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==Der Autor==
 
==Der Autor==
 
Wie bei vielen mittelalterlichen Autoren ist über Wernher dem Gärtner nur sehr wenig bekannt. Der einzige Nachweis ist die Namensnennung im ''Helmbrecht'':  
 
Wie bei vielen mittelalterlichen Autoren ist über Wernher dem Gärtner nur sehr wenig bekannt. Der einzige Nachweis ist die Namensnennung im ''Helmbrecht'':  
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{| cellpadding="0" cellspacing="0" border="0" style="border: 0px; background-color: #ffffff; border-left: 2px solid #7b879e; margin-bottom: 0.4em; margin-left: 0.1em; margin-right: auto; width: auto;"
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:''<span style="color: #7b879e;">swer iu ditze mære lese,</span> ''
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:<span style="color: #7b879e;">''bitet, daz im got genædec wese''</span>
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:<span style="color: #7b879e;">''und dem tihtære,''</span>
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:<span style="color: #7b879e;">''der heizet Wernher der Gartenære.'' (H V.1931''–''1934)</span>
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:<span style="color: #7b879e;">(Wer auch immer euch diese Geschichte vorliest, betet darum, dass Gott ihm gnädig sei und auch dem Dichter, der heißt Wernher der Gärtner. )<ref>Der Text wird nach der neuesten Fassung von Karl-Heinz Göttert (2015) zitiert (im Fließtext mit der Sigle H und der entsprechenden Versangabe). Alle Übersetzungen sind jedoch aus der älteren Fassung von Helmut Brackert, Windfried Frey und Dieter Seitz übernommen (1972), da sich die ältere Übersetzung näher am Text orientiert.</ref>.</span>
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|}Zu seiner Person gibt es mehrere Interpretationen: So wird der Beiname „der Gärtner“ als Herkunftsname gedeutet (Garten/Garda), wobei er dort für längere Zeit ansässig gewesen oder sogar geboren sein könnte (Nolte 2012, Fränkel 1897). Weiterhin könnte der Beiname als Künstlername verstanden werden, wie ihn viele fahrende Dichter zu dieser Zeit trugen (Nolte 2012). Dass Wernher als fahrender Dichter bzw. Berufsdichter aufgefasst wird, der seine Dichtungen an Adelshöfen vortrug, liegt u.a. an „Form und Ausdruck seines dichterischen Schaffens“ (Fränkel 1897) sowie an einer Bemerkung des Erzählers:
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:''<span style="color: #7b879e;">swie vil ich var enwadele,</span>''
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:<span style="color: #7b879e;">''sô bin ich an deheiner stete,''</span>
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:<span style="color: #7b879e;">''dâ man mir tuo, als man im tete.'' (H V.848''–''850)</span>
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:<span style="color: #7b879e;">(Wieweit ich auch herumkomme, ich komme nirgendwo hin, wo man mich behandelt, wie man ihn behandelt.)</span>
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|}Auch eine Zuordnung zu den Wandermönchen ist nicht ausgeschlossen (Nolte 2012; Fränkel 1897).
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''swer iu ditze mære lese,
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==Traum und Traumdeutung im Helmbrecht==
bitet, daz im got genædec wese
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Die vier Träume im Helmbrecht werden von einer einzigen Figur, dem Vater, geträumt. Jedoch wird nur deren Inhalt nachträglich durch den Träumenden im Dialog mit seinem Sohn wiedergegeben; das Träumen ist kein Teil der Erzählung. Thematisch sind sie eng miteinander verbunden, da sie die Konsequenzen für Helmbrechts Taten als Raubritter prophezeien; in einer sich steigernden Form berichtet der Vater seinem Sohn von diesen Träumen und versucht, ihn zu warnen. Da Helmbrecht jedoch diesen Vorausdeutungen abweisend gegenübersteht, kehrt er seiner Familie den Rücken zu. Am Ende erfüllen sich die Träume in der Reihenfolge, in der der Vater sie geträumt hat.  
und dem tihtære,
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der heizet Wernher der Gartenære.'' (H V. 1931–1934)
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(Wer auch immer euch diese Geschichte vorliest, betet darum, dass Gott ihm gnädig sei und auch dem Dichter, der heißt Wernher der Gärtner. )<ref>Der Text wird nach der neuesten Fassung von Karl-Heinz Göttert (2015) zitiert (im Fließtext mit der Sigle H und der entsprechenden Versangabe). Alle Übersetzungen sind jedoch aus der älteren Fassung von Helmut Brackert, Windfried Frey und Dieter Seitz übernommen (1972), da sich die ältere Übersetzung näher am Text orientiert.</ref>
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Zu seiner Person gibt es mehrere Interpretationen: So wird der Beiname „der Gärtner“ als Herkunftsname gedeutet (Garten/Garda), wobei er dort für längere Zeit ansässig gewesen oder sogar geboren sein könnte (Nolte 2012, Fränkel 1897). Weiterhin könnte der Beiname als Künstlername verstanden werden, wie ihn viele fahrende Dichter zu dieser Zeit trugen (Nolte 2012). Dass Wernher als fahrender Dichter bzw. Berufsdichter aufgefasst wird, der seine Dichtungen an Adelshöfen vortrug, liegt u.a. an „Form und Ausdruck seines dichterischen Schaffens“ (Fränkel 1897) sowie an einer Bemerkung des Erzählers:
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''swie vil ich var enwadele,
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sô bin ich an deheiner stete,
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dâ man mir tuo, als man im tete.'' (H V. 848–850)
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(Wieweit ich auch herumkomme, ich komme nirgendwo hin, wo man mich behandelt, wie man ihn behandelt.)
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Auch eine Zuordnung zu den Wandermönchen ist nicht ausgeschlossen (Nolte 2012; Fränkel 1897).
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==Traum und Traumdeutung im ''Helmbrecht''==
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Die vier Träume im ''Helmbrecht'' werden von einer einzigen Figur, dem Vater, geträumt. Jedoch wird nur deren Inhalt nachträglich durch den Träumenden im Dialog mit seinem Sohn wiedergegeben; das Träumen ist kein Teil der Erzählung. Thematisch sind sie eng miteinander verbunden, da sie die Konsequenzen für Helmbrechts Taten als Raubritter prophezeien; in einer sich steigernden Form berichtet der Vater seinem Sohn von diesen Träumen und versucht, ihn zu warnen. Da Helmbrecht jedoch diesen Vorausdeutungen abweisend gegenübersteht, kehrt er seiner Familie den Rücken zu. Am Ende erfüllen sich die Träume in der Reihenfolge, in der der Vater sie geträumt hat.  
      
===Prognostische Träume: Vier Vorausdeutungen auf Helmbrechts Strafen===
 
===Prognostische Träume: Vier Vorausdeutungen auf Helmbrechts Strafen===
 
Die vier Träume können hinsichtlich Art und Schwere der Strafen unterschieden werden, die Helmbrecht ereilen werden. Der erste Traum handelt von Helmbrechts Blendung:
 
Die vier Träume können hinsichtlich Art und Schwere der Strafen unterschieden werden, die Helmbrecht ereilen werden. Der erste Traum handelt von Helmbrechts Blendung:
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''„dû hetest zwei lieht in der hant,  
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''„dû hetest zwei lieht in der hant, ''
 
diu brunnen, daz si durch diu lant
 
diu brunnen, daz si durch diu lant
 
lûhten mit ir schîne.
 
lûhten mit ir schîne.
 
lieber sun der mîne,  
 
lieber sun der mîne,  
 
sust troumt mir vert von einem man,  
 
sust troumt mir vert von einem man,  
den sach ich hiure blinden gân.“'' (H V. 581–586)
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den sach ich hiure blinden gân.“'' (H V. 581–586)''
 
(Du hattest zwei Lichter in der Hand, die brannten, so dass sie weithin leuchteten mit ihrem Schein. Mein lieber Sohn, so träumte mir vergangenes Jahr von einem Mann, den ich dieses Jahr blind umhergehen sah.)
 
(Du hattest zwei Lichter in der Hand, die brannten, so dass sie weithin leuchteten mit ihrem Schein. Mein lieber Sohn, so träumte mir vergangenes Jahr von einem Mann, den ich dieses Jahr blind umhergehen sah.)
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Der dritte Traum behandelt das Abschlagen einer Hand, was über die Metapher des gestutzten Flügels dargeboten wird. Gleichzeitig steht der Ausdruck des hohen Fliegens für Helmbrechts Hochfahrt, die aufgrund des gestutzten Flügels zu einem tiefen Fall und abrupten Ende kommen wird (Seelbach 1987, 100):  
 
Der dritte Traum behandelt das Abschlagen einer Hand, was über die Metapher des gestutzten Flügels dargeboten wird. Gleichzeitig steht der Ausdruck des hohen Fliegens für Helmbrechts Hochfahrt, die aufgrund des gestutzten Flügels zu einem tiefen Fall und abrupten Ende kommen wird (Seelbach 1987, 100):  
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''„dû soldest fliegen hôhe'
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''„dû soldest fliegen hôhe''
 
über walt und über lôhe:
 
über walt und über lôhe:
 
ein vettich wart dir versniten,
 
ein vettich wart dir versniten,
dô wart dîn vliegen vermiten.“'' (H V. 605–608)
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dô wart dîn vliegen vermiten.“'' (H V. 605–608)''
 
(„Du warst dabei, hoch über Wald und Gebüsch zu fliegen. Doch ein Flügel wurde dir zerschnitten, und damit war es mit deinem Flug vorbei.“)
 
(„Du warst dabei, hoch über Wald und Gebüsch zu fliegen. Doch ein Flügel wurde dir zerschnitten, und damit war es mit deinem Flug vorbei.“)
    
Diese drei Träume werden als rechtliche Bestrafungen des Richters und des Schergen für Helmbrechts Verbrechen als Raubritter in Erfüllung gehen (H V. 1690–1702). Bevor der Vater den vierten Traum erzählt, betont er, dass alle anderen Träume nicht mit diesem zu vergleichen seien (H V. 617–619), denn:
 
Diese drei Träume werden als rechtliche Bestrafungen des Richters und des Schergen für Helmbrechts Verbrechen als Raubritter in Erfüllung gehen (H V. 1690–1702). Bevor der Vater den vierten Traum erzählt, betont er, dass alle anderen Träume nicht mit diesem zu vergleichen seien (H V. 617–619), denn:
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''„dû stüende ûf einem boume;
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''„dû stüende ûf einem boume; ''
 
von dînen füezen unz an daz gras
 
von dînen füezen unz an daz gras
 
wol anderhalp klâfter was;
 
wol anderhalp klâfter was;
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owê, sun, des troumes!
 
owê, sun, des troumes!
 
owê, sun, des boumes!
 
owê, sun, des boumes!
owê des raben, owê der krân!“'' (H V. 620–631)
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owê des raben, owê der krân!“'' (H V. 620–631)''
 
(Du standest auf einem Baum; von deinen Füßen bis zum Gras waren es wohl anderthalb Klafter; auf einem Zweig über deinem Kopf saß ein Rabe und neben ihm eine Krähe. Dein Haar war ganz struppig. Da kämmte dir dein Haupt auf der rechten Seite jener Rabe, und auf der Linken scheitelte es dir die Krähe. Weh, Sohn, über den Traum. Weh, Sohn, über den Baum. Weh über die Raben, weh über die Krähe.“)
 
(Du standest auf einem Baum; von deinen Füßen bis zum Gras waren es wohl anderthalb Klafter; auf einem Zweig über deinem Kopf saß ein Rabe und neben ihm eine Krähe. Dein Haar war ganz struppig. Da kämmte dir dein Haupt auf der rechten Seite jener Rabe, und auf der Linken scheitelte es dir die Krähe. Weh, Sohn, über den Traum. Weh, Sohn, über den Baum. Weh über die Raben, weh über die Krähe.“)
 
 
 
Dieser letzte Traum ist eine Vorausdeutung auf die Rache der Bauern, die Helmbrecht für seine Verbrechen an ihnen und ihren Familien an einem Baum erhängen werden. Das Todesmotiv wird verstärkt durch die wiederholte Erwähnung von Rabe und Krähe, die Helmbrechts Haar, ein markantes Symbol seines Hochmuts, zerstören. Rabe und Krähe können als Toten- und Unglücksvögel interpretiert werden (Seelbach 1987, 17–21, 100 f.). Die anaphorische Reihung des Ausdrucks ''owê'' ist ein typischer Marker für eine Klage und rückt diesen Traum in das Licht einer Totenklage (Seelbach 1987, 100). Am Ende der Erzählung werden die Bauern Helmbrechts Haube und Haar zerrissen haben und ihn ironisch ermahnen, ''„nu hüete der hûben, Helmbreht!“'' (H V. 1879, „Nun gibt acht auf deine Haube, Helmbrecht!“). Die zu Beginn ausführlich beschriebene geschichtstragende Haube  (H V. 26–106) <ref>Die Geschichten, die auf dem Hut abgebildet sind, stellen Erzählungen in der Erzählung dar und können als wertende Elemente sowie als weitere Prolepsen verstanden werden. Denn sie zeigen historische Handlungen, die aufgrund des jeweiligen Verhaltens einer Person ein negatives oder positives Exempel bilden, so z.B. das Exempel des vermessenen Paris als Warnung oder das des treuen Eneas als Ermahnung (Seelbach 1987, 27 f.).</ref> und das betont lange, lockige Haar des Protagonisten (H V. 9–15), die mehrfach vom Erzähler als nicht standesgemäß deklariert werden, fungieren als objektbezogene Rahmung der Handlung; sie sind sichtbare Symbole seiner Hochfahrt und seines tiefen Falls. Von Beginn an hebt der Erzähler so Helmbrechts materiellen Aufstiegsdrang hervor; schnell zeichnet sich ab, dass er mit dem höfischen Leben „nichts anderes verbindet als dasjenige des Raubritters und Strauchdiebes“ (Honemann 2001, 35, 39), denn mehrfach äußert er, dass er rauben, plündern und Menschen Gewalt antun will (H V. 361–388, 370–374, 379, 384, 408–423; Honemann 2001, 38). Das Bild der auf die Haube gestickten Vögel, die am Schluss auf dem Boden verteilt liegen, hebt den Eindruck hervor, dass dies die Ursache seines Scheiterns ist, da ''siteche und galander, sparwære und turteltûben'' (H V. 1888 f., Sittiche und Lerchen, Sperber und Turteltauben) antithetisch zu den Raben und Krähen des vierten Traumes gelesen werden können (Seelbach 1987, 21). Die Träume unterstützen diese rahmende Funktion maßgeblich.  
 
Dieser letzte Traum ist eine Vorausdeutung auf die Rache der Bauern, die Helmbrecht für seine Verbrechen an ihnen und ihren Familien an einem Baum erhängen werden. Das Todesmotiv wird verstärkt durch die wiederholte Erwähnung von Rabe und Krähe, die Helmbrechts Haar, ein markantes Symbol seines Hochmuts, zerstören. Rabe und Krähe können als Toten- und Unglücksvögel interpretiert werden (Seelbach 1987, 17–21, 100 f.). Die anaphorische Reihung des Ausdrucks ''owê'' ist ein typischer Marker für eine Klage und rückt diesen Traum in das Licht einer Totenklage (Seelbach 1987, 100). Am Ende der Erzählung werden die Bauern Helmbrechts Haube und Haar zerrissen haben und ihn ironisch ermahnen, ''„nu hüete der hûben, Helmbreht!“'' (H V. 1879, „Nun gibt acht auf deine Haube, Helmbrecht!“). Die zu Beginn ausführlich beschriebene geschichtstragende Haube  (H V. 26–106) <ref>Die Geschichten, die auf dem Hut abgebildet sind, stellen Erzählungen in der Erzählung dar und können als wertende Elemente sowie als weitere Prolepsen verstanden werden. Denn sie zeigen historische Handlungen, die aufgrund des jeweiligen Verhaltens einer Person ein negatives oder positives Exempel bilden, so z.B. das Exempel des vermessenen Paris als Warnung oder das des treuen Eneas als Ermahnung (Seelbach 1987, 27 f.).</ref> und das betont lange, lockige Haar des Protagonisten (H V. 9–15), die mehrfach vom Erzähler als nicht standesgemäß deklariert werden, fungieren als objektbezogene Rahmung der Handlung; sie sind sichtbare Symbole seiner Hochfahrt und seines tiefen Falls. Von Beginn an hebt der Erzähler so Helmbrechts materiellen Aufstiegsdrang hervor; schnell zeichnet sich ab, dass er mit dem höfischen Leben „nichts anderes verbindet als dasjenige des Raubritters und Strauchdiebes“ (Honemann 2001, 35, 39), denn mehrfach äußert er, dass er rauben, plündern und Menschen Gewalt antun will (H V. 361–388, 370–374, 379, 384, 408–423; Honemann 2001, 38). Das Bild der auf die Haube gestickten Vögel, die am Schluss auf dem Boden verteilt liegen, hebt den Eindruck hervor, dass dies die Ursache seines Scheiterns ist, da ''siteche und galander, sparwære und turteltûben'' (H V. 1888 f., Sittiche und Lerchen, Sperber und Turteltauben) antithetisch zu den Raben und Krähen des vierten Traumes gelesen werden können (Seelbach 1987, 21). Die Träume unterstützen diese rahmende Funktion maßgeblich.  
 
Die Erfüllung der ersten drei Träume wird im letzten Dialog zwischen Vater und Sohn erwähnt, in dem der Meier ihm die rhetorische Frage stellt, ''„ob die troume drî an iu sint bewæret?“'' (H V. 1786 f., „ob sich die drei Träume nicht an Euch erfüllt haben“). Da Helmbrecht, sowohl blind als auch ohne Hand und Fuß vor ihm stehend, offensichtlich die angekündigten Strafen erhalten hat, erwartet der Vater keine Antwort, sondern prophezeit ihm erneut auf der Basis seines Traumwissens ein schlimmes Ende. Er schickt ihn fort, ''„ê der vierde troum ergê“'' (H V. 1790, „bevor der vierte Traum in Erfüllung geht“). Mit dieser Erinnerung besteht kein Zweifel, dass auch der letzte Traum, der die Ankündigung des Todes enthält, eintreten wird. Nach Helmbrechts Tod hebt ein abschließender Erzählerkommentar aufgrund seiner finalen Position die prognostische Funktion der Träume explizit hervor:  
 
Die Erfüllung der ersten drei Träume wird im letzten Dialog zwischen Vater und Sohn erwähnt, in dem der Meier ihm die rhetorische Frage stellt, ''„ob die troume drî an iu sint bewæret?“'' (H V. 1786 f., „ob sich die drei Träume nicht an Euch erfüllt haben“). Da Helmbrecht, sowohl blind als auch ohne Hand und Fuß vor ihm stehend, offensichtlich die angekündigten Strafen erhalten hat, erwartet der Vater keine Antwort, sondern prophezeit ihm erneut auf der Basis seines Traumwissens ein schlimmes Ende. Er schickt ihn fort, ''„ê der vierde troum ergê“'' (H V. 1790, „bevor der vierte Traum in Erfüllung geht“). Mit dieser Erinnerung besteht kein Zweifel, dass auch der letzte Traum, der die Ankündigung des Todes enthält, eintreten wird. Nach Helmbrechts Tod hebt ein abschließender Erzählerkommentar aufgrund seiner finalen Position die prognostische Funktion der Träume explizit hervor:  
''ich wæne, des vater troum
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''ich wæne, des vater troum''
 
daz er sich hie bewære.
 
daz er sich hie bewære.
hie endet sich das mære.'' (H V. 1910–1912)
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hie endet sich das mære.'' (H V. 1910–1912)''
 
(Ich glaube, dass sich der Traum des Vaters damit erfüllte. Hier ist die Geschichte zuende.)
 
(Ich glaube, dass sich der Traum des Vaters damit erfüllte. Hier ist die Geschichte zuende.)
    
===Die Funktionen der Träume===
 
===Die Funktionen der Träume===
Die Träume haben eine essenzielle Bedeutung für den Handlungsverlauf und fungieren als Kernmotive der Erzählung. Angelehnt an die antike Auffassung, Träume könnten Vorausdeutungen auf zukünftige Ereignisse geben, spielt auch Wernhers Helmbrecht mit den Träumen als Stilmittel (Wittmer-Butsch 1990; Weber 2008; Haubrichs 1979; Haag 2003). Indem im Helmbrecht alle Vorausdeutungen wahr werden, verwendet Wernher sie in Übereinstimmung mit Macrobius’ dreiteiliger Klassifikation der „prognostischen, divinatorisch relevanten Gesichte“ (Haubrichs 1979, 246) in ''oracula'', ''visiones'' und ''somnia'' (Haubrichs 1979, 245 f.). <ref>Macrobius (4./5. Jahrhundert) unterteilt Träume in prognostische und agnostische, wodurch ein fünfteiliges Modell entsteht. Die Klasse der agnostischen, unbedeutsamen Gesichte umfasst ''insomnia'' (Träume mit psychosomatischer Ursache, hervorgerufen durch körperliche Reize oder Wünsche / Sorgen) und ''visus'' bzw. ''phantasmata'' („nebelhaft undeutliche Erscheinungen, Trugbilder zwischen Tag und Traum“). Die Klasse der prognostischen, bedeutsamen Gesichte beinhaltet die bereits genannten ''oracula'' (Ankündigungen bzw. Anweisungen durch heilige oder autoritative Instanz), ''visiones'' („exakte Vorwegnahmen des zukünftigen Geschehens“) und somnia (Symbolträume, die einer Interpretation bedürfen) (Haubrichs 1979, 245; Macrobius, 2019, III, 2 f.).</ref> Der Text steht einer vom frühen bis späten Mittelalter parallel verbreiteten Skepsis gegenüber prognostischen Träumen entgegen.<ref>Im Mittelalter warnte z.B. Papst Gregor der Große vor der Einflussnahme des Bösen durch Träume, da nur Heilige Empfänger göttlicher Botschaften sein könnten und nur diese fähig wären, zwischen einer göttlichen oder teuflisch-dämonischen Herkunft zu unterscheiden (Wittmer-Butsch 1990, 106 f.). Stark rezipiert wurden im Mittelalter auch die Schriften des Aristoteles über Schlaf und Traum, in denen ausschließlich Körper und Seele als Entstehungsorte der Träume deklariert werden (Weber 2008, 30–32).</ref> „[I]m Licht der antiken und christlichen Auffassungen“ (Seelbach 1987, 99) fungieren die Traumnarrative als prognostische Warnungen innerhalb der Erzählung und tragen aufgrund ihrer voraussagenden Charakteristik eine proleptische Funktion auf der narrativen Ebene. Erzählerische Spannung wird aufgebaut, indem die Folgen des Raubrittertums für Helmbrecht zwar durch die Träume angekündigt werden, aber unklar bleibt, ob, wann und durch welche Instanzen sich die Träume erfüllen. Durch die detaillierte anfängliche Beschreibung der ritterlichen Statussymbole, die im Kontrast zu den wertenden, negativen Erzählerkommentaren stehen, werden sie zu sichtbaren Zeichen von Helmbrechts ''superbia''; mit den anschließenden prognostischen Warnträumen wird so „Spannung zwischen der Ausgangssituation und den Folgen“ (Sowinski 1968, 226) geschaffen (Menke 1993, 24, 61 f.). Unterstützend bringt der Erzähler mehrmals proleptische Kommentare im Einklang mit den Warnträumen ein (H V. 680–683), wodurch sie „zu einem Motor der erzählerischen Spannung“ werden (Haubrichs 1979, 256).  
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Die Träume haben eine essenzielle Bedeutung für den Handlungsverlauf und fungieren als Kernmotive der Erzählung. Angelehnt an die antike Auffassung, Träume könnten Vorausdeutungen auf zukünftige Ereignisse geben, spielt auch Wernhers Helmbrecht mit den Träumen als Stilmittel (Wittmer-Butsch 1990; Weber 2008; Haubrichs 1979; Haag 2003). Indem im Helmbrecht alle Vorausdeutungen wahr werden, verwendet Wernher sie in Übereinstimmung mit Macrobius’ dreiteiliger Klassifikation der „prognostischen, divinatorisch relevanten Gesichte“ (Haubrichs 1979, 246) in ''oracula'', ''visiones'' und ''somnia'' (Haubrichs 1979, 245 f.). Der Text steht einer vom frühen bis späten Mittelalter parallel verbreiteten Skepsis gegenüber prognostischen Träumen entgegen. „[I]m Licht der antiken und christlichen Auffassungen“ (Seelbach 1987, 99) fungieren die Traumnarrative als prognostische Warnungen innerhalb der Erzählung und tragen aufgrund ihrer voraussagenden Charakteristik eine proleptische Funktion auf der narrativen Ebene. Erzählerische Spannung wird aufgebaut, indem die Folgen des Raubrittertums für Helmbrecht zwar durch die Träume angekündigt werden, aber unklar bleibt, ob, wann und durch welche Instanzen sich die Träume erfüllen. Durch die detaillierte anfängliche Beschreibung der ritterlichen Statussymbole, die im Kontrast zu den wertenden, negativen Erzählerkommentaren stehen, werden sie zu sichtbaren Zeichen von Helmbrechts superbia; mit den anschließenden prognostischen Warnträumen wird so „Spannung zwischen der Ausgangssituation und den Folgen“ (Sowinski 1968, 226) geschaffen (Menke 1993, 24, 61 f.). Unterstützend bringt der Erzähler mehrmals proleptische Kommentare im Einklang mit den Warnträumen ein (H V. 680–683), wodurch sie „zu einem Motor der erzählerischen Spannung“ werden (Haubrichs 1979, 256).  
Des Weiteren erhöhen die Träume die didaktische Relevanz<ref>Der Begriff der didaktischen Relevanz findet sich bei Bernhard Sowinski zu anderen Szenenanalysen des Helmbrecht (Sowinski 1968, 230 f.).</ref>, da der Text durch die vierfache Warnung aufzeigt, dass Helmbrecht seine Strafen hätte abwenden können, wenn er seinem Vater und dessen Träumen vertraut hätte. So erhalten die Träume einen Belehrungscharakter. Dies wird verstärkt, wenn die Traumbilder als gottgesandte Warnungen aufgefasst werden, was u.a. die Bestrafung durch den Schergen andeutet, der als „Vollstrecker des göttlichen Willens“ (Menke 1993, 222) auftritt. Denn bevor der Scherge die Strafen vollzieht, kündigt der Erzähler an:
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Des Weiteren erhöhen die Träume die didaktische Relevanz , da der Text durch die vierfache Warnung aufzeigt, dass Helmbrecht seine Strafen hätte abwenden können, wenn er seinem Vater und dessen Träumen vertraut hätte. So erhalten die Träume einen Belehrungscharakter. Dies wird verstärkt, wenn die Traumbilder als gottgesandte Warnungen aufgefasst werden, was u.a. die Bestrafung durch den Schergen andeutet, der als „Vollstrecker des göttlichen Willens“ (Menke 1993, 222) auftritt. Denn bevor der Scherge die Strafen vollzieht, kündigt der Erzähler an:
''swaz geschehen sol, daz geschiht.
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''swaz geschehen sol, daz geschiht.''
 
got dem vil selten übersiht,
 
got dem vil selten übersiht,
der tuot, des er niht tuon sol.'' (H V. 1683–1685)
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der tuot, des er niht tuon sol.'' (H V. 1683–1685)''
 
(Was geschehen muss, das geschieht auch. Niemals verzeiht Gott dem, der Unrecht tut.)
 
(Was geschehen muss, das geschieht auch. Niemals verzeiht Gott dem, der Unrecht tut.)
    
Fritz-Peter Knapp bezeichnet die Konsequenzen sogar als ein „Strafgericht Gottes“, das Helmbrecht im Diesseits ereilt (Knapp 2001, 11). Der Text zeichnet subsidiär das Bild der gottgewollten, gerechten Strafe: So leitet der Erzähler die Bestrafung der Raubritter mit den Worten ''got ist ein wunderære, / daz hœret an dem mære'' (H V. 1639 f., Gott tut Wunder – das kann man in dieser Geschichte sehen.) und ''sô got der râche wil selbe phlegen'' (H V. 1650, wenn Gott selbst Rache üben will) ein. Weiterhin fügt er hinzu, dass niemand für Helmbrecht fürsprechen solle, denn wer sich für solche Menschen einsetze, dem solle von Gott das eigene Leben verkürzt werden (H V. 1669–1672). Untermauert wird dies zusätzlich durch die sorgfältige Aufzählung der Taten, die für die jeweiligen Strafen ursächlich sind und explizit zeigen, dass er sich unrechtmäßig gegen seinen ehemaligen Stand gerichtet hat (erste Bestrafung: H V. 1686–1700, zweite Bestrafung: H V. 1825–1873). Hierdurch legitimiert der Erzähler den Ausgang der Handlung, der ab dem Zeitpunkt, an dem Helmbrecht die Träume abweist, unausweichlich ist. Er verdeutlicht, dass die Strafen auf Helmbrechts „Fehlhaltungen und falsches Handeln […] unabhängig von ständischen Konflikten“ (Sowinski 1968, 227) zurückzuführen sind und dementsprechend verurteilt werden. Der Vater versucht zuvor Helmbrecht vergeblich vor Augen zu führen, dass ein sozialer Aufstieg und dafür unabdingbare gesellschaftliche Anerkennung auf einem entsprechend adeligen Benehmen basieren würden:  
 
Fritz-Peter Knapp bezeichnet die Konsequenzen sogar als ein „Strafgericht Gottes“, das Helmbrecht im Diesseits ereilt (Knapp 2001, 11). Der Text zeichnet subsidiär das Bild der gottgewollten, gerechten Strafe: So leitet der Erzähler die Bestrafung der Raubritter mit den Worten ''got ist ein wunderære, / daz hœret an dem mære'' (H V. 1639 f., Gott tut Wunder – das kann man in dieser Geschichte sehen.) und ''sô got der râche wil selbe phlegen'' (H V. 1650, wenn Gott selbst Rache üben will) ein. Weiterhin fügt er hinzu, dass niemand für Helmbrecht fürsprechen solle, denn wer sich für solche Menschen einsetze, dem solle von Gott das eigene Leben verkürzt werden (H V. 1669–1672). Untermauert wird dies zusätzlich durch die sorgfältige Aufzählung der Taten, die für die jeweiligen Strafen ursächlich sind und explizit zeigen, dass er sich unrechtmäßig gegen seinen ehemaligen Stand gerichtet hat (erste Bestrafung: H V. 1686–1700, zweite Bestrafung: H V. 1825–1873). Hierdurch legitimiert der Erzähler den Ausgang der Handlung, der ab dem Zeitpunkt, an dem Helmbrecht die Träume abweist, unausweichlich ist. Er verdeutlicht, dass die Strafen auf Helmbrechts „Fehlhaltungen und falsches Handeln […] unabhängig von ständischen Konflikten“ (Sowinski 1968, 227) zurückzuführen sind und dementsprechend verurteilt werden. Der Vater versucht zuvor Helmbrecht vergeblich vor Augen zu führen, dass ein sozialer Aufstieg und dafür unabdingbare gesellschaftliche Anerkennung auf einem entsprechend adeligen Benehmen basieren würden:  
''„sun, und wilt dû edel sîn,
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''„sun, und wilt dû edel sîn, ''
 
daz rât ich ûf die triuwe mîn,
 
daz rât ich ûf die triuwe mîn,
 
sô tuo vil edellîche:
 
sô tuo vil edellîche:
 
guot zuht ist sicherlîche
 
guot zuht ist sicherlîche
ein krône ob aller edelkeit […].“'' (H V.  503–507)
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ein krône ob aller edelkeit […].“'' (H V.  503–507)''
 
(„Sohn, wenn du adlig sein willst, dann rate ich dir bei meiner Treu, edel zu handeln. Wirklich feine Gesittung ist das Höchste an Adligkeit.“)
 
(„Sohn, wenn du adlig sein willst, dann rate ich dir bei meiner Treu, edel zu handeln. Wirklich feine Gesittung ist das Höchste an Adligkeit.“)
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Im Gegensatz dazu wird Helmbrecht wiederholt negativ dargestellt als ''der narre und der gouch'' (H V. 83, der törichte Narr), ''der gotes tumbe'' (H V. 85, der unverständige Tor) oder ''der tumbe[] ræze[] knehte'' (H V. 106, der dumme, aufgeblasene Bursche). Ebenso betont der Erzähler anfangs mehrfach, dass er eine solch prächtige Ausstattung nicht besitzen sollte (H V. 38–40, 54–56), womit er einen negativen Helden vorführt, „der sich etwas anmaßt, was ihm nicht zusteht“ (Seelbach 1987, 33). Diese stark negative Skizzierung der Figur Helmbrecht kulminiert in seinem schlechten Verhalten gegenüber seiner Familie, seiner abweisenden Reaktion auf die Warnträume des Vaters und in den Verbrechen gegenüber den sonstigen Bauern. Der Erzähler steuert die Leser*innen bzw. Hörer*innen dadurch, dass Helmbrecht als unwürdig wahrgenommen wird: So betont der Vater, dass Helmbrecht die Trauminhalte von weisen Leuten deuten lassen müsse, wenn er einen Nutzen daraus ziehen wolle. Aufgrund der relativen Eindeutigkeit der Traumbilder kann dieser Verweis zum einen eine weitere Bekräftigung ihrer Bedeutung sein (Sowinski 1968, 236); zum anderen zeigt dies, dass symbolhaltige Träume aus zeitgenössischer Sicht einen erfahrenen Deuter verlangen, um den womöglich „verborgenen Willen Gottes“ (Haubrichs 1979, 249) erkennen zu können. Dass Helmbrecht eigenständig diese Träume als eine Vorausdeutung auf Glück, Heil und große Freude interpretiert (''„daz ist sælde unde heil / und aller freuden teil.“'' (H V. 601 f., „Er [der Traum] bedeutet Heil und Segen vom Himmel und irdisches Glück in Fülle.“)), zeigt, dass er die Tragweite der Warnungen nicht begreift. Er sieht ausschließlich diese Fehldeutung, da sie zu seinem persönlichen Traum des  
 
Im Gegensatz dazu wird Helmbrecht wiederholt negativ dargestellt als ''der narre und der gouch'' (H V. 83, der törichte Narr), ''der gotes tumbe'' (H V. 85, der unverständige Tor) oder ''der tumbe[] ræze[] knehte'' (H V. 106, der dumme, aufgeblasene Bursche). Ebenso betont der Erzähler anfangs mehrfach, dass er eine solch prächtige Ausstattung nicht besitzen sollte (H V. 38–40, 54–56), womit er einen negativen Helden vorführt, „der sich etwas anmaßt, was ihm nicht zusteht“ (Seelbach 1987, 33). Diese stark negative Skizzierung der Figur Helmbrecht kulminiert in seinem schlechten Verhalten gegenüber seiner Familie, seiner abweisenden Reaktion auf die Warnträume des Vaters und in den Verbrechen gegenüber den sonstigen Bauern. Der Erzähler steuert die Leser*innen bzw. Hörer*innen dadurch, dass Helmbrecht als unwürdig wahrgenommen wird: So betont der Vater, dass Helmbrecht die Trauminhalte von weisen Leuten deuten lassen müsse, wenn er einen Nutzen daraus ziehen wolle. Aufgrund der relativen Eindeutigkeit der Traumbilder kann dieser Verweis zum einen eine weitere Bekräftigung ihrer Bedeutung sein (Sowinski 1968, 236); zum anderen zeigt dies, dass symbolhaltige Träume aus zeitgenössischer Sicht einen erfahrenen Deuter verlangen, um den womöglich „verborgenen Willen Gottes“ (Haubrichs 1979, 249) erkennen zu können. Dass Helmbrecht eigenständig diese Träume als eine Vorausdeutung auf Glück, Heil und große Freude interpretiert (''„daz ist sælde unde heil / und aller freuden teil.“'' (H V. 601 f., „Er [der Traum] bedeutet Heil und Segen vom Himmel und irdisches Glück in Fülle.“)), zeigt, dass er die Tragweite der Warnungen nicht begreift. Er sieht ausschließlich diese Fehldeutung, da sie zu seinem persönlichen Traum des  
 
(Raub-)Ritterseins passt. Dies bestätigt die Aussage, alle anderen Träume würden ebenfalls im Zeichen des Glücks stehen:
 
(Raub-)Ritterseins passt. Dies bestätigt die Aussage, alle anderen Träume würden ebenfalls im Zeichen des Glücks stehen:
''„vater, al di tröume dîn
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''„vater, al di tröume dîn''
sint vil gar diu sælde mîn“'' (H V. 611 f.)
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sint vil gar diu sælde mîn“'' (H V. 611 f.) ''
 
(„Vater, alle deine Träume bedeuten Glück für mich“)
 
(„Vater, alle deine Träume bedeuten Glück für mich“)
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===Primärliteratur===
 
===Primärliteratur===
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* Wernher der Gärtner: Helmbrecht. Mittelhochdeutsch / Neuhochdeutsch, hrsg. von Karl-Heinz Göttert. Stuttgart: Reclam 2015 (= Reclams Universal-Bibliothek, 18978).
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Wernher der Gärtner: Helmbrecht. Mittelhochdeutsch / Neuhochdeutsch, hrsg. von Karl-Heinz Göttert. Stuttgart: Reclam 2015 (= Reclams Universal-Bibliothek, 18978).
* Wernher der Gartenaere: Helmbrecht. Mittelhochdeutscher Text und Übertragung, hrsg., übersetzt und mit einem Anhang versehen von Helmut Brackert, Winfried Frey und Dieter Seitz. Frankfurt/M.: Fischer 1972.
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Wernher der Gartenaere: Helmbrecht. Mittelhochdeutscher Text und Übertragung, hrsg., übersetzt und mit einem Anhang versehen von Helmut Brackert, Winfried Frey und Dieter Seitz. Frankfurt/M.: Fischer 1972.
* Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. Ser. nova 2663, URL: https://onb.digital/result/100277D3  
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Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. Ser. nova 2663, URL: https://onb.digital/result/100277D3  
* Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Ms. germ. fol. 470, URL: https://digital.staatsbibliothek-berlin.de/werkansicht/?PPN=PPN736096361  
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Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Ms. germ. fol. 470, URL: https://digital.staatsbibliothek-berlin.de/werkansicht/?PPN=PPN736096361  
    
===Forschungsliteratur===
 
===Forschungsliteratur===
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* Barthel, Mareen: Die Traum- und Visiondarstellungen in der christlichen lateinischen Literatur der Antike und die pagane Tradition. Eine philologische Untersuchung zu den Traumtheorien und Traum- bzw. Visionsberichten bei Tertullian, Laktanz, Ambrosius und Augustinus. Hamburg: Dr. Kovac 2019 (= Altsprachliche Forschungsergebnisse, 13).
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Barthel, Mareen: Die Traum- und Visiondarstellungen in der christlichen lateinischen Literatur der Antike und die pagane Tradition. Eine philologische Untersuchung zu den Traumtheorien und Traum- bzw. Visionsberichten bei Tertullian, Laktanz, Ambrosius und Augustinus. Hamburg: Dr. Kovac 2019 (= Altsprachliche Forschungsergebnisse, 13).
* Die bewegte Stadt. Migration, soziale Mobilität und Innovation in vormodernen Großstädten, hrsg. von Jörg Oberste und Susanne Ehrich, Schnell & Steiner 2015 (= Forum Mittelalter Studien, 10).
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Die bewegte Stadt. Migration, soziale Mobilität und Innovation in vormodernen Großstädten, hrsg. von Jörg Oberste und Susanne Ehrich, Schnell & Steiner 2015 (= Forum Mittelalter Studien, 10).
* Fränkel, Ludwig: Wernher der gartnaere. In: Allgemeine Deutsche Biographie 42 (1897), S. 77–80, URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118631551.html#adbcontent (letzter Aufruf: 10.08.2022).
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Fränkel, Ludwig: Wernher der gartnaere. In: Allgemeine Deutsche Biographie 42 (1897), S. 77–80, URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118631551.html#adbcontent (letzter Aufruf: 10.08.2022).
* Göttert, Karl Heinz: Nachwort. In: Wernher der Gärtner: Helmbrecht. Mittelhochdeutsch / Neuhochdeutsch, hrsg. von Karl-Heinz Göttert. Stuttgart: Reclam 2015 (= Reclams Universal-Bibliothek, 18978), S. 171–183.
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Göttert, Karl Heinz: Nachwort. In: Wernher der Gärtner: Helmbrecht. Mittelhochdeutsch / Neuhochdeutsch, hrsg. von Karl-Heinz Göttert. Stuttgart: Reclam 2015 (= Reclams Universal-Bibliothek, 18978), S. 171–183.
* Haag, Guntram: Traum und Traumdeutung in mittelhochdeutscher Literatur. Theoretische Grundlagen und Fallstudien. Stuttgart: Hirzel 2003.
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Haag, Guntram: Traum und Traumdeutung in mittelhochdeutscher Literatur. Theoretische Grundlagen und Fallstudien. Stuttgart: Hirzel 2003.
* Haubrichs, Wolfgang: Ordo als Form. Strukturstudien zur Zahlenkomposition bei Otfrid von Weißenburg und in karolingischer Literatur. Tübingen: Niemeyer 1969 (= Hermaea, Germanistische Forschungen, Neue Folge, 27).
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Haubrichs, Wolfgang: Ordo als Form. Strukturstudien zur Zahlenkomposition bei Otfrid von Weißenburg und in karolingischer Literatur. Tübingen: Niemeyer 1969 (= Hermaea, Germanistische Forschungen, Neue Folge, 27).
* Haubrichs, Wolfgang: Offenbarung und Allegorese. Formen und Funktionen von Vision und Traum in frühen Legenden. In: Formen und Funktionen der Allegorie. Symposium Wolfenbüttel 1978, hrsg. von Walter Haug, Stuttgart: J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung 1979 (= Germanistische Symposien Berichtsbände, III), S. 243–264.
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Haubrichs, Wolfgang: Offenbarung und Allegorese. Formen und Funktionen von Vision und Traum in frühen Legenden. In: Formen und Funktionen der Allegorie. Symposium Wolfenbüttel 1978, hrsg. von Walter Haug, Stuttgart: J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung 1979 (= Germanistische Symposien Berichtsbände, III), S. 243–264.
* Honemann, Volker: Gesellschaftliche Mobilität in Dichtungen des deutschen Mittelalters. In: Zwischen Nicht-Adel und Adel, hrsg. von Kurt Andermann und Peter Johanek, Thorbecke Verlag 2001 (= Vorträge und Forschungen, LIII), S. 27–48.
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Honemann, Volker: Gesellschaftliche Mobilität in Dichtungen des deutschen Mittelalters. In: Zwischen Nicht-Adel und Adel, hrsg. von Kurt Andermann und Peter Johanek, Thorbecke Verlag 2001 (= Vorträge und Forschungen, LIII), S. 27–48.
* Knapp, Fritz Peter: Standesverräter und Heimatverächter in der bayerisch-österreichischen Literatur des Spätmittelalters, in: Wernher der Gärtner „Helmbrecht“. Die Beiträge des Helmbrecht-Symposions in Burghausen 2001, hrsg. von Theodor Nolte und Tobias Schneider, Stuttgart: S. Hirzel Verlag 2001, S. 9–24.
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Knapp, Fritz Peter: Standesverräter und Heimatverächter in der bayerisch-österreichischen Literatur des Spätmittelalters, in: Wernher der Gärtner „Helmbrecht“. Die Beiträge des Helmbrecht-Symposions in Burghausen 2001, hrsg. von Theodor Nolte und Tobias Schneider, Stuttgart: S. Hirzel Verlag 2001, S. 9–24.
* Menke, Petra: Recht und Ordo-Gedanke im Helmbrecht. Frankfurt am Main: Peter Lang 1993 (= Germanistische Arbeiten zu Sprache und Kulturgeschichte, 24).
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Menke, Petra: Recht und Ordo-Gedanke im Helmbrecht. Frankfurt am Main: Peter Lang 1993 (= Germanistische Arbeiten zu Sprache und Kulturgeschichte, 24).
* Nolte, Theodor: Wernher der Gärtner: Helmbrecht, publiziert am 11.07.2012. In: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Wernher der Gärtner: Helmbrecht> (26.07.2022).
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Nolte, Theodor: Wernher der Gärtner: Helmbrecht, publiziert am 11.07.2012. In: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Wernher der Gärtner: Helmbrecht> (26.07.2022).
* Oberste, Jörg, Ehrich, Susanne: Einführung. In: Die bewegte Stadt. Migration, soziale Mobilität und Innovation in vormodernen Großstädten, hrsg. von Jörg Oberste und Susanne Ehrich, Schnell & Steiner 2015 (= Forum Mittelalter Studien, 10), S. 7–16.
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Oberste, Jörg, Ehrich, Susanne: Einführung. In: Die bewegte Stadt. Migration, soziale Mobilität und Innovation in vormodernen Großstädten, hrsg. von Jörg Oberste und Susanne Ehrich, Schnell & Steiner 2015 (= Forum Mittelalter Studien, 10), S. 7–16.
* Schmidt-Hannisa, Hans-Walter: Traum. In: In: Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte, hrsg. von Georg Braungart, Harald Fricke, Klaus Grubmüller u.a., Bd. 1, 3. Aufl. Berlin 2007, S. 676–679.
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Schmidt-Hannisa, Hans-Walter: Traum. In: In: Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte, hrsg. von Georg Braungart, Harald Fricke, Klaus Grubmüller u.a., Bd. 1, 3. Aufl. Berlin 2007, S. 676–679.
* Seelbach, Ulrich: Kommentar zum „Helmbrecht“ von Wernher dem Gartenaere. Göppingen: Kümmerle 1987 (= Göppinger Arbeiten zur Germanistik, 469).
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Seelbach, Ulrich: Kommentar zum „Helmbrecht“ von Wernher dem Gartenaere. Göppingen: Kümmerle 1987 (= Göppinger Arbeiten zur Germanistik, 469).
* Sowinski, Bernhard: Helmbrecht der Narr. In: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache, Bd. 90, Tübingen: Niemeyer (1968), S. 223–242.
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Sowinski, Bernhard: Helmbrecht der Narr. In: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache, Bd. 90, Tübingen: Niemeyer (1968), S. 223–242.
* Spieß, Karl-Heinz: Aufstieg in den Adel und Kriterien der Adelszugehörigkeit im Spätmittelalter. In: Zwischen Nicht-Adel und Adel, hrsg. von Kurt Andermann und Peter Johanek, Thorbecke 2001 (= Vorträge und Forschungen, LIII), S. 1–26.
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Spieß, Karl-Heinz: Aufstieg in den Adel und Kriterien der Adelszugehörigkeit im Spätmittelalter. In: Zwischen Nicht-Adel und Adel, hrsg. von Kurt Andermann und Peter Johanek, Thorbecke 2001 (= Vorträge und Forschungen, LIII), S. 1–26.
* Weber, Gregor: Träume und ihre Deutung. Kontinuitäten und Rezeptionen von der Antike zur Renaissance. In: Traum und res publica. Traumkulturen und Deutungen sozialer Wirklichkeiten im Europa von Renaissance und Barock, hrsg. von Peer Schmidt / Gregor Weber. Berlin 2008 (= Colloquia Augustana, 26), S. 27–56.  
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Weber, Gregor: Träume und ihre Deutung. Kontinuitäten und Rezeptionen von der Antike zur Renaissance. In: Traum und res publica. Traumkulturen und Deutungen sozialer Wirklichkeiten im Europa von Renaissance und Barock, hrsg. von Peer Schmidt / Gregor Weber. Berlin 2008 (= Colloquia Augustana, 26), S. 27–56.  
* Wittmer-Butsch, Maria Elisabeth: Zur Bedeutung von Schlaf und Traum im Mittelalter. Diss. Krems 1990 (= Medium Aevum Quotidianum, 1).
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Wittmer-Butsch, Maria Elisabeth: Zur Bedeutung von Schlaf und Traum im Mittelalter. Diss. Krems 1990 (= Medium Aevum Quotidianum, 1).
* Zwischen Nicht-Adel und Adel, hrsg. von Kurt Andermann und Peter Johanek, Thorbecke 2001 (= Vorträge und Forschungen, LIII).
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Zwischen Nicht-Adel und Adel, hrsg. von Kurt Andermann und Peter Johanek, Thorbecke 2001 (= Vorträge und Forschungen, LIII).
    
==Anmerkungen==
 
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<references />
 
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