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====Unbewusstes Steuern des Traums durch die Aufmerksamkeit des Träumers====
 
====Unbewusstes Steuern des Traums durch die Aufmerksamkeit des Träumers====
Nach Hervey de Saint-Denys verfügt der Träumer auch in gewöhnlichen Träumen, in denen er sich nicht des Traumzustandes bewusst ist, über eine ausgeprägte Denkfähigkeit (vgl. RMD 1867, S. 293 f.). Der Umstand, dass er häufig falsche Schlüsse zieht, ist lediglich der Inkohärenz der Traumzusammenhänge geschuldet, über die er sein Urteil fällt (vgl. RMD 1867, S. 300). Allerdings ist der Geist im Schlaf einem stetigen Wechsel von Aktivität und Passivität unterworfen (vgl. RMD 1867, S. 190). In einem Moment gibt er sich der willkürlichen Ideenassoziation hin, aus der zusammenhanglose Träume resultieren, während er im nächsten Moment bereits eine der vorüberziehenden Ideen festzuhält (vgl. RMD 1867, S. 190 f.). Diese erregt derart die Aufmerksamkeit des Träumers, dass er sie weiterverfolgt, ohne sich bewusst zu sein, dass er mittels seiner „attention dirigeante“ (RMD 1867, S. 193) bereits das Ruder des Traums selbst in die Hand genommen hat (vgl. RMD 1867, S. 191, 193). In diesem Fall wird die Ideenassoziation zwar fortgesetzt, sie verweilt jedoch innerhalb des Themenbereichs des Bildes, dem der Träumer unbewusst seine Aufmerksamkeit geschenkt hat (vgl. RMD 1867, S. 191 f.). In Alpträumen schüttelt die Seele ferner zuweilen willentlich den Schlaf ab und zwingt den sich widersetzenden Organismus des Träumers zum Erwachen (vgl. RMD 1867, S. 198 f.). Zwar ist eine Steuerung des eigenen Traums demnach auch ohne ein Bewusstsein des Traumzustandes möglich, jedoch ist der gewöhnliche Träumer sehr viel eingeschränkter in seinen Interventionsmöglichkeiten als ein luzider Träumer.
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Nach Hervey de Saint-Denys verfügt der Träumer auch in gewöhnlichen Träumen, in denen er sich nicht des Traumzustandes bewusst ist, über eine ausgeprägte Denkfähigkeit (vgl. RMD 1867, S. 293 f.). Der Umstand, dass er häufig falsche Schlüsse zieht, ist lediglich der Inkohärenz der Traumzusammenhänge geschuldet, über die er sein Urteil fällt (vgl. RMD 1867, S. 300). Allerdings ist der Geist im Traum einem stetigen Wechsel von Aktivität und Passivität unterworfen (vgl. RMD 1867, S. 190). In einem Moment gibt er sich der willkürlichen Ideenassoziation hin, aus der zusammenhanglose Träume resultieren, während er im nächsten Moment bereits eine der vorüberziehenden Ideen festhält (vgl. RMD 1867, S. 190 f.). Diese erregt derart die Aufmerksamkeit des Träumers, dass er sie weiterverfolgt, ohne sich bewusst zu sein, dass er mittels seiner „attention dirigeante“ (RMD 1867, S. 193) bereits das Ruder des Traums selbst in die Hand genommen hat (vgl. RMD 1867, S. 191, 193). In diesem Fall wird die Ideenassoziation zwar fortgesetzt, sie verweilt jedoch innerhalb des Themenbereichs des Bildes, dem der Träumer unbewusst seine Aufmerksamkeit geschenkt hat (vgl. RMD 1867, S. 191 f.). In Alpträumen schüttelt die Seele ferner zuweilen willentlich den Schlaf ab und zwingt den sich widersetzenden Organismus des Träumers zum Erwachen (vgl. RMD 1867, S. 198 f.). Zwar ist eine Steuerung des eigenen Traums demnach auch ohne ein Bewusstsein des Traumzustandes möglich, jedoch ist der gewöhnliche Träumer sehr viel eingeschränkter in seinen Interventionsmöglichkeiten als ein luzider Träumer.
    
====Traumsteuerung durch externe Reize====
 
====Traumsteuerung durch externe Reize====
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