"Marianne Dreams" (Catherine Storr): Unterschied zwischen den Versionen

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''Marianne Dreams'' ist ein 1958 erschienener Jugendroman der englischen Autorin Catherine Storr (1913-2001). Der Roman zählt zu den erfolgreichsten Werken der Autorin und wurde mehrfach adaptiert, etwa für die ITV-Fernsehserie ''Escape into Night'' (1972) sowie den Horrorfilm ''Paperhouse'' (Bernhard Rose, 1988). Zudem entstanden zahlreiche Theater- und Radio-Produktionen sowie eine im Jahr 2004 in London uraufgeführte, von Andrew Lowe-Watson vertonte gleichnamige Oper, für die Catherine Storr im Jahr 1999 das Libretto schrieb
''Marianne Dreams'' ist ein 1958 erschienener Jugendroman der englischen Autorin Catherine Storr (1913-2001). Der Roman zählt zu ihren erfolgreichsten Werken und wurde mehrfach adaptiert, etwa für die ITV-Fernsehserie ''Escape into Night'' (1972) sowie den Horrorfilm ''Paperhouse'' (Bernhard Rose, 1988). Zudem entstanden zahlreiche Theater- und Radio-Produktionen sowie eine im Jahr 2004 in London uraufgeführte, von Andrew Lowe-Watson vertonte gleichnamige Oper, für die Catherine Storr im Jahr 1999 das Libretto schrieb (S. Schuler 2004). Unter dem Titel "Marianne and Mark" erschien im Jahr 1960 eine Fortsetzung, die jedoch nicht an den Erfolg des Romans anknüpfen konnte.
(S. Schuler 2004). Unter dem Titel "Marianne and Mark" erschien im Jahr 1960 eine Fortsetzung, die jedoch nicht an den Erfolg des Romans anknüpfen konnte.




== Catherine Storr ==
== Catherine Storr ==
Die ausgebildete Literaturwissenschaftlerin und Psychiaterin verfasste zahlreiche kinder- und jugendliterarische Texte, aber auch einige Werke für eine erwachsene Leserschaft. Sie wurde am 21. Juli 1913 in London geboren und studierte in Cambridge englische Literatur, Medizin und Psychiatrie. Nachdem sie 15 Jahre lang als Psychiaterin in London tätig war, wechselte sie ins Verlagswesen und nahm bei Penguin Books eine Herausgeberinnentätigkeit auf. In dieser Zeit begann sie, eigene literarische Werke zu verfassen. Sie schrieb über 30 kinder- und jugendliterarische Erzählungen sowie einige Romane für erwachsene Lesende. Zu ihren erfolgreichsten Texten zählen ''Clever Polly and the Stupid Wolf'' (1955) und ''Marianne Dreams'' (1958). Mit ihrem ersten Ehemann, dem Schriftsteller und Psychiater Anthony Storr, hatte sie drei Kinder, für die sie ihre ersten kinderliterarischen Texte schrieb. Während sie an ''Marianne Dreams'' schrieb, hatte sie gemäß eigenen Angaben ihre älteste Tochter im Sinn. Catherine Storr verstarb im Alter von 87 Jahren, am 6. Januar 2001 in London.
Die ausgebildete Literaturwissenschaftlerin und Psychiaterin verfasste zahlreiche kinder- und jugendliterarische Texte, aber auch einige Werke für eine erwachsene Leserschaft. Sie wurde am 21. Juli 1913 in London geboren und studierte in Cambridge englische Literatur, Medizin und Psychiatrie. Nachdem sie 15 Jahre lang als Psychiaterin in London tätig gewesen war, wechselte sie ins Verlagswesen und nahm bei Penguin Books eine Herausgeberinnentätigkeit auf. In dieser Zeit begann sie, eigene literarische Werke zu verfassen. Sie schrieb über 30 kinder- und jugendliterarische Erzählungen sowie einige Romane für erwachsene Lesende. Zu ihren erfolgreichsten Texten zählen ''Clever Polly and the Stupid Wolf'' (1955) und ''Marianne Dreams'' (1958). Mit ihrem ersten Ehemann, dem Schriftsteller und Psychiater Anthony Storr, hatte sie drei Kinder, für die sie ihre ersten kinderliterarischen Texte schrieb. Während sie an ''Marianne Dreams'' schrieb, hatte sie nach eigenen Angaben ihre älteste Tochter im Sinn. Catherine Storr verstarb im Alter von 87 Jahren, am 6. Januar 2001 in London.




== Inhalt und Aufbau ==
== Inhalt und Aufbau ==
Die Erzählung beginnt mit dem 10. Geburtstag der Protagonistin Marianne. An diesem Tag wird sie von einer ernsten Krankheit erfasst, sodass sie die kommenden Wochen, über die sich die Erzählung erstreckt, im Bett zubringen muss. Während sie auf den Arzt wartet, findet sie im Nähkästchen ihrer Großmutter einen alten Bleistift, mit dem sie ein Haus nebst Landschaft zeichnet. In der folgenden Nacht träumt sie von diesem Ort. Sie nähert sich aus einiger Entfernung dem Haus an und verspürt einen großen Drang, hinein zu gelangen, da sie sich außerhalb des Hauses unsicher fühlt. Doch das Haus ist leer:
Der Roman beginnt mit dem 10. Geburtstag der Protagonistin Marianne. An diesem Tag wird sie von einer ernsten Krankheit erfasst, sodass sie die kommenden Wochen, über die sich die Erzählung erstreckt, im Bett zubringen muss. Während sie auf den Arzt wartet, findet sie im Nähkästchen ihrer Großmutter einen alten Bleistift, mit dem sie ein Haus nebst Landschaft zeichnet. In der folgenden Nacht träumt sie von diesem Ort. Sie nähert sich dem Haus aus einiger Entfernung und verspürt einen großen Drang, hinein zu gelangen, da sie sich außerhalb unsicher fühlt. Doch das Haus ist leer:


: “Why isn’t there someone in the house?” she cried to the empty world around her.
: “Why isn’t there someone in the house?” she cried to the empty world around her.
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: “I almost wish I would dream the same dream again, so that I could get inside and see what the house is like“ (MD 17).
: “I almost wish I would dream the same dream again, so that I could get inside and see what the house is like“ (MD 17).


Storr greift mit der Vorstellung eines wiederkehrenden Traums die schon im 17. Jahrhundert von Blaise Pascal (1623-1662) artikulierte und auch von anderen kinderliterarischen Autor:innen wie etwa Paul Maar verwendete Idee eines Traums, der jede Nacht aufs neue geträumt werden kann auf. <ref>Als Widmung zu Lippels Traum zitiert Paul Maar Pascal wie folgt: „Wenn ein Handwerker sicher sein könnte, jede Nacht zwölf Stunden lang zu träumen, er sei König, so wäre er ebenso glücklich wie ein König, der jede Nacht zwölf Stunden lang träumte, er sei ein Handwerker“; Pascal nach Paul Maar: Lippels Traum. Hamburg: Oetinger 1984.</ref> Ästhetisiert wird demnach ein serielles Träumen, das es der Figur erlaubt, das tagsüber gezeichnete Traumsetting nachts zu erkunden. Die Verschränkung der beiden Bewusstseinszustände wird Marianne immer schneller bewusst. Interessanterweise besitzt Marianne die mit luzidem Träumen üblicherweise verbundenen Fähigkeiten nur während ihrer wachen künstlerischen Aktivitäten. In ihren Träumen hat sie keinen Einfluss auf das Traumsetting, die erträumten Figuren oder Begebenheiten, sodass sie die mit ihrer unbenannten Krankheit verbundene Passivität auch in ihren seriellen Träumen erlebt. Mit dieser Konstellation lenkt Storr den Fokus auf die Zustände der Ungewissheit und der Einsamkeit, die sowohl das Onirische als auch das Pathologische betreffen.
Storr greift mit der Vorstellung eines wiederkehrenden Traums die schon im 17. Jahrhundert von Blaise Pascal (1623-1662) artikulierte und auch von anderen kinderliterarischen Autor:innen wie etwa Paul Maar verwendete Idee eines Traums, der jede Nacht aufs neue geträumt werden kann auf. <ref>Als Widmung zu Lippels Traum zitiert Paul Maar Pascal wie folgt: „Wenn ein Handwerker sicher sein könnte, jede Nacht zwölf Stunden lang zu träumen, er sei König, so wäre er ebenso glücklich wie ein König, der jede Nacht zwölf Stunden lang träumte, er sei ein Handwerker“; Pascal nach Paul Maar: Lippels Traum. Hamburg: Oetinger 1984.</ref> Gestaltet wird demnach ein serielles Träumen, das es der Figur erlaubt, das tagsüber gezeichnete Traumsetting nachts zu erkunden. Die Verschränkung der beiden Bewusstseinszustände wird Marianne immer schneller bewusst. Interessanterweise besitzt sie die mit luzidem Träumen üblicherweise verbundenen Fähigkeiten nur während ihrer wachen künstlerischen Aktivitäten. In ihren Träumen hat sie keinen Einfluss auf das Traumsetting, die erträumten Figuren oder Begebenheiten, sodass sie die mit ihrer unbenannten Krankheit verbundene Passivität auch in ihren seriellen Träumen erlebt. Mit dieser Konstellation lenkt Storr den Fokus auf die Zustände der Ungewissheit und der Einsamkeit, die sowohl das Onirische als auch das Pathologische betreffen.


Da die Verbindung von Zeichnung und Traumsetting bzw. Zeichnen und Träumen auf die Künstlichkeit literarischer (Traum-)Erzählungen übertragbar sind, kommt in der künstlerischen Aktivität auch eine Selbstreferenzialität zum Ausdruck. Enggeführt werden auf diese Weise die Figuren des Kindes, des/der Künstler:in und Erkrankten. Mariannes Motivation für das tägliche Zeichnen oszilliert zwischen Pragmatismus, um das Traumsetting angenehmer zu gestalten und ästhetischem Spiel, das im Sinne eines freien Assoziierens dem Bild auch die im Wachen unterdrückten, unerwünschten Gefühle einschreibt. So finden die vielfältigen, etwa im Gespräch mit ihrer Hauslehrerin demonstrativ verschwiegenen Gefühlsregungen im Zuge der stetigen Überarbeitung und Erweiterung einen Weg in ihre Zeichnung und folglich auch in ihre Träume. Hier wird sie mit den Auswirkungen dieser Regungen konfrontiert, wenn sie z. B. bemerkt, dass die um das Haus stehenden Steine plötzlich Augen aufweisen und eine bedrohliche Aura ausstrahlen. Eine dramatische Zuspitzung erfährt die Wechselwirkung zwischen täglicher künstlerischer Betätigung und nächtlicher Erkundung der Zeichnung durch den Umstand, dass sie dasjenige, was sie mit dem magischen Bleistift zeichnet, nicht ausradieren bzw. ungeschehen machen kann. Die auf diese Weise kreierte logische Struktur wird immer wieder brüchig, etwa wenn Marianne tagsüber im Zwiegespräch mit verschiedenen Persönlichkeitsanteilen ihrer selbst darüber sinniert, ob der von ihr gezeichnete und sich als ein weiterer Patient bzw. Schüler ihrer Hauslehrerin entpuppende Junge mit Namen Mark, sich auch an diesem Ort aufhält, wenn sie wach ist, oder er sie darum bittet, in ihrem Traum mit dem magischen Stift zeichnen und somit Einfluss auf das Traumsetting nehmen zu dürfen. Zentral ist demnach die Frage nach der Bedeutung von Träumen und der Auswirkung von Traumhandlungen auf das wache Leben. Abgesehen von existenzial-philosophischen Fragen gelangen auch intertextuelle Verweise zu Darstellung, lässt sich doch Marks Äußerung:
Da die Verbindung von Zeichnung und Traumsetting bzw. Zeichnen und Träumen auf die Künstlichkeit literarischer (Traum-)Erzählungen übertragbar sind, kommt in der künstlerischen Aktivität auch eine Selbstreferenzialität zum Ausdruck. Enggeführt werden auf diese Weise die Figuren des Kindes, des/der Künstler:in und des/der Erkrankten. Mariannes Motivation für das tägliche Zeichnen oszilliert zwischen Pragmatismus, um das Traumsetting angenehmer zu gestalten, und ästhetischem Spiel, das im Sinne eines freien Assoziierens dem Bild auch die im Wachen unterdrückten, unerwünschten Gefühle einschreibt. So finden die vielfältigen, etwa im Gespräch mit ihrer Hauslehrerin demonstrativ verschwiegenen Gefühlsregungen im Zuge der stetigen Überarbeitung und Erweiterung einen Weg in ihre Zeichnung und folglich auch in ihre Träume. Hier wird sie mit den Auswirkungen dieser Regungen konfrontiert, wenn sie z.B. bemerkt, dass die um das Haus stehenden Steine plötzlich Augen aufweisen und eine bedrohliche Aura ausstrahlen. Eine dramatische Zuspitzung erfährt die Wechselwirkung zwischen täglicher künstlerischer Betätigung und nächtlicher Erkundung der Zeichnung durch den Umstand, dass Marianne dasjenige, was sie mit dem magischen Bleistift zeichnet, nicht ausradieren bzw. ungeschehen machen kann. Die auf diese Weise kreierte logische Struktur wird immer wieder brüchig, etwa wenn Marianne tagsüber im Zwiegespräch mit verschiedenen Persönlichkeitsanteilen ihrer selbst darüber sinniert, ob der von ihr gezeichnete und sich als ein weiterer Patient bzw. Schüler ihrer Hauslehrerin entpuppende Junge mit Namen Mark, sich auch an diesem Ort aufhält, wenn sie wach ist, oder er sie darum bittet, in ihrem Traum mit dem magischen Stift zeichnen und somit Einfluss auf das Traumsetting nehmen zu dürfen. Zentral ist demnach die Frage nach der Bedeutung von Träumen und der Auswirkung von Traumhandlungen auf das wache Leben. Abgesehen von existenzial-philosophischen Fragen gelangen auch intertextuelle Verweise zu Darstellung. So lässt sich Marks Äußerung:


: “You’ll be saying next that I’m just part of your dream and if you chose not to draw me or dream about me, I wouldn’t be anywhere at all“ (MD 56 f.)
: “You’ll be saying next that I’m just part of your dream and if you chose not to draw me or dream about me, I wouldn’t be anywhere at all“ (MD 56 f.)


unmittelbar auf Alices im Spiegelland geführte Unterhaltung mit Tweedledee and Tweedledum übertragen, in der ihr suggeriert wird, sie sei lediglich “a sort of thing” im Traum des Roten Königs (S. Carroll 2015, 167).  
unmittelbar auf Alices im Spiegelland geführte Unterhaltung mit Tweedledee and Tweedledum übertragen, in der ihr suggeriert wird, sie sei lediglich “a sort of thing” im Traum des Roten Königs (Carroll 2015, 167).  


Die Betonung von (existenzial-)philosophischen Themen hat dieser Text mit anderen literarischen Krankheitserzählungen gemein, da sich Marianne aufgrund ihrer Versehrtheit zu ihrem plötzlich als fremd und anders wahrgenommenen unversehrten Umfeld neu positionieren muss (S. Schäfer 2016). Ihre diesbezügliche Unsicherheit kommt etwa darin zum Ausdruck, dass sie sich als „queer and unreal“ (MD 4) beschreibt. Die anfänglichen Streitgespräche mit dem erkrankten Jungen im seriellen Traum können demnach auf eine sich zunächst als problematisch gestaltende Auseinandersetzung mit ihrer Krankheit bezogen werden. Parallel zu ihrem Genesungsprozess im wachen Erleben, unterstützt sie in ihren Träumen Mark bei dessen Genesung und verlässt schließlich gemeinsam mit ihm das Haus.
Die Betonung von (existenzial-)philosophischen Themen hat dieser Text mit anderen literarischen Krankheitserzählungen gemein, da sich Marianne aufgrund ihrer Versehrtheit zu ihrem plötzlich als fremd und anders wahrgenommenen unversehrten Umfeld neu positionieren muss (Schäfer 2016). Ihre diesbezügliche Unsicherheit kommt etwa darin zum Ausdruck, dass sie sich als „queer and unreal“ (MD 4) beschreibt. Die anfänglichen Streitgespräche mit dem erkrankten Jungen im seriellen Traum können demnach auf eine sich zunächst als problematisch gestaltende Auseinandersetzung mit ihrer Krankheit bezogen werden. Parallel zu ihrem Genesungsprozess im wachen Erleben, unterstützt sie in ihren Träumen Mark bei dessen Genesung und verlässt schließlich gemeinsam mit ihm das Haus.


Die Verbindung der beiden Figuren ist von einem Abhängigkeitsverhältnis geprägt, das zunächst nur Marianne wahrnimmt. Denn im Unterschied zu ihr, ist sich Mark keiner zweiten Daseinsebene bewusst. Er kann nicht sagen, seit wann und warum er sich in dem zunächst geisterhaften Haus befindet. Seine primäre Intension besteht darin, diesen in seinen Augen unsicheren Ort zu verlassen. Die Ungewissheit seiner Situation erfährt dadurch eine Reduktion, dass Marianne weiß woran er leidet und sich mit ihrem Arzt darüber austauscht, wie einem Kind, das an Polio leidet, am besten geholfen werden kann. Er erklärt ihr, dass Fahrradfahren ein probates Mittel sei, um den Heilungsprozess zu beschleunigen. Marianne zeichnet sodann ein Fahrrad in eines der Zimmer und hilft Mark im Traum dabei, es zu besteigen. Die motorischen Einschränkungen, die sie selbst im Wachen erlebt, werden in ihrem seriellen Traum nicht erwähnt. Hier kann sie sich frei bewegen und Mark bei seinem Heilungsprozess unterstützen. Mit Hilfe von Fahrrädern ist es den beiden Kindern möglich, noch rechtzeitig vor den immer bedrohlicher werdenden, mit Augen versehenen Steinen zu fliehen. Ihre Flucht führt sie zu einem Leuchtturm, den Marianne in den Hintergrund des Bildes gezeichnet hat und nun stetig mit Unterhaltungsutensilien und Lebensmitteln anreichert. Als ihr Zeichenblock nahezu voll ist und sich die Kinder allmählich langweilen, beschließen sie, auch diesen Ort zu verlassen. Mark schlägt vor, dass Marianne einen Hubschrauber zeichnen sollte, der sie mitnimmt, doch dies übersteigt ihre kreativen Fähigkeiten. Als er sie daraufhin im Traum darum bittet, mit ihrem magischen Bleistift zeichnen zu dürfen, stellt sich für Marianne erneut die Frage nach der logischen Verbindung beider Ebenen, was sie Mark gegenüber wie folgt darlegt:
Die Verbindung der beiden Figuren ist von einem Abhängigkeitsverhältnis geprägt, das zunächst nur Marianne wahrnimmt. Denn im Unterschied zu ihr, ist sich Mark keiner zweiten Daseinsebene bewusst. Er kann nicht sagen, seit wann und warum er sich in dem zunächst geisterhaften Haus befindet. Seine primäre Intention besteht darin, diesen in seinen Augen unsicheren Ort zu verlassen. Die Ungewissheit seiner Situation erfährt dadurch eine Reduktion, dass Marianne weiß woran er leidet und sich mit ihrem Arzt darüber austauscht, wie einem Kind, das an Polio leidet, am besten geholfen werden kann. Er erklärt ihr, dass Fahrradfahren ein probates Mittel sei, um den Heilungsprozess zu beschleunigen. Marianne zeichnet sodann ein Fahrrad in eines der Zimmer und hilft Mark im Traum dabei, es zu besteigen. Die motorischen Einschränkungen, die sie selbst im Wachen erlebt, werden in ihrem seriellen Traum nicht erwähnt. Hier kann sie sich frei bewegen und Mark bei seinem Heilungsprozess unterstützen. Mit Hilfe von Fahrrädern ist es den beiden Kindern möglich, noch rechtzeitig vor den immer bedrohlicher werdenden, mit Augen versehenen Steinen zu fliehen. Ihre Flucht führt sie zu einem Leuchtturm, den Marianne in den Hintergrund des Bildes gezeichnet hat und nun stetig mit Unterhaltungsutensilien und Lebensmitteln anreichert. Als ihr Zeichenblock nahezu voll ist und sich die Kinder allmählich langweilen, beschließen sie, auch diesen Ort zu verlassen. Mark schlägt vor, dass Marianne einen Hubschrauber zeichnen solle, der sie mitnimmt, doch dies übersteigt ihre kreativen Fähigkeiten. Als er sie daraufhin im Traum darum bittet, mit ihrem magischen Bleistift zeichnen zu dürfen, stellt sich für Marianne erneut die Frage nach der logischen Verbindung beider Ebenen, was sie Mark gegenüber wie folgt darlegt:


: “what I draw with it comes true here. You came because I drew you. If I gave you the pencil perhaps I wouldn’t be here myself” (MD 168).
: “what I draw with it comes true here. You came because I drew you. If I gave you the pencil perhaps I wouldn’t be here myself” (MD 168).

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