Das Bild vom göttlichen Beschützer in der Nacht wird in den abschließenden drei Strophen erweitert: Der Segen Gottes wird als Bettdecke metaphorisiert, die sich schützend über das schlafende Ich legen soll. Gott soll jedoch nicht nur das Ich selbst behüten, sondern den christlichen Wertevorstellungen der Zeit folgend auch all das, was diesem zugehörig oder wichtig ist – selbst seine Feinde: „Leib und Seele/ Muth und Blut/ Weib und Kinder/ Haab’ und Gut/ Freunde/ Feind’ und Haußgenossen/ Seyn in deinen Schutz geschlossen.“ (Str. 10) Mit der Formulierung „Weib und Kinder“ wird dabei erstmals eine geschlechtliche Markierung des lyrischen Ichs angedeutet. Eine männliche Sprechinstanz erscheint insofern plausibel, als davon auszugehen ist, dass das Vorsingen von Abendliedern traditionell durch den Hausvater erfolgte, dem in der frühen Neuzeit sowie darüber hinaus die (An-)Leitung häuslicher Andachten zufiel (vgl. Meyer 2020, 476), wie etwa auch das ein Jahrhundert später erschienene Abend- und heutige Volkslied ''Der Mond ist aufgegangen'' (ED 1779)<ref>Claudius’ Abendlied ''Der Mond ist aufgegangen'' erschien erstmals 1779 im ''Musen Almanach''.</ref> von Matthias Claudius (1740 bis 1815) impliziert (vgl. Str. 3 und 7). | Das Bild vom göttlichen Beschützer in der Nacht wird in den abschließenden drei Strophen erweitert: Der Segen Gottes wird als Bettdecke metaphorisiert, die sich schützend über das schlafende Ich legen soll. Gott soll jedoch nicht nur das Ich selbst behüten, sondern den christlichen Wertevorstellungen der Zeit folgend auch all das, was diesem zugehörig oder wichtig ist – selbst seine Feinde: „Leib und Seele/ Muth und Blut/ Weib und Kinder/ Haab’ und Gut/ Freunde/ Feind’ und Haußgenossen/ Seyn in deinen Schutz geschlossen.“ (Str. 10) Mit der Formulierung „Weib und Kinder“ wird dabei erstmals eine geschlechtliche Markierung des lyrischen Ichs angedeutet. Eine männliche Sprechinstanz erscheint insofern plausibel, als davon auszugehen ist, dass das Vorsingen von Abendliedern traditionell durch den Hausvater erfolgte, dem in der frühen Neuzeit sowie darüber hinaus die (An-)Leitung häuslicher Andachten zufiel (vgl. Meyer 2020, 476), wie etwa auch das ein Jahrhundert später erschienene Abend- und heutige Volkslied ''Der Mond ist aufgegangen'' (ED 1779)<ref>Claudius’ Abendlied ''Der Mond ist aufgegangen'' erschien erstmals 1779 im ''Musen Almanach''.</ref> von Matthias Claudius (1740 bis 1815) impliziert (vgl. Str. 3 und 7). |