Sowohl die literarische Qualität als auch die Originalität ihrer Erzähltexte sind bereits seit der Nominierung von ''La Femme de Gilles'' für den Prix Goncourt und den Prix Fémina im Jahre 1937 unangefochten. Gleichwohl lässt sich das Bourdouxhe’sche Schreiben literaturästhetisch nur schwer einordnen. Es umfasst naturalistische wie surrealistische Elemente und bündelt gesellschaftspolitische Beobachtungen (Aron 2006) mit privaten, subjektiven Erfahrungen (Sarlet 1993), die in der Perspektive einzelner, sich meist innerhalb der häuslichen Sphäre bewegender Frauenfiguren zusammenlaufen (Paque 2011). Bourdouxhe lotet erzählend subtile Wahrnehmungsphänomene, vor allem körperlich-sinnliche Eindrücke, gedankliche Assoziationsprozesse und diffuse, rational nicht fassbare Bewusstseinszustände aus, die durch scheinbar banale Alltagsereignisse oder stereotype Redeweisen in Gang gesetzt werden. Damit rücken ihre Texte poetologisch und stilistisch in die Nähe der ''Tropismes'' (1939) von Nathalie Sarraute, dem ‚Gründungstext’ der späteren ''nouveaux romanciers''. | Sowohl die literarische Qualität als auch die Originalität ihrer Erzähltexte sind bereits seit der Nominierung von ''La Femme de Gilles'' für den Prix Goncourt und den Prix Fémina im Jahre 1937 unangefochten. Gleichwohl lässt sich das Bourdouxhe’sche Schreiben literaturästhetisch nur schwer einordnen. Es umfasst naturalistische wie surrealistische Elemente und bündelt gesellschaftspolitische Beobachtungen (Aron 2006) mit privaten, subjektiven Erfahrungen (Sarlet 1993), die in der Perspektive einzelner, sich meist innerhalb der häuslichen Sphäre bewegender Frauenfiguren zusammenlaufen (Paque 2011). Bourdouxhe lotet erzählend subtile Wahrnehmungsphänomene, vor allem körperlich-sinnliche Eindrücke, gedankliche Assoziationsprozesse und diffuse, rational nicht fassbare Bewusstseinszustände aus, die durch scheinbar banale Alltagsereignisse oder stereotype Redeweisen in Gang gesetzt werden. Damit rücken ihre Texte poetologisch und stilistisch in die Nähe der ''Tropismes'' (1939) von Nathalie Sarraute, dem ‚Gründungstext’ der späteren ''nouveaux romanciers''. |