"Malina" (Ingeborg Bachmann): Unterschied zwischen den Versionen

| Die orts- und zeitlosen Träume werden (ähnlich der Vorbemerkungen zu Beginn des Romans) vom erzählenden Ich knapp eingeleitet: "Malina soll alles wissen. Aber ich bestimme: Es sind die Träume von heute nacht." (501)

| 501–502

| In der Nähe eines Sees steht das Ich mit dem Vater (und einem alten Totengräber) auf dem "Friedhof der ermordeten Töchter" (502)

| 502–503

| Ich wird vom Vater in einer Kammer ohne Fenster und Türen eingeschlossen; Schläuche an der Wand: "die größte Gaskammer der Welt, und ich bin allein darin" (503)

| "Ich weiß, daß ich wahnsinnig bin": Welt voller Farben; Fallen; "nein" sagen; blind; stumm durch blau; "erstarrt im Eis"; Großer Siegfried; Hölle; Ich ruft Mutter und Schwester; Weltuntergang; Krankenhaus und Ärzte; "Malina hebt mich auf und legt mich zurück aufs Bett" (507)

| 507–508

| 508–509

| Anruf aus Amerika von Vater; See und Wasser; Lachen des Vaters

| 509–510

| Mutter wirft dem Vater Blumen hin: "es war Blutschande"; Mutter und Ich verstummt: "er hat mir auch die Stimme genommen" (510)

| Vater wirft Schlüssel, Kleider und Gläser; Ich will Bücher retten (Kleist, Hölderlin, Balzac, Lukrez, Horaz); "Buchheil" (Heidegger, Nietzsche); "Gute Nacht, sagt Josef K. zu mir" (512)

| 512–513

| Vater will Mutter verlassen; Schulfreundin Melanie "mit ihrem großen aufgeregten Busen" (513); Ballsaal aus ''Krieg und Frieden''

| 513–514

| Dialog zwischen Malina und Ich: "Es gibt nicht Krieg und Frieden."

| 514–515

| Ballsaal: Vater tanzt mit Melanie; Ich und Malina am Rande; weiße Handschuhe fallen auf jeder Treppenstufe zu Boden: "Laß sie fallen, sagt Malina, ich hebe dir alles auf." (515)

| 515–516

| Ich und Vater in der Wüste; Name der neuen Frau ("die nicht meine Mutter ist") im Sand; Stab der Wiener Universität

| Hauptrolle "in der großen Oper meines Vaters"; Intendant und Journalisten; bekannte Musik, unbekannte Rolle und kein Textbuch; "singe um mein Leben"; alleine auf der Bühne: "Ich habe die Aufführung gerettet, aber ich liege mit gebrochenem Genick zwischen den verlassenen Pulten und Stühlen." (518)

| 518–519

| Vater schlägt Melanie und Hund so wie früher Mutter und Ich; Grund für Krankheit und Arztrechnungen; Sonntagspredigt des Vaters von der Kanzel

| mit Vater im Reich der tausend Atolle schwimmen; Ich schreit unter Wasser: "Ich hasse dich mehr als mein Leben!" (520)

| 520–521

| Malina "soll mir meine Worte erklären"; Gespräch beim Frühstück scheitert

| Winter: "Ich habe den sibirischen Judenmantel an, wie alle anderen"; Fotos geliebter Menschen im Schnee; "solidarisch" sein; Aufbruch mit "totem Fallschirm"; durch Ungarn und Donau; Nachricht an Prinzessin von Kagran (524)

| Malina versucht vom Traum aufgerütteltes Ich zu beruhigen; Mondnacht; "ich verliere den Verstand"; "Ivan darf nicht erfahren"; Licht im "Ungarland"

| 526–527

| Ich und Ivan waschen Füße (statt "Pflicht" des Vaters); Todesstrafe oder Lager; Radio; Befragung durch Vater

| 527–528

| "finster vor dem Fenster"; See mit betrunkenem Männerchor; "Friedhof der ermordeten Töchter" am Seeufer

| 528–529

| Vater als Filmregisseur auf einem Schiff; filmt "ungeschminktes" Ich; sabotiert Schiff, jedoch "eine Fahrlässigkeit meines Vaters" (529)

| 530–531

| Vater bringt Ich "in ein fremdes Land"; versucht von dort Briefe zu schreiben; zu schreiendem Vater: "Heimweh!" (531)

| abgemagertes Ich packt Koffer während Vater schläft; versucht in Malinas Auto zu fliehen, kehrt jedoch um und wird vom Vater zurückgeschleppt

| von Vater in ein "hohes Haus" mit Garten (Christbäume aus Kindheit) gebracht; Gäste; Flucht vor dem Vater; Malina und Polizei zur Rettung; Ich geht zurück ins verwüstete Haus; Verdacht "darf nicht wahr sein" (535)

| Dialog zwischen Malina und Ich: "Warum hast du ihn gedeckt?" –"Ich träume, aber ich versichere dir, daß ich zu begreifen anfange."

| Vater als Couturier der Stadt: "Die neuen Wintermorde sind angekommen" (538); Musikkappelle; Frauen/Witwen der Musikanten

| Vater mit "Zarin Melanie" aus Russland zurück; Mond; Eispalast; Ich und Bardos sollen "zu Eisstatuen werden" (540)

| bei 50 Grad Kälte mit eisigem Wasser übergossen: "Ich werde zu Eis" (540)

| 540–541

| "Parlamentär" vermittelt als "Zwischenträger" zwischen Ich und Vater; Ich muss "Pflicht" tun, doch Vater "lebt jetzt mit meiner Schwester" (541)

| 541–542

| Dialog zwischen Malina und Ich: Eleonore "in der Fremde gestorben" (542)

| 543–544

| Vater hält Schwester gefangen, die fortan Ring des Ich tragen soll; Melanie inzwischen "abgesetzt"; Vater löst Schneelawinen aus; "kann meine Pflicht nicht mehr tun" (543); Vater schickt Suchmannschaft weg: "Ich bin unter die Lawine meines Vaters gekommen."

| 544–545

| Ich fährt erstmals Ski; Eintrag im Schulheft: "Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie." (544); Wahrsagerin; Brief zu 26. Jänner; zum Flughafen, jedoch "nur Lily" benachrichtigt

| 545–546

| alle Männer aus Wien verschwunden; Ich verliebt sich in Mädchen; enttäuschte Frau Breitner

| Ich und Studenten zu Vater; "Frau Melanie" öffnet die Tür; Lina/Rita; Vater mit Wohnungseinrichtung "beschäftigt", die für das Ich "geschmacklos" ist; Ich verfängt sich bei Flucht aus Garten im Stacheldraht- und Stromzaun

| Friedhof am See; Vater lässt den See überlaufen

| Dialog zwischen Malina und Ich: Theatervorstellung; Ring; "Ich war nie einverstanden!" (551); Malina: "du verwechselst sogar deine Leben" (552)

| 552–553

| Vater im Pyjama des Ich; Teppich aus Krieg und Frieden; "ich rufe Ivan"; Briefe im Maul des schläfrigen Krokodil

| Ich will um vier/fünf Jahre altes Kind kämpfen; Name: Animus; "Revolverfest": Frau erschießt Kind; 26. Jänner vs. Neujahrsfest

| Ich im "Zeitalter der Stürze"

| Vater hat Ich ins Gefängnis gebracht; kein Papier und Stift in Einzelzelle; Durst und Halluzinationen; Vater möchte "meine Sätze abschauen und mir nehmen" (558)

| "Mein Vater hat jetzt auch das Gesicht meiner Mutter." (559); viele Menschen um Vater und Mutter herum; "Ich lebe, ich werde leben, ich nehme mir das Recht auf mein Leben." (560); wirft Gegenstände, um so die Aufmerksamkeit des Vaters zu erlangen: "ich kann, was du kannst" – Vater "hat mir, auf einmal, nichts mehr zu sagen" (561)

| Dialog zwischen Malina und ich: "du wirst alle Personen in einer Person vernichten müssen" (561)

| Vater und Mutter verschwimmen erneut (Gesichter, Kleidung); Ich fordert beide auf zu sprechen und zu antworten: "Ich weiß, wer du bist. Ich habe alles verstanden." (564)

| 564–565

| Dialog zwischen Malina und ich: "Es ist nicht mein Vater. Es ist mein Mörder." (564) – "Du wirst also nie mehr sagen: Krieg und Frieden." / "Nie mehr. Es ist immer Krieg." (565)