"Werde munter mein Gemüte" (Johann Rist): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 15. Mai 2022, 16:43 Uhr
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Rists ''Werde munter mein Gemüte'' weist eine regelmäßige formale Gestalt auf, die die Sangbarkeit des Abendliedes unterstützt: Es besteht aus zwölf Strophen mit jeweils acht Versen. Das Reimschema setzt sich zusammen aus einem Kreuzreim gefolgt von zwei Paarreimen (ababccdd) mit regelmäßig wechselnden weiblichen (a- und d-Reim) und männlichen Kadenzen (b- und c-Reim). Beim Metrum handelt es sich um einen vierhebigen Trochäus. Die schlichte Form ist charakteristisch für barocke (Abend-)Lieder bzw. geistliche Barockdichtung im Allgemeinen: „Die Gestalt der geistlichen Lyrik ist weitgehend durch die Tradition bestimmt. Ihre Themen werden seit Luthers Tagen von Generation zu Generation weitergegeben. Die alten Melodien bestimmen den Rhythmus der Lieder; nur sehr zögernd dringt der Alexandriner in das Kirchenlied | Rists ''Werde munter mein Gemüte'' weist eine regelmäßige formale Gestalt auf, die die Sangbarkeit des Abendliedes unterstützt: Es besteht aus zwölf Strophen mit jeweils acht Versen. Das Reimschema setzt sich zusammen aus einem Kreuzreim gefolgt von zwei Paarreimen (ababccdd) mit regelmäßig wechselnden weiblichen (a- und d-Reim) und männlichen Kadenzen (b- und c-Reim). Beim Metrum handelt es sich um einen vierhebigen Trochäus. Die schlichte Form ist charakteristisch für barocke (Abend-)Lieder bzw. geistliche Barockdichtung im Allgemeinen: „Die Gestalt der geistlichen Lyrik ist weitgehend durch die Tradition bestimmt. Ihre Themen werden seit Luthers Tagen von Generation zu Generation weitergegeben. Die alten Melodien bestimmen den Rhythmus der Lieder; nur sehr zögernd dringt der Alexandriner in das Kirchenlied ein“ (Zell 1971, 80). Ebenso ist Rists Abendlied wie auch vergleichbare geistliche Lieder des Barock hinsichtlich der Sprache eher einfach gehalten; der zeitgenössische Schriftsteller Albert Graf Curtz (1600-1671) spricht diesbezüglich von der „Einfalt deß heyligen Lieds“ (Curtz 1659, Ax r.). Als Stilprinzip der geistlichen Barocklyrik tritt anstelle der rhetorischen Ausschmückung die (häusliche) Andacht (vgl. Zell 1971). | ||
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