue Figurentypen, sei es der erfolgreiche Baseball-Spieler, der sich in ''Fear Strikes Out'' (Robert Mulligan; USA, 1957) in eine psychische Institution begeben muss, sei es die Weiterentwicklung der geheimnisvollen "femme fragile" mit Persönlichkeitsstörungen – wie etwa die jungen Frauen in ''The Three Faces of Eve'' (Nunnally Johnson; USA, 1955) oder ''David and Lisa'' (Frank Perry; USA, 1962) – oder der Archetyp des Psychiaters (in diesen Filmen: Dr. Brown, Dr. Luther und Dr. Swinford).