"Ein Geschäft mit Träumen" (Ingeborg Bachmann): Unterschied zwischen den Versionen
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In dieser Zeit schreibt Bachmann auch literarische Texte für das Radio um, darunter das Stück ''Mannerhouse'' (posthum 1948) des US-amerikanischen Schriftstellers Thomas Wolfe (1900–1938), das in ihrer Übersetzung am 4. März 1952 unter dem Titel ''Das Herrschaftshaus'' bei RWR gesendet wird. Neben der Novelle ''Der Tod des Kleinbürgers'' (1927) von Franz Werfel (1890–1945) für den westdeutschen NWDR bearbeitet sie ebenso das Hörspiel ''The Dark Tower'' (1946) des nordirischen Schriftstellers Louis MacNeice (1907–1963), ausgestrahlt am 8. Oktober 1952, und verfasst schließlich drei eigene Hörspiele: die Produktion ''Ein Geschäft mit Träumen'' (Erstsendung am 28. Februar 1952), ''Die Zikaden'' (25. März 1955) sowie ''Der gute Gott von Manhattan'' (29. Mai 1958). | In dieser Zeit schreibt Bachmann auch literarische Texte für das Radio um, darunter das Stück ''Mannerhouse'' (posthum 1948) des US-amerikanischen Schriftstellers Thomas Wolfe (1900–1938), das in ihrer Übersetzung am 4. März 1952 unter dem Titel ''Das Herrschaftshaus'' bei RWR gesendet wird. Neben der Novelle ''Der Tod des Kleinbürgers'' (1927) von Franz Werfel (1890–1945) für den westdeutschen NWDR bearbeitet sie ebenso das Hörspiel ''The Dark Tower'' (1946) des nordirischen Schriftstellers Louis MacNeice (1907–1963), ausgestrahlt am 8. Oktober 1952, und verfasst schließlich drei eigene Hörspiele: die Produktion ''Ein Geschäft mit Träumen'' (Erstsendung am 28. Februar 1952), ''Die Zikaden'' (25. März 1955) sowie ''Der gute Gott von Manhattan'' (29. Mai 1958). | ||
Die Popularität des Hörspiels in den Nachkriegsjahren ist nicht zuletzt auch auf die breite Verfügbarkeit von Radios als Empfangsmedium – aufgrund der flächendeckenden Ausgabe des "Volksempfängers" als nationalsozialistischem Propagandawerkzeug – zurückzuführen. Denn der (bundes-)deutsche Fernsehmarkt entwickelte sich ohnehin erst mit der Gründung der "Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten Deutschlands" (ARD) im Sommer 1950 als Zusammenschluss von Bayerischem Rundfunk (BR, München), Hessischem Rundfunk (HR, Frankfurt), Radio Bremen (RB), Süddeutschem Rundfunk (SDR, Stuttgart), Südwestfunk (SWF, Baden-Baden) sowie Nordwestdeutschem Rundfunk (NWDR, Hamburg). In Österreich dauert es noch etwas länger; dort beginnt der Fernsehbetrieb mit dem Österreichischen Rundfunk (ORF) – nach einer Testphase ab 1955 – regulär erst mit dem Neujahr 1958. So wird das Radio auch in den folgenden Jahren (neben der Zeitung) das wichtigste Massenmedium bleiben und erst später vom Fernsehen abgelöst, als einerseits die Empfangsgeräte zunehmend bezahlbar werden und andererseits die Programmvielfalt wächst: in der Bundesrepublik nehmen 1963 zunächst das "Zweite Deutsche Fernsehen" (ZDF) und schließlich die 'dritten Programme' der ARD ihren Sendebetrieb auf (vgl. Berger 2008, 35); in ähnlicher Weise wurde in Österreich bereits 1961 mit ORF2 ein weiteres Fernsehprogramm eingeführt, das ab 1970 dann auch täglich sendete, jedoch erreicht auch hier das Radio zunächst noch ein größeres Publikum. | Die Popularität des Hörspiels in den Nachkriegsjahren ist nicht zuletzt auch auf die breite Verfügbarkeit von Radios als Empfangsmedium – aufgrund der flächendeckenden Ausgabe des "Volksempfängers" als nationalsozialistischem Propagandawerkzeug – zurückzuführen. Denn der (bundes-)deutsche Fernsehmarkt entwickelte sich ohnehin erst mit der Gründung der "Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten Deutschlands" (ARD) im Sommer 1950 als Zusammenschluss von Bayerischem Rundfunk (BR, München), Hessischem Rundfunk (HR, Frankfurt), Radio Bremen (RB), Süddeutschem Rundfunk (SDR, Stuttgart), Südwestfunk (SWF, Baden-Baden) sowie Nordwestdeutschem Rundfunk (NWDR, Hamburg). In Österreich dauert es noch etwas länger; dort beginnt der Fernsehbetrieb mit dem Österreichischen Rundfunk (ORF) – nach einer Testphase ab 1955 – regulär erst mit dem Neujahr 1958. So wird das Radio auch in den folgenden Jahren (neben der Zeitung) das wichtigste Massenmedium bleiben und erst später vom Fernsehen abgelöst, als einerseits die Empfangsgeräte zunehmend bezahlbar werden und andererseits die Programmvielfalt wächst: in der Bundesrepublik nehmen 1963 zunächst das "Zweite Deutsche Fernsehen" (ZDF) und schließlich die 'dritten Programme' der ARD ihren Sendebetrieb auf (vgl. Berger 2008, 35); in ähnlicher Weise wurde in Österreich bereits 1961 mit ORF2 ein weiteres Fernsehprogramm eingeführt, das ab 1970 dann auch täglich sendete, jedoch erreicht auch hier das Radio zunächst noch ein größeres Publikum. | ||
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* Golisch, Stefanie: Ingeborg Bachmann zur Einführung. Hamburg: Junius 1997. | * Golisch, Stefanie: Ingeborg Bachmann zur Einführung. Hamburg: Junius 1997. | ||
* Green, André: Der Mythos: Ein kollektives Übergangsobjekt. Kritischer Ansatz und psychoanalytische Perspektive. In: Claude Lévi-Strauss et al.: Mythos ohne Illusion. Frankfurt: Suhrkamp 1984, 84–116. | * Green, André: Der Mythos: Ein kollektives Übergangsobjekt. Kritischer Ansatz und psychoanalytische Perspektive. In: Claude Lévi-Strauss et al.: Mythos ohne Illusion. Frankfurt: Suhrkamp 1984, 84–116. | ||
* Hädecke, Wolfgang: Die Hörspiele der Ingeborg Bachmann. In: Text + Kritik (1976), 39–47. | * Hädecke, Wolfgang: Die Hörspiele der Ingeborg Bachmann. In: Heinz Ludwig Arnold (Hg.): Ingeborg Bachmann. Text + Kritik 6 (1976), 39–47. | ||
* Hapkemeyer, Andreas: Ingeborg Bachmanns früheste Prosa. Struktur und Thematik. Bonn: Bouvier 1982. | * Hapkemeyer, Andreas: Ingeborg Bachmanns früheste Prosa. Struktur und Thematik. Bonn: Bouvier 1982. | ||
* Hapkemeyer, Andreas: Ingeborg Bachmann – Entwicklungslinien in Werk und Leben. Wien: Akademie der Wissenschaften 1990. | * Hapkemeyer, Andreas: Ingeborg Bachmann – Entwicklungslinien in Werk und Leben. Wien: Akademie der Wissenschaften 1990. | ||
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* Lennox, Sara: Hörspiele. In: Monika Albrecht/Dirk Göttsche (Hg.): Bachmann-Handbuch. Leben, Werk, Wirkung. Stuttgart: Metzler 2013, 83–96. | * Lennox, Sara: Hörspiele. In: Monika Albrecht/Dirk Göttsche (Hg.): Bachmann-Handbuch. Leben, Werk, Wirkung. Stuttgart: Metzler 2013, 83–96. | ||
* Rajewsky, Irina O.: Intermedialität. Stuttgart: Francke 2002. | * Rajewsky, Irina O.: Intermedialität. Stuttgart: Francke 2002. | ||
* Schneider, Jost: Die Kompositionsmethode Ingeborg Bachmanns. Erzählstil und Engagement in 'Das dreißigste Jahr', 'Malina' und 'Simultan'. Bielefeld: Aisthesis 1999. | * Schneider, Jost: Die Kompositionsmethode Ingeborg Bachmanns. Erzählstil und Engagement in ''Das dreißigste Jahr'', ''Malina'' und ''Simultan''. Bielefeld: Aisthesis 1999. | ||
* Schuller, Marianne: Hörmodelle. Sprache und Hören in den Hörspielen und Libretti. In: Text und Kritik 1984, Sonderband, S. 50–57. | * Schuller, Marianne: Hörmodelle. Sprache und Hören in den Hörspielen und Libretti. In: Text und Kritik 1984, Sonderband, S. 50–57. | ||
* Šlibar, Neva: "Das Spiel ist aus" – oder fängt es gerade an? Zu den Hörspielen Ingeborg Bachmanns. In: Heinz Ludwig Arnold (Hg.), Ingeborg Bachmann. Text + Kritik 6 (Neuaufl. 1995), 111–122. | * Šlibar, Neva: "Das Spiel ist aus" – oder fängt es gerade an? Zu den Hörspielen Ingeborg Bachmanns. In: Heinz Ludwig Arnold (Hg.), Ingeborg Bachmann. Text + Kritik 6 (Neuaufl. 1995), 111–122. | ||
* Steinhoff, Christine: Ingeborg Bachmanns Poetologie des Traumes. Würzburg: Königshausen & Neumann 2008. | |||
* Tunner, Erika: Von der Unvermeidbarkeit des Schiffbruchs. In: Christine Koschel/Inge von Weidenbaum (Hg.): Kein objektives Urteil – nur ein lebendiges. Texte zum Werk von Ingeborg Bachmann. München: Piper 1989, S. 417–431. | * Tunner, Erika: Von der Unvermeidbarkeit des Schiffbruchs. In: Christine Koschel/Inge von Weidenbaum (Hg.): Kein objektives Urteil – nur ein lebendiges. Texte zum Werk von Ingeborg Bachmann. München: Piper 1989, S. 417–431. | ||
* Weigel, Sigrid: Hinterlassenschaften unter Wahrung des Briefgeheimnisses. Wien: Zsolnay 1999. | * Weigel, Sigrid: Hinterlassenschaften unter Wahrung des Briefgeheimnisses. Wien: Zsolnay 1999. |