"La vida es sueño" (Pedro Calderón de la Barca): Unterschied zwischen den Versionen
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
"La vida es sueño" (Pedro Calderón de la Barca) (Quelltext anzeigen)
Version vom 9. Juli 2024, 17:34 Uhr
, 9. Juli 2024keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
Das Theaterstück ''La vida es sueño'' von Pedro Calderón de la Barca (1600-1681) entstand um 1630 und wurde 1636 erstmals publiziert. Es gilt als eines der wichtigsten von geschätzten 10.000 bis 30.000 Theaterstücke der spanischen Barockzeit. Wie kaum ein anderes verknüpft es unterhaltendes Spiel mit philosophisch-theologischer Reflexion. Vor dem Hintergrund des christlichen Jenseitsglaubens befasst sich Calderón hier mit der Metapher, das diesseitige Leben sei aufgrund der unergründlichen göttlichen Vorsehung nicht mehr als ein Traum, aus dem man erst im Tode, der zum ewigen Leben führe, erwache. Die titelgebende Traummetapher wurde Sinnbild für die gesamte spanische Epoche, die durch stark kontrastierende Realitäten bestimmt war. | Das Theaterstück ''La vida es sueño'' von Pedro Calderón de la Barca (1600-1681) entstand um 1630 und wurde 1636 erstmals publiziert. Es gilt als eines der wichtigsten von geschätzten 10.000 bis 30.000 Theaterstücke der spanischen Barockzeit. Wie kaum ein anderes verknüpft es unterhaltendes Spiel mit philosophisch-theologischer Reflexion. Vor dem Hintergrund des christlichen Jenseitsglaubens befasst sich Calderón hier mit der Metapher, das diesseitige Leben sei aufgrund der unergründlichen göttlichen Vorsehung nicht mehr als ein Traum, aus dem man erst im Tode, der zum ewigen Leben führe, erwache. Die titelgebende Traummetapher wurde Sinnbild für die gesamte spanische Epoche, die durch stark kontrastierende Realitäten bestimmt war. | ||
1676 verfasst Calderón unter dem gleichen Titel ein Fronleichnamsspiel (''auto sacramental''), das sich auf religiöse Themen konzentriert | 1676 verfasst Calderón unter dem gleichen Titel ein Fronleichnamsspiel (''auto sacramental''), das sich auf religiöse Themen konzentriert und nicht Gegenstand dieses Artikels ist. | ||
==Autor== | ==Autor== | ||
Calderón, mit vollem Namen Pedro Calderón de la Barca y Barreda González de Henao Ruiz de Blasco y Riaño, lebte von 1600 bis 1681 in Madrid. Er stammte aus dem hohen spanischen Adel, verlor seine Eltern früh und wurde im Jesuitenkolleg von Madrid erzogen. Nach einem späteren Jurastudium und einer Zeit als Marinesoldat wurde er straffällig, als er den Duelltod seines Bruders rächen wollte. Ab 1620 zunächst für seine Lyrik bekannt, feierte er seine größten Erfolge mit seinen Theaterstücken, so dass ihm 1635 die Nachfolge des Hofdramatikers Félix Lope de Vega y Carpio übertragen wurden. 1650 trat Calderón in den Franziskanerorden ein und blieb als solcher für die Verfassung der Fronleichnamsfestspiele Madrids verantwortlich. Sein Dramenwerk umfasst 120 ''comedias'' (Dramen), 80 ''autos sacramentales'' (Fronleichnamsspiele), 15 ''fiestas'' (opernhafte Festspiele) und ca. 20 theatrale Kurzformen aus dem sog. ''teatro menor'' (''entremeses'', ''jácaras'', ''mojigangas'') | Calderón, mit vollem Namen Pedro Calderón de la Barca y Barreda González de Henao Ruiz de Blasco y Riaño, lebte von 1600 bis 1681 in Madrid. Er stammte aus dem hohen spanischen Adel, verlor seine Eltern früh und wurde im Jesuitenkolleg von Madrid erzogen. Nach einem späteren Jurastudium und einer Zeit als Marinesoldat wurde er straffällig, als er den Duelltod seines Bruders rächen wollte. Ab 1620 zunächst für seine Lyrik bekannt, feierte er seine größten Erfolge mit seinen Theaterstücken, so dass ihm 1635 die Nachfolge des Hofdramatikers Félix Lope de Vega y Carpio übertragen wurden. 1650 trat Calderón in den Franziskanerorden ein und blieb als solcher für die Verfassung der Fronleichnamsfestspiele Madrids verantwortlich. Sein Dramenwerk umfasst 120 ''comedias'' (Dramen), 80 ''autos sacramentales'' (Fronleichnamsspiele), 15 ''fiestas'' (opernhafte Festspiele) und ca. 20 theatrale Kurzformen aus dem sog. ''teatro menor'' (''entremeses'', ''jácaras'', ''mojigangas'') und gilt als Höhepunkt und Abschluss der barocken Bühnendichtung. | ||
==''La vida es sueño''== | ==''La vida es sueño''== |